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Konfirmation...

Sorry, Bernd, hatte deinen Satz falsch gelesen bzw verstanden. :doof:
Dank Célines Hinweis habe ich nochmal genau nachgelesen und festgestellt, dass unsere Meinungen gar nicht auseinander sind.

Rhona
 
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Kein Problem Rhona. *handgeb*

Ich mag halt die religiöse Einstellung nicht, die nur immer bekommen mag. Womöglich bin ich als jemand, der ausgetreten ist, um seine Echtheit zu untermauern, nicht der richtige Ansprechpartner. Seit ich mich von anderen Seiten mit Glauben beschäftige, abseits von Religionen, schwanke ich bei meiner persönlichen Einschätzung von Christen immer zwischen (leider) arrogantem Mitleid und gewährenlassen.

Was mich dabei stört, ist einerseits die dummdreiste Art, alles Gute mit offenen Händen anzunehmen und beim Geben eher die Sachzwänge zu Rate zu ziehen (z.B. ich muss erst meine dritte Frau und mein Haus abbezahlen, bevor ich „einem Inder“ Geld gebe...meinem Nachbarn schlage ich derweil den Schädel ein, weil der sich wegen meines ständigen Rasenmähens beschwert“.

In meinem Verständnis hat Glaube eher mit einem Daseinsgefühl zu tun, als mit Dinglichkeiten. Naja, das mag ich nicht schon wieder diskutieren. Das Daseins-Erwünschtheits-Gefühl ergibt in meinen Augen automatisch, dass geben schön ist. Das kann man über Religion zwar auch annehmen/übernehmen, nicht aber wirklich von innen her entwickeln. Siehe sinngemäß Sai Baba „Religion ist eine gute Möglichkeit“, die unserem Naturell entspricht (eben Möglichkeit!).

Jugendliche jedenfalls m.E., werden mit dem auswendig zu lernenden Regelwerk in ihrem:
- Verstand beschäftigt (Analogien finden sich in Meditationsübungen, wo lediglich der Verstand herabgesetzt werden soll, um die fesseln des ICH-Panzers zu lockern)
- mit der Prüfung in ihrem Tun bestätigt und zu weiterem ermutigt
- mit der Feier hochgehoben
- mit den Gehschenken belohnt und auf das „Geben und Nehmen“ ihrer Religion ausgerichtet
(geben ist vermutlich nur da seliger denn nehmen, wo Überfluss herrscht...der Gedanke des „gewerblichen Christen“ kommt mir oftmals hoch. Ja, das klingt gemein, sorry.

Viele machen sicher einfach auch nur mit, ohne Gehdanken oder Gefühl. Das ist ja auch eine gute Vorbereitung auf ihr Erwachsenenleben. *böse sag* :engel2:

Bernd
 
Hallo Cassie,

bei mir gabs auch einmal so eine Zeit der Fragestellung, ob das jetzt das Ende meines Glaubens sei. Das war aber erst einige Jahre nach meiner Firmung (röm.kath.), die ich mit 12 empfing. Dieses Alter ist meines Erachtens viel zu jung, um sich auf dieser "erwachsenen" Ebene mit dem Glauben zu beschäftigen.

Jetzt zurück zu meiner Zeit der Glaubenszweifel: Davor habe ich halt so "mit"-geglaubt mit denen, die mir das alles vorgekaut haben - Kinderglaube. Dann wohnte ich in einer anderen Pfarre, wo der Priester so deutlich und vor allem glaubwürdig von der wirklichen Nähe und Existenz Gottes gesprochen hat, daß ich an der Frage "Gibt es da wirklich etwas?" nicht vorbei konnte.

Dieses "Gibt es da wirklich etwas?" stellte ich sozusagen in den Raum, und wenn da einer wäre, möge er mir doch bitte Antwort darauf geben. Ich bekam die Antwort. Das war für mich unendlich befreiend und für so eine Antwort lohnt es sich wirklich, dabeizubleiben!

Diese Antwort für jene, die danach fragen, wird für alle anders aussehen. Aber ich kann bezeugen, es gibt Gott, und eine Beziehung zu ihm lohnt sich allemal!

Hat man so eine Beziehung einmal aufgebaut, ergibt sich das "Geben" ganz automatisch. Denn dann willst Du einfach etwas weitergeben. Sei es jetzt Zeit für die Pfarrgemeinde, oder gute Gedanken für andere Menschen oder was auch immer.

Ich wünsch Dir jedenfalls, daß Du Dich auf die Suche nach dieser Antwort begibst, und dann wirst Du auch merken, wo Dich diese Antwort hinführen wird...

Lg, Friedenspanzer
 
Bei mir war die Sache mit dem Glauben etwas anderes, weil ich von kleinauf mit ihm konfrontiert wurde.
Als Tochter eines Pfarrers kommt man eben nicht umhin, sich schon sehr früh mit dem Glauben zu beschäftigen.
Als ich klein war (so bis ca. 8), gab es für mich ohnehin keinen Zweifel. Das Gemeindeleben und der Glaube waren für mich etwas, das zum Alltag dazu gehörte. Kindergottesdienste, Tisch- und Abendgebet waren für mich selbstverständlich. Mit 10 stand ich wegen eines einschneidenden famliären Ereignisses dem Glauben mit einem Mal kritisch gegenüber, was sich darin äußerte, dass ich nicht mehr in die Kirche gehen und auch nicht mehr beten wollte. Ich fühlte mich von Gott einfach im Stich gelassen. Auch mit dem Beruf meines Vaters wollte und konnte ich mich nicht mehr identifizieren, sondern ich empfand ihn nur noch als lästig, sinnlos und überflüssig.
Als ich mit 12 Jahren zum Konfi-Unterricht sollte, hab ich mich geweigert. Ich wollte einfach nichts mehr mit diesem Gott zu tun haben.
Mein Vater, der merkte, was mit mit los war, drängte mich auch nicht weiter, sondern ließ unsere allabendlichen Unterhaltungen oft, von mir unbemerkt, in Richtung Kirche, Glauben, Erwartungen usw. abdriften. Durch diese Gespräche erkannte ich, dass Glauben nicht nur von Unbeschwertsein und Problemlosigkeit abhängig ist, sondern dass man oft nur dann einen Sinn in ihm findet, wenn man zweifelt, hinterfragt.
Klar, es kann passieren, dass durch Hinterfragen und Zweifeln, der Glauben noch mehr an Sinn verliert und man ihm endgültig abschwört. Ich hatte das große Glück, dass ich da Jemanden hatte, der mich verstand und der meine Gedanken nachvollziehen konnte. Unsere Gespräche zogen sich über einen sehr langen Zeitraum hin, und mit 16 Jahren war ich soweit, dass ich mich aus vollster Überzeugung konfirmieren ließ.
Nun glaubt bitte nicht, dass ich heute keine Zweifel mehr hätte, oh nein. Ich zweifle mehr denn je. Aber irgendwie kann ich auch das nicht verdrängen oder vergessen, was mein Vater mir durch unsere Gespräche vermittelt hat.
Inzwischen hab ich meine persönliche Art des Glaubens entwickelt. Ich glaube immer noch,aber viel differenzierter und persönlicher. Ich hab mich mit meinem Gott arrangiert, aber ich weiß trotzdem nicht, wie lange mir mein persönlicher Gott und Glauben reichen wird.

Cassie, liest du eigentlich überhaupt noch mit?????

Rhona
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ja türlich lese ich noch mit, aber ich muss ja nicht auf jedes ding antworten, oder???

Trotzdem, interessante Texte, gut, ich bin die Enkeltochter eines Pfarrers (des ehemaligen Landeskirchenrates von Bielefeld *angeb*).

aba, das hilft mir in dem Fall auch net echt :)

danke schonmal für die berichte, würde mich aber über mehr auch freuen!!!

cssie
 
AW: Konfirmation...

*mal wieder naufschubs*

Denn: Konfirmation ist ein zeitloses Thema.

Auch im Jahre 2014 wird wieder konfirmiert werden.
 
AW: Konfirmation...

Konfirmation ist genauso falsch wie Taufe - oder ähnliches bei anderen Religionen .

Die Menschen sollen sich - wann s i e wollen , frei für eine Religion entscheiden
oder nicht .
In der Schule bräuchte man einen Ethik - Unterricht , wo alle Religionen uns
sonstige Weltanschauungen vorgestellt werden .
 
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