Etwas zu sein oder zu glauben etwas zu sein sind Umstände auf verschiedenen Ebenenen (Letzteres ist die Metaeben der Ersteren). Das heißt, sie bedingen weder einander noch schließen sie einander aus.
Analog: Ich bin reich. - Ich glaube, ich sei reich.
Man kann glauben reich zu sein ohne es zu sein. Man kann auch reich sein ohne es zu glauben. Weiters kann man glauben reich zu sein und es auch zu sein so wie glauben es nicht zu sein und es auch nicht zu sein.
Inhaltlich ist deine Aussage also unsinnig, weil die Aussage "Ich bin ich" nichts Anderes beinhaltet als ein "Ich glaube ich sei ich". Ob du es tatsächlich bist kannst du nicht beurteilen (auch wenn du meinst du könntest, weil du ja voraussetzt, dass du du bist).
Anders formuliert: Deine Aussage, dass du du seist ist also keine Erkenntnis, sondern die Wiederholung einer Voraussetzung. Sie ist für jemanden, der diese Voraussetzung teilt, immer richtig (also tautolog). Für jemanden, für den diese Voraussetzung nicht gilt, ist sie eine Nullaussage. So wie bei jemandem, der seine zweifelhafte Glaubwürdigkeit mit einem "ich sage die Wahrheit" außer Frage stellen will.
Dieses "ich sage die Wahrheit" hat nur dann eine glaubhafte Information, wenn man davon ausgeht, dass der Aussagende tatsächlich die Wahrheit spräche. Dann aber wäre diese Aussage sinnlos, weil sie ja nur Information enthält, die der Hörende ja sowieso schon vorausgesetzt hat.