• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Schenken und geschenkt bekommen.

Es brauchte ungefähr zwei Jahre - so verhielt sich das bei uns vor Jahren - bis alle potenziellen Geberhände endgültig davon überzeugt waren, dass sie uns tatsächlich nichts mehr schenken sollen. Vielleicht half es auch, das wir "mit gutem Beispiel" auch umgekehrt voran gegangen waren und niemanden derer weiterhin beschenkten.
Wenn wir seither Geschenke machen, dann gezielt und wir tun das gegenseitig und untereinander spontan unter dem Jahr, wenn wir wissen, dass etwas dringend benötigt wird. So schließen wir auch jedes "Fehlgeschenk", das wir für andere besorgen könnten, im Keime aus.
Und natürlich wird dann auch nichts "Gebrauchtes" weiter verschenkt.

Schenken tut man ja nicht nur "Brauch"-bares.
 
Werbung:
Es geht aber ums Schenken, ein Sachverhalt, der erstmal nichts mit Konsuuum zutun hat.
Warum "aber"? Ich hatte geschildert, wann, warum und wie z. B. wir andere beschenken. Jedenfalls nicht aus aufgesetzten Gründen wie z. B. "fixe
Feiertags- oder auch Geburtstagstermine", Konsumzwang setzt dort ein, wo es kein inneren Gründe gibt, inflationär Geschenke zu machen und viele
wissen nicht einmal, was sie mal wieder Mutter, Vater, Tochter, Sohn , Ehefrau oder Ehemann schenken sollen. Dabei kommt es ja dann zu häufig unnützen
Geschenken.
Und wenn Sie Künstlerin sind, und insofern persönlicher schenken können, warum denn nicht auch unter dem Jahr? Wenn Sie einem Menschen völlig über-
raschend und sozusagen "aus heiterem" Himmel etwas schenken, etwas, das gerade dringendst beötigt wird oder etwas sehr persönliches, dann freut sich der
Beschenkte erfahrungsgemäß weit mehr darüber, weil sie/er wirklich positiv überrascht wird ob dieser Geste und weil es kein unnützes Geschenk ist. Geschenke
erzeugen keine positive Überraschung, wenn sie unter dem Weihnachtsbaum liegen. Und wenn das ausgepackte Present dann auch noch unnütz für den Beschenkten ist, kann sich daraus sogar ein Frustration ergeben. Ist dann das "Schenken" an sich, - als Selbstzweck - tatsächlich noch sinnvoll? Ich denke nicht.
Allenfalls kleinen Kindern..., wenn man diese "Traditionen" in den ersten Kinderjahren noch ausleben möchte.
 
Schenken tut man ja nicht nur "Brauch"-bares.
Was glauben Sie? Ich habe auch schon häufig Protraits (Zeichnungen und auch Gemälde) verschenkt. So ist das nicht. Oder eben etwas "Brauchbares", was dem Beschenkten nützt und ihm die eigene Ausgabe erspart. Aber weshalb muss das ausgerechnet an Weihnachten sein, unter "Zugzwang"?
 
Jaaa, schenken - am liebsten kleine Dinge, die ich zufällig finde und wo ich,
mind. zwei finden kann - eins für mich und eins für den/die Beschenkte/n.

Das verbindet über Jahre - jedesmal wenn ich darauf sehe & es berühre ...


:grouphug: :blume1: :schaf:
 
Etwas, wo man selber Zeit, Planung und Mühe reingesteckt hat , also das Selbermachgeschenk... oder etwas, was "zufälligerweise auf dem Weg lag"...was man dann gleich mitgenommen hat (z.B. sah ich massenweise Bienenstöcke in den albanischen Bergen und nahm gleich ein paar Kilo Honig von sonem Bergöhi mit, weil ich das als einzigen Nichtbeschiss in diesem Lande empfand und weiß, das schätzt jemand)....empfinde ich als die besten Geschenke. Also das "Spontangeschenk", wie hylozoik-miesepetrikus es beschreibt......ich gebe es dann aber auch spontan ab, nicht erst Weihnachten. Oder etwas, wo man genau weiß, der andere freut sich riesig darüber. Meinetwegen Onkel Erwin sammelt Bierdosen und ich bringe ihm eine aus Lappland mit, weil sowieso niemand dort nochmal freiwillig hin fährt, geschweige denn seinen Kofferraum dafür opfert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unter Konsum (la: consumere „verbrauchen“) wird allgemein der Verzehr oder Verbrauch von Gütern verstanden und ohne Güter gibt es kein Geschenk. Etwas materielles muss den Besitzer wechseln.

Der Terror besteht nun darin, dass zu einem kulturell verordneten Termin die immaterielle menschliche Liebe durch einen materiellen Güterfluss bewiesen werden muss.
 
Das sicherste Geschenk im Leben sind jedermanns/frau Eltern; mit diesem Geschenk kann man dann etwas anfangen oder Gott böse sein, dass er uns keine besseren Eltern geschenkt hat.

Den Menschen, die ihre Eltern nie kennengelernt haben, gebührt unsere ganze Liebe, soweit wir sie für uns selbst nicht brauchen.
 
Werbung:
Den Menschen, die ihre Eltern nie kennengelernt haben, gebührt unsere ganze Liebe, soweit wir sie für uns selbst nicht brauchen.

Mögen sie verschont bleiben von den selbst ernannten Erlösern, die, selbst unversöhnt mit ihrer Geschichte, nur ihre eigenen Familiendramen in deren Leben tragen.
 
Zurück
Oben