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Kapitalistische Verbrechen

Hartmut schrieb:
Wie war denn Dein Thread "Kommunistische Verbrechen" angelegt? Hast Du irgendwann den Versuch unternommen, Kommunismus zu definieren? Kennst Du z.B. den Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus?

Deine Kritik ist nicht ganz unberechtigt. Nun habe ich auf Definition des Kommunismus deshalb verzichten können, , weil ich mich nur auf den konkreten, historischen Kommunismus bezogen habe, also keine Systemanalyse vorgenommen habe. Oftmals wurde die Diskussion deshalb so unerquicklich, weil nicht scharf unterschieden wurde zwischen der Idee des Kommunismus (die ich unverändert für falsch halte und fast zwangsläufig solche Verbrechen ermöglicht), und seiner geschichtlichen Realisierung.


Übrigens hast Du nicht einen einzigen Versuch unternommen, den Thread anders zu gestalten!

Richtig, hatte schlicht keine Lust mehr, weil immer wieder diese persönlichen Anpöbeleien vorkamen, auch solche versteckter Art. "Professor Ziesemann". - Was soll das!? Wenn die Verfasserin solcher Sottisen wenigstens endlich mal eines begreifen würde: Ich antworte ihr nicht solange sie in dieser Art fortfährt!

Also wenn ich von meinen Beiträgen (1. Weltkrieg, Kolonialismus 19./20. Jahrhundert) ausgehe, dann bezogen sich diese jeweils auf ganz konkrete Ereignisse in einer ganz konkreten Phase des Kapitalismus, nämlich der Phase des Imperialismus. Das als Einheitsbrei zu bezeichnen, ist schon allerhand. Aber ausser der Kronzeugin R. Luxemburg, die mit ihrer Junius-Broschüre eine brillante Analyse der multikausalen Vorgänge lieferte, die zum 1. Weltkrieg führten, habe ich im Beitrag zum Kolonialismus so unverdächtige Zeugen erwähnt wie den Reichskanzler Fürst von Bülow oder den General von Trotha.

Ich kenne die meisten Schriften der von Dir genannten Kronzeugen und nirgend vermag ich zu entdecken, dass sie die Kriegsursache im Kapitalismus oder gar im Attentat von Serajewo sehen.

Scheinbar hast Du nicht mal meinen Eröffnungsbeitrag richtig gelesen! Anlass und Ursache wissen die meisten Diskutanten hier sehr wohl zu unterscheiden. Deine Belehrungen, Ziesemann, empfinde ich ganz einfach als etwas penetrant.

Das tut mir aufrichtig leid und ich bin gern bereit, mich dafür zu entschuldigen, wenn meine Argumente als penetrante Belehrungen empfunden werden - aber immerhin habe ich in diesem Forum noch nie jemanden persönlich angegriffen oder gar beleidigt.

Als Resümee glaube ich sagen zu dürfen, dass Du in diesem Thread nicht weiter diskutierst, weil Du Dich in der Defensive fühlst. Trotzdem habe ich mit Interesse solche Begriffe gelesen wie "domestizierter Kapitalismus". Wer hat wohl den wilden, brutalen Kapitalismus gezähmt und damit domestiziert? Ich habe den Verdacht, dass der Marx hier eine Rolle spielte.
Sich in der Defensive zu fühlen - unterstellt das wäre mein Befinden - muss kein Nachteil sein. Mit Clausewitz (ach Jottchen, schon wieder eine Belehrung) denke ich, dass Verteidigung eine sehr effiziente Form der Kampfführung sein kann, an der am Ende der Sieg gegen den sich erschöpfenden Aggressor steht.

Richtig, Marx hat bei der Zähmung des Kapitalismus eine Rolle gespielt. Er war ein glänzender Diagnostiker, aber ein miserabler Therapeut. Übrigens: Die ersten humanitären Abmilderungen des HochK. kamen unter Bismarck. - Notabene: ich trage mich mit dem Gedanken, einen Thread über "Die großen Irrtümer des Karl Marx" zu eröffnen. Am liebsten wäre mir ein Thread über diesen grässlichen Egomanen, der seine Bücher nur schreiben konnte, weil der Kapitalist Fr. Engels seine Arbeiter "ausbeutete" und Marx von dessen Gewinnen leben konnte. Machtest Du bei der Diskussion mit?

Mit streitbaren Grüssen
Hartmut
Wenn diese Grüße solche des intellektuellen Streitens sind, schließe ich mich ihnen gern an, nicht aber, wenn Themen nur die Projektionsfläche sind, auf der man seine persönlichen Animositäten verbreiten will.
 
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@ eas --- Beschäftige Dich mal ein wenig mit Systemtheorie ( Da kannst Du bei Marx anfangen und bei Luhmann enden - es gibt noch andere - Habermas z. B. Auch Foucault hat auf diesem Gebiet der sich selbst erzeugenden Systeme einiges zu sagen.
Ich bin nicht willens, Dir Deine Wissenslücken aufzufüllen. Logik alleine genügt nämlich absolut nicht, um unser Leben zu begreifen. Da ist sie nämlich mitunter weltfremd und " narzistisch".


Ich bin nicht fähig, kindergartenreif zu schreiben, damit Du es auch verstehst. Lass es ....


Das einzige, was ich Dir zubillige, ist die Kritik an dem Wort unaufhaltsam.

Damit haben wir Menschen zu kämpfen, dass die Verbrechen des Kapitalismus aufhaltsam werden. Und wie ich traurig befürchte, werden wir immer nur " Schönheitskorrektur" betreiben. NGO - Arbeit, caritative Hilfe, gewerkschaftliche Arbeit, staatliche Sozialarbeit und sone Sachen, die als Gerechtigkeitsventil das System zwar nicht ändert, aber eben das Gewissen des Einzelindividuums zu beruhigen vermag.




Marianne

Übrigens: Du weißt doch, dass ich Dir an sich nicht mehr antworten will. Lache Dich also in Zukunft über meine Posts ab - verunglimpfe sie auch öffentlich, aber sprich mich bitte nicht mehr an.
Leider leider bin ich nämlich höflich.

Und nach dieser Warnung werde ich auch in Zukunft unhöflich schweigen.

Ziesemann, was sind denn Sotiesen - ist das eine Art Übervorhangstoff?
Lerne doch endlich mal zu begreifen, dass Du derjenige bist, der sich hier wie ein mittelalterlicher Aal rumwindet.Du hast auf meine sachlichen Hinweise noch nie geantwortet. Wahrscheinlich bist Du nicht fähig dazu. Du erwartest Dir das aber schon von uns - und ich habe es immer redlich versucht. Dass es in einer Diskussion nicht ohne persönliche Bezüge abgeht, bewies ja Dein Geturtele mit Miriam. Und wenn mitr halt wer unsympathisch ist, kommt das auch - unabhängig vom Sachbezug - zum Ausdruck.

Aber: seis drum - Du kommst jetzt endgültig in meine kleine " Net amol Ignorierliste".
Das heißt auf sotisiesch: Du kannst schreiben wann, was und wie Du es willst. Ich werde es nicht mehr lesen. Was meinst, wie gut ich damit in dem Falle einer hier sehr aktiven Plappertasche fahre.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Marianne schrieb:
@ eas ---
Und nach dieser Warnung werde ich auch in Zukunft unhöflich schweigen.

Aber: seis drum - Du kommst jetzt endgültig in meine kleine " Net amol Ignorierliste".
Das heißt auf sotisiesch: Du kannst schreiben wann, was und wie Du es willst. Ich werde es nicht mehr lesen.

Ach! Wäre das schön! - Und noch schöner wäre es, wenn wenigstens diese dritte Ankündigung solcher Art wahrgemacht würde.

Ziesemann
 
Ziesemann schrieb:
Ach! Wäre das schön! - Und noch schöner wäre es, wenn wenigstens diese dritte Ankündigung solcher Art wahrgemacht würde.

Ziesemann


Hat gesessen, nicht wahr, Herr Klugbeißer....?


Grins grins grins
 
Marianne schrieb:
@ eas ---
Ich bin nicht willens, Dir Deine Wissenslücken aufzufüllen.
Darum würde ich auch nie gebeten haben.
Ich war davon ausgegangen, dass die von mir nicht nachvollziehbare Formulierung eine eigene war. Hätte ich gewusst, dass wieder einmal nur der Unsinn von Anderen zitiert wurde, hätte ich gar nicht gefragt. Hoffentlich wird keine Entschuldigung dafür erwartet, hier dargebotene Gedankengänge wieder einmal irrtümlich für authentisch gehalten zu haben.
 
e-a-s schrieb:
Darum würde ich auch nie gebeten haben.
Ich war davon ausgegangen, dass die von mir nicht nachvollziehbare Formulierung eine eigene war. Hätte ich gewusst, dass wieder einmal nur der Unsinn von Anderen zitiert wurde, hätte ich gar nicht gefragt. Hoffentlich wird keine Entschuldigung dafür erwartet, hier dargebotene Gedankengänge wieder einmal irrtümlich für authentisch gehalten zu haben.

Hättest Du jetzt geschwiegen, wärst Du Philosoph geblieben.
So merkt frau sofort, dass Du nicht einmal weißt, wie kognitive Mappen neurobiologisch erklärbar sind: nämlich in Anbetracht der evolutionären und der kulturellen Evolution. Wolf Singer führte diesen Begriff in die aktuelle Diskussion ein, so weit mir bekannt ist.
Kein Unsinn kommt von nichts - und ich lese lieber Unsinn von anerkannten Frauen und Männern der Wissenschaft, füge das Gelernte in meine kognitive Mappe ein als dass ich es wagen würde, Gedanken von anderen als puren Unsinn abzutun.
Nicht einmal bei Deinem Unsinn tue ich das, denn " der einzige Sinn, der erkenntnistheoretisch sinnvoll ist, ist Unsinn. (Zitat Marianne)



Sorry, dass ich das mein mir selbst auferlegtes Ignoriergebot Dir gegenüber breche - es war so herrlich provozierend, Dein Posting.
Mir geht das bei alten Männern häufig so. Viele von ihnen reizen mich nur noch zum Widerspruch und zum Lachen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
weg von den alten Männern - zur Sache

Ich versprach Euch, mich ein wenig mit dem Problem des Hungers in der Welt auseinander zu setzen.
Als Vorausbedingung: Wir können Hunger nur als Verbrechen an der Menschheit bezeichnen, wenn wir anerkennen, dass jeder Mensch gleich geboren ist und die gleichen Chancen im Leben haben muss. Dazu gehört auch die Stillung der Grundbedürfnisse, also das Recht des Menschen auf Sattsein.

Wie sieht es also mit der Hungerquote weltweit gesehen aus? Wieviele Menschen sind nicht täglich satt?

Die Zahlen sind unfassbar: Fast alle 3,5 Sekunden stirbt ein Mensch an den Folgen von Hunger und Unterernährung - das sind rund 25.000 Menschen am Tag, etwa 10 Millionen Menschen pro Jahr. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sterben mehr Menschen an den Folgen von Hunger und Unterernährung als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Der Hunger fordert auch mehr Todesopfer als alle Kriege. Und das, obwohl nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO heute zwölf Milliarden Menschen, die doppelte Weltbevölkerung, ernährt werden könnten.

Ich nehme mal an, dass diese Zahlen stimmen - ich habe sie aus einer amtlichen Quelle.

Hunger ist demzufolge nicht mehr allein eine Frage von Angebot und Nachfrage - also eine primär auf kleinräumige Gebiete - wie im Mittelalter noch beschränkte- ökonomische Tatsache, sondern hat sicher viele Ursachen.

Aber alle führen in irgendeiner Form auf kapitalorientierte Begründungen.
a)Unfaire Wettbewerbsbedingungen: Stichwort: Großkonzerne produzieren billigere Nahrungsmittel als die traditionelle Landwirtschaft.
b) ungerechte oder sogar fehlende Eigentumsverhältnisse am Boden - Stichwort: Großgrundbesitz, Landpächter
c) Umweltzerstörung . Stichwort: Schadstoffemissionen, Zerstörung des Regenwaldes, Monokulturen usw.

Und wen wir jetzt weiter fragen, warum denn das um der menschheit Willen nicht geändert wird, möchte ich mal eine - Diethelm, verzeihe - primitive Politantwort geben: weil das Großkapital dann auf einen Teil des Gewinns verzichten müsste.


Hier wird gnadenlos mit der Zukunft unserer Nachfolgegenerationen umgegangen, um Kapitalflüsse nicht zu schmälern. Leider bin ich keine Wirtschaftskundige und kann nicht mit authentischem Material zur überprüfbaren Absicherung dienen, aber das das ein Verbrechen ist, das eine Folge der rein marktorientierten kapitalistischen Wirtschaftsform ist, ist mir jedenfalls klar.


Marianne
 
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Asymptotisch schrieb:
http://www.gandhi-auftrag.de/plus5prozent.htm

Eine kleine Geschichte, wie man sich Armut einfach vorstellen kann.
Ich finde den Verweis auf Links grundsätzlich misslich, aber statt einer fundierten Antwort eine seitenlange Geschichte aufzutischen, die von ökonomischen Irrtümern nur so strotzt- man merkt, dem Erdichter fehlen elementare ökonomische Kenntnisse - ist nicht leicht zu verdauen.
Wenn man schon meint, dem Kapitalismus die Hauptschuld an den Gebrechen dieser Welt zu geben, dann sollte man doch bitte den Versuch unternehmen, wenigstens etwas zu differenzieren.
In der kommunistischen UdSSR verhungerten in den 30er Jahren Millionen in der Ukraine - einst die Kornkammer Europas.
In Afrika plündern Warlords die Hilfleistungen der kapitalistischen Länder, um ihre Kriege fortzusetzen.
Ach und das böse "Großkapital". Das sind die Heuschrecken, nicht wahr, diese Hedge-Fonds. - Dumm nur, dass die Eigentümer dieser Fonds Hunderttausende sind, die ihre Ersparnisse für das Alter dort anlegen und schon großen Wert darauf legen, dass mit ihren Geldern profitabel umgegangen wird.
Entwicklungshilfe kann tödlich sein, ein Gemeinplatz seit 30 Jahren, weil die spärliche Eigenproduktion von Billigprodukten der Industrieländer verdrängt wird. Nur bitte, wer hindert eigentlich die Politiker daran, sämtliche Einfuhrbeschränkungen Europas zu lockern, damit die Produkte der armen Länder auf den Markt kommen? Es ist die nackte politische Angst dass dann die Arbeitslsosigkeit steigt. Es mutet schon aberwitzig an, dass dieselben Leute, die lauthals die Folgen der Globalsisierung beklagen uind bei der ersten Gelegenheit bitten, abzuschotten, obwohl sie genau damit die Armut perpetuieren. Was hat das alles mit Kapitalismus zu tun? Der profitiert vom globalen Handel. Und damit alle, die wir Teil dieses Systems sind. Zugegeben: Es wird wie bei der industriellen Revolution Gewinner und Verlierer geben, die alten Industrieländer werden zu den Verlierern gehören, die heutigen Armen zu den Gewinnern: China, Indien u.a. Den Kapitalismus - den als als solchen gar nicht gibt, schert das wenig. Er ist national wertneutral, anders formuliert: Der Kapitalist hat kein Vaterland. Aber das ist ja den Linken sowieso ein Dorn im Auge, also müssten sie sich auf die Seite des internationalen Kapitals schlagen.
Habe leider weder Zeit noch Muße, das weiter auszuführen.
Ziesemann
 
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