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Wien wegen Bush fast abgeriegelt

diethelm schrieb:
Liebe Miriam, bist Du sicher? Da werden sich auch nur jene vom Typ A. Schwarzenegger bereit finden. Aber ob das besser ist, ist wohl zweifelhaft.

Oh wie peinlich, lieber Diethelm, den hatte ich vergessen. Dachte eher an Rony, mit dieser bezaubernden Nancy an seiner Seite, die immer an einem Liftboy in einem zweitklassigen Hotel in der Provinz erinnerte.

Es bleibt mir nix anderes übrig, als eine Liste mit älteren Hollywoodstars als Vorschlag zu unterbreiten - die Gefahr besteht darin, dass ich nie so ganz weiss ob die tatsächlich noch leben.

Paul Newmann - der ist höchst sympatisch und hat Erfahrung auch mit subtilen Gangsterkommödien (Der Clou)

Robert Redford - zugegeben, der sollte erst noch einige Filme drehen. Aber andererseits kennt er sich sogar mit Phänomene wie die Watergate Affäre gut aus (Die Unbestechlichen).

Dustin Hoffmann - ein echter "Little Big Man"

Und so weiter und so fort.

Gruß von Miriam
 
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Miriam, deine Beispiele sind gut gemeint, doch die sind alle zu schlau, um gewählt zu werden.
 
louiz30 schrieb:
Miriam, deine Beispiele sind gut gemeint, doch die sind alle zu schlau, um gewählt zu werden

Wust ich doch, dass wiedermal nicht auf mich gehört wird!

Jetzt ernsthaft: sie gehören alle drei auch nicht zu der politischen Richtung, dessen Wähler gerne auf Filmstars zurückgreifen. Über Robert Redford ist das gut bekannt und Dustin Hoffmann hat sich unmissverständlich bei einem der Filmfestspeiele (war es Cannes oder Berlin?) zur Politik von Bush geäußert.
 
Miriam, das ist wohl wahr und ich meine, dass der Grund hierfür in einer generellen Ignoranz gegenüber dem Rest der Welt und eine ebenso generelle Missinformation in den USA verantwortlich ist. Die extreme Ich-Bezogenheit der USA führt zu deren Ablehnung und der derzeitige Präsident ist ein Extrem in dieser Richtung.

Ich denke seit einiger Zeit darüber nach, ob die Wahl eines Präsidenten eines Landes, das solchen Einfluss auf die Welt als Ganzes hat, nicht letztlich von der Weltgemeinschaft ratifiziert werden sollte. Dazu wäre die UN eventuell das geeignete Gremium.
 
Louiz30 schrieb:
Ich denke seit einiger Zeit darüber nach, ob die Wahl eines Präsidenten eines Landes, das solchen Einfluss auf die Welt als Ganzes hat, nicht letztlich von der Weltgemeinschaft ratifiziert werden sollte. Dazu wäre die UN eventuell das geeignete Gremium.

Nun, das Thema hat sich auf dieser Weise von den Absperrungen in Wien, über einigen nicht ganz ernst zu nehmenden Beiträgen über die Hollywood Schauspieler, zur wirklich ernsten Diskussion entwickelt.

Deine Frage nach der Art wie eigentlich die Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten, angesichts seiner enormen Macht zu ratifizieren sei, beantworte ich nicht direkt, weil mir dazu die Kompetenz fehlt. Aber es hat mir einige wichtige Daten in Erinnerung gerufen, die ich hier wiedergeben möchte. Und diese betreffen sowohl Bush, als auch überhaupt die Rolle der Vereinigten Staaten, deren zum Teil zwiespältige Rolle im Zweiten Weltkrieg, nicht so ganz aufgeklärt wurde.

Welche Rolle spielte der mächtige Bush-Clan im zweiten Weltkrieg eigentlich? Bekannt ist, dass sie äußerst lukrative Geschäfte mit dem Dritten Reich betrieben haben, dass ein großer Teil ihres Vermögens von da stammt.

Der Großvater des heutigen Präsidenten war Prescott Bush, einer der wichtigsten und einflussreichsten Teilhaber der Bank Brown Brothers & Harriman in New York. Die Geschäftspartner dieser Bank waren Thyssen, Flick, Schlesische Kohlemiene, Stahlwerke die alle die wichtigsten Lieferanten der Kriegs- und Rüstungsindustrie waren. Im Besitz der Bank befanden sich schlesische Fabriken die unter anderem später Stahl bei Auschwitz produzierten. Und die Kohleminen deren Teilhaber Bank Brown Brothers & Harriman war, lieferten den wichtigen Brennstoff der unter anderem die Züge nach Auschwitz beförderte.

Wobei in diesem Zusammenhang auch erwähnt werden sollte, dass auch andere US-Konzerne ihr Vermögen durch ihre Teilnahme an der Aufrüstung Nazi-Deutschlands machten. Ein kleines Beispiel: es sind amerikanische Firmen die in einem schnell abgeschlossenem und geheimen Geschäft 500 Millionen Liter Flugbenzin an Deutschland lieferten, mit denen die Kampfflugzeuge die Bombardierung Londons erst durchführen konnten. Die Flugzeuge die zu dieser Bombardierung dienten, wurden übrigens von General Motors gebaut.

Noch ein Einblick in die Todesmaschinerie von Auschwitz: Zyklon B stammt eigentlich aus der US-Firma Standard Oil of New Jersey – und die war ein Partner von IG Farben.

Es wären noch viele Beispiele hier erwähnenswert (zum Beispiel, dass Henry Ford ein großer Bewunderer Hitlers war).

Doch eigentlich wollte ich nur über George W. Bush und seinem Clan sprechen. Die Geschichte des Clans ist aber nicht von der zwiespältigen Rolle der USA während des zweiten Weltkrieges zu trennen. Und wenn ich das sage, ist es hauptsächlich um die Frage nach der führenden Rolle der USA zu stellen.

Viele der Daten dieses Beitrages sind dem Buch „Amerika und der Holocaust“ von Eva Schweitzer entnommen.
 
Liebe Miriam, lieber Louiz30

louiz30 schrieb:
Miriam, das ist wohl wahr und ich meine, dass der Grund hierfür in einer generellen Ignoranz gegenüber dem Rest der Welt und eine ebenso generelle Missinformation in den USA verantwortlich ist. Die extreme Ich-Bezogenheit der USA führt zu deren Ablehnung und der derzeitige Präsident ist ein Extrem in dieser Richtung.

Ich denke seit einiger Zeit darüber nach, ob die Wahl eines Präsidenten eines Landes, das solchen Einfluss auf die Welt als Ganzes hat, nicht letztlich von der Weltgemeinschaft ratifiziert werden sollte. Dazu wäre die UN eventuell das geeignete Gremium.

Die Frage, „Wäre ein Präsident, der von einem übergeordneten Gremium abgesegnet werden muss, ein besserer Präsident?“ wirft weitere interessante Fragen auf.

• Welche Bedeutung hat das für die jeweilige Nation, deren Präsidenten es betrifft?

• Kann ein übergeordnetes Gremium wie die UN die Interessen einer Nation, die den Präsidenten ja aus ihrer Bevölkerung wählt, überhaupt wahrnehmen und beurteilen?

• Sollte die UN vielleicht einen Katalog erarbeiten, der eine Liste von KO-Kriterien enthält, welche Eigenschaften und Einstellungen ein Präsident NICHT haben darf?

• Wer sollte die Einhaltung dieses Katalogs kontrollieren und ahnden? Und wie?

• Ist das nicht schon die Forderung nach einer Weltregierung? Wer prüft dann diese Kontrolleure, ob sie nicht auch im eigenen Interesse handeln? (Ohne dass sie sich deklarieren!)

• Geht es nicht eher darum, dass die Amerikaner ihre internen Kriterien für die Präsidentenwahl überprüfen sollen, inwieweit die Strukturen und Abläufe geeignet sind, wirklich den Willen der Wähler damit zu erfüllen? Ich könnte mir vorstellen, dass es da einige gibt, die das schon betreiben.

Die Ichbezogenheit ist mMn nicht nur bei Bush bzw. der amerikanischen Politik zu sehen. Sie ist generell eine Ursache für die Zustände auf dieser Welt. Sie äußert sich vielfältig, z.B. in grausamen Machtstreitigkeiten (Kriegen, Bürgerkriegen) oder in Erpressung (Handelsembargos), in der Verweigerung der Einhaltung von ausgehandelten Verträgen usw. Es ist auch die Ichbezogenheit von größeren Gruppen wie den Wirtschaftsbossen oder den großen Banken, die meinen, ihre Sichtweise, wie die Welt zu funktionieren hat, ist die einzig relevante. Die Misere lässt sich, wie ja Miriam schon beschrieb, nicht nur an einer Person festmachen.

Das Nicht-Gelten-Lassen-Wollen von anderen Kulturen und Lebensweisen verhindert eine gemeinsame Suche nach neuen Lösungen. Solange wir alle mitspielen, weil wir das Gefühl haben, es geht halt nicht anders, solange wird sich auch nichts ändern. Kontrollen wie die Menschenrechtskommission o.ä. können die schlimmen Auswirkungen nur fallweise lindern, aber eine grundsätzlich andere Richtung wird damit nicht eingeschlagen.

Herzlich
Lilith
 
Liebe Lilith,

freut mich dich hier zu lesen. Ich gehe vorläufig nur auf manchen der von dir angesprochenen Aspekten ein:

Lilith schrieb:
Die Ichbezogenheit ist mMn nicht nur bei Bush bzw. der amerikanischen Politik zu sehen. Sie ist generell eine Ursache für die Zustände auf dieser Welt. Sie äußert sich vielfältig, z.B. in grausamen Machtstreitigkeiten (Kriegen, Bürgerkriegen) oder in Erpressung (Handelsembargos), in der Verweigerung der Einhaltung von ausgehandelten Verträgen usw. Es ist auch die Ichbezogenheit von größeren Gruppen wie den Wirtschaftsbossen oder den großen Banken, die meinen, ihre Sichtweise, wie die Welt zu funktionieren hat, ist die einzig relevante.

Ein sehr guter Text, er sollte eigentlich völlig im Fettschrift hier übernommen werden.

Doch was du Ichbezogenheit nennst, würde ich eher als Euro- oder Westzentrismus bezeichnen. Und dadurch ergibt sich ein Bezug zu einigen der hier zur Zeit oder kürzlich behandelten Themen, wie zum Beispiel "Der Welthunger..", oder "Planet der Nomaden..." , dann "Kapitalistische Verbrechen" - alle haben sie Berührungspunkte. Wir dürfen hier auch nicht die Frage nach der Existenz der Menschenrassen vergessen.

Im Grunde genommen geht es um ein unverständliches Ungleichgewicht in dieser Welt, in ihrer Politik - und eine sehr kurzsichtige Haltung derjenigen die diese vertreten. Doch natürlich geht es auch, wie du es nennst, um Ichbezogenheit. Ein Ungleichgewicht ist irgendwann, wenn es sehr zunimmt, zum Kippen verdammt.

Zu diesem wunderbaren West- oder Eurozentrismus gehört auch das Nicht-Gelten-Lassen anderer Kulturen.

Liebe Grüße

Miriam
 
Zuletzt bearbeitet:
Lilith & Miriam, was derzeit unter anderem durch einen Besuch von Bush und die vermeintliche Wichtigkeit eines solchen Besuches übersehen wird, ist eigentlich nur, dass all dies nur noch surreal ist. Nein, Miriam, es handelt sich nicht um einen westlich oder europäisch zentrierten Aspekt, sondern darum, dass Interessengruppen immer versuchen werden einen Vorteil nur für sich zu erreichen. Surreal ist es deshalb, weil in „meinem“ Teil der Welt ganz andere Machtverhältnisse vorherrschen und die USA oder Europa nur Milchkühe sind, die es zu melken gilt. Ansonsten ist alles ziemlich im Einfluss der Volksrepublik China. Diese agiert jedoch eher im Hintergrund und lassen den USA und Europa die Scheinwerfer.

All dies folgt der Lehre von Sun Tzu: Die Kunst des Krieges und man kann fast die Kapitel mitlesen. Es wird ein böses Erwachen für die USA und Europa werden.

Wenn die USA weiter Weltmacht bleiben wollen, wie sie es sich ja zum Ziel gesetzt haben, dann werden wir noch einige Kriege und Krisen erleben, denn die brauchen sie, um ihre Macht zu demonstrieren. Und diese Demonstration benötigen sie, denn nicht nur Asien und Afrika brechen weg, auch Südamerika ist nicht auf der Seite der USA.

Es werden noch unruhige Zeiten kommen.
 
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Wie heißt der eine Buchtitel doch gleich:

Der Stink beginnt beim Fisch zu köpfeln . . . Der Kopf beginnt beim Stink zu fischen . . .

Ach, ich werde alt, ich kann mir nichts mehr merken.

Liebe Grüße

Zeili
 
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