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DAS DENKFORUM und VIETNAM

Original geschrieben von mavaho
Die 68 ziger waren für mich und meine Generation der Abschied von der Nachkriegszeit, verstaubten Politikern, Lehrern und Normen. Ich habe seinerzeit mit Mitkämpfern während der Vorstellung in der Münchner Oper die Bühne gestürmt und tüchtige Prügel von den "Bullen" bezogen. Da war aber nicht nur Vietnam, sondern auch die Notstandsgesetze(wer kennt die heute noch), der NATO-Nachrüstungsberschluss,

die "Nachrüstung" :rolleyes: wurde ganze 11 Jahre später von Helmut Schmidt gegen die gesamte SPD mit den gleichen Methoden durchgedrückt, die heute Gerhard Schröder gegen die SPD einsetzt.
 
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hallo danke für euer meldungen , denkt ihr der tern"68er" generation hat mehr mit europa ode rmit USA zu tun? es gibt was ich gehört habe verschiedene meinungen darüber , aber ich denke eher europa..... also, was und #WARUM!!!

liebe grüße und vielen dank..eure insti:winken1: :hase:
 
Original geschrieben von instanton
hallo danke für euer meldungen , denkt ihr der tern"68er" generation hat mehr mit europa ode rmit USA zu tun? es gibt was ich gehört habe verschiedene meinungen darüber , aber ich denke eher europa..... also, was und #WARUM!!!
Die 68er waren ein Weltereignis! Nazi-Aufbearbeitung, Anti-Kapitalismus (Antikriegs-Konzept): Vision Sozialismus, Vietnam, Hippies, sexuelle Revolution (Pille), Psychoanalyse (Freud erreichte die Massen).

Gysi
 
Als Weltereignis scheint es mir etwas zu hoch gehängt. Die Welt nahm davon weniger Kenntis. Die USA waren damals wie heute für Teile der Friedensbewegung nur ein Symbol für die Gegnerschaft bezüglich allem möglichen. Dabei waren Anarchisten, Kommunisten, Totalpazifisten, Maoisten, auch Leute, die durchaus für Gewalt waren, wenn sie für die eigene Idee eingesetzt wurde(Baader/Meinhoff). Grundtendenz war auch nicht Friede, sondern Revolution in kleinem und im Grossem, die Änderung, für manche auch die Abschaffung, unserer Gesellschaftsstrukturen. Leute, die damals als verbale Ikone voraus getragen wurden, sind heute Geschichte, wie Mao, Ho Tsi Min etc., also alles selbst keine Friedensapostel und Demokraten.
Im Unterschied zu heute stiessen wir auf massives Interesse und noch massiveren Widerstand und es ging nicht nur darum, was wo ein anderer Staat treibt.
Heute eine Demo auf die Beine zu stellen, wegen Sozialabbau und Arbeitslosen, wäre wohl nur noch möglich, wenn sie USA dafür verantwortlich gemacht werden könnten(erstaunlich, dass auf diese Idee noch keiner gekommen ist).
 
Original geschrieben von mavaho
Als Weltereignis scheint es mir etwas zu hoch gehängt.
Die 68er, das erinnern wahrscheinlich nur wir Deutschen. Aber die Amerikaner haten 67 den "Sommer der Liebe". Die Hippies träumten nicht so in der Art vom Sozialismus wie wir Deutschen oder Europäer. Die Amis hatten einen anderen Hintergrund. Aber von euner neuen Gesellschaft - und einer neuen Kultur! - träumten sie auch. Sie hatten auch ihre führenden Persönlichkeiten. Wir hatten Marcuse, Adorno, Bloch und Dutschke. Die Amis hatten Wilhelm Reich, Malcolm X., Martin Luther King, Angela Davis und Jerry Rubin (Yippies). Die ganze Kulturrevolution, die auch die 68er trugen, grub sich tief auch ín die amerikanische Geschichte ein! Kein Weltereignis? Gut, an Burkina Faso (damals Obervolta) ging die Geschichte vorbei. Aber nicht an (US)-Amerika!

Gysi
 
Martin Luther King`s"i have a dream" galt natürlich auch für uns. Wir waren damals bereit, für Ideale(auch wenn es nicht immer die richtigen Waren) gewisse Opfer zu bringen, ohne Rücksicht auf Karriere oder materielle Werte. Dieser Materialismus von heute und der Ruf nach dem Staat für alles und jedes war unbekannt. Unsere Gsellschaft krankt auch daran.
 
Original geschrieben von mavaho
Martin Luther King`s"i have a dream" galt natürlich auch für uns. Wir waren damals bereit, für Ideale(auch wenn es nicht immer die richtigen Waren) gewisse Opfer zu bringen, ohne Rücksicht auf Karriere oder materielle Werte. Dieser Materialismus von heute und der Ruf nach dem Staat für alles und jedes war unbekannt.
Weil viele einen anderen Staat wollten! Und die anderen hatten nicht so viel zu meckern, weil es Vollbeschäftigung gab. Dann gab es noch die, die der SPD Vaterlandsverrat vorwarfen... Meckern kannste immer.

Aber die Leute haben keine Visionen mehr, für die sie sich engagieren. Da hast du recht. Welche könnten das denn sein?

Gysi
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Aber die Leute haben keine Visionen mehr, für die sie sich engagieren. Da hast du recht.

Mecker, mecker, mecker. Früher war alles besser :)

Ist das wirklich so? Wie hoch ist der Prozentsatz der Jugendlichen damals die sich tatsächlich engagiert haben (und nicht nur profitiert) im Vergleich zu heute? Wieviel Engagement gibt es heute? Habt ihr beide eigentlich noch Kontakt zur Jugend und könnt ihr das beurteilen oder ist das eine Ferndiagnose aus dem Alterslehnstuhl?
:)
 
Original geschrieben von walter
Habt ihr beide eigentlich noch Kontakt zur Jugend und könnt ihr das beurteilen oder ist das eine Ferndiagnose aus dem Alterslehnstuhl?
:)
Eine Ferndiagnose aus dem Alterslehnstuhl...:weinen3: , soso!
Klar habe ich noch Kontakt zu der Jugend, als ältester Berufsjugendlicher der Stadt :D . Aber zu den Studenten nicht mehr so viel. Macht nix. Jugendliche kümmern sich in der Tat mehr darum, sich hier, in diesem Staat, einzurichten, als wir das früher taten. Heute haben Jugendliche ein unverkrampfteres Verhältnis zu Polizei und Bundeswehr, is ja auch richtig so!
Jugendliche sind mehr realbezogener als wir es früher waren. Jetzt kenne ich aber nicht "die Jugendlichen", sondern nur die, die ich eben kenne...
Aber eins ist doch klar Walter: Vielleicht mögen sich viele engagieren, so wie wir uns engagiert haben. Aber wofür? Worin? Im CVJM, in der SPD....:D Auch die Grünen sind mittlerweile mittelalterlich bis alt... Die VISIONEN fehlen! Sie fehlen auch UNS. Wenn es die auch heute gäbe, der alte Gisbert würde heut´noch, seinen Krückstock gegen die scheiß Bullen erhebend, auf die Straßen stürmen... :D (naja, nicht ganz ;), immer ein Friedlicher gewesen)

Gysi
 
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Natürlich war früher nicht alles besser. Aber es gibt objektive Veränderungen, die ich als negativ empfinde. Beispiel: Am Wochenende war ich in Berlin, mein Ältester studiert dort. Nachmittags gab es eine Studentendemo gegen Studiengebühren . Zu meiner Studentenzeit hätte der ASTA beschlossen, diese Gebühr nicht zu bezahlen und alle hätten mitgemacht, also nicht reden, sondern tun. Fehlender Kontakt zur Jugend ? Ich habe drei Kinder am Studieren, da entgeht mir nicht viel.
Früher war der ASTA jedem Studenten oder Nichtstudenten ein Begriff, d e r Unruheherd gegen die da oben, die Zeitungen waren voll davon.(Dutschke schon vergessen ?) Wir hatten sogar die Ehre, von Bundeskanzler Kiesinger als langhaarige Affen im Bundestag betitelt zu werden. Die Uni war die Hefe in der Gesellschaft, Unruhe und Protest ging von dort immer aus. Heute ? Gähnende Langweile, Impulse Fehlanzeige. Wenn von der zukünftigen geistigen Elite schon nichts kommt, wo soll es dann herkommen ? Manchmal habe ich den Eindruck, die Jungen sind die Alten und umgekehrt.
 
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