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Was ist die Bestimmung des Menschen?

AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Du meinst also, nur ein Ich könnte sich selber wahrnehmen? Mitnichten.

ja, das meine ich, denn was bezeichnen wir als Ich, Selbst oder ähnlich? Den Kern eines Subjekts, das fähig ist, zu empfinden, wahrzunehmen und zu interagieren. Dabei ist es noch nicht einmal zwingend erforderlich, dass es sich seiner selbst bewusst ist und sich vom Rest klar abgrenzen kann. Dies ist nur uns Menschen und wenigen Tierarten möglich. Wir können gerne darüber sinnieren, wo wir die Grenze zwischen einem Ich und keinem sehen wollen. Dass wir Menschen keins besitzen, das bestreite ich energisch. Zumindest so lange, bis du mir eine plausible Erklärung für deine Behauptung gebracht hast.

Vielleicht meinst Du, ein Nicht-Ich könnte keine Identitäten entwickeln oder sich nicht mit seiner Persönlichkeit identifizieren. Auch das stimmt nicht.

Es ist schlichtweg nur eine Änderung des Betrachtungswinkels, die Inhalte bleiben gleich.

sorry, aber das sehe ich anders. Wer ein ichbezogenes Bewusstsein besitzt, der muss über ein Ich, eine eigene Seele verfügen - auch, wenn sie gleichzeitig Teil von einer größeren Einheit ist - und erst recht, wenn sie isoliert existiert. Und die Inhalte spielen eine zentrale Rolle dabei, sie sind es, die Identität stiften und abgrenzen.
 
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AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

ja, das meine ich, denn was bezeichnen wir als Ich, Selbst oder ähnlich? Den Kern eines Subjekts, das fähig ist, zu empfinden, wahrzunehmen und zu interagieren.

Die Frage ist, wer dies tut. Gewöhnlicherweise geht man von einem "Ich" aus, da wir uns abgrenzen, in unserer eigenen Gedankenwelt leben können, vielleicht machen wir unser Ich auch an unserem Körper fest. Egal, ich finde diesen Zugang plausibel und logisch.

Allerdings finde ich ihn auch überholt und nicht mehr zeitgemäß. Das vermeintliche "Ich" bietet uns letztendlich auch keine Antworten auf die wichtigsten Fragen unseres Seins, nur Fluchtmöglichkeiten in Träume und Gedanken. Ist zwar auch nicht schlecht, zeigt dem Ich-Menschen jedoch seine Grenzen auf.

... Wer ein ichbezogenes Bewusstsein besitzt, der muss über ein Ich, eine eigene Seele verfügen - auch, wenn sie gleichzeitig Teil von einer größeren Einheit ist - und erst recht, wenn sie isoliert existiert. ...

Gerade wenn Du an eine "größere Einheit'" glaubst, ist eine "eigene Seele" nicht notwendig, da sich diese(lbe) "Seele" in jeder "isolierten Einheit" widerspiegeln würde. Diese "isolierte Einheit" entspräche somit einer Kopie/einem Spiegel, auch wenn die Inhalte andere wären. Auch so könnte man ein Nicht-Ich definieren. Man kann also genauso gut von einem "nicht-ichbezogenen Bewusstsein" sprechen.

Blue
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Gerade wenn Du an eine "größere Einheit'" glaubst, ist eine "eigene Seele" nicht notwendig, da sich diese(lbe) "Seele" in jeder "isolierten Einheit" widerspiegeln würde. Diese "isolierte Einheit" entspräche somit einer Kopie/einem Spiegel, auch wenn die Inhalte andere wären. Auch so könnte man ein Nicht-Ich definieren. Man kann also genauso gut von einem "nicht-ichbezogenen Bewusstsein" sprechen.


Genau, es ist alles egal. Denke, was Du magst. Nenne es so oder so.



Hauptsache, die Zeit vergeht.
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Die Frage ist, wer dies tut. Gewöhnlicherweise geht man von einem "Ich" aus, da wir uns abgrenzen, in unserer eigenen Gedankenwelt leben können, vielleicht machen wir unser Ich auch an unserem Körper fest. Egal, ich finde diesen Zugang plausibel und logisch.

Allerdings finde ich ihn auch überholt und nicht mehr zeitgemäß. Das vermeintliche "Ich" bietet uns letztendlich auch keine Antworten auf die wichtigsten Fragen unseres Seins, nur Fluchtmöglichkeiten in Träume und Gedanken. Ist zwar auch nicht schlecht, zeigt dem Ich-Menschen jedoch seine Grenzen auf.



Gerade wenn Du an eine "größere Einheit'" glaubst, ist eine "eigene Seele" nicht notwendig, da sich diese(lbe) "Seele" in jeder "isolierten Einheit" widerspiegeln würde. Diese "isolierte Einheit" entspräche somit einer Kopie/einem Spiegel, auch wenn die Inhalte andere wären. Auch so könnte man ein Nicht-Ich definieren. Man kann also genauso gut von einem "nicht-ichbezogenen Bewusstsein" sprechen.

Blue

Das nur ichbezogene Bewusstsein sucht nur nach den Ursachen, das nur nichtichbezogene Bewusstsein benennt nur Themen, mensch identifiziert sich je nach persönlicher Betroffenheit von einem Thema eher mit dem ersteren Bewusstsein, um zu verändern (Beurteilung), mit dem letzteren um zu erkennen (Betrachtung) oder mit der Bewusstlosigkeit um zu sein (Bewahrung).
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Die Frage ist, wer dies tut. Gewöhnlicherweise geht man von einem "Ich" aus, da wir uns abgrenzen, in unserer eigenen Gedankenwelt leben können, vielleicht machen wir unser Ich auch an unserem Körper fest. Egal, ich finde diesen Zugang plausibel und logisch.

Allerdings finde ich ihn auch überholt und nicht mehr zeitgemäß. Das vermeintliche "Ich" bietet uns letztendlich auch keine Antworten auf die wichtigsten Fragen unseres Seins, nur Fluchtmöglichkeiten in Träume und Gedanken. Ist zwar auch nicht schlecht, zeigt dem Ich-Menschen jedoch seine Grenzen auf.

dann musst du aber doch eine konkretere Vorstellung haben, die davon abweicht und nachvollziehbare Gründe. Dass es nicht mehr zeitgemäß ist, darin kann ich keinen erkennen. Dass unsere Logik keine Antworten auf gewisse grundlegende Fragen bietet, betrachte ich eine wichtige Erkenntnis, mit der wir umgehen müssen. Wir können sie offen lassen oder sie mit einer persönlichen Antwort füllen. Wie wir diesbezüglich reagieren, das scheint auch wieder in uns angelegt zu sein.

Ohne ein Ich kommen wir im Alltag nicht zurecht. Stellen wir uns einmal vor, es würde jetzt ein Blitz um die Welt fegen und alle Ichs zertrümmern. Was würde geschehen? Das reine Chaos würde ausbrechen, nichts ginge mehr, unsere Gesellschaften würden zusammenbrechen.

Das Nicht-Ich gibt es tatsächlich. Es wird gelebt, recht oft sogar, mitten unter uns, von Leuten in einem Endstadien der Demenz. Sie leben dann tatsächlich in einem Bewusstseinszustand ohne Ich. Sie wissen nicht mehr, wer sie sind, wo sie sich befinden, wer ihre Angehörigen sind, aber manche wissen all das noch allgemein. Sie wissen, dass es Männer und Frauen gibt, erkennen sie auch, wissen, dass es Eltern und Kinder gibt, allerdings sind die persönlichen BIlder gelöscht. Sie sind in diesem Stadium nicht mehr überlebensfähig und auf die Hilfe von Leuten mit Ich angewiesen. Ganz zum Schluss gehen dann auch noch diese prinzipiellen Bezüge verloren. Mit diesem Thema bin ich derzeit konfrontiert und werde dazu ein neues Thema eröffnen.
 
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AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

dann musst du aber doch eine konkretere Vorstellung haben, die davon abweicht und nachvollziehbare Gründe. Dass es nicht mehr zeitgemäß ist, darin kann ich keinen erkennen. Dass unsere Logik keine Antworten auf gewisse grundlegende Fragen bietet, betrachte ich eine wichtige Erkenntnis, mit der wir umgehen müssen. Wir können sie offen lassen oder sie mit einer persönlichen Antwort füllen. Wie wir diesbezüglich reagieren, das scheint auch wieder in uns angelegt zu sein.

Ohne ein Ich kommen wir im Alltag nicht zurecht. Stellen wir uns einmal vor, es würde jetzt ein Blitz um die Welt fegen und alle Ichs zertrümmern. Was würde geschehen? Das reine Chaos würde ausbrechen, nichts ginge mehr, unsere Gesellschaften würden zusammenbrechen.

Das Nicht-Ich gibt es tatsächlich. Es wird gelebt, recht oft sogar, mitten unter uns, von Leuten in einem Endstadien der Demenz. Sie leben dann tatsächlich in einem Bewusstseinszustand ohne Ich. Sie wissen nicht mehr, wer sie sind, wo sie sich befinden, wer ihre Angehörigen sind, aber manche wissen all das noch allgemein. Sie wissen, dass es Männer und Frauen gibt, erkennen sie auch, wissen, dass es Eltern und Kinder gibt, allerdings sind die persönlichen BIlder gelöscht. Sie sind in diesem Stadium nicht mehr überlebensfähig und auf die Hilfe von Leuten mit Ich angewiesen. Ganz zum Schluss gehen dann auch noch diese prinzipiellen Bezüge verloren. Mit diesem Thema bin ich derzeit konfrontiert und werde dazu ein neues Thema eröffnen.

Es ist unabänderlich und gibt zu denken:weihnacht
 
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