• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Teures Wohnen

Freigeist496

Active Member
Registriert
18. April 2017
Beiträge
427
Nicht, wenn man trotzdem auf Auto, eventuell sogar Zweitauto, Urlaube und Smartphone besteht.
Breitbandinternet, Netflix und Co brauchen sowieso nicht erwähnt zu werden.

Aber: wieviele Kilo Schweinsfilet konnte man mit seinem Durchschnittseinkommen 1970 erwerben und wieviele heute?
Ja diese Dinge welche du aufzählst sind verzichtbar, das Auto eventuell nicht, wenn beruflich erforderlich aber immer das neueste Eierföhn muss z.b nicht sein, teure Urlauberei auch nicht, das mit dem Fleisch würde mich auch interessieren. Bin ja erst Ende der 70'er geboren und war Kleinstkind aber ich denke man bekam mehr für sein Geld, weil ja noch die stabile D-Mark war, nicht der Wackel-Teuro.
 
Werbung:
Natürlich geht es auch ohne eigenem Auto, die Menschheit hat ohne Auto Millionen Jahre lang überlebt.
Aber es ist uns mittlerweile nahezu unvorstellbar, ohne diesem Luxus zu leben, wenn wir ihn gewohnt sind.
Andererseits hat der Großteil der 8 Milliarden Menschen kein eigenes Auto, weil es sich keine leisten kann
und/oder weil es keines braucht (dazu gehören auch die wohlstandsverwöhnten urbanen Studenten die meinen,
sie -und die ganze Menschheit- könnte oder gar müsste ad hoc auf das Privatauto verzichten.
 
Natürlich geht es auch ohne eigenem Auto, die Menschheit hat ohne Auto Millionen Jahre lang überlebt.
Aber es ist uns mittlerweile nahezu unvorstellbar, ohne diesem Luxus zu leben, wenn wir ihn gewohnt sind.
Andererseits hat der Großteil der 8 Milliarden Menschen kein eigenes Auto, weil es sich keine leisten kann
und/oder weil es keines braucht (dazu gehören auch die wohlstandsverwöhnten urbanen Studenten die meinen,
sie -und die ganze Menschheit- könnte oder gar müsste ad hoc auf das Privatauto verzichten.
Zum Auto denke ich: In den früheren Zeiten zuvor waren z.b die Arbeitstsellen nur einen Steinwurf entfernt, man arbeitete im Ort wo man auch lebte wie z.b der Schmied, Stallmeister, Bauer, die mussten nicht teilweise in andere Städte oder gar Regionen zum Arbeiten und hatten das Pferd wenn es nicht zu Fuss zumutbar war. Heute sind die Arbeitsstellen oft weit weg und Land und Ställe besitzt man nicht mehr, eher noch den Gartenzwerg-Garten mit Steinpflaster und Carport. :D
 
Früher sind die Menschen noch dort hin gezogen, wo sie Arbeit hatten oder begnügten sich mit Arbeit, die in ihrer Nähe und somit erreichbar war.
Heutzutage will man keine Abstriche machen, und das Privatuato ist leistbar - also ist das Auto weniger eine Folge der größeren Entfernung als die Entfernung eine Folge des Autos und der damit verbundenen Freiheit und Mobilität.
 
Ja diese Dinge welche du aufzählst sind verzichtbar, das Auto eventuell nicht, wenn beruflich erforderlich aber immer das neueste Eierföhn muss z.b nicht sein, teure Urlauberei auch nicht, das mit dem Fleisch würde mich auch interessieren. Bin ja erst Ende der 70'er geboren und war Kleinstkind aber ich denke man bekam mehr für sein Geld, weil ja noch die stabile D-Mark war, nicht der Wackel-Teuro.

Oh, da würde ich einmal sagen: Da liegst Du bei den allermeisten Lebensmitteln eher falsch, denn die waren damals teurer als heute. Nicht alle, aber u.a. ein Grundnahrungsmittel wie z.B. Butter kostete - im Vergleich zum Einkommen - nach meiner persönlichen Erinnerung fast das Doppelte wie heute.
Und eine Reihe von Lebensmitteln, die man heute bei jedem Discounter bekommt, waren damals eher noch kaum bekannte Feinkostwaren, der Mozarella, die Gnocchi ... aber auch so etwas wie eine frische Ananas war eher etwas Besonderes, wir kannten sie eigentlich nur aus der Dose.
Nach meiner Meinung sind die Lebensmittel heute eher besser und günstiger als früher - denn da gab es auch schon grausames Zeug.

Das Problem mit dem Geld sehe ich nicht bei den Lebensmitteln. Die Kohle wird uns mit den Spielzeugen, die eigentlich kein Mensch braucht, aus der Tasche gezogen. Das Smartphone z.B., braucht im Grunde kein Mensch.
 
Schon in den 1970ern kostete 1 Liter Vollmilch etwa 10 Schilling (=73 cent).
Bis vor etwa 2-3 Jahren bliebt das weitgehend unverändert, da bekam man
den Liter im Angebot fallweise sogar um 59 cent. Kürzlich gab es aber Preissprünge,
und jetzt liegen die Angebote bei 99 cent, Normalpreise bei € 1,39 - 1,59 herum.
Aber gemessen an den Einkommen sind die heutigen 1,59 noch immer deutlich
weniger als die 0,73 damals.
Ohne jetzt auf Statistiken oder harte Zahlen zurückzugreifen (sondern auf meine
Erinnerung und heutige Einschätzung) lag ein Durchschnittsnettoeinkommen vor 50
Jahren bei etwa ÖS 8000,- (also 800 Liter Vollmilch) und heute bei € 2500,-, also
im worst case bei knapp 1600 Liter Vollmilch. In diesem Maßstab ist die heutige Milch
also halb so teuer wie vor 50 Jahren.
Soweit zu "normaler" Vollmilch. Handgeschöpfte, linksdrehende Superbiomondphasenheumilch
vom lokalen Golubliexperten um € 7,90 der Liter (inklusive Beschwörungsformel) ist natürlich
etwas anderes, denn so eine Deppensteuer gab es vor 50 Jahren nicht wirklich.

Womöglich noch dramatischer sieht es wohl beim Schweinsfilet aus, denn das war noch
in den 1980ern einigermaßen ein "Luxusgut", aber ab den 1990ern gab es da einen bis
heute andauernden Preisverfall, und 1 kg davon gibt es im Angebot immer noch zu Preisen
von weniger als € 15,- da kostet schon manches Spezialgemüse mehr.

Ähnlich wie mit der Milch verhält es sich mit Schokolade. Eine 100g Tafel kostete in den 1970ern
auch schon ÖS 10,-, und heute im Angebot nicht viel mehr. Und auch wenn wie bei der Milch die
Preisein den letzten Jahren angezogen sind, gibt ein Monatsgehalt heute deutlich mehr Schoko
als vor 50 Jahren.

Bei Wohnungen ist es ähnlich, wenn man gleichartige Wohnungen miteinander vergleicht. Klar, die
Mieten gingen nominell, auch inflationsbereinigt wohl rauf, aber heutige Standardwohnungen kann
man nicht mit den Standardwohnungen vor 50 Jahren vergleichen. Ähnlich ist es bei Autos. Der Golf 1
entsprichtnicht dem Golf 8, sondern vielmehr dem Up! - und heute muss man weniger Monate für
einen Up! arbeiten als damals für einen 1er Golf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Wohnungen ist es ähnlich, wenn man gleichartige Wohnungen miteinander vergleicht. Klar, die
Mieten gingen nominell, auch inflationsbereinigt wohl rauf, aber heutige Standardwohnungen kann
man nicht mit den Standardwohnungen vor 50 Jahren vergleichen.

Das mag bei Euch in Österreich so sein, in Deutschland sieht es anders aus. München, schon immer teuer, ist mittlerweile, was die Mieten betrifft, die teuerste Stadt Kontinentaleuropas: In Europa ist nur noch London teurer. Selbst in Paris, Madrid und Rom lebt man günstiger (wenn wahrscheinlich auch nicht viel günstiger).
Aber auch Berlin und Hamburg ziehen schnell nach, wenn auch sicherlich noch nicht auf dem Niveau Münchens.

Traditionell gibt man ca. 1/3 seines Einkommens allein für das Wohnen aus, in München ist das illusorisch. Wer hier nicht das Glück eines Altmietvertrages hat, der bezahlt mindestens 50% seines Einkommens allein für das Wohnen, oft sogar mehr. Früher wurde dies durch höhere Einkommen ausgeglichen, mittlerweile nicht mehr, denn die niederen Jobs sind an ihrer unvermeidlichen Höchstgrenze des Einkommens angekommen.
Ein anderer Aspekt sind Gewerbemieten, man hält derzeit derart so die Hand auf, dass ein wirtschaftlicher Betrieb der Unternehmen unmöglich wird. Offenbar sind ständig wechselnde Pächter oder gar Leerstand ökonomisch interessanter, als ein stabiler, langjähriger Pächter.

Bezugnehmend auf Lebensmittel sind die Preise hier mehr oder weniger dieselben wie woanders oder nur unwesentlich höher. Und eigentlich muss man an dem Kostenpunkt Lebensmittel als solchem nicht unbedingt sparen, zumal dann nicht, wenn man Luxusgüter nicht zwingend braucht. Es wird aber dann zu einem Faktor, wenn man für alles andere viel Geld bezahlen muss, vor allem für das Wohnen - oder anders gesagt: Man spart es sich vom Munde ab, im wortwörtlichen Sinne.
 
Lebensmitteln. Die Kohle wird uns mit den Spielzeugen, die eigentlich kein Mensch braucht, aus der Tasche gezogen.
eigentlich kein Mensch braucht, aus der Tasche gezogen
-?
NIEMAND
befehligt, dass sich die Menschen mit dem "Lebensmittel" Tier (LEID!)
ernähren sollen - und NIEMAND befehligt die Menschen, dass sie sich
mit unnützem Spielzeug und anderem Ramsch anhäufen sollen/müssen!

Also NIEMAND zieht den Menschen für Unsinn und Unfug Geld aus der
Tasche: Wer NICHT über TIERLEID nachdenken möchte, und wer sich mit
unnützen Plunder beschäftigen möchte, sind nur jeweilige Konsumenten!
 
Das mag bei Euch in Österreich so sein, in Deutschland sieht es anders aus. München, schon immer teuer, ist mittlerweile, was die Mieten betrifft, die teuerste Stadt Kontinentaleuropas: In Europa ist nur noch London teurer. Selbst in Paris, Madrid und Rom lebt man günstiger (wenn wahrscheinlich auch nicht viel günstiger).
Aber auch Berlin und Hamburg ziehen schnell nach, wenn auch sicherlich noch nicht auf dem Niveau Münchens.
Klar, aber dafür muss man schon die teuersten Gegenden rauspicken, diese sind nicht repräsentativ fürs ganze Land.
Und klar, die beliebtesten "Produkte" gehen im Preis rauf, das ist ganz normale Marktwirtschaft mit Preis & Nachfrage.
Das ist keine Schuld einer Politik und ist auch kein Spezialfall der Mieten oder Deutschlands.
Traditionell gibt man ca. 1/3 seines Einkommens allein für das Wohnen aus, in München ist das illusorisch. Wer hier nicht das Glück eines Altmietvertrages hat, der bezahlt mindestens 50% seines Einkommens allein für das Wohnen, oft sogar mehr. Früher wurde dies durch höhere Einkommen ausgeglichen, mittlerweile nicht mehr, denn die niederen Jobs sind an ihrer unvermeidlichen Höchstgrenze des Einkommens angekommen.
Wenn man eine Premiumwohnung will, muss man natürlich mehr zahlen - ob nun Premium in der Ausstattung oder in der Lage.
Aber wie auch sonst gibt es nun einmal keine Premiumware zum Standardpreis - das zeichnet Premiumware ja aus!
Wer aber meint, ihm stünde nur das Beste zu und ohne den entsprechenden Preis bezahlen zu müssen, der beißt nicht nur
das auf Granit.
Ja, für manche, eventuell auch viele, ist es prekär geworden, weil ihre persönlichen Einkommen nicht mit der Marktentwicklung
mitgehalten haben. Nur wenn sie nicht ihre Mieten bezahlten würden, müsste sie unweigerlich jemand anders zahlen, damit
jene Mieter im Genuss ihrer Wohnung bleiben können. Auch nicht wirklich fair oder nachvollziehbar, oder?
Ein anderer Aspekt sind Gewerbemieten, man hält derzeit derart so die Hand auf, dass ein wirtschaftlicher Betrieb der Unternehmen unmöglich wird. Offenbar sind ständig wechselnde Pächter oder gar Leerstand ökonomisch interessanter, als ein stabiler, langjähriger Pächter.
Ja, sieht so aus. Dass sich Leerstand fallweise auch rentiert, ist nicht zuletzt auch eine Folge des ausgeprägten Mieterschutzes. Nicht, dass ich Mieterschutz jetzt für was schlechtes halte, aber man kann nicht neue Gesetze erlassen und dann glauben, dass die Menschen ihr Verhalten nicht anpassen würden. Sie entfalten neben ihrer beansichtigten Wirkung eben auch Nebenwirkungen, ähnlich wie Medizin, wo man ebenfalls in komplexe System eingreift und "natürlich" auch mit komplexen Auswirkungen zu rechnen hat.
Bezugnehmend auf Lebensmittel sind die Preise hier mehr oder weniger dieselben wie woanders oder nur unwesentlich höher. Und eigentlich muss man an dem Kostenpunkt Lebensmittel als solchem nicht unbedingt sparen, zumal dann nicht, wenn man Luxusgüter nicht zwingend braucht. Es wird aber dann zu einem Faktor, wenn man für alles andere viel Geld bezahlen muss, vor allem für das Wohnen - oder anders gesagt: Man spart es sich vom Munde ab, im wortwörtlichen Sinne.
Der große Unterschied ist, dass man das Konsumgut Wohnen nicht so einfach wechseln kann oder will wie andere Konsumgüter.
 
Werbung:
Ich denke, Giacomo dachte nicht an Premiumwohnungen, sondern viel mehr an normale Standardwohnungen. Das ist doch ein kleiner Unterschied.
Für Arbeitende im Niedriglohnbereich z.B. Verkäufer, die etwa netto 1200 -1600 Euro verdienen, wird das zu einem großen Problem wenn die Miete für eine Wohnung mit etwa 50 - 60 m2 800 -1000 Euro kostet zuzüglich Strom und Heizung. Und das nicht nur in München. Es gibt einige Städte in Deutschland wo Arbeitende in der Stadt arbeiten, sich dort aber das Wohnen nicht mehr leisten können.
Ein Grund dafür ist natürlich auch, dass in Deutschland in den letzten Jahrzehnten zu wenig gebaut wurde. Durch die hohen Inflationsraten 2022 und 2023 hat sich die ganze Problematik natürlich noch verschärft.

Die Zahlen Euro und m2 habe ich eher geschätzt. Falls ich krass daneben liege, bitte ich um Korrektur.
 
Zurück
Oben