Viel interessanter ist das Analogisieren digitaler Medien
Wieso „interessanter“? Die Beteiligten des „Trios“ A/D-Wandler / Flash-Speicher / D/A-Wandler, das ganze „Knowhow“ dahinter, sind m.E. gleichermaßen interessant.
Die D/A-Wandlung ist aber nicht das Thema dieses Treads, es geht hier um Sicherung analoger Super8 (thematisch naheliegend auch Dias, Negative, Video aber auch Audio) mittels A/D-Wandlung und digitaler Speicherung, die ein Stück weit sicherer und komfortabler scheint als die analoge Speicherung mit ihren benannten Risiken.
Möglicherweise Jahrzehnte alte private analoge Bild-, Film- und Ton-Aufnahmen können sich nun mal farblich/ klanglich verändern und die Trägermaterialien/ Beschichtungen durch häufige Nutzung verschleißen (beim Super8-Film vermehrte Längskratzer, Hitze der Halogenlampe, Verschleiß der Perforationslöcher durch den Filmgreifer). Bei Tonbandspule, Musik- oder Videokassette Gefährdung der Aufnahmen durch Schichtabrieb oder etwa durch unbedacht zu nahe kommenden Magneten (mir schon passiert).
Des komfortableren Zugriffes und der besseren Sicherheit digitaler Speichermedien wegen würde auch ich gerne meine analogen Bild-, Film- und Tonaufnahmen zusätzlich digital abspeichern wollen, würde danach jedoch niemals die analogen Aufnahmen vernichten (etwa um Platz zu schaffen).
Dieses Vorhaben schiebe ich aber immer weiter vor mir her, in Erwartung, dass sich vielleicht bald ein Flash-Speicher etabliert, der meinetwegen statt heute höchstens 10 Jahre besser um die 50 Jahre die Daten halten könnte und zusammen mit dem passenden “Steckplatz“, auch seine dann genormte Bauform lange beibehält, statt ständig ein neues noch kleineres immer unpraktikableres Format zu erfinden.
Da ist mir letztens eine microSD-Karte, die man zwecks Entnahme mit dem Daumennagel erst ein wenig rein drücken und dabei eine Federkraft überwinden muss, abgerutscht und durchs Zimmer geschossen. Die Flugrichtung konnte ich nur erahnen, hab sie zum Glück dann auch bald gefunden.
Auf solche idiotische Miniaturisierung kann ich verzichten im das „Immer-Dicker-Länger-Schneller-Zeitalter“ ablösende „Immer-Kompakter-Dünner-Zeitalter“, in dem wohl angestrebt wird, Smartphones bald so dünn wie Papier zu gestalten (0,5 mm dick? mit entsprechend dünnen Speicherkarten und Anschluss-Slots….aber Kameraobjektiv 5mm dick?...).
Dann bleibe ich lieber bei meinen „sperrigen“ mehr Anwendungsaufwand erfordernden analogen Bändern, Kassetten, Dias oder Filmen, statt auf Speichermedien zu bauen, die schon beim Niesen auf nimmer wiedersehen in der Sofaritze verschwinden.
Auch ein anderer Aspekt beschäftigt mich:
Mit Erinnerungen mittels Film, Foto, Audio verknüpfe ich neben Örtlichkeit und Zeitpunkt des einstigen Geschehens auch Greifbares (Begreifbares) in Form der damals verwendeten Video-/ Audio-Aufnahme- und Wiedergabegerätschaften (Ähnlich sehe ich dies bei einst gekauften Schallplatten, bzgl. des damit Hantierens, des Covermotivs, als Art „Verbindungsbrücke“ zum Künstler.
Moderne Flash-Speichermedien oder mit einem Mausklick gestartete „Musik-Streams“ kommen mir vor wie eine Unkultur, in der dann auch Wein aus der Wasserleitung getrunken, das Hauptmenü aus der Tube gedrückt und „genossen“ wird, oder ein Symphonieorchester statt im feierlichen Konzertsaal im Heizungskeller spielen würde.