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philosophie und soziales

gute Handlungen - schlechte Handlungen?

Ich denke es gibt keine ethisch richtigen und ethisch falschen Handlungen. Beispiel mit den Watschn für einen Angestellten: Das kann gut für den kleinen Arbeitnehmer sein, wenn man davon ausgeht, dass er die Chance hat, daraus etwas gutes zu lernen, sie ist schlecht, wenn er daraus nur schlechtes lernt. Für den ohrfeigenden Chef gilt fast ähnliches: Die Ohrfeige kann gut sein, wenn sie mit gut überlegter Absicht erfolgt, sie ist schlecht, wenn sie lediglich Reaktion oder noch schlimmer aus zwanghafter Gewalttätigkeit kommt.

Praktischer Tip: In der Regel lernt ein Untergebener aus Prügeln eines ihm Vorgesetzten nichts Gutes. (Die Ausnahmen sind so selten, dass mir selber nur eine bekannt ist und da war der Geohrfeigte schon 59 Jahre alt.) Deshalb: Geduld, Geduld, Geduld - das einzige erfolgreiche Mittel im Umgang mit Untergebenen.
 
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Re: gute Handlungen - schlechte Handlungen?

Original geschrieben von Alzii
Ich denke es gibt keine ethisch richtigen und ethisch falschen Handlungen. Beispiel mit den Watschn für einen Angestellten: Das kann gut für den kleinen Arbeitnehmer sein, wenn man davon ausgeht, dass er die Chance hat, daraus etwas gutes zu lernen, sie ist schlecht, wenn er daraus nur schlechtes lernt. Für den ohrfeigenden Chef gilt fast ähnliches: Die Ohrfeige kann gut sein, wenn sie mit gut überlegter Absicht erfolgt,


nach meiner auffassung kann es keine nützliche oder sonst irgendwie watschn geben. es ist und bleibt immer eine herabwürdigende und grundsätzlich schädigende körper- und seelenverletzung.
 
Re: Re: gute Handlungen - schlechte Handlungen?

Original geschrieben von ezzosDIARY
nach meiner auffassung kann es keine nützliche oder sonst irgendwie watschn geben. es ist und bleibt immer eine herabwürdigende und grundsätzlich schädigende körper- und seelenverletzung. [/B]

Werner, Zweifel an dieser Denkweise sind mehr als angebracht. Die Wirklichkeit ist nicht so einfach, wie dieses Urteil glauben machen mag. Angenommen bei einem handfesten Streit zwischen zwei anderen, bei dem einer der beiden offensichtlich der Überlegenere ist, mischt sich ein Dritter ein, um diese Situation zu beenden. Verbalen Einlassungen gegenüber zeigt der Überlegene keine Reaktion. So bleibt dir nur das Mittel der Körpersprache, um für die Beteiligten Schlimmeres zu verhindern und eine intolerable Situation zu beenden.
Dieses Beispiel soll zeigen, dass ethisches Handeln prinzipiell so begründet werden muss, dass es für alle Situationen richtig sein kann!

grüße von manni
 
Eine prima Idee, körperliche Gewalt durch körperliche Gewalt zu unterbinden. :D

Die zwei Streithähne sind zwar beide schwer verletzt, aber Ruh' ist.

Das gleiche, wie Mord durch Mord (Todesstrafe) verhindern zu wollen. :rolleyes:

Zufälliger Weise kommt ein Vierter vorbei, der sieht, wie Du die zwei anderen krankenhausreif prügelst, manni, und jetzt liegen statt einem, 5 Idioten auf der Intensiv.
 
Original geschrieben von Alzii
Zufälliger Weise kommt ein Vierter vorbei, der sieht, wie Du die zwei anderen krankenhausreif prügelst, manni, und jetzt liegen statt einem, 5 Idioten auf der Intensiv.

:) :) :) Bestens! Kurz, bündig, auf den Punkt gebracht. Bravo!

Konfuzi
 
Zugucken?

Natürlich setzt ein körperliches Eingreifen voraus, dass man dem
Überlegenen (ich habe nicht geschrieben beiden) selber überlegen ist, um den Kampf im eigenen Sinne zu beenden. Manchmal genügt aber auch schon die Bereitschaft, sich von den körperlichen Drohungen unbeeindruckt zu zeigen, um einen Rowdi in seine Schranken zu weisen. Natürlich kann man dabei auch was einstecken müssen. Jemandem in den Arm zu fallen, der dabei ist einen anderen Schwächeren zu verletzen, eventuell totzuschlagen (es könnte auch ein Kind sein), halte ich für ehrenvoll und richtig. Viel dringlicher stellt das Problem sich aber, wenn man angegriffen wird und nicht weglaufen kann, dann hat man keine Wahl, wenn man sein Leben nicht einfach wehrlos dem Angreifer überlassen will. Gewalt ist nicht gleich Gewalt!

mfg manni :)
 
Beine in die Hand

mwirthgen:

>>Viel dringlicher stellt das Problem sich aber, wenn man angegriffen wird und nicht weglaufen kann, ...
<<

Hi manni,

wie oft ist es Dir denn schon passiert, daß Du angegriffen wurdest und nicht weglaufen konntest?
 
Natürlich ist ausweichen oder weglaufen oft die intelligentere Möglichkeit und Deeskalation die intelligenste, aber das funktioniert halt nicht immer.
 
gewalt gegen starke versus gewalt gegen schwache

Original geschrieben von mwirthgen
Angenommen bei einem handfesten Streit zwischen zwei anderen, bei dem einer der beiden offensichtlich der Überlegenere ist, mischt sich ein Dritter ein, um diese Situation zu beenden. Verbalen Einlassungen gegenüber zeigt der Überlegene keine Reaktion. So bleibt dir nur das Mittel der Körpersprache, um für die Beteiligten Schlimmeres zu verhindern und eine intolerable Situation zu beenden.
Dieses Beispiel soll zeigen, dass ethisches Handeln prinzipiell so begründet werden muss, dass es für alle Situationen richtig sein kann!

die oben geschilderte situation unterscheidet sich meines erachtens ganz wesentlich von jenen, in denen ein kind oder 'untergebener'... geohrfeigt wird.

gegen 'handfestes' eingreifen, um jemand zu schützen bzw. vor verletzung zu bewahren, ist sicherlich nichts einzuwenden, im besonderen dann nicht, wenn z.b. aus zeitgründen keine anderen alternativen zur verfügung stehen. die dahinterstehende motivation: eintreten für einen schwächeren.

im gegensatz dazu werden kinder in der regel nicht geohrfeigt, um sie zu schützen (wenngleich das in manchen fällen schon auch das mittel- oder langfristige ziel sein mag), sondern weil sie aus der sicht des erziehers etwas falsch gemacht haben. dahinterstehende motivationen und gefühle: bestrafen des kindes; demonstration von macht; abbau von ärger und wut, die offenbar nicht kontrolliert werden können, in einer form, die dem schwächeren sicherlich nicht nützt.

grüsse, n.
 
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Quantität oder Qualität?

Original geschrieben von Alzii
mwirthgen:>>Viel dringlicher stellt das Problem sich aber, wenn man angegriffen wird und nicht weglaufen kann, ...
<<
Hi manni,wie oft ist es Dir denn schon passiert, daß Du angegriffen wurdest und nicht weglaufen konntest?

Alzii,

das Problem stellt sich nicht dadurch dringend, dass diese Möglichkeit quantitativ auffällt, sondern dadurch, dass sie überhaupt gegeben ist: Also beim Nachdenken nicht ausgeschlossen werden kann. Verantwortungsvolles philosophisches Denken über Soziales muss alle Eventualitäten bedenken.
Mir persönlich sind solche Situationen schon mehrfach begegnet.
Und ich kenne auch genügend Fälle aus meinem Familien- und Bekanntenkreis.

grüße von manni
 
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