• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Missbrauch: Opfer auf Ewigkeit?

Ich konnte mir's in beiden Fällen nicht recht vorstellen, deshalb hab' ich eine [recht heftig] Betroffene gefragt -
sie meinte, wenn der Täter selbst das getan hätte, hätte ihr das [früher] wohl viel gegeben - aber inzwischen sei
das ja längst Schnee von gestern; mit der Stellvertreter-Geschichte könne sie überhaupt nichts anfangen...
 
Werbung:
Ich konnte mir's in beiden Fällen nicht recht vorstellen, deshalb hab' ich eine [recht heftig] Betroffene gefragt -
sie meinte, wenn der Täter selbst das getan hätte, hätte ihr das [früher] wohl viel gegeben - aber inzwischen sei
das ja längst Schnee von gestern; mit der Stellvertreter-Geschichte könne sie überhaupt nichts anfangen...


Klar - wer noch nie eine Aufstellung miterlebt hat, kann sich nicht vorstellen, was da geschieht.
Und wer den Missbrauch verarbeitet hat, braucht das auch nicht mehr.
Ich habe viele Aufstellungen mit ebenfalls heftigst Betroffenen miterlebt - das ist der Grund, warum ich mir überhaupt erlaube, das anzusprechen.
 
Oh, wenn sich in deinem Umfeld Betroffene befinden, schon!

Noch einmal: im Hinblick auf die Gesamtsituation hat mein Verhalten als Einzelperson wenig Einfluss.
Wenn sich ein Opfer in der Öffentlichkeit schämt tut es das auch, wenn ich meine, es müsste sich nicht schämen. Auch wenn sich das Opfer in meinem Umfeld befände.
 
Noch einmal: im Hinblick auf die Gesamtsituation hat mein Verhalten als Einzelperson wenig Einfluss.
Wenn sich ein Opfer in der Öffentlichkeit schämt tut es das auch, wenn ich meine, es müsste sich nicht schämen. Auch wenn sich das Opfer in meinem Umfeld befände.
Es ist, denke ich, konstruktiv, wenn man zu einer betroffenen Person ausdrücklich sagt, dass man sich nicht dessen, was Einem angetan wurde, schämen muss, sondern dessen, was man jemandem antut. Da kann auch ein Einzelner ein richtiges Weltbild stabilisieren oder ein ins Wanken geratenes Weltbild zurecht rücken, damit wir alle in einer Welt leben, in der Scham zu Schuld zu gehören hat.
 
Das halte ich für ziemlich graue Theorie. Die Scham (die der Person ja gar nicht richtig bewusst sein muss) ist ja kein Erzählthema,
sondern der Grund warum sie es vermeidet, das Thema überhaupt anzusprechen oder darauf auch nur einzugehen, wenn jemand
anderer es ansprechen sollte. Wenn sie mal soweit ist, darüber frei reden zu können, dann ist die Scham vermutlich kein großes
Problem mehr - und einem schwer Traumatisierten mit logischen Argumenten zu kommen ist wohl ähnlich erfolgreich wie einem
Paranoiden erklären zu wollen, dass ihm niemand nach dem Leben trachtet...
 
Das halte ich für ziemlich graue Theorie. Die Scham (die der Person ja gar nicht richtig bewusst sein muss) ist ja kein Erzählthema,
sondern der Grund warum sie es vermeidet, das Thema überhaupt anzusprechen oder darauf auch nur einzugehen, wenn jemand
anderer es ansprechen sollte. Wenn sie mal soweit ist, darüber frei reden zu können, dann ist die Scham vermutlich kein großes
Problem mehr - und einem schwer Traumatisierten mit logischen Argumenten zu kommen ist wohl ähnlich erfolgreich wie einem
Paranoiden erklären zu wollen, dass ihm niemand nach dem Leben trachtet...

Wichtig ist, dass traumatisierte Menschen über ihre Erfahrungen sprechen dürfen.
Das ist zumindest gesamtgesellschaftlich schon erreicht, es gibt heute viele Anlaufstellen für Betroffene.
In meiner Jugend war 's noch tabu, bzw wurde einem Opfer oft gar nicht erst geglaubt.
 
Das halte ich für ziemlich graue Theorie. Die Scham (die der Person ja gar nicht richtig bewusst sein muss) ist ja kein Erzählthema,
sondern der Grund warum sie es vermeidet, das Thema überhaupt anzusprechen oder darauf auch nur einzugehen, wenn jemand
anderer es ansprechen sollte. Wenn sie mal soweit ist, darüber frei reden zu können, dann ist die Scham vermutlich kein großes
Problem mehr - und einem schwer Traumatisierten mit logischen Argumenten zu kommen ist wohl ähnlich erfolgreich wie einem
Paranoiden erklären zu wollen, dass ihm niemand nach dem Leben trachtet...

Hängt davon ab WAS du als logisch ansiehst.

Und: Woher weißt du dass dem Paranoiden niemand nach dem Leben trachtet?

Du bist nicht so richtig klug, oder?
 
Danke für das Kompliment. das ich gern zurückgebe :D -
ein Paranoiker ist dadurch definiert, dass er sich unbegründet bedroht sieht - sonst wär' er das ja nicht... :rolleyes:
 
Wichtig ist, dass traumatisierte Menschen über ihre Erfahrungen sprechen dürfen.
Das ist zumindest gesamtgesellschaftlich schon erreicht, es gibt heute viele Anlaufstellen für Betroffene.
In meiner Jugend war 's noch tabu, bzw wurde einem Opfer oft gar nicht erst geglaubt.
Das stimmt natürlich - nur vor dem Dürfen kommt noch das Können und Wollen, und das meinte ich -
wenn ich darüber reden darf, aber das (noch) nicht will oder kann, nützt mir die Anlaufstelle wenig...
 
Werbung:
Das stimmt natürlich - nur vor dem Dürfen kommt noch das Können und Wollen, und das meinte ich -
wenn ich darüber reden darf, aber das (noch) nicht will oder kann, nützt mir die Anlaufstelle wenig...


Das ist natürlich richtig.
Aber früher durfte man nicht, auch wenn man schon - oder noch - konnte.
 
Zurück
Oben