Es ist ein tragischer Irrglaube wenn man meint, mit mehr Nahrung bzw einer "besseren Verteilung" würde man den Welthunger bekämpfen oder gar das Problem lösen können. Aus einer Million Hungernden werden nämlich nicht eine Million Satte, sondern 2 Millionen Hungernde.
Die Situation stellt in Wahrheit ein Dilemma dar ähnlich der Frage, ob man Entführern Lösegeld zahlen solle, wenn sie glaubhaft drohen, dass sie bei Nichtbezahlung ihre Geiseln töten würden. Denn zahlt man nicht, sind die Geiseln eben tot. Zahlt man aber, macht man Entführungen damit zu einem Lohnenden Geschäft, was in Zukunft zu mehr Entführungsfällen führen wird. Genau aus diesem Grund äußern sich öffentliche Stellen in der Regel kategorisch mit Aussagen wie "mit Terroristen verhandeln wir nicht". Oft wird jedoch ein problematischer Spagat versucht - offiziell wird nicht verhandelt und nicht bezahlt, aber im Geheimen sehr wohl - in der Hoffnung, dass man sowohl die Geiseln frei bekommt ohne das Signal einer lohnenden Entführung zu setzen.
Also tritt man bei Bezahlung der Lösegelder wie auch bei Ernährung von Hungernden in einen Teufelskreis ein, der von Außenstehenden nur auf 2 Wegen wieder verlassen werden kann. Entweder man erkennt, dass man das Problem mit der vermeintlichen Hilfeleistung mittel- und langfristig nur vergrößert und hört zu einem Zeitpunkt auf Grund der Einsicht von selbst auf (mit der Folge dass zu diesem Zeitpunkt das größere Blutgeld als zu Beginn zu bezahlen sein wird) oder man zahlt so lange bzw liefert so lange Nahrung, bis eben nichts mehr da ist - also zum spätestmöglichen Zeitpunkt mit eben dem größtmöglichen Schaden.
Wirklich lösen können das Hungerproblem die Hungernden selbst.