AW: Ach was muß man oft...
Jetzt zu seiner von mir vermuteten Unfähigkeit die Folgen seiner Handlungen voraussehen zu können: stolz auf das Universum das er geschaffen hatte und um sicher zu gehen, dass man ihn auch dafür bewundert, schafft er den Menschen.
Und denkt nie an eines: damit hat er auch den Zerstörer seines Werkes geschafft.
Ich nehme mir die Freiheit, eine Anmerkung zum zitierten Gedanken zu machen. Weniger Anmerkung denn Anregung. Anregung, das Gedachte auch vom anderen Standpunkt aus zu erblicken. Der Mensch nicht als Zerstörer, sondern als Voranschreitender, ja, als Vollender eines historisch-evolutionistischen Zwischenschritts.
Bilden wir uns also ein Absolutum ein. Nennen wir ihn Gott, Weltgeist oder Schicksal. In jedem Falle muß es sich um ein transzendentes Irgendwas handeln, um etwas nicht faßbares. Irgendwas eben, was den Mensch erschaffen hat, bzw. den Anreiz schuf, das der Mensch entstehen konnte.
Betrachten wir dies in dieser Weise, so ist der Mensch nicht erster Gedanke des Irgendwas, sondern Folge eines möglichen ersten Gedankens, eine Abart längst vergangener Arten. Darwin läßt sich nicht leugnen. Nicht einmal der Katholizismus wagt sich an die Widerlegung des Evolutionismus heran; die Kreationisten veralbern sich währenddessen selbst.
Dann aber ist, wie es uns die Wissenschaft lehrt, der Mensch nicht finaler Zweck, sondern Mittel des Voranschreitens. Und in diesem Sinne handelt der Mensch ganz nach Plan des Irgendwas, welcher ein kontinuierliches Voranschreiten vorschreibt.
Der Mensch zerstört also die Umwelt, damit sich selbst. Gleichermaßen handelt er im Sinne des Absoluten. Negativ zwar aus menschlich-ethischer Sicht, doch fügt er sich ein im Puzzle des Ganzen und ermöglicht den kommenden Arten einen Raum.
Auch die Gottheit, verquickt mit der Evolutionslehre, sichert keine Ethik, wie es die verbliebenen Religiösen dieser Erde so sicher zu wissen meinen. Gott ist keine Ethik, nicht im Sinne einer absoluten Idee, nicht im Verbund mit der Wissenschaft. Nur der Konsens und die Einsicht zwischen Menschen sichert ein ethisches Denken.