Eine Gesellschaft hat ihre Regeln und natürlich verlangt das Leben in ihr eine gewisse Minimalanpassung an diese Regeln.Unsere Demokratie ist zum Glück noch keine Diktatur. Sie würde allerdings dahin tendieren, sofern sie eine demokratische Grundeinstellung von jedem verlangen würde. Deshalb mein Vergleich mit der DDR.
Auch eine freie Gesellschaft tut dies, verpflichtet ihre Mitglieder ab nicht, an der Gesellschaft teilzunehmen.
Die DDR erlaubte diese Nichtteilnahme nicht. Solche wie du wollen aber den Spagat zwischen Nichtanpassung und dennoch unverminderte Teilnahme propagieren. Kannst ja deine eigene Gesellschaft gründen und schauen, wie es funktioniert.
Mir sind unsere Gesellschaften zu schade bzw zu wertvoll für dieses Experiment.
Das behauptest du und förderst das Abdriften der Demokratie in den Faschismus. Sehr widersprüchlich.Ich bekämpfe die Demokratie nicht! Ich bin auch dafür, daß sie erhalten bleibt. Ich befürchte nur das Abdriften der Demokratie in die Ochlokratie durch das Jakobinertum, welches du und Muzmuz hier sehr offensiv vertrittst.
Eine funktionierende Demokratie kann man nicht aufdiktieren. Diktatur und Demokratie widersprechen einander.Nun, erkämpft wurde sie in Westdeutschland überhaupt nicht. Sie wurde aufdiktiert. In der DDR hat man sich 1989 die Demokratie aber sehr wohl erkämpft.
Hat man ja an diversen Beispielen gesehen (v.A. im nahen Osten, aber auch in vielen afrikanischen Ländern), dass die Umsetzung der Demokratie viel Arbeit - mitunter auch Kampf gegen antidemokratische Elemente, die es selbst in unseren Ländern gibt und gegen die die Demokratie ständig kämpfen muss, wobei aber genau du diesen Kampf verurteilst und ihn undemokratisch nennen willst - bedeutet und nicht jede Gesellschaft bereit ist, diese Arbeit zu leisten.
In der DDR hat man sie sich weniger "erkämpft" als dass sich das marode repressive System selbst überlebt hat. Es war kein Zufall, dass der Zerfall der Sowjetunion mit dem Ende der DDR zeitlich zusammengefallen ist.
Die Demokratie wurde in Westdeutschland nicht gegen den Willen der Bevölkerung aufdiktiert, sondern im Einklang mit der breiten Mehrheit vorgegeben. Im Gegensatz zum Beginn der tatsächlich demokratischen DDR startete Westdeutschland nicht als durch Misswirtschaft marodiertes Land, sondern als durch den Krieg weitgehend zerstörtes.
Die meisten Menschen wollten vor Ende des zweiten Weltkrieges Demokratie, aber die Nazis haben das unterbunden. Als die Nazis weg waren, war der Weg aber frei. Daher: nicht die Demokratie wurde aufdiktiert, sondern das, was die Nazis mit und in Deutschland gemacht haben, nachdem sie zunächst durchaus demokratisch gewählt worden sind.