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Naiver Realismus

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Hallo !

An anderer Stelle wurde bemerkt, dass es sogar zwischen Deutschland und Österreich Auffassungsunterschiede vom Begriff Naivität gibt. Nachdem der wissenschaftliche Aspekt hier beleuchtet wurde (ehrlich gesagt: an einen naiven Realismus glaube ich gar nicht, das widerspricht sich ja schon semantisch) möchte ich einige Beispiele aus der Literatur bringen, mich für eines entscheiden bzw. eine eigene Meinung bringen:

Jede Naivität läuft Gefahr, lächerlich zu werden, verdient es aber nicht, denn es liegt in jeder Naivität ein unreflektiertes Vertrauen und ein Zeichen von Unschuld.
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Die Optimisten des 19. Jahrhunderts waren so naiv, von der Technik das Paradies zu erwarten - es ist genau so naiv von den Pessimisten des 20. Jahrhunderts, die Technik zum Sündenbock für so alte Unzulänglichkeiten zu machen wie die menschliche Blindheit, Grausamkeit, Unreife, Habgier und sündhafte Hochnäsigkeit.

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Mehr habe ich in einer Viertelstunde nicht gefunden. Wahrscheinlich, weil es sehr wenige Menschen gibt, die wirklich als naiv gelten wollen.

Hier einige Beispiele, die ich selbst (ich alleine ?) im Laufe der Jahre entwickelt habe:

  • Naiv sind Menschen, die glauben, dass sie auch in den Augen anderer Menschen als den Eltern nach ihrem 20. Lebensjahr als selbstverständlich liebenswürdig oder - noch ärger - selbstverständlich glaubwürdig angesehen werden. Ab einem gewissen Alter muss man, sowohl für die Liebens.- als auch für Glaubwürdigkeit selbst etwas beitragen.

  • Naiv sind in der heutigen Zeit auch Menschen, die sich im Alter von 50 Jahren als ausgelernt wähnen.

Beide Beispiele unabhängig von Geschlecht, Religionsbeeinflussung und ethnischer Herkunft.

Liebe Grüße

Zeili


 
Hallo !
An anderer Stelle wurde bemerkt, dass es sogar zwischen Deutschland und Österreich Auffassungsunterschiede vom Begriff Naivität gibt.
Der Auffassungsunterschied bezog sich auf den Begriff Leichtgläubigkeit, der in Deutschland dem Begriff Naivität entspricht und nicht der mangelnden Glaubensfestigkeit.
Jede Naivität läuft Gefahr, lächerlich zu werden, verdient es aber nicht, denn es liegt in jeder Naivität ein unreflektiertes Vertrauen und ein Zeichen von Unschuld.
Joseph Joubert

Der Mann hat zweifelsfrei recht.
Die Optimisten des 19. Jahrhunderts waren so naiv, von der Technik das Paradies zu erwarten - es ist genau so naiv von den Pessimisten des 20. Jahrhunderts, die Technik zum Sündenbock für so alte Unzulänglichkeiten zu machen wie die menschliche Blindheit, Grausamkeit, Unreife, Habgier und sündhafte Hochnäsigkeit.
Diese alten (warum eigentlich alt?) „Unzulänglichkeiten“ gepaart mit Technik sind viel gefährlicher als ohne sie. Es ist nicht naiv, das zu glauben sondern umgekehrt sehr naiv, das zu unterschätzen.
  • Naiv sind in der heutigen Zeit auch Menschen, die sich im Alter von 50 Jahren als ausgelernt wähnen.
Da sind die Grenzen der Naivität längst überschritten und der/die 50jährige befindet sich mitten im Bereich der Dummheit.
 
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Der Auffassungsunterschied bezog sich auf den Begriff Leichtgläubigkeit, der in Deutschland dem Begriff Naivität entspricht und nicht der mangelnden Glaubensfestigkeit.
Ein Beispiel von Leichtgläubigkeit wäre mE, wenn man einen Volksschüler nach den Entwicklungschancen eines Landes befragt, dieser eine Antwort hat und man selbst von der Richtigkeit dieser Antwort ausgeht.

Willst Du jetzt das auch als Naivität bezeichnen, kann ich auch damit leben.

Liebe Grüße

Zeili
 
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