Geld ist etwas, was man direkt in anderes tauschen kann. In Essen, Häuser, Frauen, Glück, Kinder, Reisen, Autos, Biosalami und Kleidung. Der Umweg des Herstellens und Mühens aus und mit eigener kraft und eigenen Fähigkeiten entfällt. Daher ist Geld m.E. so reizvoll für das Denken. Das Denken kann direkt agieren, sich direkt manifestieren. Das eigentlich Nichtexistente ICH, die Vorstellung von sich selbst, von dem, was man glaubt zu sein, kann sich mit Geld am direktesten materialisieren, also "für wahr erklären". Etwas was nicht ist, scheint demzufolge sehr anfällig für eine Methode zu sein, mit der es sich in "sein" verwandeln kann und beliebig vergrößern.
Daher ist es m.E. eine logische Folge, dass Menschen bestechlich sind. Das Denken korrespondiert direkt mit Geld. Die bestecher wissen das und die, die Geld als wichtigstes in unserem Leben etwabliert haben. Je weiter ich mich im Denken bewege, etwa als Intelektüller, als Geistlicher, Bauarbeiter oder Heiliger, umso anfälliger.
Unbestechlich zu sein bedeutet im Grunde, auch nicht für geld Lebenszeit zu opfern, seine Meinung nicht zu opfern , seine Worte. Wer das beabsichtigt, wird das zu seiner Lebensaufgabe machen müssen und Nachteile, möglicherweise auch Einsamkeit und Mittellosigkeit in Kauf nehmen müssen. Denn jeder Arbeiter ist eine Hure. Ebenso wie jeder, der einen Nachteil fürchtet, wenn er an Scheidung denkt.
Liebe Grüße
Bart