AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?
Doch, genau das ist der Punkt, womit identifziert sich die menschliche Entscheidungs-, Bewertungs- und Urteilsfähigkeit.
Du hast Recht. Im Rahmen unserer
Persönlichkeiten entscheiden wir, und werten wir. Wir sind alle verschieden, manche ähnlicher, andere weniger, wir leben, lieben und leiden und ... denken. Das ist unsere "Matrix". Nicht, weil wir an irgendwelchen Schläuchen hängen, sondern weil die Erkenntnis wächst, dass unsere Wahrnehmung eine Andere ist als die, in der wir glauben, zu sein.
Manche sind auf der Suche, doch sie finden keine letzten Antworten, und so deuten sie, diese Nichtantworten, hin und her, her und hin, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Das Reservoir unserer Gedanken ist praktisch unermesslich. Und solange irgendwas irgendwie gedacht werden kann, ist dies der Rockzipfel, an dem man sich dran festhalten mag. Denn die Alternative scheint gar fürchterlich.
Zu existieren, sich wahrzunehmen, aber nicht zu sein: Ein Nicht-Ich.
Ich denke, das Nicht-Ich ist unsere ursprüngliche Wahrnehmung, sie ist im Laufe der Zeit verschütt' gegangen und wurde getauscht - no na - in ein Ich, nachdem der Mensch für sich eine gewisse Wichtigkeit entwickelt hat.
Wir übersehen dabei, dass ein Ich zumindest zwei Fragen nicht zufriedenstellend beantworten kann: Die Frage nach dem Sinn des Lebens (welcher nicht vorgegeben ist) sowie die Frage nach dem (einen) Schöpfer (welcher nicht vorhanden ist). Für das Nicht-Ich sind diese Fragen belanglos, ein Ich findet darauf mehr als 1000 Antworten. Aber die (eine) Wahrheit?
Ich ging gestern spazieren, es war ein schöner Tag, ich atmete tief ein, blickte gen Himmel, die Sonne lugte aus den Wolken hervor. Ich fragte mich, wer nimmt dies jetzt wahr?
Nun, diese Frage hätte ich mir vor ein paar Monaten nicht gestellt. Ist es ein Ich? Das Nicht-Ich?
Noch ist es sonderbar, aber es funktioniert.
Blue