Wehrhafte Demokratie, Interview mit Prof. Raj Kollmorgen

[5Zeichen]

Solange die Mehrheit mit den gewählten Schauspielern zufrieden ist, ist doch alles gut.

Um wieder gewählt zu werden, müssen sie der Mehrheit gefallen und sich ihren Wünschen beugen. Damit haste Demokratie erreicht: Herrschaft des Publikums. Schlechte Schauspieler werden nicht mehr engagiert und verschwinden von der Bühne.

Nicht wirklich. Egal was Du wählst, Du kriegst immer wieder die selbe Truppe. Wenn sie die Schauspielschule geschafft haben, bleiben sie. Notfalls als Frühpensionär oder in einer der zahlreichen Aufbewahrungsanstalten. An der Gesamtsituation ändert der Austausch von Nasen nichts.

 

[mirek0511]

Nicht wirklich. Egal was Du wählst, Du kriegst immer wieder die selbe Truppe.

Weil ich nicht der einzige Wähler bin. Als strammer Faschist, wünsche ich mir die AfD an die Regierung. Klappt bloß nicht, weil meine Mitbürger anders ticken als ich.

 

[Bernd]

Ich halte nichts davon, denjenigen, der mit der heutigen Organisationsform des Zusammenlebens einerstanden ist, vom Gegenteil zu überzeugen.
Man sollte allerdings beim Weitergehen auch nicht auf ihn warten.

 

[mirek0511]

Ich halte nichts davon, denjenigen, der mit der heutigen Organisationsform des Zusammenlebens einerstanden ist, vom Gegenteil zu überzeugen.

Richtig, denn er muss erst selbst erfahren, dass sein Kurs falsch ist.

Man sollte allerdings beim Weitergehen auch nicht auf ihn warten.

Dann kommste zu langsam voran und die Mitbewerber ziehen an dir vorbei..

 

[Asanoya]

Lass doch endlich diesen Quatsch mit dem "Jakobinertum" beiseite.

Dann nenne es anders! Auf den Begriff kommt es mir nicht an. Nenne sie "Hüter der Demokratie". Sie werden alles, was ihnen demokratie-feindlich erscheint, eisern vom Tisch fegen. Und das meine ich nicht bezogen auf die Vergangenheit, sondern auf die Zukunft.

Was bestrebst du eigentlich damit? Die Jakobiner wollten die Monarchie abschaffen, deshalb stellen sie für dich persönlich vielleicht ein Feindbild dar, aber das betrifft nur dich, weil du vom Kaiserreich träumst.

Ich träume nicht vom Kaiserreich, das ist längst abgetan. Ich halte es nur für falsch, daß es damals abgeschafft wurde. Das ist etwas anderes. Eine Wiedererrichtung strebe ich nicht an.

Dafür tischst du uns unbelegten Quatsch vor und legst anderen deinen Quatsch in den Mund.

Wer meinen "unbelegten Quatsch" (wie du es nennst) überprüfen will, kann im "Berg der durchzuarbeitenden Akten" (wie ich es nannte) nachschlagen. Es steht jedem frei nachzuschauen, auch dir. Höre rein ins Interview, und du wirst die Richtigkeit feststellen!

 

[Asanoya]

Es könnte aber auch eine kleine Bevölkerungsschicht sein (um 1%), die dem Rest "mehrere Parteien" vorspielt.

Ich glaube nicht, daß uns jemand die Demokratie vorspielt - die Demokratie ist schon echt und auch gut, wiewohl deren Vertreter kaum Herzensdemokraten sind -, sondern die Verteidiger der Demokratie (die zutiefst davon überzeugt sind, sie wirklich zu verteidigen), werden uns terrorisieren im Namen der Demokratie-Erhaltung.

 

[Asanoya]

So wie 1933, als der Gröfaz die Demokratie mit seinem Ermächtigungsgesetz beseitigt hatte.

Ihm musste gelingen, die Wähler davon zu überzeugen, dass eine Diktatur her muss, um das Land zu retten. 1933 war das noch recht einfach möglich, weil die Menschen den Kaiser vermissten, das Land von Krisen geschüttelt wurde und die junge Demokratie vielen nicht geheuer war. Heute dürfte es schwieriger sein, denn die meisten Bürger sind in der Demokratie aufgewachsen und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Heute hätte zB. Diktator Bernd Höcke kaum Mitläufer. Ein paar Querdenker, Reichsbürger uä. Spinner reichen nicht aus, um die Macht an sich zu reißen. Auch keine Pandemie.

IMHO muss eine Demokratie reifen, es müssen überzeugte Verfassungspatrioten entstehen. Dann ist sie gefestigt genug, um dem Angriff aus dem Innern zu trotzen. Gegenbeispiel ruZZland: Zu Jelzins Zeit wurden Demokratie & Freiheit versucht. Für die Bewohner des Landes total neu, doch viele waren skeptisch. Bis dann Vladolf Putler auftauchte und das Experiment beendete.

Sein offen erklärtes Ziel war damals die Beseitigung der Demokratie, daran hat er für niemanden einen Zweifel gelassen. Diejenigen jedoch, die ich meine, reden vom Schutz der Demokratie, von ihrer Verbesserung und Vervollkommnung. Die Demokratie müsse reifen, sagen diese Verfassungspatrioten, sie müsse noch fortschrittlicher werden. Verlaß dich drauf, sie wird dann so fortschrittlich sein, daß uns allen Hören und Sehen vergehen wird. Daß dann jeder frei seine Ideologie wählen und äußern könne, wird präzisiert werden müssen, da ja nur die fortschrittliche Ideologie jedem angemessen sei. Zieh dich warm an! Es werden lustige Zeiten auf uns zukommen.

 

[Asanoya]

Solange die Mehrheit mit den gewählten Schauspielern zufrieden ist, ist doch alles gut.

Um wieder gewählt zu werden, müssen sie der Mehrheit gefallen und sich ihren Wünschen beugen. Damit haste Demokratie erreicht: Herrschaft des Publikums. Schlechte Schauspieler werden nicht mehr engagiert und verschwinden von der Bühne.

Eben, sie müssen nur gut schauspielern, dann ist alles gut. Der Laden läuft auch mit Schauspielern recht ordentlich, darin sehe ich kein Problem. Herzensdemokraten müssen sie nicht sein, und sind sie auch nicht, kein einziger von denen, obwohl sie es schauspielernd suggerieren. Das eigentliche Problem der Demokratie sind nicht diese Schauspieler (es weiß ja jeder, daß sie schauspielern), sondern die Demokratie-Fanatiker, die von sich ernsthaft glauben, Herzensdemokraten zu sein. Die sind es, die uns die Hölle errichten.

 

[mirek0511]

Diejenigen jedoch, die ich meine, reden vom Schutz der Demokratie, von ihrer Verbesserung und Vervollkommnung.

Ich erwähnte sie bereits: die Faschisten der AfD. Sie sind sogar gezwungen Demokraten zu imitieren, um sich zur Wahl aufstellen zu lassen.

Es werden lustige Zeiten auf uns zukommen

Sehr schön. Ich lache gern.

 

[mirek0511]

Eben, sie müssen nur gut schauspielern, dann ist alles gut. Der Laden läuft auch mit Schauspielern recht ordentlich, darin sehe ich kein Problem.

Etwa so gut, wie die Notfallambulanz eines Krankenhauses, oder ein Profi-Fußballverein. Die müssen alle nix können, außer schauspielern.

Das eigentliche Problem der Demokratie sind nicht diese Schauspieler (es weiß ja jeder, daß sie schauspielern), sondern die Demokratie-Fanatiker, die von sich ernsthaft glauben, Herzensdemokraten zu sein.

Idee für ein neues Wahlplakat: AfD - Die Herzinfarktdemokraten.