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warum weniger Kinder geboren werden

  • Ersteller Ersteller Muckel
  • Erstellt am Erstellt am

warum weniger Kinder geboren werden

  • Menschen wollen keine Verantwortung übernehmen

    Stimmen: 4 50,0%
  • Existenzangst

    Stimmen: 4 50,0%
  • wacklige Wirtschaft/ gefährdete Arbeitsplätze

    Stimmen: 2 25,0%
  • kein Geld, keine Sicherheit, Angst ein "Assi" zu werden

    Stimmen: 2 25,0%
  • gesundheitliche Gründe/ zu hohes Alter

    Stimmen: 2 25,0%
  • Hartz IV

    Stimmen: 1 12,5%
  • den Menschen geht es nicht gut

    Stimmen: 1 12,5%
  • die Gesellschaft ist krank/ Kinderfeidlichkeit

    Stimmen: 2 25,0%
  • Angst die Wohnung zu verlieren

    Stimmen: 0 0,0%
  • arbeitender Single/ kein geeigneter Partner vorhanden

    Stimmen: 3 37,5%

  • Umfrageteilnehmer
    8
AW: warum weniger Kinder geboren werden

Ich melde mich -nur kurz- nochmal zu Wort.

Wer soll denn die Krippenplätze bezahlen? Wie soll das finanziert werden?

Nun, momentan sieht es so aus, dass wir Eltern zum größten Teil selber die Beiträge zahlen, zum einen durch -nach Einkommen gestaffelte- Elternbeiträge, die entweder an die Kommune oder den Träger abzuführen sind. Bei vollprivatisierten Kindergärten zahlt man komplett aus eigener Tasche, bei öffentlichen Trägern, wie den Städten oder Kirchen/Wohlfahrtsverbänden, zahlt man diesenn Elternbeitrag und man zahlt nochmal über die Steuer. Es müssen also eigentlich nicht viele Kinderlose Steuerzahler "bluten", denn deren Steuern dürften unberührt bleiben, da wir Eltern die arbeiten ja durch unsere Steuern auch noch einen dicken Batzen tragen. Und- wer mehr verdient, der zahlt auch mehr!

Angenommen alle Menschen die Kinder haben ob Mann oder Frau würden arbeiten gehen WOLLEN, weil ihre Kinder versorgt sind, so viele Arbeitsplätze gibt es doch gar nicht, werden immer weiter abgebaut.

Das ist nach wie vor, ein großes Problem, hat aber mit der Kinderfrage eher weniger zu tun, denn es gibt ja auch genügend Kinderlose Arbeitslose.

Warum wird dagegen nicht mal was getan?

Keine Ahnung, das frage ich mich auch. Was macht die Politik?

Wirklich benachteiligt sind in unserer Gesellschaft alleinerziehende Frauen, da bin ich mir sicher.

Da bin ich mir gar nicht so sicher. Versuche heutzutage mal als verheiratete Frau mit einem Mann im Schichtdienst einen Arbeitgeber zu finden, der bereit ist die Arbeitszeit mit dem Dienstplan des Mannes abzustimmen, damit die Kinder versorgt sind!
Alleinerziehende werden in der Regel beim Punktesystem für die Vergabe von Krippen-Kindergärten und Hortplätzen bevorzugt behandelt. Sie haben oft (nicht immer!!!) ein funktionierendes Netzwerk, netten flexiblen Chef, vom Jugendamt vermittelte Tagesmütter usw.
Sie stehen sich heutzutage gar nicht mehr so schlecht, wie andere auch.
Die Frau deren Mann arbeiten geht, weil er keine Babypause hatte, die hat es dagegen nicht unbedingt leichter, sie wird nicht bevorzugt bei Krippenplätzen behandelt, weil ja ein Versorger da ist. Verstehst du wie ich meine? Die Arbeit der Frau wird bei diesen Institutionen nicht als Notwendig gesehen, wenn doch ein Ernährer vorhanden ist. Oder nimm mal nur das Beispiel, die Kinder werden krank. Hier in D stehen jedem Elternteil eine bestimmte Tageszahl zu, an denen die Eltern dann zu hause bleiben können, das Gehalt aber weiter läuft. Der Alleinerziehenden gesteht man dies ohne Murren zu, wenn sie sich "Kindkrank" meldet. Mach das mal, wenn du verheiratet bist, dann geht das nicht so einfach und der Arbeitgeber von Mama fragt blöd ob nicht vielleicht der Papa die Tage nehmen kann, weil Mama grad unentbehrlich in der Firma ist und Papas Arbeitgeber zieht die gleiche Nummer ab.
Nein, Hut ab vor jedem Alleinerziehendem, denn Kinder zu haben bedeutet nicht nur Krippenplätze und Job als Thema sondern viel viel mehr, was es zu leisten gilt. Aber was die Punkte Job und Kinderbetreuung betrifft, stehen sie m.M.n. heute nicht schlechter dar als eine komplette "Normfamilie" mit 2 Elternteilen, sondern -nur auf die Punkte bezogen- eher besser.

Aber nicht für jeden Hans und Franz und Mutter gibt die Kinder in die Krippe und macht sich einen schönen freien Tag, weil ihr Mann arbeiten geht und der arbeitende Steuerzahler darf dafür aufkommen.

Das mit dem Steuerzahler haben wir ja schon geklärt.
Was es zu dem Zitat noch zu sagen gibt, wäre, dass grundsätzlich (in D) alle Kinder ein Recht auf einen Kindergartenplatz und adäquate Betreuung haben, ganz gleich ob nur einer oder keiner arbeiten geht.
Denn adäquat bedeutet auch, die Bedürfnisse des Kindes zu erfüllen. Z.B. Kindern die Möglichkeit zu geben, das Spielen und soziales Verhalten gegenüber anderen Kindern (wir haben ja festgestellt, wir haben kaum noch Großfamilien, wo die Kinder sich untereinander beschäftigen und voneinander lernen) zu lernen, Gruppenverhalten und Gruppendynamiken zu erlernen (etwas heutzutage sehr elementares, dringend nötig bei den großen Klassen) und sprich die ersten Löseprozesse von den Eltern zu vollziehen.
Das alles sind wichtige Entwicklungen eines jeden Kindes, von daher ist ein Grundrecht auf einen Kigaplatz unabhängig von berufstätigen Eltern, absolut gegeben.
Auch der Kinderlose hat das Interesse in einer Welt zu leben, in dem Kinder mit gewissen Grundfesten unterwegs sind, sind sie doch auch seine Zukunft.
Oder?


Das wars erstmal...

Liebe Grüße
Sal
 
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AW: warum weniger Kinder geboren werden

Hallo,

die Frage warum jetzt so wenig Kinder geboren werden ist gar nicht so einseitig zu beantworten.
Früher (es gab auch eine Zeit vor Hitler) habe die Menschen, aus finanziellen Gründen, auch relativ spät geheiratet.
Damals gab es aber keine Antibabypille.
Die Menschen waren ärmer. Ob man auf Kinder verzichtet hat, spielte keine wesentliche Rolle, reich wurde man trotzdem nicht.
Das soziale Gefüge war stärker, Kinder wohin man schaute und die Erwachsenen schauten nicht bei fremden Kindern weg, sondern griffen schon mal in die Kindererziehung ein.
Für gewöhnlich war die Großmutter auch noch daheim und nicht arbeitstätig.
Abtreibungen waren nicht legalisiert.

Heute sieht die Situation ganz anders aus.
In den skandinavischen Ländern ist es nicht mehr üblich, dass man heiratet. Trotzdem haben diese mehr Kinder, da sie staatliche Unterstützung bekommen.
Bin zwar politisch nicht so informiert, aber bis auf Norwegen mit ihrer Erdölproduktion, dürften diese Länder auch nicht mehr Haushaltsbugett haben
und trotzdem klappt es damit.
(Eventuell wäre eine Politikeraustausch sinnvoller als der Schüleraustausch.)

Salems Einwand mit der Förderung der Kinder in einem Kindergarten kann ich nur unterstützen.
Habe darüber mit meiner Schwester gesprochen, deren Tochter ab 2 Jahren stundenweise in einer Kindergrippe war.
Die Feinmotorik, das soziale Verhalten und die Lernfähigkeit wurden dadurch gefördert
und sie gehört heute zu den Hochbegabten.

LG
v
Himmelblau
 
AW: warum weniger Kinder geboren werden

Hallo Fussel, hallo alle anderen
wow die Liste ist superinteressant!!
Nein das ist kein nationales Problem.
jammern *g*, ehrlich gesagt nerven mich die Nachrichten in den Medien und was die Regierung sich alles ausdenkt, sich einbildet daß dann mehr Kinder geboren werden.
Mittlerweile bin ich der Meinung daß es auch mit der Empfängnisverhütung zusammenhängt.
Gruß Muckel
 
AW: warum weniger Kinder geboren werden

.
jammern *g*, ehrlich gesagt nerven mich die Nachrichten in den Medien und was die Regierung sich alles ausdenkt, sich einbildet daß dann mehr Kinder geboren werden.

Trotzdem glaube ich in dieser Hinsicht den Medien, dass bei entsprechender Gewährleistung der Kinderbetreuung die Geburtenraten steigen,
vergleichbar wie in Frankreich.
 
AW: warum weniger Kinder geboren werden

das Problem mit den Kindern ist wie hier, glaube ich schon angedeutet, kein nationales.

internationales Bevölkerungswachstum
https://www.cia.gov/cia/publications/factbook/fields/2002.html

Dementsprechend sind also Harz IV, zu wenig Geld, .... kein Argument für keine Kinder.

Wir jammern immer auf einem sehr hohen Niveau.

fussel
Wenn ich mir die Liste im Zusammenhang mit der Globalisierung so betrachte,
gibt es tatsächlich keinen Grund über Kinderlosigkeit zu jammern. :)
 
AW: warum weniger Kinder geboren werden

Liebe Muckel ..
Diese Unfrage ist eine gute Idee, eine Diskussion anzuleiern.
Ich habe so gestimmt:den Menschen geht es nicht gut

* Celine kann über Frankreich etwas Anderes berichten - wenn ich den jüngst von mir gelesenen Statistiken glauben darf.

Tschuldigung, Marianne, aber ich habe keine Lust mehr.
In "Kinder haben keine Lobby" und in "2,07" habe ich die Tastatur zur Genüge bemüht. Wie es in F ist, interessiert eh praktisch keinen.
Eine Umfrage ist sicher eine gute Sache, aber keinen Verweis auf die vorhandenen Threads zu machen (sie liegen ja nicht Jahre zurück, aber dort in den Kellern des Forums liegen noch andere Threads zum Thema), finde ich nicht soooo gut. Nur, weil Ziesemann die Themen erstellt hat? :autsch:

fusselhirn schrieb:
Wir jammern immer auf einem sehr hohen Niveau.

Sorry, aber langsam sehe ich das auch so, obwohl ich natürlich mit der Problematik in D oder A nicht genügend vertraut bin.
 
AW: warum weniger Kinder geboren werden

Tschuldigung, Marianne, aber ich habe keine Lust mehr.
In "Kinder haben keine Lobby" und in "2,07" habe ich die Tastatur zur Genüge bemüht. Wie es in F ist, interessiert eh praktisch keinen.
.

Hast wahrscheinlich eh Recht, Celine - aber ich bin an diesen Themen schon sehr interessiert - alte rote Emanze, die ich bin. Und ich bin ebenfalls über die unterschiedliche Handhabung der Kinderbetreuung in Frankreich informiert. Bei meinen Frankreichaufenthalten habe ich in den Ferien überall sehr nett betreute Schülergruppen gesehen - auch ein Punkt, der zeigt, das die " normale " Französin nicht so borniert ist zu glauben, nur sie könne ihr Kind ununterbrochen betreuen. Aber - genau so wie Du habe auch ich keine Lust, immer wieder dasselbe zu diskutieren.

Deine Argumente in dem von Dir angesprochenem Thread haben mich nur bestärkt in meinem Wissen.Meine eine Tochter ist Lehrkraft am Lycée français de Vienne. Das mag Dir einen Teil meines Wissens , aber vor allem auch meine innere Beteiligung an diesen Fragen erklären.

Ich habe diesen von Dir zitierten Thread sehr wohl gelesen - es hat ja nicht nur Z. geschrieben - allen Göttinnnen sei Dank.



Und Dir sei Dank, dass Du für unsere Neueuser/Innen den Link eingestellt hast.


babatschi
M.
 
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AW: warum weniger Kinder geboren werden

Hallo Muckel !

Habe Punkt 2, 4, 5, 6 und 10 angekreuzt.

Vielleicht noch zu erwähnen: die Vorliebe vieler Menschen, andere zu verachten. In vielen Schulen werden Kinder, deren Familien sich keinen Computer und/oder 2maligen Luxusurlaub pro Jahr leisten können, von anderen (materiell Reichen, aber emotionell Armen), verachtet und ignoriert.

Oft hörte ich auch: "In diese Welt, die konsequent ihren eigenen Lebensraum zerstört, ist es unverantwortlich, ein Kind zu setzen."

Was könnte man tun ? Die Einstellung zum Kind an und für sich ändern und die materiellen Ansprüche zurückschrauben. Mit € 2000,- netto pro Monat traue ich mir zu, ein Kind großzuziehen.

Ansonsten müssen wir froh sein, dass wir eine Chance auf eine multikulturelle Gesellschaft haben, denn, wie schon erwähnt, ist die Kinderfreudigkeit nicht bei allen Nationen niedrig.

Auch die oft lächerlich wirkenden Reste von Rassismus, Nationalismus, Religionsfanatismus und sonstigem Separatismus in der Gesellschaft müssen früher oder später rigoros bekämpft werden. In diesem Zusammenhang sollte auch der ideologische Nonsens vom "auserwählten Volk" abgelegt werden, auch wenn er in der Bibel steht.

Noch gibt es - global gesehen - keinen Grund zur Sorge; es sollten aber alle ethnischen Gruppen erhalten bleiben.

Liebe Grüße

Zeili
 
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