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Du und deine Aufgaben

Bernd

Well-Known Member
Registriert
3. Mai 2004
Beiträge
8.631
Liebes Forum.

Kann es sein, dass eigentlich jede größere Unternehmung, die man im Leben tut, nicht das erfüllt, was man sich davon verspricht? Ich meine nicht dieses „eigentlich ist es doch ganz hübsch geworden“ und „wir könnten zufrieden sein“ , und ich meine nicht den Neid und die Bewunderung von und für fremde Projekte bei denen du vermutest, dass andere damit je etwas erreichten ...sondern ich meine:

Bin ich zufrieden damit. Der ganze Aufwand und die Zeit und Sorgen haben das gebracht, was ich damit vorhatte.
Gibt es abseits von „ich muss das Werk wenigstens im Nachhinein rechtfertigen“ wirklich ein Werk, was über das werken hinausgeht?

Hat es dich wirklich zufrieden gestellt. Oder ging es dir eher darum, ÜBERHAUPT etwas zutun.

Bernd

PS: als große Aufgabe soll hier alles gelten, was z.B. länger als einen Monat „dranbleiben“ erfordert, also seien „9 Monate“ eingeschlossen.
 
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AW: Du und deine Aufgaben

Bei deiner Fragestellung scheinst du die Ursache für eine längere Unternehmung nicht zu betrachten.

Aus beruflichen, freundschaftlichen, befriedigenden etc. Gründen.


Von welchen Gründen gehst du genau bei deiner Betrachtung aus?
 
AW: Du und deine Aufgaben

Jede Bestrebung, die über eine spontane Aktion hinausläuft, sei gemeint.
Die Gründe oder die Art der Unternehmung soll egal sein.

Ich glaube, die Frage ist knifflich, vielleicht bitte die eigenen Erlebnisse mit verwenden. *im Schaukelstuhl ein Pfeifchen anzünd und aufmerksam warte*

Soweit
Bernd
 
AW: Du und deine Aufgaben

"Das ist eine sehr interessante Frage Bernd. Ich muss sagen, dass ich mir bislang noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht habe, ob mein Tun im weiteren Sinne überhaupt nützlich ist.
Aber ich denke, von dieser Frage kommt man ganz leicht auf diese Lebenssinn-Kiste, wie sie eigentlich niemand mehr hören möchte ;).
Bei den meißten der Entscheidungen und Aufgaben im Leben geht es um einen selber, das ist ganz klar. Für einen selber ist es wichtig ein gutes Abi zu machen, für einen selber ist es wichtig, eine Familie zu gründen. Das alles tut man doch nicht für Andere. Aber wenn du so willst, ist die gesamte Menschheit etwas, was man ausklammern kann und somit nicht besonders sinnvoll. Das würde bedeuten, dass, selbst wenn man für Andere etwas tut, es keinen Sinn ergibt. Eine Welt ohne dich? Wäre etwas anders? Ja sicherlich wäre es das, aber es wäre auch egal. Den Sinn im Sinnlosen zu erkennen, das ist das, was einen am Leben erhält. Das "Sinngebiet" einzugrenzen, so, dass dein Tun Sinn macht auch über das Tun hinaus, damit kommt man weiter. Und in diesem Gebiet werden deine Aufgaben, die du meisterst, auch über das Aufgaben bewältigen hinweg Sinn machen, weil sie dir Sinn geben."

Aus: Ginsi - "Der Sinn des Sinnlosen" oder auch "Selbstbeschäftigung als Sinngebung"
 
AW: Du und deine Aufgaben

Das glaub ich dir nicht ganz, verehrter Ginsi. Du denkst das jetzt, aber wenn du überlegst, was du studierst, was du „werden willst“, oder ob und wo du dir mit einem Weibchen ein Nest bauen willst, wie du aus deiner Einsamkeit rauskommen kannst oder wenn du deine Reise zum Kap der Berndschen Hoffnung planst, glaube ich nicht, dass du es so egal siehst.

Wenn du voll verantwortlich für dein Leben bist, wie es die Menschen mit ihren erhobenen Zeigefingern (in den gehaltvollen Talkshows der intellektuellen „Slodderdikes“) so prima erkannt haben, nimmst du dann wirklich jede deiner Aufgaben soooo locker? Also ich kann es nicht.

Das "Sinngebiet" einzugrenzen, so, dass dein Tun Sinn macht auch über das Tun hinaus, damit kommt man weiter.
Meinst du, dass du dir ein Denkmal setzen willst. Mit einem Buch oder einem Nobelpreis oder einem angepflanzten Eichenwald, einer Fußballmannschaft Kinder oder einem Betonkollos mit raffinierter Energiesparheizanlage.

Wenn ich die Menschen beobachte, ist es alles andere als eine Beschäftigung, die Freude bringen soll, ich sehe Motive. Fast so groß wie Lokomotiven.

Ist jede Aktion schon deshalb dazu verdammt, ihr Ziel nicht zu erreichen, sobald das Motiv vorliegt? Das würde bedeuten, dass außer Liebe nichts wirklich Erfüllung bringen KÖNNTE. Das wäre eigentlich eine Katastrophe. Helft mir doch ein bisschen, hmm?

Berndine
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Du und deine Aufgaben

auch, auf die gefahr hin, dass diese antwort nicht, dass ist was du (bernd) hören möchtest.
aber ich muss sagen, dass ich in meinem leben schon auf einige sachen stolz sein kann, dass ich auch finde, dass sich der aufwand gelohnt hat, auch wenn es nur für mich ist. auch wenn die meisten hier abi haben, und es für die leute nichts besonderes ist. ich bin furchtbar stolz darauf, dass ich meine mittlere reife habe, für mich war es nie wirklich leicht, aber ich habe nie aufgegeben und es geschaft, es bringt mir zwar in meinem leben ncihts, aber ich habe es für mich erreicht.
meintest du sowas?
 
AW: Du und deine Aufgaben

..., nimmst du dann wirklich jede deiner Aufgaben soooo locker? Also ich kann es nicht.


Meinst du, dass du dir ein Denkmal setzen willst. Mit einem Buch oder einem Nobelpreis oder einem angepflanzten Eichenwald, einer Fußballmannschaft Kinder oder einem Betonkollos mit raffinierter Energiesparheizanlage.

Wenn ich die Menschen beobachte, ist es alles andere als eine Beschäftigung, die Freude bringen soll, ich sehe Motive. Fast so groß wie Lokomotiven.

Ist jede Aktion schon deshalb dazu verdammt, ihr Ziel nicht zu erreichen, sobald das Motiv vorliegt? Das würde bedeuten, dass außer Liebe nichts wirklich Erfüllung bringen KÖNNTE. Das wäre eigentlich eine Katastrophe. Helft mir doch ein bisschen, hmm?

Berndine

Hallo Bernd!
Was ist an Motiven so schlimm? Es ist doch letztendlich völlig egal, wie und womit du dein Leben gestaltest. Es gibt so viele Lebenskonzepte, wie es Menschen gibt. Es geht nur darum, dass du lebst, deine Vorstellung von Leben umsetzt, praktizierst, zum Leben erweckst.
Das was ohne dich hier nicht stattfinden würde, das sollst du tun. Ob es dich gibt oder nicht, das macht einen Unterschied. Das kann eine gutes Motiv sein.

Bernd, du bist ja schon selbst zum richtigen Schluss gekommen: "Das würde bedeuten, dass außer Liebe nichts wirklich Erfüllung bringen KÖNNTE."
Warum betrachtest du das als Katastrophe? Diese Liebe, die sich in allen deinen Handlungen ausdrücken kann, indem du annehmend und liebevoll mit allem und allen umgehst, die bringt wirklich die Erfüllung. Dabei sollst du nicht vergessen, auch mit dir selbst liebevoll und annehmend umzugehen.
Dann kannst du wirklich tun was du willst. Es wird dich erfüllen. Egal was das Ergebnis ist. Wenn dein Lebenskonzept Motive ablehnt, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als der Katastrophe ins gefährliche Auge zu blicken.
Denk daran, es gibt nicht nur den erhobenen Zeigefinger, es gibt auch den erhobenen Mittelfinger. Man sollte alle seine Möglichkeiten nützen. :D

Die Devise heißt : "LEBE WILD UND GEFÄHRLICH!"

Um Missverständnissen vorzubeugen: Dies hier ist nicht das Wort zum Sonntag! Dies hier ist bloß ein kleiner Erfahrungsbericht von mir.

:winken3:
 
AW: Du und deine Aufgaben

Ich vermute, dass Bernd darauf hinaus will, dass alles, was wir machen, vergänglich und bedeutungslos ist.

Man hat seine mittlere Reife erreicht.

Wozu?

Für einen guten Beruf sicherlich.

Wozu?

Um Geld zu verdienen.

Wozu?

Um sich was zu kaufen etc.

Und so weiter.

Wir Leben und da wir in der Neuzeit ohne große Probleme unsere niederen Bedürfnisse befriedigen können, haben alle anderen Tätigkeiten keinen festgeschriebenen Nutzen.

Ich male ein Bild, ich lese ein Buch.

Wozu?

Wieso nicht.

Muss man ein Grund haben, um etwas zu machen?

Nein, aber dennoch redet man sich einen ein.

Das Leben ist halt leer und ohne Inhalt.

Diese Erkenntnis ist nicht das Schwierige, sondern das Leben mit Inhalt füllen, sich selbst ein Ziel geben, um des Beschäftigenwillens halt.

Nur frage ich mich, ob diese Erkenntnis vielleicht mehr schadet, als nützt. Ändern kann man nichts, sondern nur trauern über dieses Wissen. Die Unwissenden sind halt die Glücklicheren.

Gruß.
 
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AW: Du und deine Aufgaben

Vielleicht hab ich sogar all das auch gelesen, was ihr gelesen habt, aber ich nehme es euch nicht ab, dass ihr es umsetzt.
Du beweihräuscherst dich, aber du belügst dich selbst. Warum würdest du sonst hier schreiben.

Bernd
 
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