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Gründe zu leben

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Trotzdem ist es natürlich unsinnig sich mit dieser Frage zu quälen. Du hast sie nicht gesehen und damit ist es Schicksal gewesen.
Ich glaube nicht an Schicksal. Als Schicksal bezeichnen wir für gewöhnlich die den Verstand überfordernde Kausalität. Ähnliches gilt für den Zufall und das Chaos.
 
... aber ich bilde mir ein, ich hätte sich davon abhalten können. Die Frau war damals Anfang dreißig.


Das sind die Fragen, die man sich nicht stellen darf. Vor allem nicht, wenn man keine faktische Einflußmöglichkeit hatte ... ich habe mir die Frage, ob man es nicht hätte verhindern können, erstmals mit 12 Jahren gestellt und seither leider zu oft ... letztmalig Anfang diesen Jahres.

Ich weiß, dass man einen Menschen nicht davon abhalten kann, wenn er seinen umunstößlichen Entschluß gefasst hat.

Ich wünsche dir, dass du dir niemals mehr diese Frage stellen musst.
 
Aber die wenigsten sind so gravierend und unwiderruflich.

Das erscheint einem immer nur so. Irgendwo geschehen irgendwem immer gravierende und unwiderrufliche Dinge. Jeden kann es treffen und dabei können die Situationen so alltäglich und beiläufig sein.

Du siehst deinen Nachbarn und wolltest ihn etwas fragen. Du entscheidest dich, es auf den Nachmittag zu verschieben. Er steigt auf sein Fahrrad und wird nur wenige hundert Meter entfernt von einem LKW erfasst. Du hättest es verhindern können, hast aber nicht in schlechter Absicht gehandelt und warst nicht für sein Verhalten oder das des LKW-Fahrers verantwortlich.
 
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Wenn der Mensch ausgelöscht wurde, spielt das keine Rolle mehr für ihn - wer nicht existiert, nimmt nicht wahr, fühlt nicht, denkt nicht.

Es gibt den Moment vor dem Tod. Da bekommt der Wille zum Freitod seine Bedeutung und dies vor allem für den Suizidenten. Da fühlt er und denkt. Da wird ihm bewußt, dass es kein zurück gibt, keine Hoffnung. Hier können nur die Menschen glücklich, zufrieden oder befreit sein, die den absoluten Willen zum Freitod haben.
 
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