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Islam (religionen) mit unserer Gesellschaft vereinbar?

chris151

New Member
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12. Februar 2009
Beiträge
1
Hallo zusammen,

ich will noch etwas genauer werden.

durch die vielen Leute, die als Gastarbeiter in nach Österreich/Deutschland kamen hat auch der Islam in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewonnen und verschiedene Themen dazu polarisieren.

Wieweit ist der Islam (und ich meine damit wie er von vielen hier lebenden Leuten ausgelegt und gelebt wird) mit unserer Gesellschaft vereinbar.

Stichwort: Studie, wonach 1/3 der Religionslehrer die Demokratie ablehnen.
Zwangsheirat, Unterdrückung der Frau.

möchte auch die jetzige Situation der katholischen Kirche einbeziehen.
Stichwort: Wagner

Sind wir als Gesellschaft zu liberal bei solchen Entwicklungen?
Warum lassen wir z.B von verschiedenen Gruppen (also sehr subjektiven)
Religionsunterreicht an unseren Schulen zu?

Ich hoffe ihr könnt euch daraus einen Reim machen.
Bin schon gespannt!
 
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AW: Islam (religionen) mit unserer Gesellschaft vereinbar?

Hallo zusammen,

ich will noch etwas genauer werden.

durch die vielen Leute, die als Gastarbeiter in nach Österreich/Deutschland kamen hat auch der Islam in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewonnen und verschiedene Themen dazu polarisieren.

Wieweit ist der Islam (und ich meine damit wie er von vielen hier lebenden Leuten ausgelegt und gelebt wird) mit unserer Gesellschaft vereinbar.

Stichwort: Studie, wonach 1/3 der Religionslehrer die Demokratie ablehnen.
Zwangsheirat, Unterdrückung der Frau.

möchte auch die jetzige Situation der katholischen Kirche einbeziehen.
Stichwort: Wagner

Sind wir als Gesellschaft zu liberal bei solchen Entwicklungen?
Warum lassen wir z.B von verschiedenen Gruppen (also sehr subjektiven)
Religionsunterreicht an unseren Schulen zu?

Ich hoffe ihr könnt euch daraus einen Reim machen.
Bin schon gespannt!

Nun, ich sehe "uns" nicht als besonders liberal, wenn "wir" darüber nachdenken, ob eine bei uns lebende kulturelle Gruppe mit "unserer" Gesellschaft vereinbar ist oder nicht.

Allein schon darüber nachzudenken, und vielleicht zum Schluss zu kommen, sie wäre es nicht - mit welchen Konsequenzen? - ist kein liberaler Zug.

Du erwägst laut, anderen Menschen ihre Daseinsberechtigung abzusprechen, nur weil sie anders denken als du.

Sollten wir da nicht lieber unser Selbstbild etwas genauer unter die Lupe nehmen?
 
AW: Islam (religionen) mit unserer Gesellschaft vereinbar?

Hallo Chris

was in der deutschen Gegenwartskultur ist so gut,
daß es unbedingt verteidigt werden müsste
und bei was ist uns die muslimische Gegenwartskultur überlegen?

mach Dir mal dazu Gedanken

es wird nichts so heiss gegessen,
wie es gekocht wurde
 
AW: Islam (religionen) mit unserer Gesellschaft vereinbar?

Die Familie wird den gelderwerblichen Anpassungszwängen geopfert.

Die Ehe wird unsere Gesellschaft ohne fremdes Zutun bald selber erkennen und ablösen.

Nächstenliebe ist hier selten von einer Absicht getrennt zu finden.

Menschenwürde, siehe Leiharbeit, Billiglöhne, Tafeln, Suppenküchen, Freiheitsstrafen, Pädagogik

Unverletzbarkeit der Privatsphäre, abgeschafft.

Die Wahrheit, wird am Hindukusch verteilt.

Kinder, Jugend, Bildung, Zukunft? Unser Interesse an Kindern messen wir in Milliarden Euro.

Geld? Ist das nicht unser einziger wirklicher Wert? Den wir verteidigen?
Wie lange haben wir gezögert, bis wir endlich die bösen Berg- und Wüstengebiete in Schutt und Asche gelegt haben. Jetzt wo das Geld in Gefahr ist, handeln wir hingegen viel engagierter. Das Geld schützen ist offenbar viel wichtiger als das christliche Abendland zu bewahren.

Und Demokratie? Unser Exportschlager? Ist das unser wirklicher Wert?
Ein Wert der uns lehrt, dass in aller Welt Kriege geführt werden, obwohl die Mehrzahl der Wähler das garnicht wollen? Wo Interessengruppen die Geschicke der Länder lenken? Wo Gesetzesentwürfe von Vertretern der Wirtschaft eingebracht werden? Wo Medien die Wahlentscheidung beeinflussen? Wir schimpfen auf die bösen Russen mit ihrer eingeschränkten Demokratie und die bösen Chinesen mit ihrer bösen Gesellschaftsordnung, böse Menschenrechtsverletzungen.

Aber wenn wir mit ihnen Handel treiben wollen...ja dann spielen wir wieder gut Freund mit ihnen, dann ist uns Demokratie doch nicht mehr so wichtig. Wir exportieren sie nur an schwächere. Im Zweifel ist uns das Geld wichtiger. Wenn der böse Islam uns genügend Geld gibt, ja dann finden wir sicher einen Weg, ihn liebevoll zu integrieren. Dann legen wir die Werte zu den anderen.

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Islam (religionen) mit unserer Gesellschaft vereinbar?

Ich denke, dass die Diskussion ihre Richtigkeit und Berechtigung hat, aber, sie geht an der KERNPROBLEMATIK der URSACHE vorbei, - zersplittert sich und wird unwirksam, zum Thema ISLAM sollen keine ANDERE ASPEKTE der Gesellschaft gegenüber gestellt werden.
Ein beliebtes Argument ist immer, „es ist nicht so, die Anderen auch, - und wir können belegen, dass es bei uns nicht so ist…….. LEIDER durchschaut niemand die Hinterhältigkeit des KORANS, der für jede Aussage, ein entsprechendes GEGENSTÜCK bereit hält…….
Sure 5,32 – als Aushängeschild …… wenn jemand tötet, ohne dass er einen Mord begangen hätte, so ist es, wie wenn er die ganze Menschheit getötet hätte. -5,32 -
Islamische Hinterhältigkeit: tötet die Ungläubigen 9,5 – Wenn sie sich abwenden, ergreift sie und tötet sie 4,69 – tötet sie wo immer ihr sie findet 2,191 – ergreift sie und tötet sie 4,8 – kämpft, bis sie den Tribut in voller Unterwerfung entrichten 9,29 – unsere Boten werden den tot bringen 7,37 – sie kämpfen für Allah sie töten und werden getötet 9,111 – sie kämpfen für Allahs Wohlgefallen 60,1 – tötet sie wo immer ihr sie findet 4,89 – kämpft bis die Religion Allah gehört 2,193 – ergreift sie und tötet sie 4,8 – tötet sie wo immer ihr sie findet 4,91 – aber wenn er den Glauben nicht annimmt, dann tötet ihn wo immer ihr ihn findet 4,89 – die Wurzel der Ungläubigen ausgerottet werde 8,7 -
Der Koran behauptet, er sei die reinste Wahrheit und frei von Widersprüchen 18,2 – und, es wurde nichts krummes darein gelegt 18,1 – DIE GERECHTIGKEIT wird oftmals zitiert, z.B. kein Unrecht, nicht vom Gewicht eines Stäubchens 4,40 - im gleichem Atemzug sagt man, man könne unter Frauen keine Gerechtigkeit üben, lasset sie in der Schwebe 4,129 -
BEHAUPTUNG: es gibt keinen Zwang im Glauben 2,256 – im GEGENZUG – kämpfen und töten sie, wie OBEN angeführt…….
DER SCHWERPUNKT MUSS SEIN; WIDERSPRÜCHE UND LÜGEN IM KORAN ZU FINDEN und aufzuzeigen…. DIESE AUF EINER GEEIGNETEN PLATTFORM ZU PRÄSENTIEREN, Und den GLÄUBIGEN mitzuteilen, damit sie erkennen, an was sie eigentlich glauben……
 
AW: Islam (religionen) mit unserer Gesellschaft vereinbar?

Hallo zusammen,

hallo chris....
es geht nicht an, jeden muslim zu fragen, wie er es mit der religion hält.
viel wichtiger ist, zu sehen was in der religion gelehrt wird. werden da andere verfolgt, bekämpft und zum töten aufgerufen??? dass sehe ich als problem...
wenn die demokratischen spielregeln eingehalten werden, so besteht keine gefahr. genau so müssen beschimpfungen, unterstellungen und drohungen unterbleiben......in diesem rahmen sind auch die probleme der frauen angesprochen....

ganz verkehr finde ich die chatolische kirche in diese diskussion einzubeziehen
weil das ein eigenes thema ist, und separat behandelt werden soll. eine vermischung führt zu nichts....

religionsunterricht für alle zugelassenen religionen ja, aber der vermittelte lehrinhalt muss dem unterreichtsminister vorgelegt werden.
 
AW: Islam (religionen) mit unserer Gesellschaft vereinbar?

Liebster SOOWIE

BERND hat sich freundlicherweise zur westlichen Gegenwartskultur geäußert

bitte durchlesen!
 
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AW: Islam (religionen) mit unserer Gesellschaft vereinbar?

Die Familie wird den gelderwerblichen Anpassungszwängen geopfert.

Die Ehe wird unsere Gesellschaft ohne fremdes Zutun bald selber erkennen und ablösen.

Nächstenliebe ist hier selten von einer Absicht getrennt zu finden.

Menschenwürde, siehe Leiharbeit, Billiglöhne, Tafeln, Suppenküchen, Freiheitsstrafen, Pädagogik

Unverletzbarkeit der Privatsphäre, abgeschafft.

Die Wahrheit, wird am Hindukusch verteilt.

Kinder, Jugend, Bildung, Zukunft? Unser Interesse an Kindern messen wir in Milliarden Euro.

Geld? Ist das nicht unser einziger wirklicher Wert? Den wir verteidigen?
Wie lange haben wir gezögert, bis wir endlich die bösen Berg- und Wüstengebiete in Schutt und Asche gelegt haben. Jetzt wo das Geld in Gefahr ist, handeln wir hingegen viel engagierter. Das Geld schützen ist offenbar viel wichtiger als das christliche Abendland zu bewahren.

Und Demokratie? Unser Exportschlager? Ist das unser wirklicher Wert?
Ein Wert der uns lehrt, dass in aller Welt Kriege geführt werden, obwohl die Mehrzahl der Wähler das garnicht wollen? Wo Interessengruppen die Geschicke der Länder lenken? Wo Gesetzesentwürfe von Vertretern der Wirtschaft eingebracht werden? Wo Medien die Wahlentscheidung beeinflussen? Wir schimpfen auf die bösen Russen mit ihrer eingeschränkten Demokratie und die bösen Chinesen mit ihrer bösen Gesellschaftsordnung, böse Menschenrechtsverletzungen.

Aber wenn wir mit ihnen Handel treiben wollen...ja dann spielen wir wieder gut Freund mit ihnen, dann ist uns Demokratie doch nicht mehr so wichtig. Wir exportieren sie nur an schwächere. Im Zweifel ist uns das Geld wichtiger. Wenn der böse Islam uns genügend Geld gibt, ja dann finden wir sicher einen Weg, ihn liebevoll zu integrieren. Dann legen wir die Werte zu den anderen.

Bernd

Hallo Bernd!

Wie dachte man vor etwa 2. 500 Jahren über die Demokratie?

Der Staat, achts Buch (über die DEMOKRATIE in Auszügen)

Aus: Die POLITEIA, von Platon

Nach der Übersetzung von Wilhelm Wiegand

Über die Demokratie:
Auf diese Frage, erwiderte ich, sollst du unschwer die Antwort hören. denn es sind keine anderen, die ich darunter verstehe, als die, welche schon ihre bestimmten historischen Namen haben, nämlich, erstlich die von den meisten so gepriesene kretische und auch lakedaimonische zugleich, zweitens die auch dem Range nach als die zweite gerühmte sogenannte Oligarchie, eine mit den mannigfaltigsten Übeln beladene Verfassung, drittens die, obwohl jener schnurstracks entgegenstehende, jedoch unmittelbar aus ihr entspringende Demokratie, endlich die bekanntlich gar hübsche und von allen jenen verschiedene Tyrannis, die vierte und auch die letzte Krankheit eines Staates. Oder hast du noch eine bestimmte Anschauung von Verfassung, in der ein wesentlicher Begriff von Staat enthalten wäre? Denn Dynastien, käufliche Monarchien und dergleichen Verfassungen mehr, die liegen zwischen den genannten, und man kann sie in nicht geringerer Zahl bei den Barbaren wie bei den Hellenen finden.

Wie wir nun angefangen haben, eher im Staate als im Einzelnen den moralischen Charakter zu studieren, weil er so deutlicher in die Augen springe, müssen wir nun nicht auch so zuerst die ehrliebende Staatsverfassung, denn ich kenne keinen anderen gangbaren. Namen, man müßte sie denn Timokratie oder Timarchie nennen, betrachten und den ihr ähnlichen Einzelnen, zweitens die Oligarchie und den oligarchischen Menschen, dann drittens werden wir nach dem Anblick der Demokratie den demokratischen Menschen in Augenschein nehmen, und wenn wir viertens zum tyrannisch beherrschten Staate gekommen sind und ihn angeschaut haben, wollen wir dann nicht wieder auf die tyrannische Menschenseele sehen und mit besonderem Hinblicke auf diese hierauf dann versuchen, über die vorliegende Frage zu Gerichte zu sitzen?

Die Demokratie ist es also wohl, die wir hierauf ausgemachter Weise zu betrachten haben, erstlich, auf welche Weise sie entsteht, zweitens, welche charakteristische Eigenschaft sie hat, auf dass wir wiederum den Innern moralischen Zustand des ihr entsprechenden Individuums erkennen und dann ihn für das zu fällende Urteil mit hinstellen.
Wir würden, sagte er, wenigstens also unseren eingeschlagenen Weg konsequent verfolgen.
Den Übergang aus der Oligarchie in die Demokratie, sprach ich weiter, bildet nun die Unersättlichkeit dessen, was in jener als höchstes Gut aufgestellt ist: daß man möglichst reich werden müsse?

Wieso denn?

Da, wie ich glaube, die regierenden Häupter in der Oligarchie nur infolge der Größe des erworbenen Besitztums regieren, so beeilen sie sich nicht, alle diejenigen jungen Leute, die sich einem sinnlich ausschweifenden Leben hingeben, durch ein Gesetz in der Freiheit zu beschränken, das Ihrige zu verzehren und zu verschleudern, und die Absicht der Oligarchen hierbei ist keine andere, als daß sie das Vermögen solcher jungen Leute durch Kauf und Wucher an sich bringen, sonach reicher und damit auch vornehmer werden.
Ja, auf alle Weise suchen sie das.

Eine Demokratie entsteht, denke ich, alsdann bekanntlich, wenn die Armen nach gewonnenem Siege einen Teil der anderen Partei ermorden, einen Teil verbannen und dann die Übriggebliebenen gleichen Anteil an der Staatsverwaltung und den Staatsämtern nehmen lassen, und gewöhnlich ist es darin, daß die Obrigkeiten durch das Los gewählt werden.

Ja, sagte er, das ist allerdings die Einführung einer Demokratie, mag sie nun durch den Sieg der Waffen oder durch die aus Furcht erfolgende freiwillige Flucht der Gegenpartei geschehen.

Auf welche Weise nun, fuhr ich fort, werden diese Leute in dem neuen Staate sich befinden, und was ist wiederum die charakteristische Eigenschaft einer solchen Staatsverfassung? Denn offenbar wird in dem Einzelmenschen der Art der der Demokratie entsprechende Mensch anschaulich werden.

Ja, sagte er, das ist allerdings die Einführung einer Demokratie, mag sie nun durch den Sieg der Waffen oder durch die aus Furcht erfolgende freiwillige Flucht der Gegenpartei geschehen.

Auf welche Weise nun, fuhr ich fort, werden diese Leute in dem neuen Staate sich befinden, und was ist wiederum die charakteristische Eigenschaft einer solchen Staatsverfassung? Denn offenbar wird in dem Einzelmenschen der Art der der Demokratie entsprechende Mensch anschaulich werden.
Ja, offenbar, sagte er.

Diese, fuhr ich fort, und andere diesen verschwisterte Eigenschaften hätte also eine Demokratie, und sie wäre nach diesem Ergebnis eine allerliebste Staatsverfassung: zügellos, buntscheckig, so etwas wie Gleichheit gleicherweise unter Gleiche wie Ungleiche verteilend.
Ja, sagte er, deine Schilderung ist sehr kenntlich aus dem Leben genommen.

Und darf demnach gegenüber einer Demokratie folgerecht ein so beschaffener Mann als fertig hingestellt sein, mit der Behauptung, daß es treffend ein der demokratischen Verfassung entsprechendes genannt wird?

Ja, sagte er.

So wäre uns, sprach ich weiter, noch die allerliebste Verfassung und den allerliebsten Mann zu schildern übrig, die Tyrannis und der Tyrann.

Ja, freilich, sagte er.

Wohlan denn, mein lieber Freund, welches ist der Charakter der Tyrannis? Denn was ihre Entstehung anlangt, so ist so viel gewiß, daß sie aus der Demokratie durch deren Ausartung vor sich geht.

Ja, gewiß.

Entsteht also nicht auf dieselbe Weise, wie Demokratie aus Oligarchie, so Tyrannis aus Demokratie?
Wie denn?
Was die Oligarchie, sprach ich, sich als das größte Gut vorsteckte und wodurch sie auch zustande kam, das war doch Reichtum, nicht wahr?

Ja.

Der unersättliche Hunger nach Reichtum also und die Vernachlässigung aller anderen Dinge um des Gelderwerbs willen waren ihr Verderben?
Richtig, sagte er.
Nicht wahr, auch die Unersättlichkeit in demjenigen Gute, was sich die Demokratie als Ziel bestimmt, richtet auch diese zugrunde?

Welches Gut bestimmt sie sich aber nach deiner Meinung als Ziel?

Die Freiheit, antwortete ich, denn davon wirst du in einem demokratisch regierten Staate immer hören, wie sie das allerschönste Gut sei, und wie deshalb in solchem Staate allein ein Freigeborener würdig leben könne.

Ja freilich, sagte er, gar oft wird diese Sprache geführt.
Ist hiernach, fuhr ich fort, anzunehmen, das ist nun die Frage, die ich vorhin folgen lassen wollte, daß die Unersättlichkeit in diesem Gute auch diese Verfassung umwandelt und in die Lage versetzt, daß sie eines Tyrannen bedürftig wird?

Wie soll das kommen? fragte er.

Wenn eine nach Freiheit durstige Demokratie, denke ich, an ihre Spitze schlechte Mundschenke bekommt und über Gebühr mit dem stärksten Feuergeiste der Freiheit sich berauscht, so pflegt sie bekanntlich ihre Regierenden, wenn sie nicht ganz nachgiebig sind und im Übermaß die Freiheit verzapfen, als Verräter und Oligarchen zu beschuldigen und zu bestrafen.

Ja, sagte er, so machen sie's.

Und die den Obrigkeiten noch gehorsamen Bürger, fuhr ich fort, diese tritt die Demokratie mit Füßen als Bedientenseelen und Nichtswürdige, dagegen die Beamten, die sich wie Untergebene gebärden, und Untergebene, die sich das Ansehen von Beamten geben, die lobt und erhebt die Demokratie öffentlich und unter sich, ist es da nicht eine absolute Notwendigkeit, daß in einem solchen Staate über alles der Freiheitsdrang kommt?

Allerdings.

Ja, daß er, mein Freund, sprach ich weiter, sogar in das Familienleben eindringt und es endlich dahin kommt, daß auch dem Vieh jene Zügellosigkeit sich einpflanzt?
Wie meinen wir das z.B.? fragte er.

Wenn z.B., erwiderte ich, ein Vater sich gewöhnt, einen Buben vorzustellen, und sich vor seinen Söhnen fürchtet, wenn dagegen ein Sohn den Vater spielt und weder Scham noch Furcht vor seinen Eltern hat, damit er nämlich frei sei, [563 St.] wenn der bloße Beisasse sich dem Altbürger gleichstellt und der Altbürger sich zum Beisassen herabläßt, und ebenso der Ausländer. ......................

http://www.opera-platonis.de/Politeia8.html

Alle Demokratien kämpfen mit ähnlichen Problemen, egal welcher Nation, Hautfarbe oder Ethnie, Platon schrieb diesen Text vor fast 2500 Jahren

http://de.wikipedia.org/wiki/Platon

Gruß
Kultus Maximus
 
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