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Ichhabezumthemanichtszusagenthread

AW: Geld und Gerechtigkeit

Das virtuelle Verhalten der User könnte die Verwirklichung der Utopie behindern, in einem virtuellen denkforum eine verwirklichungsfähige Gesellschafts-Utopie zu erstellen.

Und wem würde eine in einem virtuellen denkforum erstellte Gesellschafts-Utopie nützen, wenn zwischen virtuellen Prozessen und real-gesellschaftlichen Prozessen keine Identität/Deckungsgleichheit besteht :dontknow:

Heureka
- vielleicht den denkforums-Usern
:dontknow:
 
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AW: Geld und Gerechtigkeit

Lieber cannonier, wenn du denn jedes Wort auf die Goldwaage legen willst, und "mein" eigentliches Thema eher nutzten möchtest, um deine intelligenten Spitzfindigkeiten darzustellen, bitte. Ich finde das aber schade, denn worum es mir eigentlich geht, sollte doch jedem klar geworden sein. Um deine Frage dennoch zu beantworten: Du hast es nicht geschrieben. Zufrieden? Gewonnen? Einen Punkt gemacht? Schön. Ich selber schrieb allerdings nicht, dass du dies schriebst. In einem anderen Themenbereich fände ich solchen Schlagabtausch vielleicht interessant. Hier stört er mich. Glaubst du, du hast etwas wichtiges oder auch nur lesenswertes beigetragen, indem du diesen dir nun so wichtigen Satz von Manfredo zitiertest, um danach eine belanglose Aussage über Wasserhahn, Uhr & Bett zu treffen? Bitte starte nun keine Debatte über die Definition von Belanglosigkeit...

Du fragst, was denn ein Individuum ausrichten könne? Ob, und was man ausrichten kann, ist ja Teil meiner Fragestellung, die ich mit meinem selbsterdachten Modell zu erörtern wünsche. Erneut: Es geht mir nicht darum, einzelne Worte zu analysieren, oder durch schlau klingende Kurzmitteilungen zu glänzen, sondern konstruktiv über meine Idee zu sprechen. Wenn die Idee schlecht ist, dann überzeuge mich doch davon; dies wirst du aber nicht mit zwei kurzen Sätzen schaffen.

Einige hier im Forum debattieren offenbar nicht um des Themas willen, sondern aus anderen Gründen. Durch die Zerpflückung wird es unmöglich, ein Ergebnis zu erlangen. Man kommt vom 100sten ins 1000ste, und ist gezwungen allse ad ovum zu zergliedern. Macht doch eigene Themen auf, wo ihr dies tun könnt. Und wenn euch meine schlichte Art der debatte nicht gefällt, kann haltet euch doch einfach raus. Es wurde ja auch anderenorts schon geschrieben, wie störend manche Schreiberlinge sich einbringen. Ich finde das alles betrüblich.

Bitte münze nun nicht jedes Wort auf dich, cannonier.

Wuensch dir viel Glueck bei deiner "Weltverbesserung".
Was seit Menschengedenken keiner zu tun vermochte, du wirst es im Stande sein. :lachen:
 
AW: Geld und Gerechtigkeit

cannonier, entschuldige, wenn ich dir zu nahe trat. Aber wenn man an einem bestimmten Thema interessiert ist, dann kann einen schon auf die Nerven gehen, wenn die Sache so kompliziert gestaltet wird. Dein letzter Beitrag ist auch nicht die Art der Konversation, die ich mir im Denkforum erhoffte. Aber ich erkläre es einfach noch einmal: Ich möchte die Welt nicht persönlich verbessern, und bin auch keineswegs sicher, ob meine Idee unbedingt stimmig sein muss. Das hast du nicht verstanden. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass du Spaß am Widerspruch hast und in vermeintliche Argumentationsmarkel stichst, ohne dir über den Kern meiner Aussagen viele Gedanken zu machen. Vielleicht hast du nun gemerkt, dass deine Einwände nicht stichhaltig sind, und ziehst dich, eine letzte Schmähung hinterlassend, aus der Debatte. Vielleicht irre ich mich auch. Lies doch einmal den ganzen Thread, und versuche Argumente FÜR mein Modell zu finden. Dann erscheint vielleicht alles in einem anderen Licht.
 
AW: Geld und Gerechtigkeit

cannonier, entschuldige, wenn ich dir zu nahe trat. Aber wenn man an einem bestimmten Thema interessiert ist, dann kann einen schon auf die Nerven gehen, wenn die Sache so kompliziert gestaltet wird. Dein letzter Beitrag ist auch nicht die Art der Konversation, die ich mir im Denkforum erhoffte. Aber ich erkläre es einfach noch einmal: Ich möchte die Welt nicht persönlich verbessern, und bin auch keineswegs sicher, ob meine Idee unbedingt stimmig sein muss. Das hast du nicht verstanden. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass du Spaß am Widerspruch hast und in vermeintliche Argumentationsmarkel stichst, ohne dir über den Kern meiner Aussagen viele Gedanken zu machen. Vielleicht hast du nun gemerkt, dass deine Einwände nicht stichhaltig sind, und ziehst dich, eine letzte Schmähung hinterlassend, aus der Debatte. Vielleicht irre ich mich auch. Lies doch einmal den ganzen Thread, und versuche Argumente FÜR mein Modell zu finden. Dann erscheint vielleicht alles in einem anderen Licht.
Du kannst ja mit dir selbst diskutieren, dann bekommst du vielleicht die Reaktionen, die du erwartest. :lachen:
 
AW: Geld und Gerechtigkeit

Der Knackpunkt an deinen Überlegungen ist, dass du glaubst, die Ausübung der Instintiven Bedürfnisse verbieten zu können oder dass du auf logische Einsicht hoffst.
Das ist deine Illusion, an der dein Weltbild scheitern würde.

Instinkte bahnen sich ihren Weg und werden auch weiterhin ausgeübt werden.
Das Geld ist nur ein Symptom dieser Bedürfnisse und daher für die Betrachtung unwichtig. Es würden sich sofort wieder Geldähnliche Privilegien herausbilden.

Erfolg verspricht meiner Ansicht nur das Vorgehen, diese Bedürfnisse intelligent zu kanalisieren in der Art, wie es Videospiele mit dem Jagdtrieb machen oder Pornofilme mit dem Sexualtrieb.

Das Problem "wer macht die Arbeit" ist mit Sicherheit bald Geschichte, du bist aktuell nur durch die Fernsehpropaganda manipuliert.
Bleibt noch das Balzspiel der Männer um schöne Mädchen.
Was fällt dir da ein, wenn du konkret Berlusconi mit seinen 18jährigen, wunderschönen Mädchen siehst und auf sein Dolce Vita neidisch bist, auch wenn du das moralisch korrekt möglicherweise verdrängst?

Auf logische Einsicht hoffe ich stets, auch wenn mir bewusst ist, dass meine Logik korrekturbedürftig sein kann.

Instinktive Bedürfnisse möchte ich nicht verbieten. Ich meine, dass instinktive Bedürfnisse wichtig und sinnvoll sind. Doch sie scheinen mir, je nach sozialem Umfeld, sehr variationsreich zu sein. Ein Bedürfnis des Hundes ist beispielsweise der feste Platz im Rudel. Diesen Platz bestätige ich dem Hund, indem ich ihn lobe und streichle. Hierdurch (positiv empfundener Körperkontakt und verbale Schmuserei) werden die Hormonausschüttungen von Hund und Herrchen (Alpha-Tier) getaktet. Ergebnis ist ein "Wir-Gefühl", ein Gruppengefühl. Durch diese Bestätigung des Hundes durch das Herrchen kann der Hund aber auch manipuliert werden. Wenn ich ihn immer dann streichle, wenn er ein anderes Lebewesen zerfleischt, dann mutiert der Hund zum Kampfhund. Bestätigung bei anderen Gelegenheiten kann aus dem Hund aber auch einen hilfreichen Blindenhund formen. Nun frage ich, ob die Gesellschaft, in welcher wir leben, uns eher zu Kampf- oder zu Hilfsbereitschaft anhält. Ich denke also, an den Instinkten und an animalischen Verhaltensweisen ist grundsätzlich nichts Negatives, die Ausformung ist entscheident.
Ob es nun einen freien Willen gibt, oder eben nicht, wage ich hier kaum zu fragen. Doch Fakt ist, dass die überwiegende Mehrheit sich den Trieben nicht hingibt, sondern sich zurücknimmt. Natürlich wäre jeder gerne der "Held", der Leitwolf, intelligent, souverän und so weiter (wer dies anders sieht ist eben die berühmte Ausnahme). Doch man ordnet sich alltäglich unter. Man sagt dem Chef nicht, dass dieser doof ist. Man greift (in der Regel) die Politesse nicht körperlich an. Man überreicht dem Zöllner den Ausweis. Man nimmt sich eine fremde Frau nicht einfach, weil sie sexuell interssant ist. Wenn man sich das Steak nicht leisten kann, dann kauft man Nudeln. Man hat sich (im Allgemeinen) im Griff. Der Trieb, den Machtanspruch durchzusetzen, sich fortzupflanzen, Fleisch zu essen, diesen Trieb übt man nur im Rahmen der gesellschaftlichen Regeln aus. Das war früher so, ist heute so und wird auch in meinem Modell so sein.
Schreibe doch ein Beispiel, damit ich erkenne, welches konkrete Bedürfnis oder welchen Instinkt ich "verbieten" würde, und auch, auf welche Weise sich in meinem Modell geldähnliche Privilegien ergeben könnten. Bitte gebe mir ein Beispiel, denn dieser Punkt ist mir wichtig; meine ich doch, gerade diese Problematik verhindern zu können. Wenn du jedoch meinst, ein großer, starker Mensch hätte Privilegien gegenüber einem kleinen, schwachen Menschen, dann hast du vielleicht recht. Diesen Punkt werde ich gegebenenfalls gerne besprechen.

Das kanalisieren "schädlicher" Triebe durch Videospiele scheint mir fragwürdig und überflüssig. In einer "gesunden" Gemeinschaft kommt es meines Erachtens nicht zur Entwicklung von entsprechenden Verhaltensweisen. Du siehst in unserem animalischen Erbe ein Problem. Ich sehe das Problem im Missverhältnis zwischen den natürlichen Verhaltensweisen des Menschen und seinen "nicht artgerechten Haltungsbedingungen".

Dein letzter Absatz: Ja, ich verachte und beneide Berlusconi gleichermaßen. Das Tier in mir pfeift auf Moral, wäre gerne Alleinherrscher und hätte am liebsten ein generelles Paarungs-Vorrecht (auch wenn mein Haarem sich anders zusammensetzen würde). Erziehung und Umfeld prägten jedoch meinen Charakter und schufen mir ein Weltbild, in dem Ritterlichkeit, Güte und ähnliche Begriffe einen hohen Wert haben. Ich habe mein Tier gut im Griff. Ich bin, wie man sagt, ein Produkt meines Umfeldes. Dazu kommt, dass ich eine Tochter habe. Ich muss also auch dem genetischen Programm folgen, welches mir gebietet, den Fortbestand meines Erbgutes, im Körper meines Nachwuchses, zu sichern. Die komplizierte Erläuterung meiner Motivation spare ich mir hier, aber es sei gesagt, dass ich meine Tochter nicht in Berlusconis Haarem sehen möchte. Um den Bogen zu meinem Modell zu schlagen: Denkst du, in meinem Modell könnte es einen Berlusconi geben, und wenn ja, wie?

Ein weiterer Gedanke: Du schreibst von der Balz-Lust der Männchen. In der Jetztwelt wird dem Männchen durch die Medien (Werbeindustrie, Playboy...) suggeriert, welche Weibchen begehrenswert sind, und welche nicht. So kanalisiert sich vielleicht die Lust der Männchen auf einige wenige Supermodelle. In einer anderen Welt, in der Brustimplantate der Vergangenheit angehören, würden vielleicht andere Kriterien die Wahl des Geschlechtspartners bestimmen, zb Intelligenz, Charme, Humor, Redlichkeit, Keuschheit, Fleiß (oh man, ich ahne schon was man mir nun vorwerfen wird!) und so weiter. Der "Balzdruck", und der "Balzzwang" würde vielleicht ebenso schwinden, wie das Bedürfnis (oder die reine Möglichkeit) sich mit herausragenden Geschlechtspartnern zu schmücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Geld und Gerechtigkeit

Auf logische Einsicht hoffe ich stets, auch wenn mir bewusst ist, dass meine Logik korrekturbedürftig sein kann.

Instinktive Bedürfnisse möchte ich nicht verbieten. Ich meine, dass instinktive Bedürfnisse wichtig und sinnvoll sind. Doch sie scheinen mir, je nach sozialem Umfeld, sehr variationsreich zu sein. Ein Bedürfnis des Hundes ist beispielsweise der feste Platz im Rudel. Diesen Platz bestätige ich dem Hund, indem ich ihn lobe und streichle. Hierdurch (positiv empfundener Körperkontakt und verbale Schmuserei) werden die Hormonausschüttungen von Hund und Herrchen (Alpha-Tier) getaktet. Ergebnis ist ein "Wir-Gefühl", ein Gruppengefühl. Durch diese Bestätigung des Hundes durch das Herrchen kann der Hund aber auch manipuliert werden. Wenn ich ihn immer dann streichle, wenn er ein anderes Lebewesen zerfleischt, dann mutiert der Hund zum Kampfhund. Bestätigung bei anderen Gelegenheiten kann aus dem Hund aber auch einen hilfreichen Blindenhund formen. Nun frage ich, ob die Gesellschaft, in welcher wir leben, uns eher zu Kampf- oder zu Hilfsbereitschaft anhält. Ich denke also, an den Instinkten und an animalischen Verhaltensweisen ist grundsätzlich nichts Negatives, die Ausformung ist entscheident.
Ob es nun einen freien Willen gibt, oder eben nicht, wage ich hier kaum zu fragen. Doch Fakt ist, dass die überwiegende Mehrheit sich den Trieben nicht hingibt, sondern sich zurücknimmt. Natürlich wäre jeder gerne der "Held", der Leitwolf, intelligent, souverän und so weiter (wer dies anders sieht ist eben die berühmte Ausnahme). Doch man ordnet sich alltäglich unter. Man sagt dem Chef nicht, dass dieser doof ist. Man greift (in der Regel) die Politesse nicht körperlich an. Man überreicht dem Zöllner den Ausweis. Man nimmt sich eine fremde Frau nicht einfach, weil sie sexuell interssant ist. Wenn man sich das Steak nicht leisten kann, dann kauft man Nudeln. Man hat sich (im Allgemeinen) im Griff. Der Trieb, den Machtanspruch durchzusetzen, sich fortzupflanzen, Fleisch zu essen, diesen Trieb übt man nur im Rahmen der gesellschaftlichen Regeln aus. Das war früher so, ist heute so und wird auch in meinem Modell so sein.
Schreibe doch ein Beispiel, damit ich erkenne, welches konkrete Bedürfnis oder welchen Instinkt ich "verbieten" würde, und auch, auf welche Weise sich in meinem Modell geldähnliche Privilegien ergeben könnten. Bitte gebe mir ein Beispiel, denn dieser Punkt ist mir wichtig; meine ich doch, gerade diese Problematik verhindern zu können. Wenn du jedoch meinst, ein großer, starker Mensch hätte Privilegien gegenüber einem kleinen, schwachen Menschen, dann hast du vielleicht recht. Diesen Punkt werde ich gegebenenfalls gerne besprechen.

Das kanalisieren "schädlicher" Triebe durch Videospiele scheint mir fragwürdig und überflüssig. In einer "gesunden" Gemeinschaft kommt es meines Erachtens nicht zur Entwicklung von entsprechenden Verhaltensweisen. Du siehst in unserem animalischen Erbe ein Problem. Ich sehe das Problem im Missverhältnis zwischen den natürlichen Verhaltensweisen des Menschen und seinen "nicht artgerechten Haltungsbedingungen".

Dein letzter Absatz: Ja, ich verachte und beneide Berlusconi gleichermaßen. Das Tier in mir pfeift auf Moral, wäre gerne Alleinherrscher und hätte am liebsten ein generelles Paarungs-Vorrecht (auch wenn mein Haarem sich anders zusammensetzen würde). Erziehung und Umfeld prägten jedoch meinen Charakter und schufen mir ein Weltbild, in dem Ritterlichkeit, Güte und ähnliche Begriffe einen hohen Wert haben. Ich habe mein Tier gut im Griff. Ich bin, wie man sagt, ein Produkt meines Umfeldes. Dazu kommt, dass ich eine Tochter habe. Ich muss also auch dem genetischen Programm folgen, welches mir gebietet, den Fortbestand meines Erbgutes, im Körper meines Nachwuchses, zu sichern. Die komplizierte Erläuterung meiner Motivation spare ich mir hier, aber es sei gesagt, dass ich meine Tochter nicht in Berlusconis Haarem sehen möchte. Um den Bogen zu meinem Modell zu schlagen: Denkst du, in meinem Modell könnte es einen Berlusconi geben, und wenn ja, wie?

Ein weiterer Gedanke: Du schreibst von der Balz-Lust der Männchen. In der Jetztwelt wird dem Männchen durch die Medien (Werbeindustrie, Playboy...) suggeriert, welche Weibchen begehrenswert sind, und welche nicht. So kanalisiert sich vielleicht die Lust der Männchen auf einige wenige Supermodelle. In einer anderen Welt, in der Brustimplantate der Vergangenheit angehören, würden vielleicht andere Kriterien die Wahl des Geschlechtspartners bestimmen, zb Intelligenz, Charme, Humor, Redlichkeit, Keuschheit, Fleiß (oh man, ich ahne schon was man mir nun vorwerfen wird!) und so weiter. Der "Balzdruck", und der "Balzzwang" würde vielleicht ebenso schwinden, wie das Bedürfnis (oder die reine Möglichkeit) sich mit herausragenden Geschlechtspartnern zu schmücken.

Was das Problem ist, kann man im Tierreich schön an den Tieren mit Paarungszeiten beobachten. Ist keine Paarungszeit, sind diese nur an den Dingen interessiert, die wir durch Technik im Überfluß schon haben.
Sie sind gesellig, fressen, dösen, es gibt keinen Streit ums Essen, wenn genug da ist, und jagen ist sowieso ein natürlicher Instinkt der gern befriedigt wird.
In die Menschliche Gesellschaft übertragen hieße das: Milliardäre würden ihr Vermögen größtenteils hergeben und billiger leben. Alle wären lässiger und entspannter.
Kaum ist bei den Tieren Paarungszeit, ist der Teufel los. Männchen verausgaben sich bis zur Erschöpfung, Konkurrenzkämpfe um Weibchen, diese bevorzugen Männchen mit dem Revier, das am Meisten Beute verspricht.

Wir leben in einer solchen Gesellschaft mit 365 Tagen Paarungszeit im Jahr.
Wenn du also eine Analogie zu Tieren herstellen willst, dann betrachte nur die Vorgänge zur Paarungszeit, sonst hast du ein verzerrtes, idyllisches Bild, das nicht der Realität entspricht.

Du hast selbst davon gesprochen, dass du etwa Verschönerungen der Frauen, die du als nicht Notwendig betrachtest, verbieten würdest, ebenso Protzautos für Männer.
Ihr Bedürfnis, die Schönste oder der Reichste zu sein wird sich aber durchsetzen und zu Wildwüchsen führen, die dann in der Grauzone stattfinden. Es wäre genau wie vorher, nur illegal.

Dass du Videospiele als überflüssig betrachtest, weil die Menschen ja sonst nicht gesund sein können sagt schon einiges aus über deinen Wunsch, dir deinen idealen Menschen zurechtzuphantasieren, den es noch nie gegeben hat und der durch keine Zwangsmaßnahme zurechtzuerziehen ist. Der Jagdtrieb ist da und muß kanalisiert werden, sonst würden die Menschen verkümmern wie ein gelangweiltes Tier im Zoo, die ja Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Du hättest dann eine Gesellschaft von Verhaltensgesunden Geisteskranken, denen das Leben immer weniger Spass macht.

Du würdest also gerne im Lotto gewinnen und wie Berlusconi leben. Ich auch. Dein Streben nach Veränderung könnte also eigentlich bedeuten, dass du deine Instinkte befriedigen willst wie Berlusconi, nur hast du noch keine Ahnung, wie du aus deinem selbstangezogenen moralischen Korsett rauskommen willst um das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Also laß dir was einfallen, wie alle sexuell so Leben können wie Berlusconi ohne ein moralisches Korsett zu tragen, das sowieso nur eine Notlösung für schlechte Zeiten sein kann.
 
AW: Geld und Gerechtigkeit

Dein Beispiel betrifft Tiere mit bestimmten Paarungszeiten. Der Mensch ist, seit er von Witterungseinflüssen unabhängig ist, ganzjährig in der Lage, Nachwuchs am Leben zu erhalten. Bei vielen Tieren kümmert sich das Männchen nach der Paarung weder um das Weibchen, noch um die Aufzucht der Jungtiere. Diese Tiere können es sich leisten, viel Energie in die alljährlichen Balzspiele und Rangkämpfe zu inverstieren. Der Mensch lebt jedoch in einer sozialen Gruppe, in der das Leittier sich weniger durch Körperkraft, als vielmehr durch soziale Intelligenz, und all das, was man Führungqualität nennen könnte, herauskristallisiert. Oder hast du jemals ein Frauenherz erobert, indem du einen Rivalen niederschlugst? Auf Treffen, Festen und anderen geselligen Versammlungen zeigt sich doch anschaulich, dass manche Menschen sich zurückhalten, während wieder andere den Ton angeben. Wer im Ernstfall jedoch um Rat gefragt wird, oder wem vertraut wird, dies steht auf einem anderen Blatt.

Da das Menschen-Männchen sich an der Aufzucht des Nachwuchses beteiligt, er also viel Energie darauf verwendet, den Erhalt seines Erbgutes sicherzustellen, kann er es sich (normalerweise) gar nicht leisten, mit mehreren Weibchen Nachwuchs zu haben. Für ihn, den die Paarung wegen fehlender vorangehender Rangkämpfe wenig Energie kostet, ist es jedoch vorteilhaft, "fremdzugehen", also auf "gut Glück" ein Weibchen zu begatten, in der "Hoffnung", sie wird den Nachwuchs auch ohne sein Zutun am Leben erhalten. Manch Experte sieht jedoch auch für die Weibchen im Fremdgehen einen Vorteil. Vor allem, wenn sie einen "guten Ernährer" an sich binden, und dann den Gencoctail variationsreich gestalten, indem sie sich heimlich mit anderen Männchen Paaren, dem "Ernährer" also ein Kuckucksei unterschieben. Dies scheint biologisches Standartprogramm zu sein, welches innerhalb "der Familie" für Aufregung sorgen kann, das Gefüge eines Staates jedoch kam erschüttert. Es war und ist so, und es wird in meinem Modell nicht anders sein; ein Problem sehe ich hierin nicht.

Wie dem auch sei, alles scheint sich um die Weitergabe des Erbgutes zu drehen, und um diese Weitergabe zu ermöglichen, bedarf es bei den Menschen (in der Regel) einer Paarbildung. Diese wird durch die sogenannte Liebe erzeugt. Normalerweise hat ein frisch Verliebter gar kein Bestreben, sich mit anderen Menschen zu paaren. (Ich hoffe, du bist kein Soziopath!) Eine Theorie besagt, dass diese Kitt-Substanz, die Liebe, etwa 7 Jahre anhält, denn dann sei der Nachwuchs "aus dem Gröbsten raus", und die Mutter kann ihn auch ohne Hilfe des Vaters betreuen. Der Vater kann sich dann erneut in einen anderen Geschlechtspartner verlieben, und erneut Nachwuchs produzieren. Ob diese Theorie stimmt, und ob wir durch gesellschaftliche oder kirchliche Zwänge unserer Natur zuwider handeln, lasse ich mal dahin gestellt.

Festhalten möchte ich, dass wir keine Rangkämpfe ausüben, sondern dass sich bei uns ein Paar zusammenfindet, weil "die Chemie stimmt".

Möglicherweise folgst du einem anderen Trieb als die Mehrheit. Dies wäre durchaus im Sinne der Evolution. Sie versucht ja ständig durch kleine Variationen neue Wege zu beschreiten. Fraglich scheint jedoch, ob du mit deinen Ansichten von der Damenwelt überhaupt als begehrenswerter Partner angesehen würdest. In diesem Fall könntest du dein Erbgut nicht weiter geben, und der evolutionäre Abzweig, dem du folgst, würde mit dir aussterben; es sei denn, du würdest dir mit Gewalt nehmen, was du mit anderen Mitteln nicht erlangen kannst. Dann wärest du tatsächlich ein Problemfall und müsstest, auch in meinem friedlichen Modell, sanktioniert werden.

Noch einmal, weil es mir immer wieder unterstellt wird: Ich selber möchte gar nichts verbieten. Wie heute bei uns, so soll auch in meinem Modell die Gemeinschaft die sozialen Beziehungen regeln. Recht ist die auf dem Willen der Gemeinschaft basierende Ordnung ihrer sozialen Beziehungen. Ich möchte also Brustvergrößerungs-Operationen nicht verbieten. Ich vermute nur, dass der Hype um schöne Brüste aus Gründen der Geldgier angeheizt wird, von Ärzten, Pornoproduzenten und anderen Menschen, die sehr viel Geld verdienen können, wenn sie kleinen Mädchen ein (meiner Meinung) unnötiges Schönheitsideal einimpfen. Was kommt danach? Fingeramputation, weil es Mode ist? Auch Autos möchte ich nicht verbieten. Ich hoffe nur, dass in meinem Modell ein Auto wirtschaftlichen Ansprüchen genügen soll. Wenn die Mehrheit Sportautos möchte, gut; dies glaube ich aber nicht.

Das Bedürfnis, der Schönste, Reichste zu sein:
Ja, dieses Bedürfnis schlummert in uns allen (ausser in euch "Ausnahmen", ja, ja). Der Unterschied zwischen der Bundersrepublik und meinem Modell ist folgender: In der Bundesrepublik kann ein einzelner Mensch, wenn er im Lotto gewinnt, ein Leben wie ein König führen, während die Masse, die vielleicht viel für die Gemeinschaft tut, dies nicht kann. In meinem Modell verfügen ALLE Menschen über den gleichen Luxus. Entscheidet die DEMOKRATISCHE Gesellschaft, dass wir goldene Wasserhähne brauchen, dann können (müssen aber nicht) sich ALLE damit ausstatten. Die einzige Möglichkeit, sich positiv aus der Menge hervorzuheben, läge in guten Eigenschaften oder vielleicht in handwerklichem Geschick.

Es fällt mir schwer, auf deine Argumente einzugehen, wenn du mir kein konkretes Beispiel gibts. Schreibe doch ein konkretes Beispiel für "Wildwuchs", welches wir dann analysieren können. Wie denkst du, dass sich Jemand hervorheben könnte?

Dein vorletzter Absatz: Ich möchte mir keinen idealen Menschen zurechtphantasieren, sondern überlegen, welches Umfeld die Schwächen des nicht idealen Menschen kompensieren könnte. Auch möchte ich keine Zwangsmaßnahmen anwenden, um jemanden zurechtzuerziehen. Der Jagdtrieb ist da, dennoch üben nur wenige Menschen die Jagd aus. Gut, vielleicht ist im Einkaufsbummel eine Kompensation zu sehen, doch woher meinst du eigentlich zu wissen, dass ein nicht ausgelebter Jagdtrieb zu "Verhaltensschäden" führt? Ich denke die bemitleidenswerten eingesperrten Geschöpfe in den Zoos sind vielen negativen Einflüssen ausgesetzt, zum Beispiel dem Preisgegebensein (weil gerade die großen Raubtiere zur besseren Sichtbarkeit oft gänzlich ohne Versteckmöglichkeit gehalten werdn) oder die Beengtheit und die dauernde Geruchskonfrontation mit anderen Tieren, die Geschlechtspartner, Beute oder Fressfeind sein können. Verhaltensauffälligkeiten lediglich auf fehlende Jagdmöglichkeit zurückzuführen scheint mir zu einfach. Darüberhinaus: Im Gegensatz zu den sogenannten Naturvölkern könnte man auch unsere jetzige Gesellschaftsform als Käfighaltung bezeichnen. Vielleicht wären in meinem Modell die Käfige wenigstens etwas größer.

Dein letzter Absatz: Ja, leider muss ich dir wohl zustimmen. Wahrscheinlich ist jede Handlung, die nicht der Ernährung dient, Balz- oder Selbstdarstellungsverhalten. All die schönen Gedanken des Sokrates, eitler Federschmuck.
Wenn die Zivilisation endet, und ein Mad-Max-Szenario entsteht, dann werde ich mich deiner Bande anschließen, und wir werden Fürsten sein (bis ich dich töte...). Bis dahin versuche ich meine Triebe in Ketten der Logik zu binden. Kooperation ist besser als Konfrontation.
 
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AW: Geld und Gerechtigkeit

Wer sagt überhaupt, dass ich nicht so leben kann wie Berlusconi? Vielleicht bin ich Berlusconi. Oder schlimmer? Hätten meine Gedanken dann weniger Gewicht?
 
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