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Herkunft von Redewendungen

Klapotetz

New Member
Registriert
4. August 2005
Beiträge
74
Es gibt viele Redensarten, Sprichwörter usw. in unserem Sprachgebrauch, welche wir (häufig) benützen , deren Herkunft uns aber unbekannt ist.

Ausgehend von Robins Beitrag #1328 in
https://www.denkforum.at/forum/showthread.php?p=59414#post59414
kam mir diese Idee, hier die "Herkunftserklärungen" verschiedenster Redensarten ... zu sammeln!

Bin schon gespannt auf eure Beiträge! :jump1:
 
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Blaumachen


In Mitteleuropa wurde im Mittelalter bis Anfang des 18.Jh. der blaue Farbstoff aus der Pflanze Waid gewonnen.
Die Waidblätter wurden gestampft und an der Sonne getrocknet, das ging nur bei schönem heißen Wetter.
Die Blätter kamen in große flache Bottiche und wurden mit menschlichem Urin bedeckt. Man entdeckte, dass die Farbe besonders gut wurde,mit dem Urin von Männern, die viel Alkohol getrunken hatten!!
Es konnte sehr lange dauern bis der Farbstoff aus den Blättern gelöst war (hing auch vom schönen Wetter ab).
Abgesehen vom Gestank war Blaufärben eine angenehme Tätigkeit. Man arbeitete im Freien bei schönem Wetter und es gab reichlich zu trinken!

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
 
Wie war das mit den Schuhen ?

Hallo lilith51!

Super!! Jetzt weiß ich auch , was das bedeutet ,wenn mich der Schuh drückt!
Diese Erbsen haben's in sich! :heilig:

Hab noch was zum Wörtchen "Schuh" gefunden!

Jemandem etwas in die Schuhe schieben !

= früher (ich weiß, etwas ungenaue Zeitangabe) haben mehrere Personen gleichzeitig in Herbergsräumen übernachtet ( ähnlich den Berghütten). Aus Angst vor einer drohenden Untersuchung haben Diebe anderen Leuten ihre Beute in die Schuhe (oder Kleider) geschoben . :nein:

lG Klapotetz
 
" Einen Zahn zulegen !"

Die Töpfe hingen früher in den Burgküchen an so Eisenschienen (ähnlich einem Sägeblatt) über dem offenen Feuer.
Sollten nun die Speisen schneller fertig (gar) werden, so musste man sie nur auf einen ( Eisen- ) Zahn tiefer hängen.

Jetzt aber Schluss, ich muss noch einen Zahn zulegen! :waesche1: :saugen:
 
Mal etwas typisch Österreichisches - im Freiluftmuseum Stübing von der Führerin " verraten:



Du Obizahrer !

Niemand - vor allem ein echter Obizahrer - möchte im Ösiland so genannt werden.


Dabei ist das eine Redewendung, die aus der vorindustriellen Holzwirtschaft stammt - und zwar der im gebirgigen Land ( ob damit nur die ST gemeint ist, ist fragwürdig).

Bäume, die hoch am Berghang gefällt wurden, mussten ja ins Tal transportiert werden. Das wurde so gehandelt, dass der Baum an Stricken befestigt wurde: ein Holzknecht hielt ihn, der andere zerrte ( zahrte) ihn " obi" ( herunter).


Da diese Arbeit als die leichtere galt, nennen wir noch heute Leute, die sich vor der Arbeit, der grausligen, Schweiß treibenden , drücken, Obizahrer.


Marianne - ehemalige Obizahrerin
 
nur für Germanisten ...

In Lappland wohnen 2 Sorten Menschen.
Die Reichen fahren im Rentiergespann,
die Armen gehen zu Fuß.
Daher kommt der Name "Fußlappen".


Wegen der Kälte wohnen die Lappen
sehr dicht beieinander.
So enstand das Sprichwort:
„Es läppert sich zusammen.“

:autsch: :zunge 5: :autsch:
 
Super! da läppert sich ja so einiges zusammen!

Ein beliebter "läppischer" Frauenname : Lappalie

Bevor ich noch einen Lap(p)sus begehe, mal was anderes:


" Sich einen Korb holen" =
In früheren Zeiten ließen sich die Freier zum Fenster ihrer Angebeteten in einem Korb hinauf ziehen ( ähnlich dem "Fensterln" in Ö )!
Wurden sie aber abgewiesen, so sorgte die Umworbene dafür, dass der Boden des Korbes durchbrach.
Später genügte dann die symbolische Überreichung eines kleinen Korbes ohne Boden. :schmollen
 
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" Im Stich lassen "

Entstanden in der Ritterzeit. Fiel ein Ritter im Gefecht vom Pferd, war er ähnlich einer Schildkröte, die auf den Rücken gedreht wurde. Also sehr viel bewegen konnte der sich nicht!
Waren nun sein Knappe oder andere Gefolgsleute nicht zur Stelle, konnte sein Gegner ihn sehr einfach erstechen :eek:!

:fechten:
 
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