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Umwertung aller Werte

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AW: Umwertung aller Werte

pispezi schrieb:
Oh Zarafrustra (Dein Nick spricht Bände!), hoffentlich bin ich heute noch stark genug, Dir einigermaßen angemessen zu antworten.

Du vertrittst die Forderung, dass man die Menschen "umerziehen" muss - in Richtung eines Weltbildes, das paradiesisch klingt. Wer legt das Weltbild fest???
"Umerziehen" ist (und war schon immer) gleich dem Zwang, zentralistischen, diktatorischen Vorschriften zu folgen - bei Strafandrohung, stimmts?

"Der Reichtum ... muss gänzlich dem Gemeinwohl geopfert werden."
So, das ist Sozialismus, richtig?
Meinst Du, dass Sozialismus zu einer besseren Umweltsituation führt?
Ich bin im DDR-Sozialismus großgeworden und habe nacher (1991-2001) die Umweltschäden erkundet, die der Sozialismus hinterlassen hat.
Ich sag es Dir mal direkt: Man konnte das Kotzen kriegen!

Fazit: Der Kapitalismus ist am ehesten geeignet, Umweltschäden, die durch die heutige Zivilisation drohen, zu minimieren.

Solltest Du aber (wie es mir scheint) auf eine Art Urgesellschft, oder "technikfreie" Gesellschft zurück wollen (und diese ggf. erzwingen wollen, wies ebenso scheint), dann planst Du den (Hunger-)Tod von Milliarden Menschen ein, weil die Erde diese Milliarden ohne moderne Landwirtschft nicht ernähren kann.

Ist das Dein Plan, oder habe ich was falsch verstanden?

LG, pispezi :zauberer2
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Lieber Pispezi

Diese Deine ehrlichen Worte hier, haben eine meiner grossen Erinnerungen die in meinem Leben stattgefunden haben geweckt und es fällt mir einiges wie Schuppen von meiner Seele.
Jetzt kann ich erst erkennen, wer Du eigentlich bist und was Du auf Deinem Buckel erlebt hast. Jetzt verstehe alles was Du in Deinen Threads sagst.
Als die Mauer fiel und Deutschland wiedervereinigt wurde, da hatte ich ein Glücksgefühl erlebt. Dann der Schock! Die ersten Bilder im Fernsehen. Mir kam es vor, wie ein schlechter Traum, ein Albtraum. Dieser Bilder aus euerem Lebensraum. Düster, ausgelaugt, ausgezehrt, moderig, tot all überall.
Ich war so berührt und schockiert. Wie kann ein Staat, dessen Menschen so leben lassen? Was ist da passiert? Das war mein unvergesslicher Eindruck. Wieviel Kraft musste jetzt in die Erhaltung und den Wiederaufbau investiert werden? Es wurde in der Politik viel geredet, von dieser Bürde, die es auszugleichen galt. Bürde zur Heilung und Anpassung an unsere Überflussgesellschaft.
Beides, der sogenannte Sozialismus, gegenüber dem Kapitalismus.
Beim ersteren, das bedrückte, bedrängte Kollektiv, alle und alles über einen gleichen Wert gerichtet, gleichgeschaltet, ohne Schöpfer.
Das Individuum überwacht und genötigt seine inneren Wahrnehmungen zurückzuhalten, zu verbergen. Mit Mauer und Stasi eingekerkert.
Das Resultat, jetzt sichtbar ausgemergelt, die Landschaft!
Hier aber bei uns im Kapitalismus und Konsum in alle Richtungen ebenso arm wie dort.
Nur, aber mit gemütlichem Elend zu bezeichnen. Was fehlt jetzt uns als Menschen? Um eine Entwicklung, für beide Gegenspielern einzuleiten? Das sind schwierige Fragen hier.
Ich habe es gesagt: "Ich kann, will, mich selber ändern" und damit ändert sich meine Welt. Im Kleinsten. Der Rest muss wohl so bleiben wie er eben ist.
Ich kann trotzdem seelig sein, wen kümmert's!

In Verbundenheit Dein Horst'l :geist:
Ich bewundere Dich sehr! Ist echt und autentisch und ganz herzlich auch!
Du bist ein ganz lieber Mensch:blume1: Danke!
 
AW: Umwertung aller Werte

Zarafrustra schrieb:
Die Umwertung aller Werte

Die Zivilisation ist am Ende ihrer Entwicklung angelangt, da die Ressourcen der Erde bald nicht mehr ausreichen ihren ständig wachsenden Bedarf zu befriedigen.
Also wird es notwendig alle bisherigen Wertmaßstäbe, die diese Zivilisation gebildet hat umzuwerten für eine denkbare Zukunft.

Wichtigstes Kriterium:

Nicht mehr verbrauchen, sondern regenerieren.

Also: Alles, was bisher dem Kapitalismus diente muss neu überdacht werden, damit eine Zukunft ohne Katastrophen entstehen kann.

Einige „heilige Kühe“ müssen geschlachtet werden:

Der Individualverkehr beispielsweise, um eine energieoptimierte Fortbewegung zu ermöglichen.
Der Reichtum der Wenigen muss gänzlich dem Gemeinwohl geopfert werden, um die Ökonomie ökologisch zu optimieren.
Die Reinheit von Luft, Wasser und Boden muss wiederhergestellt werden gegen alle Widerstände kapitalorienterter Verwertung.
Chefsache wird die geistige Umerziehung der Bevölkerung , die ein Jahrhundert lang zum Massenverbrauch hin marketingtechnisch manipuliert wurde. Ziel: Die Erkenntnis der Notwendigkeit einer gänzlichen Umstellung der Lebensweise, damit ein Überleben aller gesichert ist, wird argumentativ verbreitet.

Natürlich wird es dem Massenmenschen schwer fallen, sich vom Auto mit Verbrennungsmotor zu trennen etc., aber die Einsicht in die Notwendigkeit wiegt hier schwerer, als die Bequemlichkeit des Bisherigen.

Fazit:

Die Umstellung der Menschheit für eine wirkliche Zukunft ist machbar. Die Frage besteht nur weiterhin, ob diese auch einsichtig durchsetzbar ist.
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Hallo!

niemand wird es leicht fallen, seine eingefahrenen lebensmuster zu verändern.

du sprichst vom" Massenmenschen", dahinter stehen viele individuen, die sich ihre geschichte nicht aussuchen können.du etwa schon!?

und auf umwertung- ein unwort für mich!!! lege ich schon gar keinen wert!vor allem, wenn sie mir jemand aufsetzen will!

wer sagt denn dann wieder was die richtigen- die" guten werte " sind!

nicht jeder kann zu fuß zur arbeit und seine kartoffeln im garten anbauen.
und ich habe auch nicht vor, meinen"reichtum" zu teil

aber du kannst ja für dich, die dir notwendig erscheinenden schritte setzen!
es mangelt immer an vorgelebten beispielen! soviel zur eigenverantwortung!

liebe grüße- nur ein bisserl zynisch!
 
AW: Umwertung aller Werte

Hallo Zarafrustra.

Wahrscheinlich sind noch grundlegendere Sachen zu verändern. Was du beschreibst, ist in meinen Augen eine Folge in einer Kette von „Werten“. Wobei ich mir nicht zutraue, zu sagen wo der Anfang liegt. Das was du aufzählst, scheint sich automatisch zu verändern, wenn „davor“ liegende Schemen angegangen werden. Und eben nur jeder bei sich selbst, wies einige schrieben. Aber wo genau ist er Anfang und wo setzt man selber an?

In meinen Augen kann man immer den jeweiligen Wert hinterfragen, von dem man sich im jeweiligen Moment eingeschränkt fühlt. Das scheint eine Art „Aufgabe“ jedes Leidens zu sein. Wenn ich also unter meinem Wahn Geld zu Horten leide, macht es keinen Sinn mir Geld zu verbieten, mir einzubilden es sei Dreck oder ich sei reich (positives Denken) oder mir ein EGO des Verzichts zuzulegen und „hintenrum“ dann mönchsgleich von einer gewissen „Erhabenheit“ durch den Verzicht gesteuert werden. Es scheint sinnvoller, den Dingen rückwärts auf den Grund zu gehen und das Bedürnis, meinetwegen nach Sicherheit, nach Macht, nach Ansammeln, nach Geld, nach Anerkennung einfach mal anzuerkennen. Es ist halt da. Ich bin nun mal kein leeres Blatt.

Jemanden zum Umweltschutz zu zwingen, setzt einige Sachen voraus, die in sich m.E. Dogmen sind. Ich meine, wenn jemand die Umwelt erstmal hautnah erleben kann, darinnen und in ihr immer neue Erlebnisse hat, merkt, dass sie ihn nährt, sich vielleicht auch manchmal geborgen fühlen kann...dann ist der Schutz der Natur für ihn selbstverständlich. Den Naturschutz als Wert, wird er dann als unnötige Krücke erkennen und wegwerfen. Wie jeden Wert? Der Wert scheint jeweils das Gegenteil in sich mitzubringen. „Nächstenliebe“ birgt die Realität der katholischen Menschenschlachterei mit sich. Zölibat bringt die Perversion mit, Pädagogik das Seelensterben, Unterdrückung den Ausbruch.... die Zielerreichung die heimlich leise Enttäuschung ... usw.

Das Wertsetzen an sich, das Werten im Denken, das Formen von Menschen hin zu einem wert-vollen Leben. Wahnsinn. Ehrgeiz. Autorität. Und möglicherweise interessanter noch, jedes Werden (statt sein). All das sind wichtige Gebiete die m.E. vor dem liegen, was du dir hier wünschst. Das mein einziger Hinweis.

Ein Beispiel. Ich bin nicht bereit auf meine Autos zu verzichten. Aber ich hab und hatte die Möglichkeit dort meine Bedürfnisse, auf welche Weise sie nun immer entstanden sind, einigermaßen auszuleben...und tue das noch immer...und heute bin ich da gesätigter, dass ich weniger fahren mag als früher...ich eine Wanderung dem fahren vorziehe und mich pudelwohl fühle, in meiner kleinen Hütte...und meine Kartoffeln selber ernte...auch ohne mich als Grüner aufzuspielen. Wenn man mich dazu gezwungen hätte...und heute hat der Zwang sehr undurchschaubare (innere) Formen erlangt...dann würde ich mir vielleicht eine Bio-Fassade zugelegt haben und meinen Müll akribisch trennen. Aber im Inneren wäre das Gegenteil lebendig. Zwing dich einfach mal dazu zu den menschen lieb zu sein...man wird dir bald ansehen, welch verlogener Kerl du "bist", siehe beispielsweise fromme Menschen. Das "bist", kommt nicht aus einem vermeindlichen bösen Kern, den es mit immer neuen Wissenschaften zu erforschen gilt...sondern sich als ein Ende einer Pendelbewegung eben nunmal als real da zu befinden. Eine Pendelbewegung, die du mit einem Wert stoppen willst. M.E. ist das unmöglich.

Und mir ist es wichtiger echt zu sein. Und das ist, wenn man so will, wieder ein Dogma. *schmunzel *

Mit Grüßen zum Wochenende
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Umwertung aller Werte

westwind schrieb:
du sprichst vom" Massenmenschen", dahinter stehen viele individuen, die sich ihre geschichte nicht aussuchen können.
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Niemand kann sich "seine Geschichte", im Sinne seiner eigenen Vergangenheit aussuchen; manche Psychologen sagen sogar, dass man auch seine Gegenwart nur selten manipulieren kann. Seine Vergangenheit kann man aufarbeiten, bestenfalls als Lehre und Orientierung für die Zukunft auffassen; oder auch verdrängen - was aber nichts bringt, weil sie einen immer wieder einholt.

wer sagt denn dann wieder was die richtigen- die" guten werte " sind!
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Kann wieder nur so gehen, dass die Politiker Werte vertreten und wir (?) dann durch unsere Wahl bestimmen, welche Werte wir mehrheitlich wollen.

Ich glaube, westwind, hier sind wir uns im wesentlichen einig.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Umwertung aller Werte

Das Zitat!

"Niemand kann sich "seine Geschichte", im Sinne seiner eigenen Vergangenheit aussuchen; manche Psychologen sagen sogar, dass man auch seine Gegenwart nur selten manipulieren kann. Seine Vergangenheit kann man aufarbeiten, bestenfalls als Lehre und Orientierung für die Zukunft auffassen; oder auch verdrängen - was aber nichts bringt, weil sie einen immer wieder einholt".​
Zeili...:reden:

Doch, doch, ich schon. Doch nur bei mir bestimmt! Nur könnt es sein, dass ich damit alleine bin. Als Ein_Zelle oder so! Das macht doch nichts, kann jedem sein egal.
Nur mir ist's nicht, ich bin mir nicht egal.

Was Psychologen meinen? Ist deren Meinung hier. Das simmt nun nicht für mich!
Eins bleibt eine Eins, das sagte ich jetzt schon.
Ich lern aus dem, was schon gewesen ist.
Zieh zieh erneut den Schluss daraus.
Orientiere mich an dem Licht.
Das leuchtet mir dann ein.
Mein Weg geht nicht vom Irrtum hin, zur Wahrheit_Wirklichkeit.
Er geht von einem ganzen Sinn, zum nächsten Ganzen hin.

Schwupps, es gibt so viele von der Sorte, die mir so ähnlich sind.
Als Beispiel sende ich den Link, der mir geschenkt ein Wind :geist: :)

http://video.google.com/videoplay?d...nis+des+Lebens+nahe&ei=ZTtVSO7HMaKe2wLIlo2DDw

Horst Gutekunst bedankt sich jetzt, bei allen die sich Mühn! :geist: :reden:
 
AW: Umwertung aller Werte

Bernd schrieb:

Das Wertsetzen an sich, das Werten im Denken, das Formen von Menschen hin zu einem wert-vollen Leben. Wahnsinn. Ehrgeiz. Autorität. Und möglicherweise interessanter noch, jedes Werden (statt sein). All das sind wichtige Gebiete die m.E. vor dem liegen, was du dir hier wünschst. Das mein einziger Hinweis.

Lieber Bernd!

Aus deinem Beitrag kann ich mir was abschauen über differenzierte und liebevolle Ausdrucksweise, die aber trotzdem den Punkt voll erwischt.

Besonders spannend ist für mich deine Aussage über das Hinterfragen von Werten, an denen man/frau im Moment leidet!!
Bei dem Satz, obwohl der Inhalt nicht neu ist, wurde mir was KLAR! Danke!!

Liebe Grüße!
 
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AW: Umwertung aller Werte

Das der Mensch seit einem Jahrhundert marketingtechnisch indoktriniert wird, scheint hier niemanden zu stören. Die Macht des kapitals hat neue Dimensionen erreicht: Sie müssen nicht mehr mit der Peitsche schlagen, um alles aus dem arbeitenden Volk herauszuprügeln, was ihnen nützt. Vielmehr wirken Psychologie und Marketingdenken ineinander zur dauerhaften Unfreiheit des Individuums.

Umerziehen deshalb, dieses zu erkennen um frei zu werden ohne Auto auszukommen und sich um das leben selbst zu kümmern.

wenn unsere Erdenathmopsphäre genügend geschädigt ist, wird man meine Worte verstehen.

Die Unwissenden müssen erzogen werden zur Freiheit der Erkenntnis.

Nur dann wird die Masse auf das Auto verzichten können und sich eine Zukunft bauen, die Bestand haben kann.

Der Kapitalismus ist ebenso am Ende, wie der Sozialismus und die Religionen.

Alle Ideologie war und ist Verirrung.

Was tatsächlich Bestand hat ist die Physikalische Wirklichkeit und die wird den Menschen zwingen über seine Zukunft nachzudenken.

Ansonsten wird nicht mehr viel Menschheit übrig bleiben nach diesem Jahrhundert.

Gruß an alle Zweifler und Realpessimisten

Zarafrustra
 
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