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Der ganz normale Wahnsinn

Eule58

Moderator
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10. Dezember 2005
Beiträge
8.042
In diesem thread gibt es kein off topic. Jeder kann, was ihm bzgl. der Umwelt, Klimawandel und alles was damit sMn zusammenhängt hier schreiben. Natürlich kann über jeden Beitrag auch diskutiert werden.

Nordseekrabben, werden wie der Name schon sagt, in der Nordsee gefangen, mit Kühllastern nach Marokko gekarrt, dort für einen Hungerlohn, meist von Frauen gepult, zurück gebracht, und nach 3-5 Tagen am Hamburger Fischmarkt als "frische" Nordseekrabben verkauft. Wenn das kein Wahnsinn ist, was dann?
 
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Vor wenigen Jahren arbeitete ich für den Templerorden, eine karitative Organisation, die Lebensmittel abholt, die der Handel aussortiert. U.a. auch von einem lokalen Großhändler.
Wir staunten immer wieder, was da so alles ankam, in Qualität wie Quantität.

Es gibt ausländische Spezialitäten, die gab's schon immer. Und das finde ich auch legitim.
Mir leuchtet allerdings nicht ein, wieso es so ein Lebensmittel wie Eier (!) aus Frankreich geben muss, die bekamen wir öfter mal: C'mon, haben wir hier etwa keine Eier? Oder sind französische Eier so viel besser, sodass man sie aus Frankreich hierher karren muss?
Aber selbst Milch aus NRW nach Bayern transportiert - was soll das? Haben wir etwa hier in Bayern nicht genug Kühe, produzieren sogar noch Überschüsse, und dann muss man Milch über viele Hundert Kilometer aus dem Norden hierher transportieren, wozu?

Bei manchen Waren, die da kamen, da dachte ich mir: Es handelt sich überhaupt nicht um echte Waren. So z.B. Erdbeermarmelade aus Marokko oder ein 25kg-Sack Mehl aus Kroatien. Denn es gibt keinen ökonomischen Grund, solche Waren über so weite Strecken zu transportieren.
Vielmehr handelt es sich offenbar um Tarnwaren, die nur irgendein Schmuggelgut kaschieren sollen.
 
Mir fällt dazu spontan einfach ein, dass es ein Wahnsinn ist, wie viele Lebensmittel in Form von Essensresten, zu viel Gekochtem etc. bei uns weggeworfen werden, während anderswo die Menschen verhungern. Da ich in der Gastronomie arbeite, bekomme ich das jeden Tag hautnah mit. Ich will gar nicht wissen, wie viele Tonnen an Lebensmitteln ich schon eigenhändig buchstäblich in die Tonne gekloppt habe.
 
Mir fällt dazu spontan einfach ein, dass es ein Wahnsinn ist, wie viele Lebensmittel in Form von Essensresten, zu viel Gekochtem etc. bei uns weggeworfen werden, während anderswo die Menschen verhungern. Da ich in der Gastronomie arbeite, bekomme ich das jeden Tag hautnah mit. Ich will gar nicht wissen, wie viele Tonnen an Lebensmitteln ich schon eigenhändig buchstäblich in die Tonne gekloppt habe.
Früher holten die Bauern täglich von den Wirtshäusern den sogenannten "Sautrank" und fütterten damit die Schweine und die Hühner. Allen hat's geschmeckt, die Tiere waren gesund und schmeckten auch gut. Aus mir unverständlichen Gründen wurde das irgendwann verboten. Ein Bekannter von mir (er ist "Mülibauer"), erzählte mir, dass er seine Kühe nicht mit Gras und Heu aus eigener Produktion nicht füttern darf, sondern nur mit Soja. Einmal wurde bei einer Kontrolle fest gestellt, dass Gensoja dabei war und er mußte den ganzen Vorrat vernichten und Erbsen füttern. Das ist doch nicht normal, dass irgendwer in irgend einer Behörde bestimmt, was Kühe fressen sollen. Grasfresser Hülsenfrüchte und Allesfresser Getreide. Verrückte Welt...
 
Aus mir unverständlichen Gründen wurde das irgendwann verboten.
Es wurde deswegen verboten, weil die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit neue Verordnungen errichtet hat, einerseits zum Schutz der Tiere (vor zB Seuchenerkrankungen) andrerseits zum Schutz des Verbrauchers. Es geht auch darum eine Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, um das Risiko eines potentiellen Schadens zu minimieren. Aus dem Grund werden Futtermittel penibel kontrolliert.

Ich glaube aber, dass man für den privaten Eigenbedarf die Tiere füttern kann womit man will, zumindest tun das die Landwirte die ich kenne. Sobald das Tier für den Handel bestimmt ist, unterliegt es dem Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz.

Soviel ich mitbekomme, haben die Landwirte (zumindest hier in Österreich) ungeheuren Druck und fragwürdige Verträge mit dem Handel, sodass es beinahe unmöglich ist auf Tierwohl und gute Qualität zu achten. Marketingtechnisch wird zwar anderes behauptet, aber letztendlich zählt wie immer nur der Profit und wenig das Gemeinwohl.
 
Es wurde deswegen verboten, weil die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit neue Verordnungen errichtet hat, einerseits zum Schutz der Tiere (vor zB Seuchenerkrankungen) andrerseits zum Schutz des Verbrauchers. Es geht auch darum eine Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, um das Risiko eines potentiellen Schadens zu minimieren. Aus dem Grund werden Futtermittel penibel kontrolliert.

Ich glaube aber, dass man für den privaten Eigenbedarf die Tiere füttern kann womit man will, zumindest tun das die Landwirte die ich kenne. Sobald das Tier für den Handel bestimmt ist, unterliegt es dem Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz.

Soviel ich mitbekomme, haben die Landwirte (zumindest hier in Österreich) ungeheuren Druck und fragwürdige Verträge mit dem Handel, sodass es beinahe unmöglich ist auf Tierwohl und gute Qualität zu achten. Marketingtechnisch wird zwar anderes behauptet, aber letztendlich zählt wie immer nur der Profit und wenig das Gemeinwohl.
Warum es verboten wurde weiß ich, aber unverständlich ist es mir trotzdem. Auf der einen Seite will man schützen, auf der anderen füttert man Tiere nicht artgerecht, sie werden dadurch krank und noch mehr anfällig für Seuchen und deshalb müssen sie mit Medikamenten und prophylaktisch mit Antibiotika vollgestopft werden - und das soll Verbraucher schützen?
 
Endlich ist Corona vorbei. Zwar nicht wirklich, aber es fühlt sich so an. Endlich darf man wieder in den Urlaub fliegen und Kreuzfahrten machen. Das CO2 verringert werden muss, interessiert niemanden. Hauptsache Urlaubsreisen. Am besten recht weit weg. Raus aus der Großstadt an einen überfüllten Strand, auf ein Schiff mit 5000 anderen Urlaubsreifen, die Welt sehen im Stundentakt und die herrliche Aussicht aufs Wasser genießen. Was kümmert da der Klimawandel...
 
Warum es verboten wurde weiß ich, aber unverständlich ist es mir trotzdem. Auf der einen Seite will man schützen, auf der anderen füttert man Tiere nicht artgerecht, sie werden dadurch krank und noch mehr anfällig für Seuchen und deshalb müssen sie mit Medikamenten und prophylaktisch mit Antibiotika vollgestopft werden - und das soll Verbraucher schützen?

Natürlich nicht. Die gesamte Situation ist schon seit länger Zeit entartet, da es hauptsächlich darum geht Geschäfte zu machen unter fragwürdigen Bedingungen. Man darf nicht vergessen dass Lebensmittel leider zu Spekulationsgütern geworden sind (darunter fällt vor allem Soja als Futtermittel für Tiere) - das macht es leider noch schwieriger einen transparenten Überblick zu bekommen. Leider sehe ich auch ein Verabsäumnis seitens der Landwirte - man hätte den Betrieb auch umgestalten können, um der konventionellen Landwirtschaft den Rücken zu kehren. Gewiss müsste man vorerst finanziell einbüßen, aber womöglich könnten man Verluste später dadurch ausgleichen, indem man für einen lokalen Markt produziert und sichere Abnehmer aus der Umgebung in Form einer Stammkundschaft hat, die bereit wäre einen angemessenen Preis für das Lebensmittel zu zahlen.
 
Was mir noch einfällt - bei dem sogenannten "Sautrank" den man damals als Futter für die Tiere verwendete, waren ja auch Reste von Tierkadavern. Diese können, wenn sie nicht ausreichend sterilisiert werden, pathogene Keime aufweisen und somit wäre das Futtermittel für die Tiere infektiös. Es gibt zahlreiche Fälle von Lebensmittelskandalen in denen auf Hygiene weniger geachtet wurde und die teilweise ohne Sterilisationsverfahren gearbeitet haben. Das beste Beispiel hier für ist BSE. Erste Ausbrüche von BSE kamen übrigens schon im 19. Jahrhundert vor, da gab es die Massentierhaltung noch gar nicht und die Tiere bekamen hauptsächlich "Sautrank" zur Fütterung.
Selbst bei der Herstellung von Essig wird die Luft kurz vor Verschluss der Flasche mit Stickstoff sterilisiert um die Sporen die sich in der Luft befinden abzutöten - dabei ist ja Essig schon an sich ein Konservierungsmittel, aber auch hier bestünde die Gefahr, dass sich nach einiger Zeit Schimmelpilze entwickeln könnten. Das HACCP Konzept wurde auch aus dem Grund konzipiert um dem Konsumenten ein möglichst sicheres Lebensmittel anzubieten. Der Unternehmer macht sich strafbar, wenn er die Hygienemaßnahmen unterlässt, denn es könnte Menschenleben kosten. Das betrifft auch hauptsächlich Lebensmittel die einem erhöhten Verarbeitungsprozess unterliegen.
Man könnte ja immer noch hergehen und sagen: um auf Nummer sicher zu gehen, koche ich meine Gerichte einfach selbst, beziehe meine Lebensmittel vom Landwirt nebenan dessen Produktionsprozesse ich kenne und kaufe möglichst keine Fertigprodukte - da hätte man sein eigenes Schicksal vielleicht ein bisschen besser in der Hand.
 
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Was mir noch einfällt - bei dem sogenannten "Sautrank" den man damals als Futter für die Tiere verwendete, waren ja auch Reste von Tierkadavern. Diese können, wenn sie nicht ausreichend sterilisiert werden, pathogene Keime aufweisen und somit wäre das Futtermittel für die Tiere infektiös. Es gibt zahlreiche Fälle von Lebensmittelskandalen in denen auf Hygiene weniger geachtet wurde und die teilweise ohne Sterilisationsverfahren gearbeitet haben. Das beste Beispiel hier für ist BSE. Erste Ausbrüche von BSE kamen übrigens schon im 19. Jahrhundert vor, da gab es die Massentierhaltung noch gar nicht und die Tiere bekamen hauptsächlich "Sautrank" zur Fütterung.
Selbst bei der Herstellung von Essig wird die Luft kurz vor Verschluss der Flasche mit Stickstoff sterilisiert um die Sporen die sich in der Luft befinden abzutöten - dabei ist ja Essig schon an sich ein Konservierungsmittel, aber auch hier bestünde die Gefahr, dass sich nach einiger Zeit Schimmelpilze entwickeln könnten. Das HACCP Konzept wurde auch aus dem Grund konzipiert um dem Konsumenten ein möglichst sicheres Lebensmittel anzubieten. Der Unternehmer macht sich strafbar, wenn er die Hygienemaßnahmen unterlässt, denn es könnte Menschenleben kosten. Das betrifft auch hauptsächlich Lebensmittel die einem erhöhten Verarbeitungsprozess unterliegen.
Man könnte ja immer noch hergehen und sagen: um auf Nummer sicher zu gehen, koche ich meine Gerichte einfach selbst, beziehe meine Lebensmittel vom Landwirt nebenan dessen Produktionsprozesse ich kenne und kaufe möglichst keine Fertigprodukte - da hätte man sein eigenes Schicksal vielleicht ein bisschen besser in der Hand.
Der "Sautrank" den ich meine bestand aus Resten von gekochten Essen und nicht von Schafmehl, welches aus Schlachtabfällen hergestellt wurde.
 
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