Die neugeistige Weltanschauung speist sich aus mehreren Quellen, wobei der
christlich-
biblische Ansatz bei den meisten Anhängern dominiert. Dennoch kann Neugeist mit keiner herkömmlichen christlichen Glaubensgemeinschaft verglichen werden. Anders als die traditionellen Kirchen geht Neugeist über die biblische Überlieferung hinaus und öffnet sich „
Geheimlehren“ wie der
Hermetik sowie Vorstellungen wie der
Feinstofflichkeit. Auch spielen früh östliche Denkrichtungen wie die
Karmalehre („ausgleichende Gerechtigkeit“) in der neugeistigen Philosophie eine Rolle.
Oftmals wurde Neugeist als praxisorientierte Variante der
Theosophie eingestuft, die die Erkenntnisse der westlichen und östlichen Geheimlehren auf das tägliche Leben überträgt. Unter „Geheimlehre“ ist in diesem Falle die mystisch-spirituelle Überlieferung der christlichen,
buddhistischen und
hinduistischen Philosophie zu verstehen. Die neugeistigen Schriftsteller fassten dabei ebenso wie die Theosophen die übereinstimmenden Aussagen der heiligen Schriften aller Kulturkreise in einigen zentralen Punkten zusammen und ergänzten sie durch ihre Erläuterungen und Denkanstöße.