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Das Zeitalter der Schausteller

Wunderschönes Thema dieser Thread! Es macht nur keinen Spaß, wenn gezankt wird. Dann sollte man sich wirklich lieber aus dem Wege gehen.
 
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Ich wollte nur über die Wirkung von Extrovertierten auf die Gesellschaft schreiben, die aus meiner Sicht besser ausfällt als bei Introvertierten. Als Introvertierter hast du es in vielen Bereichen einfach schwerer.
Es gibt für mich eben genug Extrovertierte, die einfach dahinplappern. Bei einem Introvertierten funktioniert das nicht. Natürlich machen das nicht alle Extrovertierten, aber schon nicht so wenige, wobei natürlich bestimmte Berufsgruppen besonders betroffen zu sein scheinen (s Versicherungsvertreter oder Vermögensberater). Natürlich haben diese auch eine Ausbildung, aber mit einem einfachen Dahinplappern/Verkaufen kommt man da sehr weit.
Das machen nicht alle Extrovertierten, aber bei denen funktioniert das. Extrovertierte können dir einfacher etwas vormachen. Natürlich muss das bei ihnen nicht der Fall sein, aber es kann vorkommen. Eine Wertung ist das für mich nicht. Es scheint ihnen doch zugutezukommen. Aber es fällt mir eben auf.

Manche Menschen trauen sich nicht zu sagen, was sie wollen. Aber dann bekommen sie eben auch nicht, was sie wollen.
Madonna

Ich persönlich finde introvertierte Menschen schwierig. Vor allem dann, wenn sie Sensibelchen sind oder Befindlichkeiten pflegen.
Daher meide ich sie, ich kann mit solchen Menschen nichts anfangen.
Insbesondere in einem Alltag wie dem Arbeitsleben können mir solche Menschen ziemlich auf den Geist gehen. Sag' doch was Du von mir willst, dann kann ich darauf reagieren, und Dir zu- oder absagen (und in den allermeisten Fällen sage ich Dir zu!).
Mit Menschen aber, die nicht sagen, was sie wollen, herumdrucksen, in Andeutungen oder Ausweichungen reden - das sind dann immer so Ratespiele, und am Ende habe ich den schwarzen Peter, wenn ich falsch liege ... nö, keinen Bock darauf. Finde ich letztlich auch feige und falsch.
 
Manche Menschen trauen sich nicht zu sagen, was sie wollen. Aber dann bekommen sie eben auch nicht, was sie wollen.
Madonna

Ich persönlich finde introvertierte Menschen schwierig. Vor allem dann, wenn sie Sensibelchen sind oder Befindlichkeiten pflegen.
Daher meide ich sie, ich kann mit solchen Menschen nichts anfangen.
Insbesondere in einem Alltag wie dem Arbeitsleben können mir solche Menschen ziemlich auf den Geist gehen. Sag' doch was Du von mir willst, dann kann ich darauf reagieren, und Dir zu- oder absagen (und in den allermeisten Fällen sage ich Dir zu!).
Mit Menschen aber, die nicht sagen, was sie wollen, herumdrucksen, in Andeutungen oder Ausweichungen reden - das sind dann immer so Ratespiele, und am Ende habe ich den schwarzen Peter, wenn ich falsch liege ... nö, keinen Bock darauf. Finde ich letztlich auch feige und falsch.
Ich habe bei dir eher den Eindruck, dass du einfach nur schüchterne oder nicht sehr selbstbewusste Menschen meinst. Introvertiertheit hat aber nicht unbedingt etwas mit Schüchternheit zu tun. Es heißt nur, dass man sich gerne zurückzieht und aus einem Alleinsein oft Kraft schöpft. Introvertierte Menschen fühlen sich oft in kleinen Gruppen wohler als in der großen Masse. Sie bevorzugen auch eher ein Gespräch unter vier Augen als solches in einer großen Gruppe. Es stimmt: Introvertierte sind zurückhaltend und drängen sich nicht in den Vordergrund. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht klar sagen können, was sie stört. Sie posaunen ihre Meinung nur nicht immer laut raus, sondern sind eher nachdenklicher. Aber aufgrund all dieser Eigenschaften gehen sie eben oft unter. Die Extrovertierten fallen auf, weil sie aus Gruppen Kraft schöpfen. Sie lieben es, in der Masse zu sein oder generell im Mittelpunkt zu stehen. Sie wollen auffallen! Extrovertierte sind meist auch sehr spontan. Das sind alles Dinge, womit sich Introvertierte schwer tun.
Ein Introvertierter muss aber nicht unbedingt schüchtern sein. Schüchtern ist jemand, der Angst vor Gesprächen mit Menschen hat, der sich gar nicht traut, etwas zu sagen. Introvertierte trauen sich schon etwas zu sagen, sie trauen sich auch, es zu sagen, wenn sie etwas stört. Aber sie denken länger über ihre Worte nach. Ein Introvertierter wird es dir auch sagen, was er will. Aber er wird es nicht in alle Welt rausposaunen, sondern er wird es dir unter vier Augen sagen und mit solchen Worten, die auch bei dir ankommen - und höflich/freundlich ankommen. Ein Introvertierter ist daher nicht falsch oder feige. Er ist nur diskret und er weiß auch, wie er Kritik so bei dir deponiert, dass sie richtig ankommt, damit sie nicht zu einem Streit führt.
Ein schüchterner Mensch würde aber - so wie du es beschreibst - herumdrucksen.

Mir scheint also, dass du einfach eine falsche Vorstellung von solchen Menschen hast. Und ich sehe daher keinen Grund für dich, einen echten Introvertierten zu meiden. Du bestätigst eigentlich mit deinen Aussagen nur falsche Vorurteile. Und es wird Zeit, mit diesen aufzuräumen.

Übrigens ist Barack Obama auch introvertiert - ebenso wie Mark Zuckerberg. Und bei beiden kann ich nicht sagen, dass diese herumdrucksen. Im Gegenteil!
Im Allgemeinen denke ich aber immer noch, dass Introvertierte es beruflich eher schwerer haben - zumindest, was die meisten Berufe betrifft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich finde introvertierte Menschen schwierig. Vor allem dann, wenn sie Sensibelchen sind oder Befindlichkeiten pflegen.
Daher meide ich sie, ich kann mit solchen Menschen nichts anfangen.
Insbesondere in einem Alltag wie dem Arbeitsleben können mir solche Menschen ziemlich auf den Geist gehen. Sag' doch was Du von mir willst, dann kann ich darauf reagieren, und Dir zu- oder absagen (und in den allermeisten Fällen sage ich Dir zu!).

Naturgemäß würde ich auch behaupten, dass die meisten Introvertieren eher wenig kompatibel sind mit den meisten Extrovertierten. Ausnahmen gibt es.
Gerade was das Arbeitsleben angeht, kann es zu Kommunikationsproblemen kommen, aber hier sehe ich weniger das Intro-/Extrovertiertsein als Problem, sondern eher eine mangelnde Bereitschaft, den anderen so zu akzeptieren wie er ist. Ich habe immer weniger Probleme mit Extrovertierten, teilweise finde ich ihre Art sehr lustig und auflockernd für den Alltag - ich für meinen Teil, fände es aber ermüdend, ständig für jede Kleinigkeit eine Sprache finden zu müssen und diese dann zum Ausdruck zu bringen.
Gleichzeitig finde ich auch Menschen ermüdend, wenn sie ewig brauchen bis sie mit der Antwort herausrücken und immer alles in Perfektion und Richtigkeit erfüllen wollen - was schlicht und einfach ein Ding der Unmöglichkeit ist und man sich hier eher selbst im Weg steht - aber auch diesbezüglich sehe ich wenig das Introvertiertsein als Problem, sondern eher eine mangelnde Kompetenz adäquat reagieren zu können.

Ich denke beide Seiten könnten von einander lernen, wenn sie denn wollten - deswegen plädiere ich hier einen Mittelweg anzustreben - sofern einem daran etwas liegt, den Sachverhalt weniger kategorisch zu behandeln.
 
Ich habe immer weniger Probleme mit Extrovertierten, teilweise finde ich ihre Art sehr lustig und auflockernd für den Alltag - ich für meinen Teil, fände es aber ermüdend, ständig für jede Kleinigkeit eine Sprache finden zu müssen und diese dann zum Ausdruck zu bringen.

Es kommt darauf an, ob es sich um eine notwendige Kommunikation handelt oder um eine überflüssige. In meinem Bereich ist Kommunikation ziemlich wichtig, auch wenn ich nicht in einer Kommunikationsbranche arbeite. Unter professionellen Bedingungen soll man ständig auf Empfang sein, per Zuruf und auch Antwort geben, dass man das verstanden hat und bearbeitet.
Das fordert einem (neben der physischen Belastung) auch mental Einiges ab - aber das ist ein wesentlicher Teil meines Berufs.

Hat man Kollegen, die die ganze Zeit nur Stuss reden, dann ist dies nerviger als sonst schon, denn man kann das nicht einfach zur Geräuschkulisse abschalten, da man ständig auf Empfang ist. Vor einigen Monaten habe ich Probe in einem Betrieb gearbeitet, in dem die Mitarbeiter ständig irgendeinen Schwachsinn geredet haben - und offenbar uraltes Zeug, das da schon seit Jahren Tag für Tag geredet wird. Ein Grund für mich, in dieser Firma nicht anzufangen. Menschen, die nur etwas reden um zu reden und das immerzu - das halte ich nicht lange aus.
Völlig unerträglich finde ich Menschen, die ständig mit sich selbst reden und jeden ihrer Arbeitsschritte kommentieren.

Gleichzeitig finde ich auch Menschen ermüdend, wenn sie ewig brauchen bis sie mit der Antwort herausrücken und immer alles in Perfektion und Richtigkeit erfüllen wollen - was schlicht und einfach ein Ding der Unmöglichkeit ist und man sich hier eher selbst im Weg steht - aber auch diesbezüglich sehe ich wenig das Introvertiertsein als Problem, sondern eher eine mangelnde Kompetenz adäquat reagieren zu können.

Ob extrovertiert oder introvertiert: Es gibt Menschen, die sich nicht darum bemühen, so zu kommunizieren, das ein anderer sie überhaupt verstehen kann. Sie reden in Variablen, die in ihrem eigenen Kopf definiert sind, im Text aber nicht.
Da mag einem einer eine Geschichte von drei Personen an vier Orten erzählen, und das geht dann so:

"Da hat der dann zum anderen das gesagt, aber dem hat das nicht gefallen. Also ist der dann dahin gefahren, aber der andere wollte das nicht. Deshalb hat der dann da angerufen, und ..."

Manchmal kann ich solcherart Stories vielleicht noch halbwegs folgen ... aber i.d.R. verweigere ich mich seit Jahren dem Verständnis so unklarer Information. Ich sage dann "das habe ich inhaltlich nicht verstanden". Interessant ist dann, wie jemand darauf reagiert. Es gibt tatsächlich Menschen, die offenbar nicht in der Lage sind, irgendwelche Ansagen präziser zu geben oder auch nur umzuformulieren. Sie erzählen dann 1:1 genau dasselbe - wobei doch klar sein dürfte: Wenn ich beim 1. Mal den Text inhaltlich nicht verstanden habe, dann verstehe ich denselben Text beim 2. Mal auch nicht. Also noch einmal: "Das habe ich inhaltlich nicht verstanden", "der steht auf dem Markt und verkauft Äppel", "im ganzen Satz bitte". usw. usf.

Anders sieht es mit Menschen aus, die nicht sagen (können?), was sie denn eigentlich wollen. Da sagt dann einer so etwas wie "ich weiß nicht, was ich da machen soll", anstatt "ich brauche Deine Unterstützung, kannst Du bitte zu mir kommen". Mit ersterem kann (oder will) ich nichts anfangen, mit zweiterem schon (und will das auch).
 
Klare Kommunikation ist grundsätzlich überall wichtig und für den unternehmerischen Erfolg signifikant. Jetzt führt man im beruflichen Alltag ja nicht nur unternehmerische Gespräche, sondern zum Teil auch private (in den Pausen). Das gilt es schon mal zu trennen. Wenn man Kollegen hat, die während der Arbeit immer noch privat/emotionales von sich geben - dann ist klar, mit solchen Menschen kann man langfristig nicht sachlich arbeiten, bzw. wird das Ganze zu einer mühseligen Angelegenheit. Im besten Fall kann man diese störenden Faktoren (andauerndes kommentieren, dazwischen reden, unnötige Floskeln) konkret ansprechen und hoffen, dass sich die Lage ändert. Wenn das nicht möglich ist würde ich das Team, oder die Arbeit wechseln.

Ob extrovertiert oder introvertiert: Es gibt Menschen, die sich nicht darum bemühen, so zu kommunizieren, das ein anderer sie überhaupt verstehen kann. Sie reden in Variablen, die in ihrem eigenen Kopf definiert sind, im Text aber nicht.

Das sehe ich auch so. Entweder ist es die Taktlosigkeit, oder die Überbewertung des Taktgefühls. Beides kann sich gleichermaßen behindernd auf das Arbeitsergebnis auswirken.
 
Was ist deine Meinung zu diesem Thema an sich?
Prof. Li Wenchao versuchte uns seinerzeit anhand eines drastischen Beispieles den Unterschied zwischen Konfuzius und Laotse beizubringen. Konfuzius würde einem Hilfebedürftigen vor einer Menschenmenge sofort helfen, sich umschauend, ob auch genügend Leute ihn von seiner Schokoladenseite sähen. Laotse hingegen würde aufgrund der anwesenden Menschenmenge helfenwollend paradoxerweise gerade eben nicht helfen. Li Wenchao hegte offensichtlich mehr Sympathie für den eher introvertierten Laotse als für den extrovertierten Konfuzius. Ich denke, zu recht.
 
Prof. Li Wenchao versuchte uns seinerzeit anhand eines drastischen Beispieles den Unterschied zwischen Konfuzius und Laotse beizubringen. Konfuzius würde einem Hilfebedürftigen vor einer Menschenmenge sofort helfen, sich umschauend, ob auch genügend Leute ihn von seiner Schokoladenseite sähen. Laotse hingegen würde aufgrund der anwesenden Menschenmenge helfenwollend paradoxerweise gerade eben nicht helfen. Li Wenchao hegte offensichtlich mehr Sympathie für den eher introvertierten Laotse als für den extrovertierten Konfuzius. Ich denke, zu recht.
Interessantes Beispiel.
 
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Prof. Li Wenchao versuchte uns seinerzeit anhand eines drastischen Beispieles den Unterschied zwischen Konfuzius und Laotse beizubringen. Konfuzius würde einem Hilfebedürftigen vor einer Menschenmenge sofort helfen, sich umschauend, ob auch genügend Leute ihn von seiner Schokoladenseite sähen. Laotse hingegen würde aufgrund der anwesenden Menschenmenge helfenwollend paradoxerweise gerade eben nicht helfen. Li Wenchao hegte offensichtlich mehr Sympathie für den eher introvertierten Laotse als für den extrovertierten Konfuzius. Ich denke, zu recht.

Wixxer, alle beide.
Ein Christ - als den ich mich sehe - hat einem Hilfebedürftigen im Rahmen seiner Möglichkeiten immer zu helfen. Ganz egal, ob er sich darin sonnt, oder nicht.
 
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