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Braucht die Menschheit einen großen Reset?

Chaos braucht es nicht. Es braucht politischen Willen und Entschiedenheit, die Politik nicht mehr von Lobbyisten und Konzernen bestimmen zu lassen.
  • Es braucht die Rückkehr in echte soziale Marktwirtschaft.
  • Strenge Regulierung des entzügelten Finanzmarktes.
  • Zumindest innerhalb der EU keine Steueroasen mehr, am besten weltweit (leider eher Utopie) Erste Ansätze gibt es zum Glück. (G7 , G20, OECD wollen/beschlossen 15% Mindeststeuer für Konzerne, nur international tätige Unternehmen Umsatz oberhalb von 750 Mio ), aber das ist zu wenig! Die USA wollten sogar 21%, das wurde von einigen Staaten blockiert. In DE ist die "theoretische" Körperschaftssteuer 25%.
  • Entmachtung der Privatbanken Geld aus dem Nichts zu schöpfen. Nur Zentralbanken dürfen Geld schöpfen.
  • Abschaffung Börsenhandel für Nahrungsmittel und Wohnungen.
  • Faire Bezahlung für Waren aus armen Ländern
  • Landgrabbing verbieten
  • Keine illegalen Unternehmensbeteiligungen mehr durch die EZB. Nicht mehr so viel Geld drucken.
  • Besteuerung der Börsenplätze (da reichen Steuern im Promillebereich!) Steuer auf Transaktionen ab gewissem Volumen
TM, der bestimmt noch einiges einfallen würde
Ein hübsches Paket hast du da geschnürt.
Es hat einen kleinen Fehler. Du schreibst ´Chaos braucht es nicht´. Falsch ´Chaos ist bereits´.
Nicht, dass ich und viele andere, das (was du aufzählst) für falsch halten würden; es muss nur zu Ende gedacht werden.
Wenn das alles umgesetzt ist, leben wir in einer ganz anderen Welt, wir haben dann die entmachtet, die dieses System verkörperten und das haben wir nicht durch Wahlen erreicht.
Hast du eine Idee, wie das erreicht wurde ???
LG * Helmfried
 
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Vielleicht braucht die Menschheit eine Phase der Anarchie
Das ist leicht in einem Forum, einem Blog, einem Video daherfantasiert, was das aber in der Praxis bedeuten würde und immer bedeutet hat: das Faustrecht, das "Recht" des Stärkeren dem Schwächeren seinen Willen aufzuzwingen. Wenn das so toll wäre, gäbe es keinen Staat und wir würden wie vor tausenden von Jahren noch in kleinen Gemeinschaften leben.
 
Chaos ist bereits
Chris, bzw. er Spruch meinte nach meinem Verständis Chaos in Form von Anarchie oder ähnlichem. Dass die gesellschaftlichen oder politischen Strukturen wegfallen.
Wir haben kein Chaos. Es ist alles wohl strukturiert. Die Gesetze sind für die Wirtschaftsriesen gemacht und für die sog. Geldelite. Also für die Mächtigen.

Wenn das alles umgesetzt ist, leben wir in einer ganz anderen Welt, wir haben dann die entmachtet , die dieses System verkörperten und das haben wie nicht durch Wahlen erreicht.
Ja, es wäre eine Entmachtung. Darum bleibt es gewissermaßen Utopie. Die Mächtigen werden nie zulassen, dass sie entmachtet werden.
Daher geht ein Systemwechsel in der Tat vermutlich nur durch Revolution und Neuordnung der Strukturen. Also doch nur durch Chaos?
Das brauche und will ich nicht.
Selbst falls eine Partei an die Macht käme, die den Systemwechsel durchführt, müsste das in sehr vielen Ländern gleichzeitig stattfinden. Eine Partei aus nur einem Land schafft das nicht. Das Land würde bestimmt isoliert und sanktioniert werden.

Hast du eine Idee, wie das erreicht wurde???????????

Es wurde gar nichts erreicht. Das ist ja das Problem.

TM, die einen Umbruch zum "volksverträglichen" Kapitalismus sicher nicht erleben wird, falls er überhaupt realisiert werden kann
 
Ein grosser reset tönt vielleicht zu gewaltig. Es könnte ja ein kleiner sein. Ich bin da ganicht pessimistisch, denn überall sehe ich
so kleine Tendenzen zum Umdenken. Auch der Klimawandel mit den vielen Flüchtlingen bewirkt ein langsames Umdenken und es
spricht sich herum, dass Geld nichtglücklich macht! Wir können ja mal nachdenken, was uns glücklich machen würde.
 
Das wurde schon mehrfach versucht. Die Resultate waren erschreckend.

Das ist leicht in einem Forum, einem Blog, einem Video daherfantasiert, was das aber in der Praxis bedeuten würde und immer bedeutet hat: das Faustrecht, das "Recht" des Stärkeren dem Schwächeren seinen Willen aufzuzwingen.

Ich hatte im Eröffnungsbeitrag schon selber folgendes geschrieben:

Natürlich ist mir klar, dass man diese Idee nicht romantisieren sollte. Ein solches Ereignis wäre natürlich verbunden mit sehr viel Zerstörung und Unsicherheit.

Also es geht mir hier nicht um die Romantisierung bzw. das Schönreden einer Phase der Anarchie. Ich habe auch bewusst auf die TV-Serie The Walking Dead hingewiesen, in welcher ganz genau gezeigt wird, was für eine Hölle die Welt nach dem Zusammenbruch der Zivilisation sein würde. Also mir ist durchaus klar, dass auch ich mir dann meinen Kühlschrank und das warme Wasser aus der Leitung zurückwünschen würde, wenn es erst mal weg wäre, und das sind noch die kleineren Probleme, verglichen mit dem dann wieder herrschenden Recht des Stärkeren.

ABER:

Die Zeiten werden stürmisch, doch es ist ein Sturm der nicht mehr zu umgehen ist.

Es kann ganz einfach sein, dass diese Entwicklung unumgänglich ist. Ich rede hier nicht von einem absichtlich herbeigeführten Chaos, sondern von einer unfreiwilligen Entwicklung hin zu einer Katharsis in der Menschheitsgeschichte.

Es muss möglich sein, hier zu differenzieren und diese möglichen Entwicklungen durchzuspielen, bevor sie passieren, alleine schon um auf die möglicherweise kommenden Ereignisse besser vorbereitet zu sein.
 
Es muss möglich sein, hier zu differenzieren und diese möglichen Entwicklungen durchzuspielen, bevor sie passieren, alleine schon um auf die möglicherweise kommenden Ereignisse besser vorbereitet zu sein.
Erstens wird es nie so kommen, wie wir uns das vielleicht vorstellen. Zum anderen wird jede Vorbereitung für die Katz sein, falls es tatsächlich dazu käme. Ich empfehle dir, im Fall des Falles gut zu improvisieren.
 
Aber andererseits könnten bei vielen Menschen, die derzeit in Depression und Verzweiflung leben, durch eine solche Sache die Lebensgeister wieder geweckt werden.
Die gesamte Zivilisation zu zerstören, damit bei Depressiven und Verzweifelten die Lebensgeister wieder geweckt werden?
Ein viel zu hoher Preis, findest du nicht? Besonders, weil genau diese mit der neuen Situation am wenigsten zurechtkämen, denn bereits die Aktuelle, mit der alle anderen sehr gut zurechtkommen, vollkommen genügt, damit sie in Depression und Verzweiflung geraten.
Bei solchen schlafen die Lebensgeister nicht, sie geistern lediglich in imaginären Welten.
Die Welt hat viele Fehler zweifelsohne, aber sie hatte nie weniger - eher mehr. Es ist erfinderischer, mutiger, tatkräftiger und zukunftsorientierter Geist gefragt, um die anstehenden Probleme anzupacken und zu lösen, denn dazu ist man schließlich Mensch, von der Evolution mit diesem Geist beschenkt. Lebewesen, die bei der geringsten Gefahr davonrennen oder sogar den Kopf in den Sand stecken, hat sie auch hervorgebracht, aber die Menschen zählen nicht dazu.
 
.....Es sind immer die "Lebensuntüchtigen", die die "Schuld" für ihr "eigenes versagen", bei den "anderen" suchen!!.....

Aber Herr plotin, mit dem kleingeschriebenen p, dieser Vorwurf kann ja nun nicht an mich gerichtet sein. Ich habe doch jetzt überdeutlich gemacht, dass ich nicht aus persönlichen Rachegelüsten heraus einen Zivilisationskollaps herbeisehne (es gibt solche Leute durchaus), sondern dass es mir lediglich um die Möglichkeit der Unausweichlichkeit desselben geht. Außerdem wollen Sie mich doch jetzt nicht plötzlich als Anarchisten brandmarken, wo Sie mich doch bisher immer in einer ganz anderen politischen Ecke verortet hatten.

Die gesamte Zivilisation zu zerstören, damit bei Depressiven und Verzweifelten die Lebensgeister wieder geweckt werden?
Ein viel zu hoher Preis, findest du nicht?

Wie gesagt, es könnte sein, dass ein solcher Reset einfach kommt, ob wir es wollen oder nicht. Wie stellt ihr euch das denn vor, wenn bzw. falls der Klimawandel in den kommenden Jahren mal wirklich loslegen wird. Falls die wirklich heftigen Modelle stimmen, glaubt ihr doch nicht, dass unter solchen Umständen die Zivilisation, wie wir sie kennen, aufrecht erhalten werden kann. Und ich halte es durchaus für möglich, dass Depressionen und auch andere psychische Krankheiten vor allem Leute treffen, die sich nicht an das hochspezifische Leben in der westlichen Welt anpassen können. Von daher kann es durchaus sein, dass diese dann wieder mehr Sinn im Leben sehen werden, wenn es wieder um das tatsächliche Überleben gehen wird.

Besonders, weil genau diese mit der neuen Situation am wenigsten zurechtkämen, denn bereits die Aktuelle, mit der alle anderen sehr gut zurechtkommen, vollkommen genügt, damit sie in Depression und Verzweiflung geraten.

Ich denke nicht, dass deine Logik hier stimmt. Die Unfähigkeit sich an eine Konsumgesellschaft anzupassen muss nicht bedeuten, in einer andersartigen Lebenssituation genau so unfähig zu sein, vielleicht sogar ganz im Gegenteil.
 
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Erstens wird es nie so kommen, wie wir uns das vielleicht vorstellen.

Das kannst du unmöglich wissen. Es gibt diesen Spruch, dass jede Zivilisation drei Mahlzeiten von der totalen Anarchie entfernt ist. Wir kennen alle zu unseren Lebzeiten nur das geordnete Leben in der Zivilisation. Die kritische Infrastruktur, die dieses Leben ermöglicht, nehmen wir inzwischen einfach als garantiert hin. Wenn diese aber durch Naturkatastrophen oder ähnliches zerstört wird, leben wir plötzlich in einer völlig anderen Welt.

Zum anderen wird jede Vorbereitung für die Katz sein, falls es tatsächlich dazu käme. Ich empfehle dir, im Fall des Falles gut zu improvisieren.

Vorbereitung ist niemals für die Katz, gleichwohl ist Improvisation aber genau so wichtig. Im Übrigen geht die Vorbereitung schon da los, wo man sich intellektuell oder sogar nur zur Unterhaltung mit solchen Szenarien befasst. Psychologische Vorbereitung ist schon die halbe Miete.
 
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