AW: Was wenn du morgen sterben müßtest ?
Dieser konkret formulierte Umgang mit dem Tod in vielen Beiträgen gibt mir Hoffnung hier doch noch kommunizieren zu können mit den Leuten
auf eine Ebene die nicht mit der Angst eines Kleinkindes behaftet ist, sondern den Tod als einen völlig normalen Vorgang zum Leben dazugehörig erlebt und ansieht.
Man muss aber auch verstehen, dass es Leute gibt, die den Tod nicht normal ansehen, ihn ja vielleicht sogar persönlich nehmen - schließlich stellt sich bei einem Tod, auf den das Nichts folgt die Frage nach dem WOZU noch stärker.
Oder um den Thementitel aufzugreifen: Was wenn du morgen sterben müßtest? - Wieso sich nicht heute schon umbringen, schließlich werde ich morgen tot, d.h. nichts sein.
Gut hat es Andreas Gryphius gedichtet:
"Was frag ich nach der welt! sie wird in flammen stehn:
Was acht ich reiche pracht: der Todt reißt alles hin!
Was hilfft die wissenschafft/ der mehr denn falsche dunst?
Der liebe Zauberwerck ist tolle Phantasie:
Die wollust ist fürwar nichts alß ein schneller Traum;
Die Schönheit ist wie Schnee'/ diß Leben ist der Todt.
Diß alles stinckt mich an/ drumb wündsch ich mir den Todt!
Weil nichts wie schön vnd starck/ wie reich es sey/ kan stehn
Offt/ eh man leben wil/ ist schon diß Leben hin.
..."