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Philosophiestudium - Ja oder Nein?

AW: Philosophiestudium - Ja oder Nein?

Hi Joshu82,

das mit dem im Dorf rumsitzen ist bei mir nicht der Fall. Ich nutze jede Gelegenheit irgendwo anders hinzufahren, weil ich einfach nicht ein "Nesthocker" bin. Ich möchte andere Länder, Kulturen kennlernen und dazu reicht es mir einfach nicht, in meinem Dorf mein Dasein zu fristen. Ich will und muss raus..... :suche: :suche: :suche: :suche: :suche:

Die idee mit dem zivi im Ausland ist mir auch schon gekommen, das einzige Problem ist die Eigenbeteiligung.Ich müsste erst Sponsoren etc. suchen, um den nötigen Beitrag zahlen zu können.
Ich wäre sonst gerne nach Lateinamerika gegeangen. :( :(


Viele GRüße
Emi
Also einer ders wissen will, sehr schön :)
Na vielleicht kriegst du das mit dem Geld irgendwie geregelt, zur Not paar Monate "boschen" oder sowas. Dass es sich lohnt weißt du ja.

Ich finde es jedenfalls wichtig, dass das Studium teil des roten Fadens ist, der sich durch dein(!) Leben zieht. Das merkst du dann schon.

und was ist mit einem der größten philosophen aller zeiten, immanuel kant?? der hat sein dorf nie verlassen. :zunge3:

ich merke nur an: reisen führt nicht automatisch zu philosophie. nicht im geringsten. und wer nicht reist, ist aus der philosophie nicht ausgeschlossen. nicht im geringsten.
Zugegebenermaßen kannte ich seine Biographie nicht und so musste Wikipedia nachhelfen. Der Mann ist schon ein bißchen rumgekommen soweit ich das überblicke.
Ich frage mal so: würdest du dich von jemand chauffieren lassen, der Autofahren nur aus Computerspielen kennt? Würdest du dir von einem Architekt ein Haus entwerfen lassen, der Architektur nur aus Büchern kennt?

Es mag Naturtalente geben, üblicherweise muss man sich sein können aber doch in der Praxis erwerben. Ich wüsste nicht warum das in der Philosophie anders sein sollte.

Gruß
Johannes
 
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AW: Philosophiestudium - Ja oder Nein?

Also einer ders wissen will, sehr schön :)
Na vielleicht kriegst du das mit dem Geld irgendwie geregelt, zur Not paar Monate "boschen" oder sowas. Dass es sich lohnt weißt du ja.

Ich finde es jedenfalls wichtig, dass das Studium teil des roten Fadens ist, der sich durch dein(!) Leben zieht. Das merkst du dann schon.


Zugegebenermaßen kannte ich seine Biographie nicht und so musste Wikipedia nachhelfen. Der Mann ist schon ein bißchen rumgekommen soweit ich das überblicke.
Ich frage mal so: würdest du dich von jemand chauffieren lassen, der Autofahren nur aus Computerspielen kennt? Würdest du dir von einem Architekt ein Haus entwerfen lassen, der Architektur nur aus Büchern kennt?

Es mag Naturtalente geben, üblicherweise muss man sich sein können aber doch in der Praxis erwerben. Ich wüsste nicht warum das in der Philosophie anders sein sollte.

Gruß
Johannes


ah, was du meinst ist Professionalität. Also diese Verbindung aus Können und Berufserfahrung, wie sie z.B. die großen Banker dieser Welt auszeichnet...

Der Rote Baron
 
AW: Philosophiestudium - Ja oder Nein?

ah, was du meinst ist Professionalität. Also diese Verbindung aus Können und Berufserfahrung, wie sie z.B. die großen Banker dieser Welt auszeichnet...

Der Rote Baron

Ich habe der Sache jetzt keinen Namen gegeben, aber ja, so könnte man es nennen.

Ich habe vor ein paar Monaten mal einen Bericht von einem Ex-Banker gelesen, der quasi ausgepackt hat.
Was dort herrscht ist nicht Professionalität, oder das Bedürfnis etwas sinnvolles zu tun, sondern Geltungsbedürfnis in Form von großen Zahlen, großen Autos und großen Worten.

Was dich jetzt dazu bringt Erfahrung oder Professionalität mit einem Negativbeispiel durch den Dreck zu ziehen, verstehe ich offengestanden nicht.

Gruß
Johannes
 
AW: Philosophiestudium - Ja oder Nein?

Was dich jetzt dazu bringt Erfahrung oder Professionalität mit einem Negativbeispiel durch den Dreck zu ziehen, verstehe ich offengestanden nicht.

dann hattest du in deinem Berufsleben vielleicht das Glück, nicht so viele Nieten in Nadelstreifen kennenzulernen...

Der Rote Baron
 
AW: Philosophiestudium - Ja oder Nein?

dann hattest du in deinem Berufsleben vielleicht das Glück, nicht so viele Nieten in Nadelstreifen kennenzulernen...

Der Rote Baron
In der Tat habe ich mit der Sorte wenig zu tun. Aber ein paar waren schon dabei, mit oder ohne Nadelstreifen.
Das einzige worin die professionell sind, ist LABERN mit nix dahinter. Verkauft ist verkauft. Auch ne Fähigkeit...

Ich denke du weißt was ich meine. Wenn ich gerade wieder bei meinem Optiker war, bei dem ich merkte dass er wirklich Ahnung von seiner Sache hat, bin ich hinterher regelrecht gerührt.
Und das hängt nunmal damit zusammen, dass der Mann schon viele Brillen verkauft hat.

Genauso ist es bei einem Gespräch. Ich meine, dass gehaltvolle Gespräche nur möglich sind, wenn jeder weiß wovon er und der andere redet. Worte ohne realen Hintergrund sind oft hohl und bedeutungslos, oder?
 
AW: Philosophiestudium - Ja oder Nein?

Nein, ich war noch nicht dort...
Aber dafür kenne ich die Schriften des "Königsberger Klopses":clown2:
Gruß, moebius
 
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AW: Philosophiestudium - Ja oder Nein?

Halli Hallo zusammen,

ich gehe momentan in die zwölfte Klasse, d.h. das Studium steht schon so gut wie vor der Tür. Nun habe ich mir überlegt Philosophie zu studieren, allerdings habe ich oft schon gehört das man mit einem Pilosophie-Studium nicht wirklich was im Beruf anfangen kann.

Nun meine Fragean euch: Soll ich Philosophie studieren oder soll ichs lieber lassen oder habt ihr vielleicht bessere Vorschläge?
Was meint ihr dazu ?

Grüße
Emulator

Hallo Emulator

auf eines solltest Du Dich, falls die Entscheidung auf Philosophie fällt und Du nicht noch ein anderes offenkundig nützliches Beiwerk - bspw. BWL oder (noch besser) Lehramt - nennen kannst, jedenfalls einstellen: Du wirst fortwährend gefragt, was man mit Philosophie beruflich machen kann.

Das liegt einfach daran, dass es keine klaren Berufe für Philosophen gibt. Zwar kann man als Unidozent - die richtigen Verbindungen vorausgesetzt - sein kärglich Brot erlehren, womöglich gar mit dem Fernziel, einst sein wertes Gesäß auf einem Lehrstuhl darnieder senken zu können, aber dieses Glück ist wohl nur den allerwenigsten Auserwählten vergönnt.

Ansonsten ist da eine Antwort, die den Nichtphilosophen zumindest halbwegs zufrieden stimmt: irgendetwas mit Text und Schrift (bspw. Journalist oder ganz allgemein: Schriftsteller). Denn Fakt ist: im Philo-Studium wirst Du vor allem eines tun (müssen), nämlich lesen und das Gelesene verstehen, um dann damit (vergleichend/interpretierend) arbeiten zu können. Das ist überhaupt die Haupttätigkeit eines klassischen Akademiephilosophen: der versierte Handel mit den Meinungen anderer.

Oder wie formulierte es Odo Marquard so herrlich selbstironisch: "Gegenwartsphilosophie sei Inkompetenzkompensationskompetenz". Ich finde dem ist kaum etwas hinzuzufügen.

Letztlich muss man sich in Büchern/Texten/Aufsätzen verlieren können, man darf also nicht die Lebenspraxis vermissen (resp. am Ende gar vom Studium erwarten), sondern sollte sich dessen bewusst sein, dass Akademiephilosophie vor allem eine intensive (und bisweilen staubtrockene) Auseinandersetzung mit Philosophiegeschichte bedeutet. Falls Du das nicht möchtest, dann musst Du bei der Wahl der Uni sehr sorgfältig vorgehen und eben dort studieren, wo - der Aktivdenker sagte das bereits - die richtigen (also bspw. modern und naturwissenschaftlich orientierten) Professoren ihren Lehrstuhl haben.

Und damit wäre ich endlich beim eigentlich wichtigsten Punkt angelangt: ohne eine echte Leidenschaft bleibt ein Philosophiestudium notwendig fruchtlos. Nur (leider) ist das meines Erachtens nicht unbedingt die Leidenschaft des gelösten Selberdenkens, sondern eher diejenige, das Fremdgedachte in breiter Quantität und eng bezogen auf die abendländischen Denktraditionen zu rezipieren.

Es grüßt Dich herzlich,

Philipp
 
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