• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

der Mensch in seinem Widerspruch

M

majanna

Guest
Ich bin ein sehr widersprüchlicher Mensch. Daher frage ich mich immer wieder: „Wie gehen Menschen mit ihren Widersprüchen um?“


Zwei Sätze sind für meine Überlegungen wichtig:


Wie werde ich behandelt, wenn ich mir meines widersprüchlichen Verhaltens im aktuellen Tun nicht bewusst bin?
)
Wie werde ich behandelt, wenn ich mir im Augenblick des Tuns dieser Widersprüchlichkeit bewusst bin und sie im Tun einsetze?

Majanna,
die gerne grob sein möchte und es meistens nicht ist
die gerne allein sein möchte und es meistens nicht ist
die gerne lachten möchte und es meistens nicht tut usw usw usw
:confused: :confused:
 
Werbung:
Wie werde ich behandelt, wenn ich mir meines widersprüchlichen Verhaltens im aktuellen Tun nicht bewusst bin?

Wie werde ich behandelt, wenn ich mir im Augenblick des Tuns dieser Widersprüchlichkeit bewusst bin und sie im Tun einsetze?

(Marjanna)

Schlecht, Marjanna, schlecht! Beispiel: Wenn ich unterschwellig aggressiv wirke oder jemand, spürt daß ich ihn nicht ernst nehme, dann habe ich schlechte Karten. Einzige Rettung: die Erkenntnis ansprechen. Ansonsten wenden sich die Menschen von Dir ab, falls möglich. Oder lassen Dich gegen die Wand laufen! Ich spreche da aus Erfahrung...
 
für alles gibt es eine Stunde

Original geschrieben von Rudhi
Wenn ich unterschwellig aggressiv wirke oder jemand, spürt daß ich ihn nicht ernst nehme, dann habe ich schlechte Karten. Einzige Rettung: die Erkenntnis ansprechen. Ansonsten wenden sich die Menschen von Dir ab, falls möglich. Oder lassen Dich gegen die Wand laufen!
Dieser Eindruck kann leicht entstehen, unterschwellige Aggression ist keine gute Basis.

Original geschrieben von majanna
Majanna,
die gerne grob sein möchte und es meistens nicht ist
die gerne allein sein möchte und es meistens nicht ist
die gerne lachten möchte und es meistens nicht tut usw usw usw
:confused: :confused:
Warum möchtest Du denn grob sein, Majanna? Es gibt durchaus gute Gelegenheiten, bei denen man grob sein kann, ohne daß sich andere angegriffen fühlen - Grobheit mit einem Augenzwinkern - wir sind ja nicht aus Glas.

Alleine sein - hast Du keinen Dachboden, keinen Park, kein Auto, wohin Du Dich zurückziehen kannst?
Oder ein Schild: "Meditation, bitte nicht stören".

Lachen ist Medizin, Lachen ist ansteckend, Lachen ist freundlich (wenn es kein Auslachen ist) - warum sollte man nicht lachen, wenn einem danach zumute ist?
Ok - Beerdigungen ausgenommen, bis der Sarg unter der Erde ist, danach kommt aber der Leichenschmaus.
 
Guten Morgen, Alzii!


Du hast auf der persönlichen Ebene sehr aufbauend zurückgepostet.

Was Du sagst, ist "absolut" (dies Wort darf frau in Philosophenkreisen nicht so in den Mund nehmen, sonst ist sie als für Transzendenz anfällig einordenbar- hihi)richtig.

Und: Ich bin grob, schaffe mir Freiräume und lache auch oft; z.B. fernschriftlich mit Dir(Stichwort: Alzii wartet auf den Sommer).

Was ich da outete, hat durchaus etwas mit dem Umgang mit meinen von mir erkannten Widersprüchen zu tun.

Dieser bin ich mir bewusst und auch der Mechanismen, die in mir dabei ablaufen.
Besp: grob - nicht grob

Wenn ich jemandem. der mich ungeheur nervt, endlich einmal grob darauf hinweisen möchte, meine Zunge geradezu danach lechzt - tue ich es doch nicht, (allermeist), da mir dann die Angst im Nacken sitzt, der/die Jemand könnte sich so revanchieren, dass ich die Fassung verlöre.Es kann auch sein,dass ich diese Nervensäge besser kenne und weiß, warum sie nervt. Da sagt das "Gute" in mir:"Stopp!"

Du siehst also, dass ich, wenn ich mir des Widerspruches bewusst werde, durchaus strategisch mit ihm umgehen kann und so, dass sie meine Existenz nicht all zu sehr gefährden.


Eher bin ich außer mir, wenn ich auf zunächst für mich unbegreifliche Reaktionen stoße, die sich bei längerem oder kürzerem Nachdenken als in meinen Widersprüchen angelegt erweisen.


Aber frau verlöre doch alle Unmittelbarkeit im Handeln, das sicher stark in der Persönlichkeitsstruktur motiviert ist, wenn sie dauernd sich belauerte und sich analysierte.



Und so habe ich es für mich aufgegeben und lebe meine Widersprüche ---- ich lebe gut mit ihnen.



Aber ich dachte, dass es auch für Euch interessant sei, über diese Frage nachzudenken.

Ich bin nämlich der Meinung, dass die Widersprüche im Handeln etwas mit dem Freudchen Modell zu tun haben. Das Ich will fröhlich im Unbewussten toben und das Über-ich verbietet es ihm ständig.:D
 
Wie werde ich behandelt?

@ Rudhi

Schlecht, Marjanna, schlecht!


Stimmt, Rudhi, stimmt!

Mir kommt aber vor, dass sich der Mensch durch diese Reaktion erst seines widerspüchlichen Verhaltens bewusst wird.
Natürlich nur, wenn er bereit ist, bei der "Ursachenforschung" auch in sich zu gehen.


gruß: majanna
 
Don Juan

Guten Morgen, majanna, Du Frühaufsteherin!

Es freut mich, daß der Beitrag positiv auf Dich gewirkt hat. :)
Wie geht das, mit dem "Selbstbelauern"?

Es erinnert mich ein wenig an den alten Carlos Castaneda und seinen Lehrer Don Juan, der ihm die Kunst des "Selbstbeschleichens" beibrachte.
 
Original geschrieben von majanna

Aber frau verlöre doch alle Unmittelbarkeit im Handeln, das sicher stark in der Persönlichkeitsstruktur motiviert ist, wenn sie dauernd sich belauerte und sich analysierte.

Und so habe ich es für mich aufgegeben und lebe meine Widersprüche ---- ich lebe gut mit ihnen.

Versteh' ich schon, irgendwie, Majanna!

S ist es natürlich wunderbar spontan und (für den Moment) auch so richtig befriedigend.;)

Aber wie, bitte schön, ist ein Weiterentwickeln, ein Dazulernen möglich, wenn man nicht sich selbst beobachtet, seine Fehler erkennt und aus ihnen lernt? Übt sich nicht auch die Wissenschaft seit Urzeiten erst mal im Beobachten, bevor sie Schlüsse zieht? Und erst dann zu neuen Erkenntnissen kommt? :confused:

Selbstbeobachtung wird uns auf Dauer nicht erspart bleiben, wenn wir nicht für immer auf dem derzeitigen Level stehen bleiben wollen. ;)

Alles Liebe

Konfuzi
 
Ach, Konfuzi,
wie Recht hast Du, wenn Du schreibst:(Zitat)
"Selbstbeobachtung wird uns auf Dauer nicht erspart bleiben, wenn wir nicht für immer auf dem derzeitigen Level stehen bleiben wollen."

Aber weißt Du, es gehört eben auch zu meinen Widersprüchen, das Eine zu wollen und doch das Andere zu tun.


Aber manchmal geht mir eben die ständige Selbstreflexion irre auf den Keks --- und "ich nehm`s spontan".



Und ich finde, gerade durch Reaktionen auf spontanes Handeln meinerseits erfahre ich mich oft von neuen Seiten.


Aber ich finde, dieses Wissen um den Widerspruch sollte man sich bewahren. Es verhindert - so glaube ich - einerseits unerträgliche Selbstliebe und andrerseits unerträglichen Selbsthass.:rolleyes:
lbg. Majanna
 
LACU

- die gerne ihres wissen willen eine entsprechende umsetzung erbringen möchte- aber es tagtäglich nicht schafft

- die gerne unter leute möchte, aber ihre von gram zerfressenenen gesichter nicht sehen möchte, aber nur in ihr eigenes spiegelbild schaut

- die weiß, was glück ist, aber wenn es auf sie zukommt, mit biegen und peitschen von sich weißt

- die dennoch in ihrem jetzigen wissen diese welt liebt, achtet und genießt

- die dennoch die gefahr, die erfahrung und das resultat sehen und spüren will----> egal ob es als menschliches negativ oder positiv eingestuft werden wolle

- ist es doch einzigartig und ausnahmslos wunderschön, das leben des sein zu erfahren

- es ist die wahl und der wunsch im hier und jetzt zu leben, und auch der wunsch, nocheinmal zu kommen!
 
Werbung:
Lacu,


Es ist einfach zu schön, wie Du so ehrlich zu Dir stehen kannst.

Du bist sicher ein Mensch, den es sich lohnt, kennen zu lernen.


Du sagst:, du bist die" die weiß, was glück ist, aber wenn es auf
sie zukommt, mit biegen und peitschen von sich weißt"


Und genau in diesem Wort "aber", merke ich, dass Du ebenfalls ein Mensch in seinem Widerspruch bist.
Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass der Mensch nicht widersprüchlich ist.

Sonst wären wir doch alle Heilige oder Verbrecher oder, was noch schlimmer ist: niemand.

Zu positiven Gedanken gehören meiner Meinung nach auch negative.
Zum Wollen gehört zwangsläufig auch die Erfahrung des Nichterreichens des Gewollten.


Aber ich finde es prima und stimme mit Dir völlig überein: die Welt ist schön, es lohnt sich zu leben auch wenn sie nicht schön ist und der Lebenssinn täglich neu ausgerichtet wird.


Mit ganz freundlichen Grüßen

Marianne
 
Zurück
Oben