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Was ist die Bestimmung des Menschen?

AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Und wie willst du von AUSSEN unterscheiden, ob sich ein Mensch (oder anderes Lebewesen) aus freiem Willen auf eine bestimmte Weise verhält oder aufgrund von inneren Zwängen?
Das kannst du - und wir alle - doch immer nur für uns selbst herausfinden!
Hm, wenn du eh nicht an einen FREIEN Willen glaubst, wirst du wohl nicht herausfinden wollen, was bei dir Zwang ist und was nicht. :dontknow:

Beispielsweise über die Vorhersagbarkeit. Je eher gegeben, desto unfreier - gilt nicht nur für menschliches oder tierisches Verhalten, sondern generell. "Frei" zu sein heißt hier ja eigentlich "frei von Zwängen", wobei sich hier Zwang definiert, dass ein System bei Eingabe A notwendiger Weise B ausgibt. Tut es das, ist es nicht frei - es reagiert nur nach einem festgeschriebenen Muster auf eine Eingabe.

Zusätzlich dazu gibt es Experimente mit Hirnscans bei denen man beobachtet hat, dass im Gehirn eine Entscheidung schon Sekundenbruchteile (ich glaube, eineige Zehntelsekunden) zuvor gefällt worden ist, bevor die Person die Entscheidung vermeintlich bewusst fällt. Wenn also die Person sagt, sie habe um 11:03:25,5 entschieden blau zu nehmen anstatt gelb, hätte der Überwacher der Hirnscans schon um 11:03:25,2 sagen können, wie sich die Person entscheiden wird. Die Person entscheidet sich innerhalb dieser Zeit niemals um, sie führt also nur noch diese Entscheidung aus, die im Hirn ohne Bewusstsein gefällt wurde und meint, sie würde es doch selbst tun.

Zusätzlich gab es andere Experimente, wo mittels Elektroden Impulse an Hirnregionen gesandt wurden - beispielsweise um einen Arm zu heben.
Die Person hatte nicht nur keine Möglichkeit, das Heben des Armes zu verhindern. Nein, diese Personen hatten zusätzlich den Eindruck, das Heben des Armes wäre ihr eigene Wille gewesen.

Wenn diese Personen den Elektrodenimpuls für den eigenen Willen halten - obwohl die um das Experiment wissen - und dadurch bewiesen ist, dass das Empfinden eines "freien" Willens so daneben liegen kann, wie kann man dann zweifelsfrei daran festhalten ? Wo doch außer der Empfindung nichts für einen freien Willen spricht ?

Ok - mit dem Smilie hast du recht!
Sonst nicht!
Aber kann ja sein, dass du 's anders verstanden hast, als von mir gemeint!

Naja, für eine "objektive" Bewertung müsstest du das ganze Möglichkeitsspektrum betrachten. Du hättest ja theoretisch auch mit einem Lied, auf Chinesisch, Klingonisch, in Binärsprache oder mit Schöpfermärchen antworten können. Oder überhaupt etwas völlig zusammenhangloses oder inhaltloses (z.b. ewlijlnkqlnewqnjhlkxw) schreiben können. Oder aber ein frommes Sprücherl, wie froh und ermutigt du wärst, weil Jesus irgendetwas gemacht hat oder auch nicht.

Unter diesem Aspekt war die Vorhersage ziemlich treffend :)

Prima!
Und hast du den Fisch nun GEGEN deinen Willen bestellt und dich dabei unfrei gefühlt?

Nein, ich bestreite ja nicht, dass man einen freien Willen empfindet bzw ihn sich einbildet. Aber Empfindung bringt ein Objekt noch nicht in die Realität (siehe optische Täuschungen, wo man u.U. einen grünen Punkt sieht, der aber objektiv nicht da ist).
Auch geht es nicht darum, ob man gemäß seines Willens handeln kann oder nicht, sondern ob der Wille selbst frei ist ! So lange ich nach meinem Willen handeln kann fühle ich mich frei - das sagt aber nichts über die Freiheit des Willens aus.
 
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AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Absolute Freiheit wäre völlige Bindungslosigkeit und die gibt es nicht, die relative Freiheit des Menschen besteht darin, seine Muster grundsätzlich verlassen zu können, wenn sie nicht mehr zielführend sind, nicht zu jederzeit und in jeder Situation, aber innerhalb günstiger Bedingungen schon, was die Voraussetzung zur Bildung neuer oder erweiterter Muster bedeutet.

Ja -die meisten hier unterliegen der naiven Vorstellung, daß "frei"="sich wohlfühlen" bedeutet. der Schluß- ich fühle mich wohl also bin ich frei -liegt dann nahe.
Ebenso ist es unsinnig den Begriff" frei" unabhängig jedes Kontextes zu verwenden: es sollte immer lauten frei von "dieser betimmten abhängigkeit" .

kein Mensch kann um sich herum das reine Vacuum ertragen - man würde gleichzeitig ersticken und platzen...
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Absolute Freiheit wäre völlige Bindungslosigkeit und die gibt es nicht, die relative Freiheit des Menschen besteht darin, seine Muster grundsätzlich verlassen zu können, wenn sie nicht mehr zielführend sind, nicht zu jederzeit und in jeder Situation, aber innerhalb günstiger Bedingungen schon, was die Voraussetzung zur Bildung neuer oder erweiterter Muster bedeutet.

Stimme ich dir zu - allerdings gilt das nur für manche Muster. Und hier reiht er sich ein eine Reihe anderer Objekte ein, denen man aber keinen freien Willen zuschreibt (z.b. Tiere, Pflanzen, aber auch manch unbelebte komplexe Gebilde).
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Ja!
Und wir können ja auch nur im Rahmen der Naturgesetze und der gegebenen Möglichkeiten agieren!
Totale Willensfreiheit - wie Muzmuz sie offenbar versteht, kann mich aber natürlich irren - würde heißen, dass wir ALLES tun können, was uns grade so einfällt - zB den Mount Everest umzudrehen und auf seinen Gipfel zu stellen! :D

Handlungsfreiheit ist ungleich Willensfreiheit !
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Beispielsweise über die Vorhersagbarkeit. Je eher gegeben, desto unfreier - gilt nicht nur für menschliches oder tierisches Verhalten, sondern generell. "Frei" zu sein heißt hier ja eigentlich "frei von Zwängen", wobei sich hier Zwang definiert, dass ein System bei Eingabe A notwendiger Weise B ausgibt. Tut es das, ist es nicht frei - es reagiert nur nach einem festgeschriebenen Muster auf eine Eingabe.

Zusätzlich dazu gibt es Experimente mit Hirnscans bei denen man beobachtet hat, dass im Gehirn eine Entscheidung schon Sekundenbruchteile (ich glaube, eineige Zehntelsekunden) zuvor gefällt worden ist, bevor die Person die Entscheidung vermeintlich bewusst fällt. Wenn also die Person sagt, sie habe um 11:03:25,5 entschieden blau zu nehmen anstatt gelb, hätte der Überwacher der Hirnscans schon um 11:03:25,2 sagen können, wie sich die Person entscheiden wird. Die Person entscheidet sich innerhalb dieser Zeit niemals um, sie führt also nur noch diese Entscheidung aus, die im Hirn ohne Bewusstsein gefällt wurde und meint, sie würde es doch selbst tun.

Zusätzlich gab es andere Experimente, wo mittels Elektroden Impulse an Hirnregionen gesandt wurden - beispielsweise um einen Arm zu heben.
Die Person hatte nicht nur keine Möglichkeit, das Heben des Armes zu verhindern. Nein, diese Personen hatten zusätzlich den Eindruck, das Heben des Armes wäre ihr eigene Wille gewesen.

Wenn diese Personen den Elektrodenimpuls für den eigenen Willen halten - obwohl die um das Experiment wissen - und dadurch bewiesen ist, dass das Empfinden eines "freien" Willens so daneben liegen kann, wie kann man dann zweifelsfrei daran festhalten ? Wo doch außer der Empfindung nichts für einen freien Willen spricht ?


Tja - ich fürchte, wir werden uns nicht wirklich einigen können, denn für mich ist Empfindung ein wichtiges Wahrnehmungsinstrument!


Naja, für eine "objektive" Bewertung müsstest du das ganze Möglichkeitsspektrum betrachten. Du hättest ja theoretisch auch mit einem Lied, auf Chinesisch, Klingonisch, in Binärsprache oder mit Schöpfermärchen antworten können. Oder überhaupt etwas völlig zusammenhangloses oder inhaltloses (z.b. ewlijlnkqlnewqnjhlkxw) schreiben können. Oder aber ein frommes Sprücherl, wie froh und ermutigt du wärst, weil Jesus irgendetwas gemacht hat oder auch nicht.

Unter diesem Aspekt war die Vorhersage ziemlich treffend :)


Und was lernen "wir" daraus?
Je weiter man eine Aussage fasst, desto mehr kann man in sie reinpacken! :homer:


Nein, ich bestreite ja nicht, dass man einen freien Willen empfindet bzw ihn sich einbildet. Aber Empfindung bringt ein Objekt noch nicht in die Realität (siehe optische Täuschungen, wo man u.U. einen grünen Punkt sieht, der aber objektiv nicht da ist).


Er ist in der Wahrnehmung des Betreffenden vorhanden und dieser kann herausfinden, ob diese Wahrnehmung auf eine optische Täuschung zurückzuführen ist oder auf einen physisch existierenden Punkt!
Und da solche optischen Täuschungen offenbar bei praktisch allen Menschen hervorgerufen werden können, existieren sie auch objektiv!


Auch geht es nicht darum, ob man gemäß seines Willens handeln kann oder nicht, sondern ob der Wille selbst frei ist ! So lange ich nach meinem Willen handeln kann fühle ich mich frei - das sagt aber nichts über die Freiheit des Willens aus.


Für dich ist also Wille eine Art eigenständige Wesenheit, die sozusagen nur locker mit dir verbunden ist?
Nun, für mich ist der Begriff "Wille" eine Abstraktion.
Wenn niemand da ist, der etwas will, existiert er nicht!
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Handlungsfreiheit ist ungleich Willensfreiheit !

Wenn ich dich jetzt erwürgen wollte hätte ich nicht die Handlungsfreiheit dies zu tun - du wohnst einfach zuweit weg :-(

Aber ich habe auch nicht die Willensfreiheit dich erwürgen zu wollen weil meine mir innewohnenden humanistisch geprägten kategorischen Imperative dieses verbieten. Ebenso die rationale Überlegung das ich vor einer evtl Strafe zurückschrecke.

So bleibt mir nur mein Wunsch sowie die Vorstellung dich zu erwürgen.... immerhin etwas....
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Wenn ich dich jetzt erwürgen wollte hätte ich nicht die Handlungsfreiheit dies zu tun - du wohnst einfach zuweit weg :-(

Aber ich habe auch nicht die Willensfreiheit dich erwürgen zu wollen weil meine mir innewohnenden humanistisch geprägten kategorischen Imperative dieses verbieten. Ebenso die rationale Überlegung das ich vor einer evtl Strafe zurückschrecke.

So bleibt mir nur mein Wunsch sowie die Vorstellung dich zu erwürgen.... immerhin etwas....


Viel Spaß bei der Vorstellung! :kuss5:
 
AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

Tja - ich fürchte, wir werden uns nicht wirklich einigen können, denn für mich ist Empfindung ein wichtiges Wahrnehmungsinstrument!
Und was lernen "wir" daraus?
Je weiter man eine Aussage fasst, desto mehr kann man in sie reinpacken! :homer:
Er ist in der Wahrnehmung des Betreffenden vorhanden und dieser kann herausfinden, ob diese Wahrnehmung auf eine optische Täuschung zurückzuführen ist oder auf einen physisch existierenden Punkt!
Und da solche optischen Täuschungen offenbar bei praktisch allen Menschen hervorgerufen werden können, existieren sie auch objektiv!

Für dich ist also Wille eine Art eigenständige Wesenheit, die sozusagen nur locker mit dir verbunden ist?
Nun, für mich ist der Begriff "Wille" eine Abstraktion.
Wenn niemand da ist, der etwas will, existiert er nicht!

schnabulistisch geprägter unzureichender Versuch einer sophistischen Argumentation....
 
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AW: Was ist die Bestimmung des Menschen?

schnabulistisch geprägter unzureichender Versuch einer sophistischen Argumentation....


Nee, ich meine das wirklich ernst und ich habe sehr viel über diese Dinge nachgedacht!
Aber ich kann es wohl nicht so ausdrücken, dass rüberkommt, was ich sagen möchte... :(
 
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