Grundsätzlich bin ich als Ärtztin abhängig, also Bettlerin. Ich bin abhängig von den Zahlungen, die ich von der Krankenkasse pro Stück Krankem und pro Behandlung bekomme. Jemehr Kranke ich also besitze/habe und je mehr ich sie behandele, umso mehr verdiene ich. Ich habe Miete zu zahlen, Alimente, Kreditzinsen und eine Hypothek. Alles kostet. Es ist also höchst schicklich, dass ich meine Patienten so behandele, dass sie immer wieder kommen, also nicht gesund werden und dass es möglichst viele Menschen gibt in meinem Sektor, die sich als Patienten verstehen. Die Schwelle, was etwa behandlungsbedürftig sei und was nicht, verlege ich also in Richtung behandlungsbedürftig. Und all das ist keine Willkür von mir als Orthopädin, sondern Realität. Oder dachtest du, dass ich Menschen heile, damit ich im nächsten Monat weniger verdiene? Ich verdiene am Kranksein, nenne mir einen Geschäftsmann, der weniger verdienen will.
Mit kollegialem Gruße
Bernhardette