angst und vertrauen
Kann ein Mensch, dessen Lebensgefühl Angst ist, das Vertrauen entwickeln, welches für eine gelingende Kommunikation Voraussetzung ist?
ja, durchaus.
ich seh es so: ANGST ist ein grundgefühl, das jedem menschen innewohnt.....es ist sozusagen bestandteil jedes menschen.....und es ist eine eigenschaft, die (wie ja auch windreiter anspricht) das MENSCH-SEIN auch ausmacht.
nun ist es natürlich fraglich, ob diese angst den jew.menschen übermächtig beherrscht, oder ob der jew. mensch gelernt hat, mit ihr zu leben und sie in sein tun und lassen zu interieren.
dabei ist das von dir angesprochene VERTRAUEN eine wichtige hilfe, denn ohne vertrauen kann mEn kein mensch wirklich MIT seiner angst leben lernen.
Oder einfacher formuliert. Ist Kommunikation ohne Vertrauen möglich?
mAn ist echte kommunikation (damit meine ich nicht small-talk oder andere höflichkeitsbekundungen) stets mit vertrauen verbunden.
denn es geht ja darum, MIT dem GEGENÜBER in EINS zu kommen.....sprich: etwas GEMEINAMES in form der kommunikation (wir meinen hier mittels des gespräches) zu kreieren.
das ist nicht wirklich möglich, wenn angst die pforten des einzelnen schließen lässt und damit die verbindung zum anderen verhindert.
- Wie wichtig ist da das Selbstvertrauen?
SELBSTVERTRAUEN ist mAn das vertrauen in die eigenen wahrnehmungen und das eigene sein.
wenn es da ist, hilft es ungemein, mit beiden füssen im eigenen leben zu stehen (so es nicht übersteigert ist).
wenn jemand genügend selbstvertrauen hat, dann fällt es ihm natürlich leichter, mit jemand anderem in kommunikation zu begeben. denn dann kann er viel leichter und viel länger seine eigene tür für den anderen offen lassen, um zu schauen, ob was gemeinsames entstehen will.
-Oder geht es an erster Stelle darum das Gegenüber zu trauen?
ich finde, dass es schwer möglichist, jemand anderem zu trauen, wenn nicht auch ein gewissen mass an selbstvertrauen da ist.
denn ich muss ja erstmal
meinen gefühlen dem anderen gegenüber
aufgeschlossen sein, um überhaupt zu merken, ob ich dem speziellen anderen vertrauen kann.
blindes vertrauen in jedermann wird ganz sicher nicht immer belohnt......vielmehr wird es ausgenutzt.
denn es ist ja im grunde dumm, dem anderen mehr zu vertrauen als mir selbst.
nur wenn mir mein eigenes gefühlsagt, dass ich dem anderen auch vertrauen kann, dann wird bei mir vertrauen in den anderen möglich.
und auch dieses vertrauen wird immer wieder hinterfragt.
AUCH bei menschen, die ich schon lange kenne.
ich nehme meine impulse, die mich vor etwas warnen, immer wieder zum anlass, NACHZUSCHAUEN, ob alles klar ist - oder nicht.
in meinen augen ist vertrauen das gefühl, dass mir nicht wirklich etwas schlimmes passieren kann.
für mich persönlich ist das nur in kombination mit einem übergeordneten rahmen möglich....sprich: mir geht es nicht nur darum, dass mir als mensch an leib und leben nichts geschieht - wiewohl mir auch das wichtig ist.
nein, es geht mir darum, dass ich als "wesenheit" in einem höheren sinne "geborgen" bin.
diese sache hat viel mit dem herkömmlichen wort "glauben" zu tun......für mich aber ist es in keiner weise mit irgendeiner religion verbunden.
es ist vielmehr ein innerer funke, der in mir die gewissheit weckt, dass ich in einem sehr großen kontext "gut aufgehoben" und "geborgen" bin.
es hat für mich sehr viel mit spiritualität zu tun.
liebe grüße
kathi