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Welche Gallizismen kommen nur im österreichischen Standarddeutsch vor?

AW: Welche Gallizismen kommen nur im österreichischen Standarddeutsch vor?

Vielen Dank, Fritz!

Das da eben etwas weiter oben war
ja schon wieder eine halbe Doktorarbeit.

Hut ab!

C H A P E A U T !

Oder besser: (Doktor-)Hut auf !?

Sonntagsgruß
Reinhard70
 
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AW: Welche Gallizismen kommen nur im österreichischen Standarddeutsch vor?

das französische hat bei uns vielfach ausgedient....heutzutage sind die anglismen dran.

In der Schweiz ist da die Lage selbstverständlich anders als bei euch "Ösis", liebe kathi.
Französisch ist eine der Landessprachen, und französische Wörter haben daher vielfach auch in das Schweizerdeutsch Einzug gehalten.

Beispiel gefällig?

Wenn man mit seinem Auto Zuflucht auf einem Gehsteig gefunden hat und von einer Politesse (frz. für Höflichkeit :)) erwischt wird, dann wird diese feststellen:

Sie haben mit Ihrem Pneu auf dem Trottoir parkiert!"

Das Englisch übt natürlich auch in der Schweiz einen grossen Druck aus. So gibt es verschiedentlich Initiativen, den Kindern als erste Fremdsprache nicht eine der Landessprachen zu lehren, sondern Englisch.

Aber wie in der Schweiz üblich: Es hängt alles vom jeweiligen Kanton ab! :)


Gruss
Hartmut
 
AW: Welche Gallizismen kommen nur im österreichischen Standarddeutsch vor?

@Hartmut (eben oben):


"Sie haben mit Ihrem Pneu auf dem Trottoir parkiert!"

Das (französiche Wort) Trottoir hat
erstaundlich inspirierende Wirkung (auf
den Wörterbuchautor).
"Geh vom Trottoir, du Trottel!"

... hätten z.B. die jugendlichen Pflastersteinkämpfer
in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg mich
anschreien können, als ich mich (im Alter
von ca. 7 bis 8 Jahren) gelegentlich
(gedankenschwer) unter sie verirrte.

Allerdings weiß ich nicht mehr, wie verbreitet
der Begriff z.B. am "Soffi" von Berlin damals
(noch) war. - Vielleicht ziemlich "vornehm"?

Auch laut Duden wird das Trottoir vorzugsweise
in der Schweiz "breitgetreten". Aber z.B. die Schwaben
kennen es auch sehr gut. Dort heißt es Trottwar -
für mich fast unaussprechlich.

Gruß
Reinhard70
 
AW: Welche Gallizismen kommen nur im österreichischen Standarddeutsch vor?

@Hartmut (eben oben):


"Sie haben mit Ihrem Pneu auf dem Trottoir parkiert!"

Das (französiche Wort) Trottoir hat
erstaundlich inspirierende Wirkung (auf
den Wörterbuchautor).
"Geh vom Trottoir, du Trottel!"

... hätten z.B. die jugendlichen Pflastersteinkämpfer
in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg mich
anschreien können, als ich mich (im Alter
von ca. 7 bis 8 Jahren) gelegentlich
(gedankenschwer) unter sie verirrte.
Gruß
Reinhard70

Ja so kommen unvermutet wichtige Erinnerungen hoch und ich hoffe der große Reinhard hat jetzt noch Mitgefühl für den kleinen Reinhard und dessen Angst, die er damals ausgestanden und die Vorsicht die er entwickelt hat, dass ja kein Stein ihn trifft in dieser aus den Fugen geratenen Welt.

meint :megaphon: :schaf: rg
 
AW: Welche Gallizismen kommen nur im österreichischen Standarddeutsch vor?

Zu den besonders interessanten Gallizismen
im deutschen Sprachbereich gehört das Wort

deplatziert.​

Ursprünglich hieß es deplaciert, dann
lange Zeit deplaziert. Und schließlich
haben sich irgendwelche Sprachwissenschaftler
entschlossen, den ganzen Platz darin unterzubringen.

Ich schau mal in meinem (selbstgefertigen)
Werk Das treffende Fremdwort nach,
unter welchen "urdeutschen" Stichwörtern
dieser Begriff (von mir) notiert wurde.

Bis dahin
Reinhard70
(Wörterbuchautor u.a.)
 
AW: Welche Gallizismen kommen nur im österreichischen Standarddeutsch vor?


Der Dudeneintrag dazu:

deplaciert

Bisher:
de|pla|ciert, eindeutschend: de|pla|ziert (unangebracht)

Neu:
de|pla|ciert, eingedeutscht de|plat|ziert (unangebracht)

(c) Dudenverlag.


Der Duden weist also auf beide Varianten hin.

Gruß Fritz
 
AW: Welche Gallizismen kommen nur im österreichischen Standarddeutsch vor?

Der Dudeneintrag dazu:

deplaciert

Bisher:
de|pla|ciert, eindeutschend: de|pla|ziert (unangebracht)

Neu:
de|pla|ciert, eingedeutscht de|plat|ziert (unangebracht)

(c) Dudenverlag.


Der Duden weist also auf beide Varianten hin.

Gruß Fritz

Ja danke, Fritz!

Und hier

habe ich diese Lehnwörter noch unter
fehl am Platz gestellt. Passt doch.
Nicht wahr?
 
AW: Welche Gallizismen kommen nur im österreichischen Standarddeutsch vor?

Ja so kommen unvermutet wichtige Erinnerungen hoch und ich hoffe der große Reinhard hat jetzt noch Mitgefühl für den kleinen Reinhard und dessen Angst, die er damals ausgestanden und die Vorsicht die er entwickelt hat, dass ja kein Stein ihn trifft in dieser aus den Fugen geratenen Welt.

meint :megaphon: :schaf: rg

Das ist doch sehr spannend. Nach meinem Beitrag erscheint wie aus dem Nichts von Reinhard ausgegraben:

Zitat von Reinhard70
deplatziert.

Da gerate ich doch glatt ins Grübeln, was dass denn nun schon wieder soll?
Ist das Mitgefühl, für den kleinen Reinhard deplaziert der sich ängstlich vor zu geworfenen Steinen schützen musste, weil die Welt um ihn herum verrückt geworden war, oder die Erwähnung der Tatsache, dass bei allem Denken uns meist die Angst treibt einen Ausweg aus dem Chaos zu finden.
Ich meine Not macht erfinderisch und die Anerkennung der eigenen Not erst Recht. Es gilt immer wieder die eigene Angst zu erkennen und an den Platz zu verweisen wo sie hingehört in die frühe Kindheit. Es gilt auch festzustellen, dass Hilflosigkeit zu zulassen heute und hier keine Lebensbedrohung mehr darstellt. Lediglich die mangelnde Ehrlichkeit, sich die kindliche Hilflosigkeit ein zu gestehen, zu einer weiteren Fortführung vom Schlechten des Guten kommt.

meint :megaphon: :schaf: rg
 
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AW: Welche Gallizismen kommen nur im österreichischen Standarddeutsch vor?

... Not macht erfinderisch ...

:blume1:

Stimmt. - Und deswegen muss ich
hier
nicht lange suchen.

Das schöne deutsche Wort "erfinderisch"
finde ich schnell z.B. unter einfallsreich.

Dort entdecken wir dann zunächst
Das treffende Fremdwort kreativ
und noch weitere Lehnwörter, die (eventuell)
in den Zusammenhang passen, also nicht
unbedingt deplatziert sind.
 
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