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Aus gegebenem Anlass - und überhaupt

M

Marianne

Guest
der Eule gewidmet -- und ihrer Idee, über " Alltägliches" nachzudenken.


An die Gebannten -


die verbannten,
die, über die ein Bann ausgesprochen wird !
Bannten euch nur die andern ?
Bannen wir uns nicht immer
selbst -
verbannen uns aus der Einheit,
weil wir sie
nicht ertragen können ?

Erst aus dem Bann herausgetreten
Können wir leben.

Kreis, Kreis bleibe offen -
Stonehenge gibt Sicherheit und Sicht.

Kornmuhme, sei gnädig !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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AW: Aus gegebenem Anlass - und überhaupt

Der Bann zieht
nach innen
das Auge des Zyklons sieht
die Versucher
die dem Kreis entrinnen.

Der Puls die Freiheit gibt
dem der das Leben liebt.
 
AW: Aus gegebenem Anlass - und überhaupt

bannen verbrannte verbannte
oder verbrennen verbannte am bann?
 
AW: Aus gegebenem Anlass - und überhaupt

bannen verbrannte verbannte
oder verbrennen verbannte am bann?

Lieber Freund ...


ban , bane ist ein gemeingermanisches Wort und hieß in seiner Grundbedeutung Untergang, Verderben, Tod

Da nimmt es nicht Wunder, dass sich die germanische Rechtsordnung sehr schnell dieses Wortes annahm und ungefähr so gebrauchte: Gebot unter Strrfandrohung, Ladung zum Gericht, Sanktion

Diese Assoziationen hatte ich, als ich Deine Assoziationen zu meinem und qanapes lyrischen Texten las.


Es ist immer beides: Bann bannt aus der Gemeinschaft , verbrennt den aus ihr Ausgeschlossenen .
Das zeigt aber auch deutlich ( mir ) , dass wir die Ursachen des Bannens sowohl im Banner ( der ja einen gesellschaftlichen Auftrag hat - im heutiger Zeit einen überindividuellen Anlass ) als auch im Gebannten, der sich ja oft " schuldlos, weil blind gegenüber dem Gruppengeist " erweist.


lieben Gruß

Marianne
 
AW: Aus gegebenem Anlass - und überhaupt

hallo, liebe marianne!

mochmal zu meinem etwas mysteriösen ausspruch:

ich fragte damit eigentlich nach der wirkung von bannungen auf die gemeinschaft, die verbannt und auf den der gebannt wurde. oft hat die gemeinschaft recht, einfach weil sie objektiver, weil viel mehr sind.
doch manchmal ist es auch so, dass die große gruppe sich irrt, weil in ihrer eigenen gruppendynamik gefangen, die meist nur durch äußere zu durchbrechen ist.

das ist jetzt eher allgemein gesprochen und sollte nur zum nachdenken anregen, also nicht unbedingt auf alle hier passierten fälle angewendet werden!
 
AW: Aus gegebenem Anlass - und überhaupt

hallo, liebe marianne!

mochmal zu meinem etwas mysteriösen ausspruch:

ich fragte damit eigentlich nach der wirkung von bannungen auf die gemeinschaft, die verbannt und auf den der gebannt wurde. oft hat die gemeinschaft recht, einfach weil sie objektiver, weil viel mehr sind.
doch manchmal ist es auch so, dass die große gruppe sich irrt, weil in ihrer eigenen gruppendynamik gefangen, die meist nur durch äußere zu durchbrechen ist.

das ist jetzt eher allgemein gesprochen und sollte nur zum nachdenken anregen, also nicht unbedingt auf alle hier passierten fälle angewendet werden!

Du, psbvbn1, ich finde es als ein prima Methode zur Klärung von Gedanken, wenn man erst einmal sein rational Ungefiltertes " rauslässt".

Ich habe schon oft gemerkt, dass dabei Wichtiges und Wesentliches mit " dem Herzen" verstanden wird.
Und ich gebe Dir Recht: die Interdependenz: Gesellschaft - Individuum ist das Grundmodell auch beim Thema Bann.

PS: auch ich habe sowohl mein Gedicht als meine Antwort an Dich abgehoben vom augenblicklichen Forenknatsch geschrieben. Der bot sich nur als "Stein des Anstoßes" an.
 
AW: Aus gegebenem Anlass - und überhaupt

bannen verbrannte verbannte
oder verbrennen verbannte am bann?

Ein guter Spruch. Ich würde dazu sagen, dass beide Zeilen Wahrheiten beinhalten.

Mir dazu eingefallen:

DER VERBANNTE

Hat
ihre Blicke
in den Spiegel
gebannt
bis dieser zersprungen
als Pegasus
in die Lüfte erhoben.​

Liebe Grüße

suche
 
AW: Aus gegebenem Anlass - und überhaupt

ich fragte damit eigentlich nach der wirkung von bannungen auf die gemeinschaft, die verbannt und auf den der gebannt wurde. oft hat die gemeinschaft recht, einfach weil sie objektiver, weil viel mehr sind.
doch manchmal ist es auch so, dass die große gruppe sich irrt, weil in ihrer eigenen gruppendynamik gefangen, die meist nur durch äußere zu durchbrechen ist.


Wahrscheinlich ist es so, dass die Gemeinschaft sich schützen muss. nein, es ist so, denn wenn Du Dir anschaust, dass gerade die Judikatur diese Begrifflichkiet übernahm, muss das so sein.

Nur: wir als kulturell gebundene Gemeinschaft, schon sehr lange an das Gebot der Nächstenliebe gebunden, vergessen dabei unser Hauptgebot: Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst.
Klar, die Germanen hatten dieses Gebot nicht so dezidiert, der Gebannte hieß ja Werwolf, keiner durfte ihm Schutz gewähren.

Aber- da bin ich bei Dir: es ist unvereinbar, beide Bedürfnisse des Menschen zu vereinen, das nach eigener und Gruppensicherheit und das nach reiner Nächstenliebe.

Pflichtenkollision ist vorprogrammiert. Im Privaten kann man sich erlauben, diesen zu sehen, auf die eigene Schuldhaftigkeit beim Bannurteil , beim Stab- über- einen- anderen -Brechen nachzudenken. Im öffentlichen Leben müssen wir das soziologischen Prozessen überlassen, den Wertewandel. Denke an die allmähliche Überzeugung heute, dass Homosexualität ( außer mit Kindern und Unmündigen ) straffrei sei. Als ich so alt war wie Du, war sie das noch nicht. Der Homosexuelle wurde " gebannt", sanktioniert.

herzlichen Gruß
Marianne
 
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AW: Aus gegebenem Anlass - und überhaupt

hallo, marianne!

ich wollt mich bei dir für diesen sehr aufschlussreichen und zustimmungswürdigen text danken. es stimmt, der einzelne kann im privaten sonst für welche normen erfüllen, die gesellschaft und ihre vorherrschenden normen kann er nur sehr schwer umgehen. aber jetzt kommt das problem:
was ist dann die norm in der gesellschaft?

ist es nicht eher so, dass in nichttotalitären staaten die öffentlichen ansichten krass divergieren? es werden in manchen gruppen homosexuelle immer noch gebannt!
z.b. in einem anderen forum würden leute, die trollen eher gebannt als hier.
 
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