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Veganismus

AW: Veganismus

@ xcrypto
Somit machst du dich über das Leben anderer, oder deren Art zu leben lustig.
Und das ist respektlos.



Mich geht es eigentlich auch nichts an, was andere essen.
Aber sie vergrößern durch den Fleischkonsum das Elend und Leid auf der Welt.

Ich weiß, dass ich niemanden davon abhalten kann, Fleisch zu essen.
Aber ich hoffe, dass der eine oder andere doch mal darüber nachdenkt was er durch seinen Fleischkonsum anrichtet und sich vielleicht dazu entschließt, kein Fleisch mehr zu essen und damit die Welt ein bisschen besser macht.

Inwiefern vergrößern Fleischesser Leid und Elend auf der Welt?
 
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AW: Veganismus

Inwiefern vergrößern Fleischesser Leid und Elend auf der Welt?


hallo joan,

bin hier zwar nicht direkt angesprochen und auch keine Veganerin, aber versuche trotzdem mal eine Antwort.
Jetzt mal ganz abgesehen davon, ob es ok ist Tiere zu töten und zu essen (ich selber hab keine Probleme damit, so lange die Tiere artgerecht gehalten werden und nicht quasi-industriell erzeugt), ist es in Hinsicht auf die Hungerproblematik in grossen Teilen der Welt schon eine Überlegung wert, den eigenen Fleischkonsum mal zu überdenken.

Ich denke da an das ganze Futtermittel, das angebaut wird auf Böden, auf denen auch Pflanzen wachsen könnten, welche der Mensch direkt essen könnte.
Wieviel Kilo Pflanzen braucht es wohl, um ein Kilo Fleisch zu "erzeugen"?

Ich kann dir jetzt leider auf die Schnelle keine Quelle dafür nennen, ist schon länger her, dass ich etwas darüber gelesen habe. Aber das Argument leuchtet schon irgendwie ein, finde ich.
 
AW: Veganismus

hallo joan,

bin hier zwar nicht direkt angesprochen und auch keine Veganerin, aber versuche trotzdem mal eine Antwort.
Jetzt mal ganz abgesehen davon, ob es ok ist Tiere zu töten und zu essen (ich selber hab keine Probleme damit, so lange die Tiere artgerecht gehalten werden und nicht quasi-industriell erzeugt), ist es in Hinsicht auf die Hungerproblematik in grossen Teilen der Welt schon eine Überlegung wert, den eigenen Fleischkonsum mal zu überdenken.

Ich denke da an das ganze Futtermittel, das angebaut wird auf Böden, auf denen auch Pflanzen wachsen könnten, welche der Mensch direkt essen könnte.
Wieviel Kilo Pflanzen braucht es wohl, um ein Kilo Fleisch zu "erzeugen"?

Ich kann dir jetzt leider auf die Schnelle keine Quelle dafür nennen, ist schon länger her, dass ich etwas darüber gelesen habe. Aber das Argument leuchtet schon irgendwie ein, finde ich.

Wie viele kg Pflanzen es bedarf um ein Kilo Fleisch zu erzeugen ist recht unterschiedlich.
Es kommen bei bestimmten Nutztierarten auch Pflanzen in Frage, die für den menschlichen Konsum ungeeignet sind. Deswegen haben auch unsere Vorfahren aus gebirgigen Gegenden mehrheitlich von tierischen Produkten gelebt.

Für die Produktion eines kg Masthuhn braucht man um die 2kg Getreide, wobei dazu auch Getreideabfälle wie Kleie und Ölnebenprodukte wie diverse Ölkuchen gehören, die der Mensch nicht konsumiert.

Was die Dritte Welt angeht liegt das Problem woanders als im Fleischkonsum hier. Das Ungleichgewicht im Welthandel bliebe auch aufrecht, wenn man hier vom Fleischkonsum absehen würde.

Und zur Landwirtschaft in Drittweltländern selber: Gerade dort wäre es notwenig, mehr Nutztiere zu halten, um die Böden für eine dauernde landwirtschaftliche Nutzung brauchbar zu machen.
Der Humus ist dort nur dünn, und Kunstdünger zerstören den Boden völlig.
Hier in Europa haben wir gerade DURCH die jahrhundertelange Nutztierhaltung und Stalldüngung der Böden einen für Dauerkultur und auch zu einem gewissen Grad kunstdüngergeeigneten Boden gemacht.
In Drittweltländern fehlt das noch.

Die Hungerproblematik in der Welt basiert in keinster Weise auf dem Fleischkonsum der reichen Nationen.

Die Ungerechtigkeit im Miteinander läßt sich durch das, was wir hier auf den Tisch bringen nicht aufheben.
 
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AW: Veganismus

@ joan

Nätürlich würde der Verzicht auf Fleisch nicht alle Probleme dieser Welt lösen, aber das Elend der Länder der "dritten Welt" hat etwas mit dem Fleischkonsum zutun. Wie das zusammenhängt habe ich auch schon versucht zu erklären.

Die Länder Der "dritten Welt" brauchen mehr Nutztiere um den Boden brauchbarer zu machen???
- Durch die ganze Gülle wird das Grundwasser verseucht.
Vielleicht ist es in Maßen als Düger ganz gut geeignet, aber nicht in der Menge wie sie durch die Massentierhaltung anfällt.
Außerdem liegt es dort wohl eher am Wassermangel, wenn auf den Böden nichts wächst.
Da würde es auch nichts nutzen wenn man die Böden mit Gülle übergießt.
 
AW: Veganismus

Ich bin nicht ganz so naiv, zu behaupten, das Welthungerproblem könnte durch eine vegetarische/vegane Ernährung gelöst werden, es ist mir durchaus bewusst, dass hier viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.

Ob unser Fleischkonsum dabei jedoch überhaupt keine Rolle spielt, wage ich dennoch zu bezweifeln.

Zitat aus Wiki zum Thema Welthunger:
Heute werden viele der Tiere, die zur Fleischproduktion gemästet werden, mit Getreide gefüttert. Etwa ein Drittel der weltweiten Getreideernte wird für die Fütterung von Nutztieren verbraucht. Nur etwa 10 % des verfütterten Getreides wird dabei in Fleischmasse umgewandelt, die restlichen 90 % sind für die menschliche Ernährung verloren. In Brasilien dient bereits ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzflächen zur Futtermittelproduktion für die Viehmast, und es wird weiterhin Regenwald abgeholzt, um weitere Anbauflächen dafür zu schaffen.

Und noch etwas zum Wasserverbrauch:

http://www.umg.at/082004/welthunger.php

Ich finde es durchaus sinnvoll, Nutztiere dort zu halten, wo kein Ackerbau möglich ist. Aber die Frage ist immer, welche Art von Nutztieren das sind und ob sie sich von dem ernähren können, was der Boden dort eben bietet, also zB. in den Alpen die Haltung von Rindern.

zitat joan:
Und zur Landwirtschaft in Drittweltländern selber: Gerade dort wäre es notwenig, mehr Nutztiere zu halten, um die Böden für eine dauernde landwirtschaftliche Nutzung brauchbar zu machen.
Der Humus ist dort nur dünn, und Kunstdünger zerstören den Boden völlig.
Hier in Europa haben wir gerade DURCH die jahrhundertelange Nutztierhaltung und Stalldüngung der Böden einen für Dauerkultur und auch zu einem gewissen Grad kunstdüngergeeigneten Boden gemacht.
In Drittweltländern fehlt das noch.

Tönt einleuchtend.
Allerdings frage ich mich, was die Nutztiere dort essen sollen? Gibt es genug Weideflächen oder muss speziell Futtermittel für die Tiere angebaut werden?

Wie gesagt, ich finde einfach, wir sollten uns diese Sache mal durch den Kopf gehen lassen.

@sternchen: sehe gerade, dass wir fast zeitgleich geschrieben haben :)
 
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AW: Veganismus

@ joan

Nätürlich würde der Verzicht auf Fleisch nicht alle Probleme dieser Welt lösen, aber das Elend der Länder der "dritten Welt" hat etwas mit dem Fleischkonsum zutun. Wie das zusammenhängt habe ich auch schon versucht zu erklären.

Die Länder Der "dritten Welt" brauchen mehr Nutztiere um den Boden brauchbarer zu machen???
- Durch die ganze Gülle wird das Grundwasser verseucht.
Vielleicht ist es in Maßen als Düger ganz gut geeignet, aber nicht in der Menge wie sie durch die Massentierhaltung anfällt.
Außerdem liegt es dort wohl eher am Wassermangel, wenn auf den Böden nichts wächst.
Da würde es auch nichts nutzen wenn man die Böden mit Gülle übergießt.


Sternchen,

Du hast offensichtlich keine Ahnung von Böden und Landwirtschaft.
Bevor Gülle das Grundwasser verseucht bedarf es schon riesiger Mengen, und auch die Qualität der Gülle, also die Art und Weise der Güllegewinnung hat da ein großes Gewicht.
Stallmist besteht überdies aus weit mehr als Gülle.

Nicht überall in der Dritten Welt herrscht Wassermangel, und auch den kann man nur durch eine größere Humusschicht bekämpfen, nicht, indem man mit Kunstdünger riesige Monokulturen mit Gensoja anbaut.

Massentierhaltung ist so ein beliebtes Schlagwort, es schreckt Laien immer schnell ab.

Es gibt sie nicht, DIE Massentierhaltung. Man kann Tiere vernünftig halten, oder auch unvernünftig, genau wie das beim Anbau von Ackerpflanzen der Fall ist.
 
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Ich bin nicht ganz so naiv, zu behaupten, das Welthungerproblem könnte durch eine vegetarische/vegane Ernährung gelöst werden, es ist mir durchaus bewusst, dass hier viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen
Ob unser Fleischkonsum dabei jedoch überhaupt keine Rolle spielt, wage ich dennoch zu bezweifeln.

Zitat aus Wiki zum Thema Welthunger:.

Ela,

Unser Fleischkonsum spielt da ÜBERHAUPT keine Rolle.
Ein Umdenken was die Wirtschaftsbeziehungen angeht, ein fairer Handel, würde auch dann eine Änderung bringen, wenn wir hier Fleisch essen, umgekehrt kann es ohne diese Änderung auch dann zu keiner Problemlösung kommen, wenn wir auf Fleisch verzichten.


Was den Wasserverbrauch angeht, bzw. die Ausbreitung von Wüsten, so hat da der Pflanzenanbau einen gewichtigen Anteil. Es wurden ganze Landstiche verwüstet, indem man im vorigen Jahrhundert Monokulturen mit Erdnüssen anbaute, bis "nichts mehr ging", es ist das Selbe mit Baumwolle, oder was sich heute verbreitet, dem Anbau von Ölpalmen für die Herstellung von Treibstoff. Bei Sojabohnen ist es nicht besser, und die sind noch dazu praktisch immer genetisch manipuliert, man kann die Endschäden noch nicht einmal absehen.
Dazu kommt noch, dass Ackerboden desto schwerer von Kunstdünger geschädigt wird, je trockener er ist.

Ich finde es durchaus sinnvoll, Nutztiere dort zu halten, wo kein Ackerbau möglich ist. Aber die Frage ist immer, welche Art von Nutztieren das sind und ob sie sich von dem ernähren können, was der Boden dort eben bietet, also zB. in den Alpen die Haltung von Rindern.

Tönt einleuchtend.
Allerdings frage ich mich, was die Nutztiere dort essen sollen? Gibt es genug Weideflächen oder muss speziell Futtermittel für die Tiere angebaut werden?

Wie gesagt, ich finde einfach, wir sollten uns diese Sache mal durch den Kopf gehen lassen.

@sternchen: sehe gerade, dass wir fast zeitgleich geschrieben haben :)

Ackerböden und Nutztiere schließen einander nicht aus, im Gegenteil.
Wie schon erwähnt ist ein Gutteil der Tiernahrung Abfall oder für uns Menschen unbrauchbares Nebenprodukt des Ackerbaus.
Heutzutage werden immer größere Flächen mit Feldfrüchten für die Treibstoffgewinnung bebaut, ein weit größeres Problem als die Fütterung von sagen wir mal Mast- und Legehühnern, von denen der Mensch wiederum profitiert.

Was die Bodenverbesserung angeht spreche ich übrigens nicht von Wikitheorien, sondern aus der Praxis.

Und davon, wie schnell sich mangelernährte, zwangsveganisierte Kinder erholen, wenn sie regelmäßig Fleisch und Eier zu essen bekommen, weiß ich auch aus der Praxis.

Soweit mal ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert.
 
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