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Nur so

jüjü1

New Member
Registriert
23. Oktober 2004
Beiträge
38
Bayerische Wissbegierde


Soagn tat`s scho gean.
Nur kinna koa`s net.
Oa fuijen tu`s.
„Do muss Du`s mer net zoagn!!!“



Übersetzung:

Beschreiben tät ich es schon mögen.
Nur können kann ich`s nicht.
Aber fühlen tu ich`s gleichwohl.
„Da musst Du mir also nicht zeigen, wie`s geht!!!“


Da ich als Rheinländer nicht wirklich
Bayerisch kann, erst recht nicht schreiben,
wäre es nett, wenn ein Berufener redigierte.
 
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Hallo, JÜJÜ


Warum um des Herrgotts willen willst Du denn so etwas Sensibles wie Diaklektdichtung nicht in der Mundart schreiben, die Deine sprachliche Heimat ist?
Könnten denn die Black fööt Dir nicht irgendwie " ins Ohr gehen"?

Aber " valleicht hilft dich ja irjendwer hier"

Ich weiß allerdings gar nicht, ob Bayern hier posten. Was auch nichts aussagt, denn "nicht einmal ich weiß alles," obwohl das von den Berlinern behauptet wird. :D

Freundliche Grüße

Marianne
 
Hallo majanna,


gut, gut; aber ich mag das Bayerische doch so: Kurz, würzig, wurzelig.
Und ein bisschen grantig; auf den Punkt gebracht.

Nun gut, hier die rheinische Version (Finde ich natürlich auch schön und in seiner sing-sang-frankophilen Leichtigkeit ist es vielleicht sogar noch desavouierender.)



Rheinische Wissbegierde

Ich dät et jo jän sare.
Nur künne kann ich et nit.
Äwwer föhle, föhle dun ich et.
„Dröm moss Duuuu
miiir
net erkliere, wie et jeht!!!"
 
Jüjü!

So finde ich Zugang zu Deinem Gedicht.

Weißt Du : spätestens seit ich Rilkes Gedicht: " Volksweise " gelesen habe, habe ich auch eine Vorstellung von dem, was Dialektdichtung ist.


Ich zitiere aus dem Gedächtnis ( vielleicht ist es nicht ganz textgenau)




Volksweise


" Mich rührt so sehr
Böhmischen Volkes Weise,
Schleicht si ins Herz sich leise,
Macht sie es schwer.

Wenn ein Kind sacht
Singst beim Kartoffeljäten,
Klingts Dir sein Lied im späten
Traum noch der Nacht.

Magts Du auch sein
Weit über Land gefahren,
Fällt es Dir doch nach Jahren
Stets wieder ein." ( Rilke)




Auch über den Inhalt Deines Gedichts ließe sich viel sagen.

Ich fasse es mal kurz zusammen:

Mir sagt es - in der Eindringlichkeit, die Mundart ( Muttersprache) verleiht:

Ich möchte schon - kann es aber nicht - lass mich in Ruhe - ich höre auf mein Herz


Schön! Und so könnte man Dein Gedicht auch als Gedankenlyrik oder auch - wegen der Kürze - als Spruchdichtung lesen - ich tue das.

Liebe Grüße

Marianne
 
>jüjü1

jüjü1 schrieb:
Soagn tat`s scho gean.
Nur kinna koa`s net.
Oa fuijen tu`s.
„Do muss Du`s mer net zoagn!!!“



Übersetzung:

Beschreiben tät ich es schon mögen.
Nur können kann ich`s nicht.
Aber fühlen tu ich`s gleichwohl.
„Da musst Du mir also nicht zeigen, wie`s geht!!!“
Als gebürtiger Steirer, der 5 Jahre in Niederösterreich lebte und seit 1978 in Wien sesshaft ist, kann ich Dir folgende Übersetzung in die Mundart bieten:

Beschreim tat i's schou meign,
Nur kinna tua i's nit.
Oba gspirn tua i's wui,
Du muasst ma nit zoagn, wia's geht !!!

Das ist östereichisch-bayrischer Dialekt, dass es "urbayrisch" ist, dafür kann ich nicht garantieren.

Was ich punkto Dialekt (in Österreich) hören konnte, ist, dass so cirka alle 30 Kilometer ein bisschen anders gesprochen wird.

Liebe Grüße

Zeili
 
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Lieber Zeilinger, liebe majanna,

das ist es,
das klingt doch wirklich klasse.
Jetzt hat majanna noch die griffige Kurzdeutung geliefert;
wo hebt man das jetzt für die Ewigkeit auf?

Vielleicht kann man es so als spätentdecktes Werk
von Karl Vallentin, irgendwo hinter dem Satz der Sätze:
"Du bleibst hier, und zwar sofort!" unterbringen?

Liebe Grüße
jüjü1
 
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