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Über die Selbsttäuschung

AW: Über die Selbsttäuschung

Ich musste in den letzten Jahren erleben, dass alle meine Bilder der Welt, die in mir im Laufe meines doch schon fortgeschrittenen Lebens entstanden waren, ziemlich brutal zerschlagen wurden.


Ja, das hab ich auch immer wieder erlebt!
Das Problem ist, dass man genau hingucken muss, um sich ein einigermaßen realistisches Abbild der Wirklichkeit zu machen.
Ich hab mir auch immer wieder mal hier und da gewissermaßen einen Brocken aufgelesen und diese aber zu einer falschen Vorstellung zusammengesetzt.
Aber - auch wenn 's schmerzhaft war - ich bin froh, dass mir meine diversen Weltbilder immer wieder zusammengebrochen sind. Inzwischen hab ich nämlich das Gefühl, dass ich jetzt auf ziemlich festem Grund stehe! :)


Mittlerweile meine ich, dass ein Leben ohne Illusionen gar nicht erstrebenswert ist. Die Hirngespinste, die da im Kopf um die nackten Tatsachen herumgesponnen werden, machen dieses Leben manchmal erst erträglich. Andernfalls kann es sein, dass man sich als Dauernörgler und miesepetrischer Besserwisser wiederfindet, was ja die Lebensfreude nicht grad erhöht.


Das glaube ich hinwiederum nicht!
Es ist genauso eine Illusion zu glauben, dass alles gut und schön und angenehm ist, wie zu glauben, dass alles mies ist.
Für mich heißt Realität, dass ich anerkenne, dass es mir mal gut und mal schlecht geht und dass ich darauf vertrauen kann, dass nach jedem Wellental ein Wellenberg kommt!


:)
 
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AW: Über die Selbsttäuschung

sich gekonnt ,was brauchbares vorzumachen,ist notwendig....
u. talent ist förderungswürdig....
es bringt auch was die brille nicht zu tragen ,dann sieht man die falten nicht
u. die erinnerung an das ende der hiesigen tage....

was auch trost sein kann,die pfingstrosen blühen eh allein auch....
 
AW: Über die Selbsttäuschung

Hallo Leute!

Danke für eure Beiträge!

EarlyBird:

Dass aus Bildern Regeln werden, oder dass sie bereits bestehenden Regeln zugeordnet werden, dafür sorgt schon das Bewusstsein, welches sich die Welt erklären will und muss.
Ich sehe und erfahre mich nie so, wie du mich siehst und erfährst, doch ich spüre durchaus Gemeinsamkeiten.

Moebius: Der Verband der Betreiber soll sich lieber um den Verbund der Betrüger kümmern!
Nein, Scherz bei Seite!
Dein Beitrag erscheint mir eher gebetsmühlenhaft als windmühlengesteuert, aber ich kann mich ja täuschen!

Gutachter: Es ist in aller Einfachheit sehr kompliziert.

Kaawi: Den Wahrheitsgehalt bestimmt die Zeit (und da meist ein Diktator).
Habe in den letzten Tagen zwei Solschenizyn-Bände gelesen, beide behandeln unter anderem das Thema der Selbst- und der Massentäuschung.

Blacksheep: Wenn ein Mensch in den Stromschnellen des Lebens so richtig durchgebeutelt wird, kommen nicht nur seine Bilder ins Wanken.
Dann bestimmt nicht er das Tempo und die Intensität, sondern er ist dem reißenden Fluss ausgeliefert.
Ist da mehr "Wahrhaftigkeit" als in ruhigeren Gewässern, weniger Selbsttäuschung, zu erwarten, oder im Gegenteil --- noch mehr?!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Über die Selbsttäuschung

Wenn ein Mensch in den Stromschnellen des Lebens so richtig durchgebeutelt wird, kommen nicht nur seine Bilder ins Wanken.
Dann bestimmt nicht er das Tempo und die Intensität, sondern er ist dem reißenden Fluss ausgeliefert.
Ist da mehr "Wahrhaftigkeit" als in ruhigeren Gewässern, weniger Selbsttäuschung, zu erwarten, oder im Gegenteil --- noch mehr?!
Ein Mensch, der sich noch nicht selbst zu beuteln vermag, wird gebeutelt, so, wie Du es beschreibst. Da das Beuteln zum Wachsen gehört (stirb und werde) und sich dadurch eine z.T. verkehrte oder falsche Weltanschauung verändert. Der Mensch ist durchaus in der Lage, sich selbst und freiwillig zu entwickeln. Das stimmt das "Schicksal" des Fremdgebeuteltwerdens milder.:)
 
AW: Über die Selbsttäuschung

Kaawi: Den Wahrheitsgehalt bestimmt die Zeit (und da meist ein Diktator).
Habe in den letzten Tagen zwei Solschenizyn-Bände gelesen, beide behandeln unter anderem das Thema der Selbst- und der Massentäuschung.

Wobei die Aufklärung (Kants "habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen") und die Reformation (die unmittelbare Beziehung des Individuums zum Absoluten ohne Angewiesenheit auf einen Vermittler oder Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft) dem Einzelnen zumindest in unserem gegenwärtigen Kulturkreis auch offiziell das Handwerkszeug liefern, sich vom Zeitgeist zu emanzipieren und "gültige" Weltbilder zu hinterfragen, die selbstverständlich zu Zwecken der Machtlegitimation als unumstößliche Weltordnungen von den herrschenden Schichten zu zementieren versucht werden!

LG Kaawi
 
AW: Über die Selbsttäuschung

Ein Mensch, der sich noch nicht selbst zu beuteln vermag, wird gebeutelt, so, wie Du es beschreibst. Da das Beuteln zum Wachsen gehört (stirb und werde) und sich dadurch eine z.T. verkehrte oder falsche Weltanschauung verändert. Der Mensch ist durchaus in der Lage, sich selbst und freiwillig zu entwickeln. Das stimmt das "Schicksal" des Fremdgebeuteltwerdens milder.:)

Woher weißt du das? Was ist eine "verkehrte oder falsche" Weltanschauung? Woher und wohin entwickelt sich der Mensch? :confused:
 
AW: Über die Selbsttäuschung

Woher weißt du das? Was ist eine "verkehrte oder falsche" Weltanschauung? Woher und wohin entwickelt sich der Mensch? :confused:
Es gibt Menschen, die es sehen und fühlen können. Unfälle, Verletzungen, Todesfälle etc.pp geschehen nicht einfach aus Jux und Tollerei. Alles hat eine Entsprechung.
Wir entwickeln immer mehr Bewußtsein und Herzensqualitäten.:)
 
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AW: Über die Selbsttäuschung

@Blacksheep
Wohin meinst Du, daß sich der Mensch entwickelt?

Keine Ahnung, wohin sich "der Mensch" entwickelt.
In meinem Fall eher von jemandem, der irgendwann meinte, Erklärungen gefunden zu haben für so manche Ereignisse seines Lebens, zu jemandem, der oft nur noch staunen kann über das Leben. Oder so ähnlich. Wer weiß schon, was noch kommt.... :confused:
 
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