• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Klimaänderung

AW: Klimaänderung

Warum kommt Frau Merkel nicht selbst darauf, ein Tempolimit einzuführen?

weil es an vielen Stellen bereits ein Tempolimit gibt
(Lärmschutz, Luftreinhaltung, Baustelle, beschädigter Fahrbahnbelag, verminderte Sicht, Aquaplaninggefahr, Autobahnkreuz ...)


ERGO
müsste ich weniger tun
und dieses Tun müsste bedachter sein

JEDOCH
im real existierenden Wirtschaftssystem
 
Werbung:
AW: Klimaänderung

In der Sendung "Bookmark" von 3Sat wurde heute das Buch "Wer im Treibhaus sitzt" vorgestellt. Der Autor ist Prof. K. Kleinknecht, Physiker, Klimaforscher und Klimabeauftragter der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Mir scheint das Buch ein guter Einstieg in die Klimaproblematik zu sein. Ich werde es bestimmt lesen.

Das Buch soll ab 26. Februar erhältlich sein.

Hartmut

Ich habe das Buch kürzlich erstanden. Bin zwar noch beim Lesen, jedoch möchte ich schon mal einiges zitieren, was unsere österreichischen Freunde betrifft:

Österreich schloss 1992 mit der Ukraine einen über 15 Jahre laufenden Stromlieferungsvertrag, den diese nur mit dem Strom aus den weiterlaufenden Kernkraftwerken in Tschernobyl und an anderen Orten erfüllen konnte. Sozusagen lief und läuft heute noch ein KKW in der Ukraine für Österreich.

Was sagt ihr, Ösis, nun zu dieser eurer Doppelmoral? Formell aus der Kernenergie aussteigen, aber aus einem anderen Land mit weniger sicheren KKW Strom beziehen? Das Risiko wird einfach auf ein anderes Land verlagert!

Diese Art der Problembewältigung ist weiter verbreitet als man denkt. Kürzlich hörte ich von einem Vertreter der slowakischen Atomaufsichtsbehörde, dass die italienische Elektrizitätsgesellschaft ENEL in der Slowakei zwei Blöcke des KKW Bohunice gekauft hat. Die Italiener sind ja auch aus der Kernenergie ausgestiegen (nach Tschernobyl). Die bis dahin fertiggestellten 4 KKW wurden stillgelegt, eines davon zu einem Kraftwerk mit CO2-Emission umgebaut. Die Italiener haben aber enorme Probleme, die Stromversorgung im eigenen Land sicherzustellen. Die Kapazität der einheimischen Kraftwerke reicht nur für 75% des italienischen Strombedarfs. Allein in Frankreich arbeiten etwa 4 Kernreaktoren nur für den Stromexport nach Italien.

Allein die zitierten Beispiele aus Österreich und Italien zeigen, dass vom Standpunkt der Versorgungssicherheit und der CO2-Emissionen die Kernenergie eine herausragende Rolle spielt.

Gruss
Hartmut
 
AW: Klimaänderung

weil es an vielen Stellen bereits ein Tempolimit gibt
(Lärmschutz, Luftreinhaltung, Baustelle, beschädigter Fahrbahnbelag, verminderte Sicht, Aquaplaninggefahr, Autobahnkreuz ...)

Hallo scilla,

du weisst doch ebenso wie ich, dass die Merkel nur Rücksicht auf die mächtigen Autokonzerne nimmt. In dieser Hinsicht folgt sie brav ihrem Vorgänger Schröder! Physik hin oder her: Entschieden wird doch nach ganz anderen Kriterien!

Gruss
Hartmut
 
Werbung:
AW: Klimaänderung

Ich habe das Buch kürzlich erstanden. Bin zwar noch beim Lesen, jedoch möchte ich schon mal einiges zitieren, was unsere österreichischen Freunde betrifft:

Österreich schloss 1992 mit der Ukraine einen über 15 Jahre laufenden Stromlieferungsvertrag, den diese nur mit dem Strom aus den weiterlaufenden Kernkraftwerken in Tschernobyl und an anderen Orten erfüllen konnte. Sozusagen lief und läuft heute noch ein KKW in der Ukraine für Österreich.

Was sagt ihr, Ösis, nun zu dieser eurer Doppelmoral? Formell aus der Kernenergie aussteigen, aber aus einem anderen Land mit weniger sicheren KKW Strom beziehen? Das Risiko wird einfach auf ein anderes Land verlagert!

Hallo Hartmut,

ich bin mir nicht sicher, ob deine Quelle vollkommen seriös recherchiert ist.

Ich sage dir auch gerne warum:

Man wollte diesen Vertrag damals tatsächlich abschliessen, aber er kam nicht zustande, da die Ukraine ihre Verpflichtungen nicht einhielt.

Die Grünen von Österreich brachten ein parlamentarische Anfrage zu diesem Thema ein, welche wie folgt unter anderem vom zuständigem Minister beantwortet wurde:

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

Die Verhandlungen des Verbund mit der Ukraine über den damals angepeilten langfristigen Vertrag wurden im Laufe der Jahre 1991/1992 durchgeführt. Vorvertrag wurde keiner abgeschlossen; es wurden jedoch kurzfristige Stromimporte in den Jahren 1991, 1992 und 1993 getätigt.

Im langfristigen Vertrag war vereinbart, jene Stromlieferungen ab Ende 1992 zu übernehmen, welche einen Lieferumfang von 200 bis max. 780 GWh pro Winterperiode vorsahen. Mit Hilfe des Stromimportvertrages sollte eine umweltgerechte Sanierung eines der größten ukrainischen Kohlekraftwerke (Kraftwerk Burshytn) vorgenommen und darüber hinaus diese Aktivitäten überwiegend durch die österreichische Industrie getätigt werden. Dieser langfristige Vertrag mit der Ukraine ist jedoch nicht wirksam geworden, da zwei wesentliche Bedingungen von der ukrainischen Seite nicht erfüllt wurden. Er wurde definitiv mit Schreiben des Verbund an die ukrainische Elektrizitätswirtschaft mit 30.1.1995 außer Kraft gesetzt.


Ich finde es zwar schon prinzipiell bedenklich, dass man versuchte, diesen Vertrag abzuschliessen, aber tatsächlich läuft jetzt nix mehr! Also nur versuchte Doppelmoral ;-)

LG CS
 
Zurück
Oben