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Warum interessiert sich der Mensch für vergangene Menschen?

.....Warum interessiert sich der Mensch für vergangene Menschen? Weil Mensch ein "geschichtliches" Wesen ist. D.h. er (der Mensch) ist es, welcher seine "Geschichtlichkeit" in der "Geschichte" selbst schreibt und sich so selbst entwirft!.....

meint plotin
 
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.....Warum interessiert sich der Mensch für vergangene Menschen? Weil Mensch ein "geschichtliches" Wesen ist. D.h. er (der Mensch) ist es, welcher seine "Geschichtlichkeit" in der "Geschichte" selbst schreibt und sich so selbst entwirft!.....

meint plotin

Tatsächlich scheint der Mensch nur einen 'Ent-Wurf' von sich selbst 'ent-fernt' - und mit der Pflege seines ein-zig-artigen Vorgartenereignishorizontes als absolutes Individuum voll beschäftigt zu sein ! ;)

Stell Dir vor, der Mensch träfe eines Tages tatsächlich auf sein Original und früge sich selbst:

" Was machst Du denn da" ? -
Und der 'Ent-Wurf' würde selbst zu antworten vermögen:
" Ach nichts, - ich mache mir nur ein Bild von mir" !

Welch ein ontologisches 'Selfie-Paradoxon',
welche die doppelte Seinsbeflissenheit
in einem "nosce te (schw)ipsum"
erst noch ins rechte Licht setzen muss:​

" Erkenne Dich selbst im ernüchternden Schwips
und lasse die Seinsbesoffenheit fahren mit Grips!
"

Bernies Sage​
 
Warum interessieren wir Menschen uns für andere Menschen, insbesondere für Menschen aus der Geschichte?


Weil die Menschen eitel und neugierig sind. Der Vorteil liegt auf der Hand, könnte man doch versucht sein, daraus zu lernen. Wer nichts daraus lernen will, dem bleiben dennoch schon aus Gründen der Neugier andere Menschen, ganz besonders deren vermeintliche Fehler, eine ständig sprudelnde Quelle willkommener Abwechslung. Bezüglich der Geschichte sind zwei sich einander ausschließende Thesen bekannt, nämlich daß sie sich wiederholt und daß sie sich nicht wiederholt. Dazu ergänzend Richard Freiherr von Weizsäcker über Geschichte:
»Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie wiederholt ihre Lehren.«
Quelle: Offizierschule des Heeres, Hannover, 28.6.1990
 
Weil die Menschen eitel und neugierig sind. Der Vorteil liegt auf der Hand, könnte man doch versucht sein, daraus zu lernen. Wer nichts daraus lernen will, dem bleiben dennoch schon aus Gründen der Neugier andere Menschen, ganz besonders deren vermeintliche Fehler, eine ständig sprudelnde Quelle willkommener Abwechslung.

Der Mensch ist neugierig und eitel. Letzteres würde ich jedoch in Zusammenhang mit dem Interesse an historischen Menschen für unbedeutend halten.
Ich glaube, neben den hier bereits aufgezählten Gründen bietet die Betrachtung des lange verstorbenen Menschen auch die Möglichkeit der Idealisierung und nicht nur der Verurteilung des einzelnen Charakters. Man kann Menschen und Epochen auch verklären , sie gar wie Märchenfiguren betrachten. So wie die Religion den Riss zwischen ursprünglichem Allein-sein kitten soll, kann die historische Figur das ideale Bild vom Menschen, den es ja so nicht gibt, vorgeben. Quasi eine Vorbildfunktion, die, weil nicht überprüfbar, jeder Kritik standhält
 
Im Prinzip möchte ich Ihnen, werte Daphne, ja zustimmen, aber mir ist nicht eine dieser Märchenfiguren bekannt, die wirklich jeder Kritik standhalten könnte.
 
Zumindest ist die Kritik an jenen nicht in der Lage den Mythos aufzuheben oder zu schmälern.
Echnaton, Buddha, Mohamed, Kaiser Konstantin, Kleopatra, Robbins Hood, Störtebecker, ganz zu schweigen von eben jenen namenlosen historischen Menschen, die man sich in ihrem Leben nur vorstellt, weil man seine eigenen Ideale in sie hineinprojezieren kann, weil sie eben nicht überprüfbar sind.
 
Gelegentlich finden sich Möglichkeiten der Prüfung und die Tochter des verstorbenen ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann machte nicht nur bezüglich Konstantin & Co davon auch Gebrauch, was der Altherrenclique wahrlich nicht gefiel.

»1987 entzog ihr der Essener Bischof Franz Hengsbach die Lehrbefugnis, weil sie die Jungfrauengeburt als biologische Tatsache anzweifelte. Die erhoffte Hilfe von Ratzinger, mit dem sie brieflich verkehrte, blieb aus.«

(http://www.spiegel.de/panorama/gese...mann-ratzinger-das-reine-latein-a-477224.html)
 
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