• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Ratlosigkeit

Ja, so hat jeder seine Assoziationen und das geschriebene Wort ist eine wundervolle Inspirationsquelle, solange jeder inhaltlich bei sich bkeibt, kann es formal ein win-win Spiel für alle Beteiligten sein.
Der Hintergrund für den Ausdruck "steinerweichend" liegt bei mir in Ingeborg Bachmanns Gedicht "Erklär mir Liebe". Es hat mich einfach glücklich gemacht, die Metapher wie auch die vorangehende "Hand in Hand mit der nächsten Selbstkenntniswelle" in diesen neuen, positiven Bezug von Selbserkenntnis und Sprache stellen zu können.
"die Welle nimmt die Welle bei der Hand
ein Stein weiß einen andren zu erweichen,
muß einer denken? Wird er nicht vermisst?" -
heißt es in dem Gedicht klagend, dass sich das harmonische Zusammenspiel ihrer Umgebung offensichtlich nicht auf das duale Erleben von männlich-weiblich, Rationalität - Empathie übertragen lässt.
Warum redest du von Wellen?:blume2:
 
Werbung:
Das erinnert mich gerade an Yin und Yang,
indem das schwarze Yin für negativ, passiv,
ruhig und weiblich und das weiße Yang für
positiv, aktiv, bewegt und männlich "steht",
und beides zusammen eine Einheit ergibt.

Und in der Natur gibt es m.E. nichts, das
nicht die beiden Eigenschaften beinhaltet.

Also, nur durch das "Zusammenspiel" von
beidem, kann das entstehen und (da) sein,
was in irgendeiner Form wahrnehmbar ist.
Wie mein Freund,....
Was hält oder fördert den Ying und yang?
 
Ja, das war auch mein Weg, ich bin auf ihm aber nicht fündig geworden. In einer festgefahrenen Beziehungssituation machte ich dann beim morgendlichen Grübeln völlig unverhofft die Erfahrung des "tertium datur", aus heiterem Himmel hatte ich auf einmal eine gänzlich andere Sicht auf die Situation und konnte die Beziehung fortsetzen ohne jemals wieder in die duale Sicht mit entsprechender Gefühlslage zurück zu fallen. In "The Work " von Byron Katie habe ich dann das passende Handwerkszeug gefunden, um mich auch bewusst in diesen Zustand von Freiheit und Frieden bringen zu können und mit dem Kurs in Wundern löst sich jetzt langsam, aber kontinuierlich auch mein Leiden an der Welt auf.
Das beruht alles auf Erfahrung und lässt sich sprachlich nicht vermitteln, aber das braucht es auch gar nicht, wenn die Zeit reif ist, kommen die individuell passenden Mittel eh von selbst.

Liebe Grüße
Du meinst das noch verstaubte Schubladen geöffnet werden,....
 
Es freut mich sehr für dich, dass du diese "Wende" in deinem Leben erfahren und dadurch einen "Zustand von Freiheit und Frieden" gefunden hast. Ich weiß zwar nicht so recht, wie ich mir die Aussage, "dass sich jetzt langsam, aber kontinuierlich auch dein Leiden an der Welt auflöst", vorstellen soll, aber wenn es dir guttut, ist es ja in Ordnung. Es spielt m.E. gar keine Rolle, an was oder welche "Lehre" man glaubt und welchen Weg man einschlägt, denn solange es einem dadurch gut geht und man niemandem damit schadet, kann jeder tun und lassen was er gerne möchte.

Ich wüsche dir jedenfalls, dass du weiterhin dein Glück und deine Zufriedenheit finden und ausleben wirst und sende auch dir liebe Grüße.
Schöne Vorstellung:blume1:
Da spielt aber nicht jeder mit:nein:
Rechnung ohne Wirt (Virus)gemacht:dreh:
 
Über den Steg

16.

Über den Steg. — Im Verkehre mit Personen, welche gegen ihre Gefühle schamhaft sind, muss man sich verstellen können; sie empfinden einen plötzlichen Hass gegen Den, welcher sie auf einem zärtlichen oder schwärmerischen und hochgehenden Gefühle ertappt, wie als ob er ihre Heimlichkeiten gesehen habe. Will man ihnen in solchen Augenblicken wohl tun, so mache man sie lachen oder sage irgend eine kalte scherzhafte Bosheit: — ihr Gefühl erfriert dabei, und sie sind ihrer wieder mächtig. Doch ich gebe die Moral vor der Geschichte. — Wir sind uns Einmal im Leben so nahe gewesen, dass Nichts unsere Freund- und Bruderschaft mehr zu hemmen schien und nur noch ein kleiner Steg zwischen uns war. Indem du ihn eben betreten wolltest, fragte ich dich: "willst du zu mir über den Steg?" — Aber da wolltest du nicht mehr; und als ich nochmals bat, schwiegst du. Seitdem sind Berge und reißende Ströme, und was nur, trennt und fremd macht, zwischen uns geworfen, und wenn wir auch zu einander wollten, wir könnten es nicht mehr! Gedenkst du aber jetzt jenes kleinen Steges, so hast du nicht Worte mehr, — nur noch Schluchzen und Verwunderung.
F.N
 
Über den Steg

16.

Über den Steg. — Im Verkehre mit Personen, welche gegen ihre Gefühle schamhaft sind, muss man sich verstellen können; sie empfinden einen plötzlichen Hass gegen Den, welcher sie auf einem zärtlichen oder schwärmerischen und hochgehenden Gefühle ertappt, wie als ob er ihre Heimlichkeiten gesehen habe. Will man ihnen in solchen Augenblicken wohl tun, so mache man sie lachen oder sage irgend eine kalte scherzhafte Bosheit: — ihr Gefühl erfriert dabei, und sie sind ihrer wieder mächtig. Doch ich gebe die Moral vor der Geschichte. — Wir sind uns Einmal im Leben so nahe gewesen, dass Nichts unsere Freund- und Bruderschaft mehr zu hemmen schien und nur noch ein kleiner Steg zwischen uns war. Indem du ihn eben betreten wolltest, fragte ich dich: "willst du zu mir über den Steg?" — Aber da wolltest du nicht mehr; und als ich nochmals bat, schwiegst du. Seitdem sind Berge und reißende Ströme, und was nur, trennt und fremd macht, zwischen uns geworfen, und wenn wir auch zu einander wollten, wir könnten es nicht mehr! Gedenkst du aber jetzt jenes kleinen Steges, so hast du nicht Worte mehr, — nur noch Schluchzen und Verwunderung.
F.N
Oh, vielen Dank für das Raussuchen und Einstellen
dieser Textpassage! Ich habe schon gar nicht mehr
damit gerechnet und das Lesen gerade genossen!

Dabei ist mir ein Lied eingefallen, dass ich hier
im Forum zwar schon einmal eingestellt habe,
aber an dieser Stelle noch einmal teilen werde.

 
Werbung:
Doch, selbstverständlich! Die Frage ist nur, ob der eingeholte Rat auch die Stelle trifft.
Ja, aber das wird wohl eher die Ausnahme sein,
denn um tatsächlich die Stelle zu treffen, müsste
sich das Gegenüber wirklich für das Problem des
Ratsuchenden interessieren und sich auch in ihn
hineinversetzen können, also nicht von sich selbst
auf den andere schleißen. Und das ist sehr selten.
 
Zurück
Oben