Wer ist Philosoph?
Das ist eine gute Frage.
Im alten Griechenland waren die Sophisten ja die Denker, die Wissenden. Das kam mal Jemandem etwas zu hochmütig vor, und er nannte sich Philo-Soph: Einer, der sich um Wissen bemüht, der das Wissen liebt. Das klang und klingt deutlich bescheidener als: Sophist.
Heute wird gemeinhin der Philosoph genannt, der das Zeug studiert hat. Was aber vom Wortinhalt her nicht richtig ist: Der die Philosophie STUDUERTE ist eigentlich Philosophiologe. Ob der selber ein eigenständiger Denker ist, das sagt sein Studium NICHT aus.
Ein Philosoph ist einer, der sich um eigene Denkgebäude bemüht. Die meisten von uns sind - mehr oder weniger - "Philosoph". Kinder sind oft große Philosophen.
Günstig ist natürlich ein gewisser Bildungshintergrund, Erfahrung und Kommunizierbarkeit (der eigenen Gedanken). Günstig ist natürlich, sich mit der Philosophie-Geschichte ein wenig auszukennen UND ihr eigene Gedanken beizusteuern. Und ich denke, dass die Letzteren, die gelernten Philosophen UND eigenständigen Denker, als wirkliche Philosophen gesellschaftlich anerkennt sind.
Gysi