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Vom 'Deuteln' zum Deuten

Wenn man sich die fünf klassischen Disziplinen der PhilosophieLogik, Erkenntnistheorie, Ethik, Ästhetik und Metaphysik – ansieht und gedanklich zugrunde legt, offenbart sich – jedenfalls für mich – keine brauchbare Basis bezüglich eines Schöpfer-Gedankens!

Kann man von daher davon ausgehen, dass sich unter den religiös Gläubigen so gut wie keine Philosophen befinden, und umgekehrt?
Derartige Statistiken wird es wohl kaum geben und von daher kann ich Ihnen keine Zahlen nennen...
Meine Frage, "...kann man von daher davon ausgehen..." bezieht sich einzig und allein auf meine vorhergehende
Feststellung...
 
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Derartige Statistiken wird es wohl kaum geben und von daher kann ich Ihnen keine Zahlen nennen...
Meine Frage, "...kann man von daher davon ausgehen..." bezieht sich einzig und allein auf meine vorhergehende
Feststellung...
Deine Feststellung war wohl diese Aussage von Dir, ich zitiere sie:

„Kann man von daher davon ausgehen, dass sich unter den religiös Gläubigen so gut wie keine Philosophen befinden, und umgekehrt?“

Das wäre allerdings keine Feststellung, sondern eine Frage, zu der ich nichts sagen kann, weil mir wie erwähnt das Verhältnis unbekannt ist, wie viele religiös gläubige Menschen keine Philosophen sind oder religiöse Menschen Philosophen. Aber wie ist denn Dein Standpunkt dazu? Gehst Du davon aus, dass es unter religiösen Menschen viele oder kaum Philosophen gibt?

Dieser „philosophische Gedanken“ in der Bibel etwa, wie er vom Prediger Salomon angesprochen worden sein soll:

„Alle Worte mühen sich ab. Nichts vermag ein Mensch zu sagen. Das Auge wird nicht satt zu sehen und das Ohr nicht voll vom Hören. Das, was war, ist das, was wieder sein wird. Und das, was getan wurde, ist das, was wieder getan wird. Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne.“ (Prediger 1, 8-9)

…ist erwiesenermaßen falsch, denn es gibt durchaus Neues unter der Sonne. Etwa die Charta der Menschenrechte, in der in Art. 2 Religionsfreiheit gefordert wird. Das ist aber völlig unvereinbar mit dem, was in der Bibel gefordert wird, um der Verdammnis zu entgehen:

„Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden." (Mark. 16, 16)
 
Etwa die Charta der Menschenrechte, in der in Art. 2 Religionsfreiheit gefordert wird. Das ist aber völlig unvereinbar mit dem, was in der Bibel gefordert wird, um der Verdammnis zu entgehen:
Was hat die weltl. Religionsfreiheit - Diskriminsierungsverbot für den weltlichen Bereich - mit dem . Inhalt einer religiösen Verdammnis zu tun?
 
Hallo Frischling, zwischen Fragen und Feststellungen in Schriftform, kann man durch die zwei bekannten Satzzeichen (? !) am jeweiligen Ende des Satzes leicht festmachen um welches der beide es sich handelt! Insofern ist folgender Text von mir eindeutig als Feststellung einzuordnen und der
darauf folgende (angehangene Satz) eindeutig als Frage zu sehen...

"Wenn man sich die fünf klassischen Disziplinen der Philosophie – Logik, Erkenntnistheorie, Ethik, Ästhetik und Metaphysik – ansieht und gedanklich zugrunde legt, offenbart sich – jedenfalls für mich – keine brauchbare Basis bezüglich eines Schöpfer-Gedankens!"

"Kann man von daher davon ausgehen, dass sich unter den religiös Gläubigen so gut wie keine Philosophen befinden, und umgekehrt?"


Insofern darf ich davon ausgehen, dass wir zwei, Sie und ich, hier übereinstimmen...;) Oder?

Du müsstest also solche Zahlen nennen und vielleicht fragen, wie ich diese Zahlen deute oder deutel ;-)
Mir sind keine Zahlen dieses betreffend bekannt.... es war eine gefühlte Feststellung meinerseits, verbunden mit einer nachfolgenden Frage,
auf die ich, wenn möglich, gern eine Antwort hätte... sei es ebenfalls gefühlt oder durch Zahlen belegt...:)
 
"Wenn man sich die fünf klassischen Disziplinen der Philosophie – Logik, Erkenntnistheorie, Ethik, Ästhetik und Metaphysik – ansieht und gedanklich zugrunde legt, offenbart sich – jedenfalls für mich – keine brauchbare Basis bezüglich eines Schöpfer-Gedankens!"

"Kann man von daher davon ausgehen, dass sich unter den religiös Gläubigen so gut wie keine Philosophen befinden, und umgekehrt?"


Insofern darf ich davon ausgehen, dass wir zwei, Sie und ich, hier übereinstimmen...;) Oder?
Einigen wir uns darauf, dass zumindest die Schriften der Religionen, die auf dem Gott Abrahams aufbauen, also der Tanach, die Bibel und der Koran, nach meiner Meinung wenig wirklich gute philosophische Gedanken enthalten. Gleichwohl habe ich, weil wir hier in einem Religionsforum schreiben, eine philosophische Aussage des Predigers Samuel angeboten, womit aufgezeigt ist, dass auch religiöse Menschen philosophische Gedanken geäußert haben.

Ansonsten haben sowohl Platon als auch Aristoteles sehr oft von Gott geredet und Descartes formulierte einmal:

„Sind wir indess eingedenk, dass unser Geist nur als endlich, Gott aber als unbegreiflich und unendlich aufzufassen ist, so können uns diese Einwürfe keine Schwierigkeit verursachen.“

Damit sagt Descartes vielleicht, dass wir Menschen wohl nicht wirklich „Gott“ als eine ursächliche Macht für dieses Sein begreifen können und hätte damit m.E. Recht. Zumindest aber haben die unzähligen alten Göttinnen und Götter keine wirklich große Anhängerschaft mehr wie zu den Zeiten von Platon und Aristoteles, wo solche „philosophische Gedanken“ das Denken von Menschen allerdings enorm beeinflusst haben.

Mein Wissen über Philosophie ist aber sehr begrenzt und deshalb würde ich mich lieber nur auf philosophische Gedanken in religiösen Werken beschränken.
 
Was hat die weltl. Religionsfreiheit - Diskriminsierungsverbot für den weltlichen Bereich - mit dem . Inhalt einer religiösen Verdammnis zu tun?
Zunächst: es gibt auch eine „religiöse Religionsfreiheit“, die etwa im Buddhismus gegeben ist..

Es ging in meinem Beitrag #12 im Zusammenhang mit religiösen philosophischen Aussagen darum, dass es laut dem Prediger Salomon nichts Neues auf der Welt geben soll. Dazu habe ich angeführt habe, dass es durchaus Neues gibt, was aber mit der Beschreibung Gottes in der Bibel als intoleranten Feind der Religionsfreiheit unvereinbar ist. Um das zu verdeutlichen habe ich diese vorgebliche Drohung eines vorgeblichen Gottessohnes Jesus und Namensgeber des Christentums zitiert:

„Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden." (Mark. 16, 15-16)

Solltest Du diese Verdammnis-Drohung, die bei Menschen durchaus Höllenängste auslösen können, mit dem m.E. für ein friedliches Miteinander ALLER Menschen unabdingbare Grundrecht auf Religionsfreiheit in Einklang bringen können, würde ich bei Dir extrem unlogisches Denken mehr als vermuten ;-)
 
Frischling schrieb: es gibt auch eine „religiöse Religionsfreiheit“,
Ja. Unter diesem Aspekt wurden alle Religionskriege geführt.

Nach meiner Meinung sollte man keine sinnentstellend gekürzte Aussage zitieren. Ich habe nicht grundlos geschrieben und widerhole es:

„Zunächst: es gibt auch eine „religiöse Religionsfreiheit“, die etwa im Buddhismus gegeben ist..“

Direkt auf der Basis der Lehre Buddhas ausgehende Religionskriege, wie sie etwa auf der Basis von Bibel- und Koran-Aussagen geführt wurden, sind mir unbekannt!

Etwas sehr Wesentliche im Buddhismus und in Bezug auf Religionsfreiheit hat der Lama Ole Nydahl auf einem Vortrag 2001 bekannt gemacht, in dem er diesen Standpunkt von Buddha vortrug:

„Glaubt meine Lehre nicht, nur weil ein Buddha sie lehrte. Ich habe euch alles gesagt und nichts zurückgehalten, doch ihr sollt nur das glauben, was ihr selbst kritisch überprüft habt und was ihr mit euren eigenen Erfahrungen in Einklang bringen könnt.“

Im Palikanon (Kalama Sutra) wird das ähnlich formuliert:

"Geht, Kálámer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen (*1), nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kálámer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kálámer, möget ihr sie euch zu eigen machen.“ (http://www.prajna.de/files/Kalama-Sutra_de.pdf)

Das Wesentliche, weshalb vom Christentum viele Religionskriege ausgegangen sind, hatte ich in diesem Thread in diesem Beitrag #12 ja auch schon zitiert.

„Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden." (Mark. 16, 16).

Denn diese Aussage steht im direkten Zusammenhang mit dem Gift eines Weltmissionsbefehles, das ursächlich ist für durch Christen initiierte Religionskriege und Unterjochungen von Völkern anderer Religion und liest sich so:

"Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung. Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden." (Mark. 16, 15-16)

Meines Wissens gibt es keinen Weltmissionsbefehl im Buddhismus, aber sehr wohl auch im Islam:

"Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Führung und der wahren Religion geschickt hat, auf dass Er sie über alle Religionen siegen lasse, auch wenn die Götzendiener es verwünschen." (61:9, Übersetzung von Muhammad Ibn Ahmad Ibn Rassoul)

Ähnlich wird das in Sure 9:22 und 48:28 formuliert. Gerne darfst Du mir aber einen Weltmissionsbefehl aus einem Buddhistischen Heiligen Buch aufzeigen,
 
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Frischling schrieb: Ansonsten haben sowohl Platon als auch Aristoteles sehr oft von Gott geredet
Ja das ist richtig... nur war dessen "Gott" noch ein anderer als dieser der später dann von den unterschiedlichsten
Religionsstiftern den Menschen vermittelt wurde! Ein Beispiel dafür, wenn man den Begriff "Gott" mal aus einem anderen Blickwinkel
ansieht, ist A. Einsteins kosmische Religion... https://de.wikipedia.org/wiki/Einsteins_kosmische_Religion
Einstein soll schon als Zwölfjähriger seinen religiösen Glauben „verloren“ haben. Bei mir war das etwas später, aber zum Glück frühgenug, um meine eigenen Gedanken zu „Gott und die Welt“ entwickeln zu können.

In einem Brief an den Philosophen Erich Gutkind brachte dieses Genie kurz vor seinem Ableben seine Ablehnung religiösen Glaubens an den Gott Abrahams auf den Punkt:

"Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger aber doch reichlich primitiver Legenden"

Diese Primitivität kann ich nur unterstreichen, denn dieser Gott wird als minderwertiger, vor Eifersucht rasender zehntausendfacher Säuglings- und Kindermassenmörder behauptet, dessen Gesetze das Töten der Menschen einfordern, die anderen Göttern geopfert oder das „Verbrechen“ begangen zu haben, am Sabbat, dem Feiertag diese als giftigen Feind der Religionsfreiheit behaupteten Gottes Holz gesammelt zu haben.
 
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