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Sommerolympiade 2008 und Chinas Politik

AW: Sommerolympiade 20008 und Chinas Politik

Inzwischen halte ich den Olympia-Totalboykott seitens aller rechtsstaatlich verfassten Länder für eine ziemlich gute Idee.

Ich, ein alter ehemaliger DDR-Bürger, nicht, denn:

1980 boykottierten die USA und die ihr befreundeten resp. hörigen Staaten wegen des Einmarschs der Russen in Afghanistan (1979) die Spiele in Moskau.

Die Retourkutsche kam 1984 bei den Spielen in Los Angeles: Die Ostblockländer, ausser Rumänien (- grins), boykottierten die Spiele. Die DDR war frustriert (- grins).

Diese Aktionen muss man der Zeit des Kalten Krieges anlasten. Denn: Wer hätte je den Gedanken geäussert, wegen des Überfalls der USA auf Afghanistan (2001) und Irak (2003) die Olympischen Spiele zu boykottieren?

Mein lieber Thorsten, dem IOC war bei der Vergabe der Spiele an Peking völlig klar, dass sich die Chinesen in puncto Menschenrechte nicht grundsätzlich wandeln würden. In Anbetracht der vorliegenden Erfahrungen ist ein Olympiaboykott aus rechtsstaatlichen Gründen überhaupt keine gute Idee!

Gruss
Hartmut
 
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AW: Sommerolympiade 2008 und Chinas Politik

...1980 boykottierten die USA und die ihr befreundeten resp. hörigen Staaten wegen des Einmarschs der Russen in Afghanistan (1979) die Spiele in Moskau.

Die Retourkutsche kam 1984 bei den Spielen in Los Angeles: Die Ostblockländer, ausser Rumänien (- grins), boykottierten die Spiele. Die DDR war frustriert (- grins).

Hallo Hartmut

Moskau- und L.A.-Boykott bewirkten nichts und Peking-Boykott würde es ebenso wenig. Anders als bei den, die Wirtschaft betreffenden Boykotten ('Kritik an Israel' ;) u.v.m.), sind aber die Sportler nicht in der Lage, einen generellen Boykott umzugehen, und wären -bei den kommerzialisierten Spielen- direkt existenziell betroffen. Vielen ist vermutlich nicht klar, 'Sportler' ist heute ein 'knochenharter' Beruf. Auch die meisten 'Amateure' kommen ohne Unterstützung der regionalen od./und nationalen Verbände, der Sponsoren etc. nicht aus, die Unterstützung ist leistungsabhängig, olympische Disziplinen haben Vorrang und die Erfolge werden später beruflich genutzt, so, wie man sich im 'normalen' Berufsleben ganz selbstverständlich allerlei Referenzen bedient.

Diese Aktionen muss man der Zeit des Kalten Krieges anlasten. Denn: Wer hätte je den Gedanken geäussert, wegen des Überfalls der USA auf Afghanistan (2001) und Irak (2003) die Olympischen Spiele zu boykottieren?

Bin ganz Deiner Meinung, allerdings wäre durchaus möglich, dass solche Gedanken für die Spiele 2002 in Salt Lake City noch unter dem Schock des 11.9.2001 standen bzw. von vornrein unter diesem Einfluss im Keime erstickt wurden, man sich ihre Äusserung selbst verbot. Bin kein Psychologe, erscheint mir aber aus meiner bescheidener Sicht sogar logisch, anständig und...richtig -grins.

Ob jemand auf solche Gedanken kommt und sie auch äussert, wird sich des weiteren erst nächstes Jahr zeigen, dann nämlich werden u.U. wieder Spiele in die USA vergeben (Kandidatur Chicago).

(Quellennachweis Daten und Orte: Cel -grins)




Die Athleten, um die es in der Anfrage an das IOC ging, werden im August nicht starten. Sie zogen ihre Anfrage zurück, um evtl. weitere Repressalien gegen Tibet zu verhindern und den Hass der Chinesen auf die Tibeter nicht zu schüren*). Sie behalten sich aber vor, ihr Ansinnen, unter der Flagge Tibets oder wenigstens derjenigen des IOC zu starten, zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen.

*) Die Menschen in China stehen grösstenteils hinter den Spielen, freuen sich darauf und sind stolz und begeistert, die Spiele austragen zu dürfen. Die meisten davon sind damit aufgewachsen, dass Tibet ein rechtmässiger Teil von China sei. Es ist also ein Leichtes für die Regierung der VR, die ganze Schuld an der Protestwelle und den Boykottdrohungen den Tibetern anzulasten; was das bedeuten könnte, ist nicht abzusehen (oder doch?).
Dies allein müsste schon Grund genug sein, die Spiele nicht generell zu boykottieren.

Thorsten schrieb:
Die letztgeäußerte Konsequenz verstehe ich nicht. Wenn es uns (der EU, auch dem IOC) nach überraschendem begeistertem Stillhalten weiter so leicht fällt, die VR China wegen "Menschenrechtsverletzungen" zu bezichtigen, ist selbige unsere Weltgemeinschaft doch nicht in der Lage, gegen das Land, das wir gegenwärtig am meisten anprangern, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen. Mit Rücksicht in erster Linie auf begeisterte Chinesen (zu denen wir lachend auch alle Tibeter zählen!) argumentieren wir gegen einen möglichen Boykott.

Das ist ein Missverständnis, Thorsten, aber auch Unsinn, eine solche (unsere) Argumentation anzunehmen. Ich unterstelle Dir sogar, Du schreibst es wider des besseren Wissens -grins.
Der unter *) von mir nachgereichte Teil gehört zu der Erklärung der befragten tibetischen Sportlern. (Irrtümlicherweise nahm ich an, eingeschoben hätte der Satz für mehr Verwirrung sorgen können.)

Inzwischen findet die, von mir ebenfalls eingangs erwähnte Idee der 'Reporter ohne Grenzen' immer mehr Anhänger. EU-Parlament fordert die Mitgliedsstaaten (viele der Staatschefs sprachen sich bereits früher dafür aus) die Eröffnungszeremonie zu boykottieren, Desmond Tutu und Bill Clinton forderte dazu weltweit auf, die Präsidentschaftskandidaten der USA empfahlen es George W. Bush etc.
Lediglich J. Rogge äusserte etwas weinerlich, dass die Sportler enttäuscht werden, ihre Regierungschefs nicht im Stadion zu haben. Er scheint nach den Verhandlungen mit den Chinesen und mit den über 200 Funktionären der int.. OKs in Peking ziemlich verzweifelt, obwohl der Text der Resolution geändert und ratifiziert wurde auf: 'Wir vertrauen darauf, dass die VR China eine faire und vernünftige Lösung der internen Konflikte finden wird - zum Wohle der Spiele und der Athleten.' Ursprünglich hiess es noch '...Lösung des internen Konflikts finden wird, der die Tibet-Region betrifft'.

Zwar versuchte J. Rogge in Peking die Menschenrechtsfrage und die vorgängig gemachten Versprechen bezüglich Verbesserung, Pressefreiheit etc. (auch am Fernsehen) anzuschneiden -mit Verweis auf die olympische Charta, wurde aber einerseits zensiert, andererseits von Premierminister Wen Jiabao impertinent darauf hingewiesen, die Spiele, ebenfalls gemäss der olymp. Charta, nicht zu politisieren. Und so blieb am Ende: 'Ich glaube weiter daran, die Entscheidung, China die Spiele zu geben, war richtig und die Regierung wisse sicher, mit der Situation angemessen umzugehen.'

Dies eigene Schwächeeingeständnis dürfte jenen Tibetern, die vom "Westen", unter anderem von der EU nicht viel erwarten, Recht geben.

:sekt: Prost, Jérôme!

Dass die Tibeter nicht viel zu erwarten haben, habe ich bereits eingangs geschrieben. Hatten sie in ihrer langen Geschichte eigentlich höchst selten bis nie und trotzdem werden sie es nicht müde, auf ihre Lage und ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Müssten wir sie nicht allein dafür schon bewundern?

:sekt: Salut, Thorsten!

Inzwischen halte ich den Olympia-Totalboykott seitens aller rechtsstaatlich verfassten Länder für eine ziemlich gute Idee.

Kann man vertreten, sicher, als Hardliner -grins.

Aber China ist eine Weltmacht, sie bekam die Spiele zugesprochen und hat somit das Recht, sie auszutragen; und diese rechtsstaatlich verfassten Länder pflegen und schätzen sehr hoch die Handelsbeziehungen.
Warum also ausgerechnet diese Türe zum Dialog zuzuschlagen, obwohl man weiss, dass das die Menschenrechtsfrage in China noch weiter hinten anstellen, die Gewaltanwendung in Tibet vermutlich noch steigern würde und nicht zuletzt, wie schon erwähnt, viele existenziellen Bedrohungen nach sich ziehen könnte, frage ich Dich.

Die einzige direkte Konsequenz, die ich momentan sehe, wäre der sofortige Rücktritt des IOC; das Gesicht haben die satten, allmächtigen Herren doch längst verloren, oder etwa nicht?

Grüsse - und so sportlich waren sie noch nie -grins
Jérôme
 
AW: Sommerolympiade 20008 und Chinas Politik

Die Anstrengungen Chinas jetzt nur wenige Monate vor der Sommerolympiade 2008 der Welt zu beweisen wie groß die Bemühungen des Landes für Demokratie und für Frieden sind, werden immer überzeugender.
Heute beeindrucken mich diesbezüglich zwei Nachrichten:

- Wegen der Olympischen Spiele müssen in Juli und August alle ausländischen Studenten das Land verlassen – andererseits werden nur noch unter strengsten Kontrollen Visa an Ausländer vergeben. Sogar die so wichtigen Geschäftsbeziehungen mit dem Ausland sind davon stark betroffen und haben seitens zahlreicher ausländischer Handelskammern zu Protesten geführt.

- China hat 77 Tonnen Waffen nach Simbabwe losgeschickt um Mugabe zu unterstützen. Das Schiff befindet sich unterwegs nach Simbabwe, und hat im Südafrikanischen Hafen Durban für Aufregung gesorgt, da die Bestimmungen hier sehr streng sind.

Die Beamten fanden in der Ladung des Schiffes u.a: 3 Millionen Schuss Munition für Kalaschnikow-Sturmgewehre, ca. 3300 Granaten verschiedener Kaliber, 1500 RPG7-Raketen. Man spricht auch über Bewaffnete in chinesischer Uniform die beim Niederprügeln von Oppositionellen in Simbabwe gesehen wurden (Citizen – vom Donnerstag).

In Südafrika ist nun eine heftige Debatte entbrannt ob man diesen Transport weiter fahren lassen soll oder darf – und dies aus rein moralischen Gründen.


Ich finde, dass China sich immer mehr bewehrt für friedliche olympische Sommerspiele...

Mich erinnert das ganze Szenario auch stark an das was sich in kommunistischen Diktaturen unter Stalin oder Ceausescu abspielte - und wie man immer wieder die Ausreden parat hatte, warum es besser und diplomatischer sei sie doch als rechtsmäßige Staaten zu behandeln.

Und mich widert dieses ganze Getue einfach an...
 
AW: Sommerolympiade 2008 und Chinas Politik

Diesen Text wollte ich noch zum Lesen empfehlen, jetzt habe ich ihn endlich in der Schweiz -grins gefunden:

http://dasmagazin.ch/index.php/reich-der-tritte/

Kai Strittmatter, Jg. 65, Journalist und Autor, studierte Sinologie in München, VR China und Taiwan. Für die Süddeutsche Zeitung berichtet(e?) er seit Jahren aus Peking.

Bei der Suche entdeckte ich das 'Reich der Tritte' nochmals von Riordano Galluccio, der sonst für The EpochTimes (in China verboten) schreibt:

http://www.cicero.de/97.php?ress_id=6&item=235
 
AW: Sommerolympiade 2008 und Chinas Politik

Diesen Text wollte ich noch zum Lesen empfehlen, jetzt habe ich ihn endlich in der Schweiz -grins gefunden:

http://dasmagazin.ch/index.php/reich-der-tritte/

Kai Strittmatter, Jg. 65, Journalist und Autor, studierte Sinologie in München, VR China und Taiwan. Für die Süddeutsche Zeitung berichtet(e?) er seit Jahren aus Peking.

Bei der Suche entdeckte ich das 'Reich der Tritte' nochmals von Riordano Galluccio, der sonst für The EpochTimes (in China verboten) schreibt:

http://www.cicero.de/97.php?ress_id=6&item=235

Hi Jérôme,

danke für die links. Sehr interessant, für mich nicht unbekannt.

Aber du weißt sicherlich, dass man vor der Vergabe wusste, worauf man sich einließ, oder nicht ?

Und dass die gelieferte Software vom Hersteller so manipuliert wurde, dass von staatlicher Seite jedwede Kontrolle möglich ist, oder ?

Nun, Software kam vom Westen, und IOC ist auch wohl eher eine westliche Einrichtung.

Von daher: ist das nicht alles doppelbödig ?? Jetzt so zu tun, als ob man nicht wusste ? jetzt entsetzt aufzuschreien ??

Vergaben und Verkauf war aber alles bereits vor einigen Jahren, meines Wissens.

Im übrigen: in den US-Gefängnissen arbeiten etwa 2,5 Millionen Insassen um etwa 5 Dollar-Cent pro Stunde für die Superkonzerne. Billigste Arbeitskräfte.

Vieles ist zweischneidig.

Und würde es mehr wirkliche Ehrlichkeit in der Bekämpfung von Missständen geben, wie für Menschrechte und gegen Folter z.B. usw, nun, warum geht man nicht gleich dagegen vor ? Warum muss es erst unisono von Massenmedien aufgeheizt und instrumentalisiert werden ?
NACHDEM bereits die Vergaben stattfanden !!!
Was in meinen Augen noch mehr für die Doppelbödigkeit und Manipulation bei uns hier spricht.

lb Gr sartchi
 
AW: Sommerolympiade 20008 und Chinas Politik

Welche Regierungsform wäre für ein 2 milliarden Volk wie China die richtige ?

Stell die einmal vor, was passiert wenn sich die Diktatur in China genau so schnell auflösen würde wie die der UDSSR ?
2 Milliarden Menschen die plötzlich "frei" agieren können ?

als Beispiel könnte hier z.B. die grösste Demokratie der Welt herhalten - Indien. Mit fast 1,2 Mrd. Menschen nur wenig kleiner, funktioniert hier die Demokratie ganz wunderbar und die Menschen haben die Freiheit zu denken und zu wählen was sie wollen. Warum sollte das in China nicht funktionieren?


Das Problem bei den olympischen Spielen ist weniger ein politisches, es ist ein wirtschaftliches. China ist als Wirtschaftsmacht nicht zu unterschätzen und keiner der grossen Staaten will es sich mit dieser verscherzen, alle wollen mit China das grosse Geld machen - da zählen Menschenrechte inner- und ausserhalb Tibets leider wenig.
 
AW: Sommerolympiade 20008 und Chinas Politik

Manfred,

und was würde es den Chinesen helfen, wenn wir mit China keinen großen Handel treiben würden? Ein Wirtschaftsembargo hat noch nie unterdrückten Menschen geholfen. Auch dann nicht, wenn es wirklich eingehalten worden ist.
 
AW: Sommerolympiade 20008 und Chinas Politik

da bin ich ganz bei dir - und umso sinnloser finde ich die Aufrufe zum Boykott der Spiele ... Die einzige Chance dort etwas zu beeinflussen ist die, dass dem Land die Öffnung ermöglicht wird und so ein Umdenken in Gesellschaft und Politik Platz findet.

Ausgrenzung würde sicher nichts bringen - weder eine wirtschaftliche noch sportliche.
 
Off (fast aller) topic

Aber du weißt sicherlich...?

Und dass..., oder ?

Von daher: ist das nicht... ??

Jetzt so zu tun, als ob man nicht wusste ?

jetzt entsetzt aufzuschreien ??

warum geht man nicht gleich dagegen vor ?

Warum muss es erst unisono von Massenmedien aufgeheizt und instrumentalisiert werden ?


...und während der Bote noch redete, kam ein anderer und sprach: Deine Söhne und deine Töchter assen und tranken Wein im Hause ihres erstgeborenen Bruders und siehe, ein starker Wind kam jenseits der Wüste her, sties an die vier Ecken des Hauses und es fiel auf die jungen Leute, sie starben und ich bin entronnen, nur ich allein, um es dir zu berichten.

Hallo Sartchi

Und verzeih, wenn ich Dich jetzt irritierte.
Das Buch Hiob, Kp. 1, 18/19 fiel mir spontan ein als ich Deinen Beitrag las. Und die Assoziation amüsierte mich etwas unangebracht.
Du siehst, ich kenne und weiss Verschiedenes und trotzdem bin ich sehr beschränkt im Wissen und Erfahrung.

Was ich mit Sicherheit weiss: es ist unnütz, den Bauch auf der Waage einzuziehen. Das kannst Du mir glauben, das habe ich nach den Weihnachtsfeiertagen überprüft.

Aber auch historische Fakten sind überprüfbar, nur können sie manchmal divergent interpretiert werden. Einige Deiner Fragen habe ich m.W. bereits beantwortet -es war nicht meine Idee, einen Teil den Fragen in die Spalte 'Medien' zu verlagern, aber auch dort bemühte ich mich, die Fakten aus meiner Perspektive zu beleuchten. Statt der versprochenen Widersprüche, hast Du mir aber nur einige Bücher nahegelegt und einen nicht funktionierenden Link. Die Bücher sind keine besonders aktuellen, also können sie noch warten, pardon!, aber ich habe Familie, Arbeit und viele Interessen...

Ich habe mich positioniert und versichere Dir, es geschah nicht ohne Wissen oder aus Opportunismus, ich sehe darin absolut keinen Vorteil für mich. Wesentlich opportuner wäre doch, aus dem China-Boom Kapital zu schlagen, nicht?
Meine Position war hier immer: für die Menschenrechte, Pressefreiheit etc., aber gegen den generellen Boykott der Spiele, obwohl sie hauptsächlich wirtschaftlichen Interessen dienen; für Selbstbestimmung und Selbstverantwortung, also für die Tibeter. Deine Position war nie klar, Du agierst eher als 'advocatus diaboli' -rhetorisch gemeint!, obwohl ich Dein Verhalten tendenziell 'pro chinesisch' bezeichnen würde. Damit habe ich kein Problem, habe Dich deshalb auch nie angefeindet. Du wirst dafür sicher Deine Gründe haben.

Worauf also möchtest Du wirklich hinaus?

Meine 'pro tibetische Haltung' kann ich Dir jedenfalls ganz einfach erklären. Sie entspringt keinem Aktivismus -ich bin eher als 'faul' zu bezeichnen, um irgendwo demonstrieren zu gehen -grins.
Aber vor sehr vielen Jahren beschäftigte ich mich (durchaus nicht nur uneigennützig) längere Zeit und vor Ort mit den nordamerikanischen Indianern und sehe hier sehr viele Parallelen, die mir gezwungenermassen nicht gefallen.
Das Schicksal sollten die Tibeter nach Möglichkeit nicht teilen müssen und glaube mir, sie sind auf dem direkten weg dazu.

...und IOC ist auch wohl eher eine westliche Einrichtung.

Es ist zwar keine Frage, aber ich beantworte 'sie' mit dem grössten Vergnügen trotzdem. Nicht nur westliche Einrichtung ist das IOC, sogar eine französische :)lachen: schöne Grüsse an Bernd :sekt:).

Baron Pierre de Coubertin, s.Z. Generalsekretär des franz. Leichtathletik-Verbandes gelang 1894, die Idee der Wiederbelebung der klassischen Olymp. Spiele umzusetzen. Der, von ihm in Paris organisierte Kongress für neun Länder überliess ihm die Zusammensetzung des 1. IOC und Coubertin ernannte sinnigerweise einen Griechen zum Präsidenten. Dass die Herren auch damals nicht ohne Tadel waren, beweist die Tatsache, dass sie die 1. Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen austragen wollten. Wie dumm, dass es ausgerechnet die Winterspiele sein sollten -grins. Aber danach wurden sie (temporär) klüger.

Du hättest mir aber statt der Hiobsbotschaften gratulieren können, Sartchi, denn schliesslich war ich der Erste, der hier den Rücktritt des IOC verlangte. Legitim, wie uns die Geschichte jetzt zeigt - auch ich bin ein Franzose ;), aber als Hiob der Moderne möchte ich bestimmt nicht enden, schon gar nicht, weil alles zwei Seiten hat, denn das war mir nicht neu und ich kann damit ziemlich gut und zufrieden leben.

Ich wünsche Dir ein sonniges Wochenende ohne Recherchen.

Herzliche Grüsse
Jérôme
 
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AW: Off (fast aller) topic

Hallo Sartchi

Und verzeih, wenn ich Dich jetzt irritierte.

Aber auch historische Fakten sind überprüfbar, nur können sie manchmal divergent interpretiert werden.
Statt der versprochenen Widersprüche, hast Du mir aber nur einige Bücher nahegelegt und einen nicht funktionierenden Link. Die Bücher sind keine besonders aktuellen, also können sie noch warten, pardon!, aber ich habe Familie, Arbeit und viele Interessen...

Ich habe mich positioniert und versichere Dir, es geschah nicht ohne Wissen oder aus Opportunismus, ich sehe darin absolut keinen Vorteil für mich. Wesentlich opportuner wäre doch, aus dem China-Boom Kapital zu schlagen, nicht?
Meine Position war hier immer: für die Menschenrechte, Pressefreiheit etc., aber gegen den generellen Boykott der Spiele, obwohl sie hauptsächlich wirtschaftlichen Interessen dienen; für Selbstbestimmung und Selbstverantwortung, also für die Tibeter. Deine Position war nie klar, Du agierst eher als 'advocatus diaboli' -rhetorisch gemeint!, obwohl ich Dein Verhalten tendenziell 'pro chinesisch' bezeichnen würde. Damit habe ich kein Problem, habe Dich deshalb auch nie angefeindet. Du wirst dafür sicher Deine Gründe haben.

Worauf also möchtest Du wirklich hinaus?

Meine 'pro tibetische Haltung' kann ich Dir jedenfalls ganz einfach erklären. Sie entspringt keinem Aktivismus -ich bin eher als 'faul' zu bezeichnen, um irgendwo demonstrieren zu gehen -grins.
Aber vor sehr vielen Jahren beschäftigte ich mich (durchaus nicht nur uneigennützig) längere Zeit und vor Ort mit den nordamerikanischen Indianern und sehe hier sehr viele Parallelen, die mir gezwungenermassen nicht gefallen.
Das Schicksal sollten die Tibeter nach Möglichkeit nicht teilen müssen und glaube mir, sie sind auf dem direkten weg dazu.

Du hättest mir aber statt der Hiobsbotschaften gratulieren können, Sartchi, denn schliesslich war ich der Erste, der hier den Rücktritt des IOC verlangte. Legitim, wie uns die Geschichte jetzt zeigt - auch ich bin ein Franzose ;), aber als Hiob der Moderne möchte ich bestimmt nicht enden, schon gar nicht, weil alles zwei Seiten hat, denn das war mir nicht neu und ich kann damit ziemlich gut und zufrieden leben.

Ich wünsche Dir ein sonniges Wochenende ohne Recherchen.

Herzliche Grüsse
Jérôme

Hi Jérôme,

Du kannst mich nicht irritieren. Ich könnte jetzt natürlich auch etwas mir Bekanntes und Passendes hereinstellen. Aber ehrlich gesagt, dann kommen wir aus dem Zitieren wohl nicht mehr heraus.

Meine Lesevorschläge waren "Vorschläge" und nichts anderes. Wann, ob und was du liest bleibt dir überlassen.

Bücher: Nun, meiner Meinung nach sind einige sehr wohl noch aktuell, vor allem wenn sie über Tibet schreiben und viele Fragen versuchen zu beantworten, aufzuschlüsseln.
Heute, so viele Jahrzehnte später, sind bereits viele Unterlagen entweder verschollen, vernichtet, zerstört usw. worden.
Dazu erwähne ich noch, dass ich mich seit etwa 40 Jahren für Tibet interessiere, d.h. darüber bereits sehr viel gelesen habe.

Deine Frage, worauf ich hinaus will, hat sich schon längst seit der Setzung meines threads beantwortet. Wie du sicherlich weißt, wurde mein thread im Forum "Medien" angesetzt.

Tut mir leid das mit dem url, ist wieder mal der Tippfehlerteufel. Bindestrich und Punkt liegen bei meiner Tastatur nebeneinander.
Ich schrieb aber sehr wohl die Quelle dazu.
Nochmals: http://case.edu/affil/tibet/tibetanSociety/social.htm

Es tut mir sehr leid Jérôme, aber ich muss dich mindestens doppelt enttäuschen:
a) Meine Zeit ist zumeist mit vielen anderen Dingen angefüllt als mit "Recherchen".
b) Mit einer Gegenfrage: muss man "gegen etwas sein" wenn man nicht mit "dem Strom schwimmt" und stattdessen Dinge "hinterfragt"?

Zu b) Selbstverständlich ist deine Annahme, weil das ist sie ja, sehr haltlos.
Zuviele "Annahmen" verdecken manchmal Vieles.

Im übrigen: ich hatte deine websites gelesen und meine an dich gerichteten Fragen aufgrund dessen geschrieben.
Außerdem: habe deine Standpunkte als solche akzeptiert.

Auch ich wünsche Dir einen schönen und sonnigen Sonntag.

lb Gr sartchi
 
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