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philosophie und soziales

Re: unnötige Begriffsverwirrung

Original geschrieben von Alzii
Einer Moral kann eine Ethik zugrunde liegen, muß aber nicht. ...
"Gut" und "Böse" sind rein religiöse Begriffe, manni.
Solange Du eine Ethik nur religiös herleiten willst, kommen wir auf keinen grünen Zweig, denn das hieße ja, daß es ohne Religion keine Ethik gibt.
"Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem Andern zu" ist nicht der kategorische Imperativ von I. Kant.

Alzii, wenn das so sein soll,wie du behauptest, wie begründest du dann Moral? Wie Gut und Böse? Wie deine Ethik?
manni
Zu dem von dir verwendeten "wischi-waschi" Satz folgendes Zitat aus Kants "Kritik der Praktischen Vernunft" [54]: "Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemienen Gesetzgebung gelten könne." Welchen Bedeutungsunterschied erkennst du zwischen beiden Aussagen?
 
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Sie sollen brennen ...

@Hans-Roth

Willkommen zu Hause!


mwirthgen:
>>Alzii, wenn das so sein soll,wie du behauptest, wie begründest du dann Moral?
<<
"Moral" kann man nicht begründen, es sind die Sitten:
mwirthgen:
>>Der Begriff Moral leitet sich ab von "mores" und bedeutet so viel wie Sitten und Gebräuche.
<<

mwirthgen:
>>Wie Gut und Böse?
<<
"Böse ist absolut, da eine Suppe niemals "böse" schmeckt.

"Böse" ist eine Erfindung der Ein-Gott-Religionen.
Bei uns - speziell des Christentums.

Aus Deinen Beiträgen entnehme ich (vielleicht zu Unrecht?), daß Du dermaßen in den Begriffen "Gut/Böse" verhaftet bist, daß Dir dabei jegliche Vernunft und jegliche Übersicht abgeht (meine unwichtige Meinung).

Wo bitte erkennst Du das Gute oder das Böse?

Gut und schlecht (ja, es mag Dich als Christ verwirren, aber der andere Pol zu "gut" ist nicht "böse", sondern "schlecht") sind relativ.
Gut für ... schlecht für ...

die Suppe schmeckt mir gut, die Suppe schmeckt mir schlecht.

Das ist schlecht für Geringverdiener, aber gut für die Industrie ...



>>Wie deine Ethik?
<<
"meine" Ethik ist die meiner Großmutter:
"Was du nicht willst, daß man dir tu', das füg auch keinem Anderen zu!"

Was muß ich begründen?
Wasser predigen und selbst Wein trinken - ist das richtig?
Die absulute Wahrheit für sich selbst zu beanspruchen und Abweichler zu foltern und auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen - ist das richtig?

Andere im Bombenhagel töten zu lassen und selbst im Wohnzimmer die Tagesschau zu sehen - ist das richtig?
Kindern durch Landminen die Beinchen abzureißen (ja, auch die deutsche Rüstungsindustrie produziert und verkauft Personenminen) - ist das richtig?

Ich stimme Dir zu, Sitten und Ethik haben sich oft geändert.
Wobei die Ethik der Amtskirchen darauf hinausläuft: wir haben die absolute Wahrheit, und was sich nicht bekehrt, wird gegrillt oder wegvermehrt.

Dazu im Vergleich die Ethik meiner Großmutter:
"Was du nicht willst, daß man dir tu', das füg auch keinem Anderen zu!"

Kannst Du wenigsten in einem lichten, ideologiefreien Moment diese Aussage bedenken, Manni, oder hat die christliche Moral von "Gut" und "Böse" bereits Deine Empfindungsfähigkeit und Deinen Verstand aufgefressen?


Den kategorischen Imperativ von I. Kant, kann man getrost vergessen:

"verbrenne alle Ketzer, wo du sie triffst!"

kann "zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten"
und genau so war es im Mittelalter auch.
Eine schöne Ethik, dieser kategorische Imperativ - und so wunderbar flexibel. :mad:



"Was du nicht willst, daß man dir tu', das füg auch keinem Anderen zu!"
Dazu müßten die christlichen Ketzerfolterer und Schlächter sich zuerst einmal sich selbst gerne foltern und anschließend verbrennen ...
 
Ethik-Moral

Lieber Alzii,

Moral und Ethik, die nicht aus guten Gründen ihre Gültigkeit herleiten, sind nichts wert. Du hast recht, du musst nichts begründen. Aber so kann man gesellschaftspolitisch nichts bewirken. Gut und Böse sind ein Thema seit anbeginn des Denkens und Handelns von Menschen, dazu muss man keiner Religionsgemeinschaft angehören.

manni
 
Heute so, morgen so

Hi Manni,

Gut und Böse ist eine Illusion.
Auch Du scheinst ihr verfallen zu sein.

"Gut" war einmal, Glaubensabweichler zu foltern und lebendig zu verbrennen.

"Böse" waren einmal die Albigenser, Bogomilen, Mithrasanhänger, Muselmanen, ...

Und jede noch so abartige Ethik läßt sich sehr gut begründen,
aber seit wann muß man einen Brauch (Sitte=Moral) begründen?
 
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Re: Heute so, morgen so

Original geschrieben von Alzii
Gut und Böse ist eine Illusion.
Auch Du scheinst ihr verfallen zu sein."Gut" war einmal, Glaubensabweichler zu foltern und lebendig zu verbrennen."Böse" waren einmal die Albigenser, Bogomilen, Mithrasanhänger, Muselmanen, ...Und jede noch so abartige Ethik läßt sich sehr gut begründen,aber seit wann muß man einen Brauch (Sitte=Moral) begründen?

Lieber alzii, ich unterscheide zwischen dem, was die Mehrheit im Laufe der Geschichte immer wieder wechselnd als gut bzw. böse bezeichnet, und dem was gut und böse ist.

Du musst nichts begründen. Viele Menschen leben und geben sich über ihre Gründe keine Rechenschaft. Aber beim Denken, kommt man um die Warum-Frage nicht herum. Warum gibt es diesen oder jenen bestimmten Brauch? Selbst jeder noch so kleine Brauchtumsverein, weiß warum er bestimmte Bräuche pflegt. Etwas zu tun, bloß weil es immer so getan wurde, das ist unbefriedigend. Jedes normale dreijährige Kind fragt seine Eltern mit "Warum-Fragen" manchmal ein Loch in den Bauch. Sinn und Bedeutung für den Menschen wesentlich sind. Ohne Bedeutung ist alles bedeutunglos.

manni :)
 
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