Der ehemalige iranische Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani gibt eine Schlüsselposten innerhalb der Führung seines Landes auf: Er wird künftig nicht mehr Chef des Expertenrats sein. Rafsandschani war wegen seiner Kontakte zur liberalen Opposition in die Kritik geraten.
Teheran - Die Hardliner in Iran scheinen sich durchgesetzt zu haben: Sie hatten sich in den vergangenen Wochen intensiv bemüht, Ali Akbar Haschemi Rafsandschani als Chef des Expertenrats abzulösen. Nun hat Rafsandschani das Amt verloren. Künftig werde der einflussreiche Rat von dem 80-jährigen Ajatollah Mohammed Resa Mahdawi Kani geleitet, berichten staatliche iranische Nachrichtenagenturen.
Den Berichten nach hat Rafsandschani seine Kandidatur für den Posten in dem religiösen Gremium mit 86 Mitgliedern zurückgezogen. Rafsandschani stand seit 2007 an der Spitze des Rats, die intern alle zwei Jahre neubestimmt wird. In dieser Position konnte er den obersten geistlichen Führer des Landes benennen und entlassen.
Doch seit einigen Monaten sieht sich Rafsandschani scharfer Kritik aus ultrakonservativen Kreisen ausgesetzt. Sie werfen ihm vor, während der Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl von Staatschef Mahmud Ahmadinedschad im Juni 2009 die Opposition unterstützt zu haben.
Sie hatten Kani als Nachfolger unterstützt. Dieser gilt als moderater Konservativer, der nicht der Opposition nahesteht. Der Wechsel an der Spitze des Expertenrats gilt deshalb als Stärkung der Hardliner.