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Ach was muß man oft...

AW: Ach was muß man oft...

Und bevor ich es vergesse, auch Dir ein Danke für das herzliche Willkommen lilith51. Freut mich die erste Frau Adams begrüßen zu dürfen.
 
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AW: Ach was muß man oft...

An Sibel: Keine Angst, obwohl dies Vierergespann sich aus einem anderen Forum kennt, so verfügen wir doch nicht über ein Persönlichkeitskollektiv. Naja, wobei Valerie.. Tschuldigung, erster und letzter Insider.

PÖH!!! :D

(Erklärung: Ich heiße in besagtem anderen Forum Valerie [es ist ein Satireboard] und ich bin dort eine multiple Persönlichkeit^^...von daher trifft das schon zu... :zunge3: )
 
AW: Ach was muß man oft...

Liebes Sibelinchen, wie sollte bei diesen neuen Forumsmitschreibern und Mitstreitern überhaupt die Möglichkeit entstehen Gespräche nur unter sich zu führen? Schon bei meinem Dazwischenquatschen dürfte das etwas schwierig vorstellbar sein.
Außerdem empfinde ich diese vom Solo zum Quartett sich entwickelnde Präsenz als anregend und auch angenehm. Gut auch gegen das zu häufige aufsetzen der Schlafmütze.

Nun zu dir, Eisenschaedel – du meinst, dass Jahwe wenn er denn je existiert hätte, der größte Verbrecher der Menschheit sei. Na ja, so habe ich diesen für mich nicht existierenden Gott, dessen Legendenbildung ich aber gerne verfolge, noch nicht gesehen. Als "schlechte Entschuldigung" begreife ich ihn eher.

Doch lass uns mal der Vorstellung folgen, er würde existieren. Dann würde ich schon sagen, dass er furchtbar eitel ist. Dem nicht genug, denn wie so oft bei eitlen Wesen ist er auch etwas kurzsichtig, kann die Folgen seiner Handlungen so gar nicht voraussehen. Was macht er? Verkündet, er würde nun den Menschen als sein Ebenbild schaffen. Nebbich.

Da stellt sich die Frage: hatte er überhaupt einen Spiegel – denn für ein Ebenbild muss er ja erst mal ein Bild von sich selbst haben. Vielleicht war es nur eine Wunschvorstellung. Wenn er aber tatsächlich einen Spiegel besaß, stellt sich die Frage was für ein miserables Produkt… lassen wir das.

Auch wir gucken mal zu unseren Kindern oder lauschen ihren Worten und sagen uns ganz leise, von niemandem vernehmbar: :tuscheln: das hat sie von mir. Aber so etwas laut zu sagen – oder es sogar schriftlich zu verkünden? :nein:

Jetzt zu seiner von mir vermuteten Unfähigkeit die Folgen seiner Handlungen voraussehen zu können: stolz auf das Universum das er geschaffen hatte und um sicher zu gehen, dass man ihn auch dafür bewundert, schafft er den Menschen.
Und denkt nie an eines: damit hat er auch den Zerstörer seines Werkes geschafft.

Gruß

Miriam

 
AW: Ach was muß man oft...

Liebe Miriam,
Deine Version von Eitelkeit teile ich nicht. Ist nicht meist ein Kunstwerk vollkommener, wenn der Künstler soviel wie möglich von sich hineinlegt? Von daher könnte man sagen "Gott" habe tatsächlich den Menschen nach seinem Ebenbilde gefertigt - Arrogant, Neidisch, Blutrünstig, Selbstherrlich, keine Widerworte duldend usw. Aber ich bin davon überzeugt, daß andersherum ein Schuh daraus wird. Der Mensch schuf die Götter nach seinem Bilde. Und so zeigt sich, daß Herr Moses wohl nicht die umgänglichste Person war - Wie es auch ja nachzulesen ist. Davon abgesehen hatte Herr Luther mehrere göttliche Namen in einem Wort zusammengefaßt. Nun steht aber im Originaltext: "Elohim schuf die Menschen nach seinem Bilde" und "Elohim" ist erstaunlicherweise Mehrzahl. Daher auch "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" und nicht "Es gibt keine anderen Götter neben mir".

Daß die Menschen das Universum zerstören, halte ich hingegen für menschliche Eitelkeit. Der Mensch ist viel zu unbedeutend, als daß er überhaupt dazu in der Lage wäre. Der Mensch ist auf dem besten Wege sich selbst zu zerstören, mit Sicherheit noch einige andere Lebewesen dazu, aber das Universum oder die Natur zu zerstören liegt weit über seinen Fähigkeiten. Das Universum wird weiterbestehen, selbst wenn die Menschheit nur noch ein vergangener schlechter Scherz ist. Jahwe hingegen schuf die Welt um den Menschen zu Prüfen (Sprich seine Loyalität "ihm" gegenüber zu beweisen), da macht es keinen Unterschied ob der Mensch die Welt zerstört oder nicht, die Prüfung fand statt.

Gruß
Eisenschaedel
 
AW: Ach was muß man oft...

Jetzt zu seiner von mir vermuteten Unfähigkeit die Folgen seiner Handlungen voraussehen zu können: stolz auf das Universum das er geschaffen hatte und um sicher zu gehen, dass man ihn auch dafür bewundert, schafft er den Menschen.
Und denkt nie an eines: damit hat er auch den Zerstörer seines Werkes geschafft.

Ich nehme mir die Freiheit, eine Anmerkung zum zitierten Gedanken zu machen. Weniger Anmerkung denn Anregung. Anregung, das Gedachte auch vom anderen Standpunkt aus zu erblicken. Der Mensch nicht als Zerstörer, sondern als Voranschreitender, ja, als Vollender eines historisch-evolutionistischen Zwischenschritts.

Bilden wir uns also ein Absolutum ein. Nennen wir ihn Gott, Weltgeist oder Schicksal. In jedem Falle muß es sich um ein transzendentes Irgendwas handeln, um etwas nicht faßbares. Irgendwas eben, was den Mensch erschaffen hat, bzw. den Anreiz schuf, das der Mensch entstehen konnte.

Betrachten wir dies in dieser Weise, so ist der Mensch nicht erster Gedanke des Irgendwas, sondern Folge eines möglichen ersten Gedankens, eine Abart längst vergangener Arten. Darwin läßt sich nicht leugnen. Nicht einmal der Katholizismus wagt sich an die Widerlegung des Evolutionismus heran; die Kreationisten veralbern sich währenddessen selbst.

Dann aber ist, wie es uns die Wissenschaft lehrt, der Mensch nicht finaler Zweck, sondern Mittel des Voranschreitens. Und in diesem Sinne handelt der Mensch ganz nach Plan des Irgendwas, welcher ein kontinuierliches Voranschreiten vorschreibt.

Der Mensch zerstört also die Umwelt, damit sich selbst. Gleichermaßen handelt er im Sinne des Absoluten. Negativ zwar aus menschlich-ethischer Sicht, doch fügt er sich ein im Puzzle des Ganzen und ermöglicht den kommenden Arten einen Raum.

Auch die Gottheit, verquickt mit der Evolutionslehre, sichert keine Ethik, wie es die verbliebenen Religiösen dieser Erde so sicher zu wissen meinen. Gott ist keine Ethik, nicht im Sinne einer absoluten Idee, nicht im Verbund mit der Wissenschaft. Nur der Konsens und die Einsicht zwischen Menschen sichert ein ethisches Denken.
 
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AW: Ach was muß man oft...

Betrachten wir dies in dieser Weise, so ist der Mensch nicht erster Gedanke des Irgendwas, sondern Folge eines möglichen ersten Gedankens, eine Abart längst vergangener Arten. Darwin läßt sich nicht leugnen. Nicht einmal der Katholizismus wagt sich an die Widerlegung des Evolutionismus heran; die Kreationisten veralbern sich währenddessen selbst.

Wow! Sogar Gott ist irritiert! Und zu allem Überfluß hast du noch weitgehend recht...

Klingt nur so geschwollen, Massa, aber da fahren die Bräute ab!

Weiter so!

Ich war ja bis dahin der Ansicht, "der Mensch" ist Resültat eines Aktes, bei dem viel LERM gemacht wird, und 9 Monate später muß die arme Frau auch LERM machen, und wenn alles vorbei ist (Gott sei Dank) dann macht das kleine Bündel erst recht LERM. Ist wohl doch "Kreationismus".
 
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AW: Ach was muß man oft...

Sag ich doch, dass man die Schlafmützen einpacken sollte…

Nun, um über Euere Beiträge nachzudenken und auf sie einzugehen, Eisenschaedel und Roberto brauch ich etwas mehr Zeit – ich verschiebe dies auf morgen.

Aber zwei kleine Zwischenrufe sollen mir gestattet sein: Vieles lässt sich von nun an elegant vermeiden, seitens der Kirche wird alles getan um solche Erwägungen mit unterschiedlichen Standpunkten aber alle kritisch formuliert, etwas einzudämmen. Damit meine ich die unangenehmen Diskussionen mit Zweiflern, Hinhörern, Korinthen…er. Denn laut Papst Benedikt XVI, soll der alte Ritus wieder Einzug halten: die Liturgie darf wieder in Latein und mit dem Rücken zum Volk abgehalten werden. Letztere Maßnahme scheint mir so etwas wie eine doppelte Sicherung: falls wider Erwarten jemand doch Latein versteht…

Der zweite Zwischenruf gilt den Kreationisten, denen in Deutschland zurzeit nicht nur ein Türspalt in den Schulen geöffnet wird. Und das entsetzt mich wirklich.

Bis morgen und lieben Gruß

Miriam
 
AW: Ach was muß man oft...

Und Eisenschädel wird gleich den "walther" machen, den von der Vogelweide...

Oh holde Miriam...

dabei hat Miriam ganz klug gesprochen.
 
AW: Ach was muß man oft...


Nun, um über Euere Beiträge nachzudenken und auf sie einzugehen, Eisenschaedel und Roberto brauch ich etwas mehr Zeit – ich verschiebe dies auf morgen.

Aber zwei kleine Zwischenrufe sollen mir gestattet sein: Vieles lässt sich von nun an elegant vermeiden, seitens der Kirche wird alles getan um solche Erwägungen mit unterschiedlichen Standpunkten aber alle kritisch formuliert, etwas einzudämmen. Damit meine ich die unangenehmen Diskussionen mit Zweiflern, Hinhörern, Korinthen…er. Denn laut Papst Benedikt XVI, soll der alte Ritus wieder Einzug halten: die Liturgie darf wieder in Latein und mit dem Rücken zum Volk abgehalten werden. Letztere Maßnahme scheint mir so etwas wie eine doppelte Sicherung: falls wider Erwarten jemand doch Latein versteht…

Danke für das Kompliment Miriam,
zum Ritus möchte ich aber noch folgendes anmerken. Riten, egal welcher Tradition, dienen nicht der Wissensvermitlung, sondern der Erzeugung von "Stimmung" in den Beteiligten. Daher ist es auch nicht nötig zu verstehen was der Priester spricht, solange er es schafft die nötigen Emotionen bei den Zuhörern zu wecken. Im Falle des Christentums, das immer mehr mit dem modernen Weltbild kollidiert, ist dies sogar von Vorteil. Nehmen wir an, ein Christ sitzt in der Messe und der Prediger bringt ein Bibelzitat welches dem Christ nicht gefällt. Der Zuhörer wird den Rest des Ritus nur noch mit jenem Zitat beschäftigt sein und nicht mehr richtig am Ritus teilnehemen. Bei einem guten Musikstück muß man ja auch nicht zwingend den Text verstehen und wenn man ihn versteht, fühlt man dann noch das Lied oder hört man nur noch auf den Text?
Das der Priester den Gläubigen den Rücken zuwendet finde ich auch folgerichtig. Die meisten Kirchen sind nach Osten ausgerichtet, dem Aufgang der Sonne (Dem göttlichen Licht). Der Priester soll ja die Herde in das Licht führen und sich nicht von jenem Licht abwenden und die Herde für sich beanspruchen.
Ob aber den heutigen Priestern diese Bedeutung noch bekannt ist, wage ich zu bezweifeln.

Wenn man Christen fragt warum sie solche Riten besuchen hört man meist vom tollen Gemeinschaftsgefühl oder der Verbundenheit mit Gott. Diese Reaktion läßt sich nicht intellektuell erreichen, sondern nur mit der emotionalen Steuerung der Herde, was alle Propagandisten der Weltgeschichte genau wußten.

Gruß
Eisenschaedel
 
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