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die Gedanken sind frei …

Meinungunterschiede führen nunmal zu Uneinigkeiten - diese darf man ruhig, humorvoll, hitzig, erregt, ... wie auch immer man möchte austragen.

Wenn man im Leben zwischen Leid und Langeweile pendelt (Schopenhauer) würde ich Streitlust eher bei Leid einordnen.
 
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Streitlust ist überwiegend auf bewusste Herausforderung erpicht
und in der Mäeutik auf gebärfreudige Hebammenkunst gericht'.

Ein üblicher Streit zwischen Materialisten und Idealisten
dient vorrangig dem eher unüblich trickreichen Überlisten.

Solange die Gedanken pluralistisch frei
fehlt ihnen im Singular die Einzahl dabei.

In der Einzahl eines einzigen festmachenden Gedankers
zeigt der erste Gedanke seinen Dank überraschend anders.

Seltsam dabei ist, dass in der Übereinstimmung von Gedanken
sich oft auch zahlreiche versteckte Hintergedanken ranken.

Und ist so manches Mal an Denken überhaupt nicht zu denken
dann kann und darf man es sich im Trost gedankenlos schenken.

Bernies Sage (Bernhard Layer) geschrieben für die Leser des Denkforums am 5. Mai 2022
 
Fazit: Gefühle sind so frei - Gedanken+Worte machen sie zu Brei ... 🍚
freilich auch brei-lich! Du wirst lachen: Diesen verführerischen Reim mit "Brei" hatte ich in meinem ersten Konzept schon eingebaut, dann aber wieder - wahrscheinlich wegen "möglicher Unanständigkeit" - verworfen! ;)

Und so kommen - dank meiner gedanklichen Verwerfung - Deine Gedanken doch noch "echt originär" hier anständig zum Tragen! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wohl eines der besten Lieder:

Die Gedanken sind frei,
Wer kann sie errathen?
Sie rauschen vorbei
Wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wißen,
Kein Jäger sie schießen.
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei.

Ich denke was ich will
Und was mich beglücket,
Doch alles in der Still
Und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
Kann niemand verwehren.
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei.

Und sperrt man mich ein
Im finsteren Kerker,
Das alles sind rein
Vergebliche Werke;
Denn meine Gedanken
Zerreißen die Schranken
Und Mauern entzwei:
Die Gedanken sind frei.

Nun will ich auf immer
Den Sorgen entsagen,
Und will mich auch nimmer
Mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
Stets lachen und scherzen
Und denken dabei:
Die Gedanken sind frei.

Ich liebe den Wein,
Mein Mädchen vor allen,
Die thut mir allein
Am besten gefallen.
Ich sitz nicht alleine
Bei einem Glas Weine,
Mein Mädchen dabei:
Die Gedanken sind frei.
Völlige Zustimmung. Was mich nur irritiert, wo doch viele Menschen Orwells "1984" oder die "Farm der Tiere" kennen, manche auch noch" Schöne neue Welt" und "Fahrenheit 451" samt dergleichen, dass auch scheinbar gebildete Menschen in meinem Umfeld sich nicht zu Schade sind, sich zu entblöden und die ideellen Henker gedanklicher Freiheit in ihr Haus holen: Apples SIRI, Alexa von Amazon usw. Freiwillig!
Dass unsere Kommunikation, ob Gespräche, SMS, WatsApp oder Facetime/Facebook zu werblichen Zwecken ausgeschlachtet wird wird jedem klar sein. Seit Anfang der 90ern wissen viele, auch dank Büchern wie Timmerbergs "Der Schneekönig", wie leicht und oft Telefone abgehört werden können. Heute, Quantensprünge weiter, hören und lesen nicht nur NSA und sonstige Institutionen mit, ist die Auswertung durch Schlüsselwörter so perfekt optimiert, dass es eigentlich keine Geheimnisse mehr gibt. Manche in ihrer Naivität verpassen das, sehen wir an Leuten die mittels Handy Drohanrufe tätigen oder jenen die glauben, (wie die kriminellen Nutzer von Krypto-Handys), dass sie institutionelle Daten-Gier überlisten können. Sehen wir explizit an (deutschen) Türken die in die Heimat reisen und vergessen, dass sie sich bei Facebook mal abfällig über Erdogan geäußert haben. Finde persönlich, gläsern zu sein ist nicht so tragisch, nur es zu vergessen.
 
Streitlust ist überwiegend auf bewusste Herausforderung erpicht
und in der Mäeutik auf gebärfreudige Hebammenkunst gericht'.

Ein üblicher Streit zwischen Materialisten und Idealisten
dient vorrangig dem eher unüblich trickreichen Überlisten.

Solange die Gedanken pluralistisch frei
fehlt ihnen im Singular die Einzahl dabei.

In der Einzahl eines einzigen festmachenden Gedankers
zeigt der erste Gedanke seinen Dank überraschend anders.

Seltsam dabei ist, dass in der Übereinstimmung von Gedanken
sich oft auch zahlreiche versteckte Hintergedanken ranken.

Und ist so manches Mal an Denken überhaupt nicht zu denken
dann kann und darf man es sich im Trost gedankenlos schenken.

Bernies Sage (Bernhard Layer) geschrieben für die Leser des Denkforums am 5. Mai 2022
Schöner Versuch, Dialektik zu erklären. Weiter so, da ist noch viel mehr Raum ... gefällt mir
 
Es haben schon viele Philosophen versucht die Dialektik zu erklären. :rolleyes:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dialektik

Schopenhauer über Hegels Dialektik o_O

Die Deutschen sind gewohnt, Worte statt der Begriffe hinzunehmen: dazu werden sie, von Jugend auf, durch uns dressiert,
— sieh nur die Hegelei, was ist sie Anderes, als leerer, hohler, dazu ekelhafter Wortkram? Und doch, wie glänzend war die
Karriere dieser philosophischen Ministerkreatur! Dazu bedurfte es nichts weiter, als einiger feilen Gesellen, den Ruhm des
Schlechten zu intoniren, und ihre Stimme fand an der leeren Höhlung von tausend Dummköpfen ein noch jetzt
nachhallendes und sich fortpflanzendes Echo: sieh, so war bald aus einem gemeinen Kopf, ja einem gemeinen
Scharlatan, ein großer Philosoph gemacht. https://www.textlog.de/23016.html
Die Dialektik, ist für die Logik von Bernies Sage, eine Steilvorlage. :banane:
Mit diesem Spielball er brilliert, der Gegner kommt düpiert zu Fall. :confused:
 
In meinem vorwiegend gebildeten Umfeld findet sich selten jemand, der sich überhaupt einer Existenz von Dialektik bewusst ist. Auch in diesen Foren beobachte ich viele Auseinandersetzungen, die mich in ihrer Weise irritieren. Da freut es mich schon, wenn ich gewisse, vielleicht rudimentäre, Ansprüche an unser Miteinander formuliert sehe. Ich besitze zu wenig Wissen über die Klassiker um den historischen (Miss-) Ge-/brauch von Dialektik zu beurteilen. Mir reicht es, als von Rupert Lay vor langer Zeit mit gewissen Grundzügen angefixter und begeisterter User, zu wissen, dass es auch eine negative Dialektik gibt. Woran sollte man auch sonst die positiven Eigenschaften selbiger messen? Ohne von Hegels Ansichten detailliert zu wissen, ahne ich um Schopenhauers Schmerz in seiner Formulierung. Ob in der Vergangenheit oder ganz besonders in der von Kriegsrhetorik erfüllten Gegenwart, ich ahne und spüre um den permanenten Missbrauch dessen, was ich als Dialektik deute. Als Mensch in den Zwanzigern, als Arbeiterkind das sich seine Bildung unter Mühen aneignen musste und plötzlich seine verbalen Fähigkeiten schärfen und bewusst einsetzen konnte, fand ich es spannend, kokettieren damit, jeden zum Weinen bringen zu können. Längst vorbei, doch derzeit beobachte ich, unter sinnbildlichen Schmerzen mit geschärften Sinnen, wie ringsum humanistische (vorgetäuscht, austauschbar, nur als dekorative und karrierefördernde (Wort-)Hülsen benutzt ? ) Ideale in dialektischer Manier in ihr Gegenteil verkehrt werden. Krieg, der "Jugend" dank Überlieferung bislang verabscheuungswürdig (und laut B. Engelmann immer Krieg der Mächtigen), wird plötzlich wieder gesellschaftsfähig, dient einem, auch der grünen Basis/Jugend vermittelten höheren Zweck. Auch wenn Anton Hofreiter oder Ursula von der Leyen es nicht merken in ihrer sich sukzessive steigernden, verbalen Hysterie um die Notwendigkeit schwerer Waffen, nähern sie sich verbal der von Klemperer beschriebenen LTI. Schaue schon keine Nachrichten mehr, unerträglich.
 
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Streitlust ist überwiegend auf bewusste Herausforderung erpicht
und in der Mäeutik auf gebärfreudige Hebammenkunst gericht'.

Ein üblicher Streit zwischen Materialisten und Idealisten
dient vorrangig dem eher unüblich trickreichen Überlisten.

Solange die Gedanken pluralistisch frei
fehlt ihnen im Singular die Einzahl dabei.

In der Einzahl eines einzigen festmachenden Gedankers
zeigt der erste Gedanke seinen Dank überraschend anders.

Seltsam dabei ist, dass in der Übereinstimmung von Gedanken
sich oft auch zahlreiche versteckte Hintergedanken ranken.

Und ist so manches Mal an Denken überhaupt nicht zu denken
dann kann und darf man es sich im Trost gedankenlos schenken.

Bernies Sage (Bernhard Layer) geschrieben für die Leser des Denkforums am 5. Mai 2022

Großartig!

Wie sieht es mit der eristischen Dialektik nach Schopenhauer aus?
 
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